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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

lose Konkurrenz immer Wieder in Frage gestellt ist. Die Füyorge für alle Be¬
teiligten wird bei fortschreitender Entwickln"", monopolartiger Gewerbe ein sehr
günstiges Feld finden. Auch von diesem Standpunkt ans, und zwar nicht zum
wenigsten, ist den Vergesellschaftungen mit monopolartigem Charakter das Wort
Zu reden gegenüber Kartellen oder Syndikaten, deren Vestehn jederzeit wieder
W. Graff zweifelhaft werden kann oder nnr für einige Jahre gesichert ist.


Die Forum Nrbis Romae.

Die Archäologische Kommission der Stadt¬
gemeinde Rom hat an die Rückwand eines kleinen Hofes der ersten Etage des
Konservatorenpalastes ans dem Kapitol die wichtigsten Bruchstücke des alten mar¬
mornen Stadtplans, der zur Zeit des Kaisers Septimius Severus und seines
Sohnes Antoninus die Hintere Seite der spätern Kirche S. S. Cosma e Daminno
geschmückt hat, nen anbringen lassen. Begrenzt ist die Zeit der Entstehung durch ein
Fragment mit dem Umriß des Septizoniums, das im Jahre 203 erbaut wurde, und
durch das Todesjahr des Kaisers. 211 n. Chr. Ursprünglich war der Plan ans
140 Tafeln zusammengesetzt, die eine Oberfläche von 269 Quadratmetern einnahmen;
im Laufe der Zeit sind 1049 größere und kleinere Stücke wieder gefunden worden.
Von einer gewaltsamen Zerstörung ist nichts bekannt, die Platten werden sich gelöst
haben und werden dann herabgestürzt sein. Um die Mitte des sechzehnten Jahr¬
hunderts fand man die ersten Überreste, die zuerst in den Farnesepalast wanderten!
ein kleiner Teil davon fand später eine Ruhestätte an den Treppenwänden des kapi¬
tolinischen Museums, während die meisten Stücke in eine Stallmaner verbaut wurden.
aus der sie vor einigen Jahren entfernt worden sind. Erst dreihundert Jahre
nach dem ersten Fund ergab eine Ausgrