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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

gcilerie gehabt beiden. Wenn loir in unsrer Unwissenheit z. B. von einem meister-
"chen Wiener Feuilletonisten und Chroniqueur bis dato noch nichts gehört hatten,
w richtet uns die Bemerkung wieder aus, daß dieses Bildungsspenders Ghmnasial-
und Universitätsbildung schon mit seinem sechzehnten Jahre ihren Abschluß gefunden
wenn wir dem berühmten Gabriele d'Annunzio bisher bei dem besten
Willen keinen rechten Geschmack abgewinnen konnten, so sagt uns sein geckenhaft
süßliches Porträt, daß die Schuld wohl uicht an uns allein gelegen hat. Viel-
ingend sind besonders die Bildnisse der schriftstellernden Frauen, sie zeigen uns
^uischeWpfe mit Taubenaugen, nackte Hälse nicht nur von vorn, sondern auch vom
Ducker her, Toiletten und Allüren, die dem Zirkus angemessener sind als dem
-Parnaß, Aber auch für das Studium der Litteraturgeschichte männlichen Ursprungs
wird dieser eindrucksvolle Bilderkommentar die wirksamsten Dienste leisten.


Die Höhen der Kunst.

"Wir leben in einer Zeit, wo das Persönliche in
ver Kunst immer mehr die Oberhand bekommt, trotz aller Mahnungen, am Alten
schzuhalten, bricht sich der neue Stil, der Stil des Individualismus, der selbständige
"uinstansdruck unsrer Kulturepvche immer mehr Bahn, immer mehr Einsichtige
Wenden sich dem Weg zu, der vorwärts und aufwärts führt.

"Mau braucht nur die große Anzahl Kunstzeitschriften durchzublättern, um zu
>"M, ^le stark die Vorwärtsbewegung die Künstlerkreise ergriffen hat, und nicht
nur diese, auch die Zahl des bestellenden und laufenden Publikums wächst von Tag
^"^"Li die anfängliche Scheu vor künstlerischen Kraftansdrücken ist einem all¬
mählichem Einsehen und schließlich der Überzeugung gewichen, einer ernsten, bedeut¬
enden Umwandlung des Geschmacks, einem zeitgemäßen Kulturausdrnck gegenüber-
?"Mu. Gehört doch außer der Einsicht, daß unsre auf allen andern Gebieten so
Abständige Zeit auch ihre eigne Kunst haben muß, nur ein bischen guter Wille
/M, um auch die stärksten persönlichen Ausdrücke in derselben zu begreifen und
schätzen.

"Und starke persönliche Ausdrücke gebrauchen wir, um eine große starke Kunst
s l haben, eine Kunst, die uoch nach Jahrhunderten sich ihrer Existenz nicht zu
her i"^" braucht. Ob alles so gut ist, was wir heute im Trubel des Vorwcirts-
ein ^ Ringens nach Selbständigkeit machen, daß es in späterer Zeit als
^> ^innere heutiger Kunst angesehen werden kann, darüber rönnen wir selbst
n ^tscheiden, die Frage soll uns aber uicht hindern, in jugendlicher Frische, mit
°Wer Kraft und stärkstem Selbstbewußtsein unsre Farben und Formen in die
. hinaufzusenden, in der Hoffnung, teilgenommen zu haben am Vorwttrtsstreben
^ Menschheit, ja vielleicht eine nützliche Stufe auf der großen Treppe der Kultur
Unwesen zu sein, die zum Allerhöchsten, zur Schönheit hinaufführt."

Das sind -- abgesehen von einigen Stiluuvollkommenheiten -- sehr schöne
^porte. die die besten Seiten edeln Künstlertums, edeln Stolz und edle Bescheiden¬
en 5"^^ atmen. Es ist natürlich sehr löblich, wenn einer in jugendlicher Frische
' 'Korwärtsstreben der Menschheit teilnimmt, aber einigermaßen verblüffend wirkt
-. wenn man eine solche Programmrede -- ganz aus Majuskel" gesetzt -- als
Zeitwort eiues Hefts von -- Tapetenmnstern findet! Es handelt sich freilich um
^^!^"nseirtapeten." und der Sprecher ist Christiansen selbst, Professor Hans
Her ? ^" Darmstndt. Er sagt über seiue Christiansentapeten außerdem: I.Die
verausgabe moderner Tapetenmuster seitens der Firma Tapetenfabrik Hansa,
Ma/??' Altona-Ottensen wird, nachdem eine andre Fabrik mit den Eck-
rascli " Mustern so glücklich über das Eis gegangen ist, nicht mehr groß über-
Teck ""e die Arbeit für mich das Bedürfnis war, meine Ansicht in dieser
der? ^zuspreche", so wird das Erscheinen auch als ganz selbstverständliche Folge
"unstentwicklnug unsrer Tage augesehen werden."

"kühl^^/^ bildlich gesprochen, das mit dem übers Eis gehn und das mit dem
>Maussprechen; der bildende Künstler befriedigt natürlich sein Bedürfnis mit Stift


Maßgebliches und Unmaßgebliches

gcilerie gehabt beiden. Wenn loir in unsrer Unwissenheit z. B. von einem meister-
»chen Wiener Feuilletonisten und Chroniqueur bis dato noch nichts gehört hatten,
w richtet uns die Bemerkung wieder aus, daß dieses Bildungsspenders Ghmnasial-
und Universitätsbildung schon mit seinem sechzehnten Jahre ihren Abschluß gefunden
wenn wir dem berühmten Gabriele d'Annunzio bisher bei dem besten
Willen keinen rechten Geschmack abgewinnen konnten, so sagt uns sein geckenhaft
süßliches Porträt, daß die Schuld wohl uicht an uns allein gelegen hat. Viel-
ingend sind besonders die Bildnisse der schriftstellernden Frauen, sie zeigen uns
^uischeWpfe mit Taubenaugen, nackte Hälse nicht nur von vorn, sondern auch vom
Ducker her, Toiletten und Allüren, die dem Zirkus angemessener sind als dem
-Parnaß, Aber auch für das Studium der Litteraturgeschichte männlichen Ursprungs
wird dieser eindrucksvolle Bilderkommentar die wirksamsten Dienste leisten.


Die Höhen der Kunst.

„Wir leben in einer Zeit, wo das Persönliche in
ver Kunst immer mehr die Oberhand bekommt, trotz aller Mahnungen, am Alten
schzuhalten, bricht sich der neue Stil, der Stil des Individualismus, der selbständige
»uinstansdruck unsrer Kulturepvche immer mehr Bahn, immer mehr Einsichtige
Wenden sich dem Weg zu, der vorwärts und aufwärts führt.

»Mau braucht nur die große Anzahl Kunstzeitschriften durchzublättern, um zu
>"M, ^le stark die Vorwärtsbewegung die Künstlerkreise ergriffen hat, und nicht
nur diese, auch die Zahl des bestellenden und laufenden Publikums wächst von Tag
^»^"Li die anfängliche Scheu vor künstlerischen Kraftansdrücken ist einem all¬
mählichem Einsehen und schließlich der Überzeugung gewichen, einer ernsten, bedeut¬
enden Umwandlung des Geschmacks, einem zeitgemäßen Kulturausdrnck gegenüber-
?"Mu. Gehört doch außer der Einsicht, daß unsre auf allen andern Gebieten so
Abständige Zeit auch ihre eigne Kunst haben muß, nur ein bischen guter Wille
/M, um auch die stärksten persönlichen Ausdrücke in derselben zu begreifen und
schätzen.

„Und starke persönliche Ausdrücke gebrauchen wir, um eine große starke Kunst
s l haben, eine Kunst, die uoch nach Jahrhunderten sich ihrer Existenz nicht zu
her i"^" braucht. Ob alles so gut ist, was wir heute im Trubel des Vorwcirts-
ein ^ Ringens nach Selbständigkeit machen, daß es in späterer Zeit als
^> ^innere heutiger Kunst angesehen werden kann, darüber rönnen wir selbst
n ^tscheiden, die Frage soll uns aber uicht hindern, in jugendlicher Frische, mit
°Wer Kraft und stärkstem Selbstbewußtsein unsre Farben und Formen in die
. hinaufzusenden, in der Hoffnung, teilgenommen zu haben am Vorwttrtsstreben
^ Menschheit, ja vielleicht eine nützliche Stufe auf der großen Treppe der Kultur
Unwesen zu sein, die zum Allerhöchsten, zur Schönheit hinaufführt."

Das sind — abgesehen von einigen Stiluuvollkommenheiten — sehr schöne
^porte. die die besten Seiten edeln Künstlertums, edeln Stolz und edle Bescheiden¬
en 5»^^ atmen. Es ist natürlich sehr löblich, wenn einer in jugendlicher Frische
' 'Korwärtsstreben der Menschheit teilnimmt, aber einigermaßen verblüffend wirkt
-. wenn man eine solche Programmrede — ganz aus Majuskel» gesetzt — als
Zeitwort eiues Hefts von — Tapetenmnstern findet! Es handelt sich freilich um
^^!^"nseirtapeten." und der Sprecher ist Christiansen selbst, Professor Hans
Her ? ^" Darmstndt. Er sagt über seiue Christiansentapeten außerdem: I.Die
verausgabe moderner Tapetenmuster seitens der Firma Tapetenfabrik Hansa,
Ma/??' Altona-Ottensen wird, nachdem eine andre Fabrik mit den Eck-
rascli " Mustern so glücklich über das Eis gegangen ist, nicht mehr groß über-
Teck ""e die Arbeit für mich das Bedürfnis war, meine Ansicht in dieser
der? ^zuspreche«, so wird das Erscheinen auch als ganz selbstverständliche Folge
»unstentwicklnug unsrer Tage augesehen werden."

"kühl^^/^ bildlich gesprochen, das mit dem übers Eis gehn und das mit dem
>Maussprechen; der bildende Künstler befriedigt natürlich sein Bedürfnis mit Stift


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[0527] Maßgebliches und Unmaßgebliches gcilerie gehabt beiden. Wenn loir in unsrer Unwissenheit z. B. von einem meister- »chen Wiener Feuilletonisten und Chroniqueur bis dato noch nichts gehört hatten, w richtet uns die Bemerkung wieder aus, daß dieses Bildungsspenders Ghmnasial- und Universitätsbildung schon mit seinem sechzehnten Jahre ihren Abschluß gefunden wenn wir dem berühmten Gabriele d'Annunzio bisher bei dem besten Willen keinen rechten Geschmack abgewinnen konnten, so sagt uns sein geckenhaft süßliches Porträt, daß die Schuld wohl uicht an uns allein gelegen hat. Viel- ingend sind besonders die Bildnisse der schriftstellernden Frauen, sie zeigen uns ^uischeWpfe mit Taubenaugen, nackte Hälse nicht nur von vorn, sondern auch vom Ducker her, Toiletten und Allüren, die dem Zirkus angemessener sind als dem -Parnaß, Aber auch für das Studium der Litteraturgeschichte männlichen Ursprungs wird dieser eindrucksvolle Bilderkommentar die wirksamsten Dienste leisten. Die Höhen der Kunst. „Wir leben in einer Zeit, wo das Persönliche in ver Kunst immer mehr die Oberhand bekommt, trotz aller Mahnungen, am Alten schzuhalten, bricht sich der neue Stil, der Stil des Individualismus, der selbständige »uinstansdruck unsrer Kulturepvche immer mehr Bahn, immer mehr Einsichtige Wenden sich dem Weg zu, der vorwärts und aufwärts führt. »Mau braucht nur die große Anzahl Kunstzeitschriften durchzublättern, um zu >"M, ^le stark die Vorwärtsbewegung die Künstlerkreise ergriffen hat, und nicht nur diese, auch die Zahl des bestellenden und laufenden Publikums wächst von Tag ^»^"Li die anfängliche Scheu vor künstlerischen Kraftansdrücken ist einem all¬ mählichem Einsehen und schließlich der Überzeugung gewichen, einer ernsten, bedeut¬ enden Umwandlung des Geschmacks, einem zeitgemäßen Kulturausdrnck gegenüber- ?"Mu. Gehört doch außer der Einsicht, daß unsre auf allen andern Gebieten so Abständige Zeit auch ihre eigne Kunst haben muß, nur ein bischen guter Wille /M, um auch die stärksten persönlichen Ausdrücke in derselben zu begreifen und schätzen. „Und starke persönliche Ausdrücke gebrauchen wir, um eine große starke Kunst s l haben, eine Kunst, die uoch nach Jahrhunderten sich ihrer Existenz nicht zu her i"^" braucht. Ob alles so gut ist, was wir heute im Trubel des Vorwcirts- ein ^ Ringens nach Selbständigkeit machen, daß es in späterer Zeit als ^> ^innere heutiger Kunst angesehen werden kann, darüber rönnen wir selbst n ^tscheiden, die Frage soll uns aber uicht hindern, in jugendlicher Frische, mit °Wer Kraft und stärkstem Selbstbewußtsein unsre Farben und Formen in die . hinaufzusenden, in der Hoffnung, teilgenommen zu haben am Vorwttrtsstreben ^ Menschheit, ja vielleicht eine nützliche Stufe auf der großen Treppe der Kultur Unwesen zu sein, die zum Allerhöchsten, zur Schönheit hinaufführt." Das sind — abgesehen von einigen Stiluuvollkommenheiten — sehr schöne ^porte. die die besten Seiten edeln Künstlertums, edeln Stolz und edle Bescheiden¬ en 5»^^ atmen. Es ist natürlich sehr löblich, wenn einer in jugendlicher Frische ' 'Korwärtsstreben der Menschheit teilnimmt, aber einigermaßen verblüffend wirkt -. wenn man eine solche Programmrede — ganz aus Majuskel» gesetzt — als Zeitwort eiues Hefts von — Tapetenmnstern findet! Es handelt sich freilich um ^^!^"nseirtapeten." und der Sprecher ist Christiansen selbst, Professor Hans Her ? ^" Darmstndt. Er sagt über seiue Christiansentapeten außerdem: I.Die verausgabe moderner Tapetenmuster seitens der Firma Tapetenfabrik Hansa, Ma/??' Altona-Ottensen wird, nachdem eine andre Fabrik mit den Eck- rascli " Mustern so glücklich über das Eis gegangen ist, nicht mehr groß über- Teck ""e die Arbeit für mich das Bedürfnis war, meine Ansicht in dieser der? ^zuspreche«, so wird das Erscheinen auch als ganz selbstverständliche Folge »unstentwicklnug unsrer Tage augesehen werden." "kühl^^/^ bildlich gesprochen, das mit dem übers Eis gehn und das mit dem >Maussprechen; der bildende Künstler befriedigt natürlich sein Bedürfnis mit Stift

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Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_236523/527>, abgerufen am 29.04.2024.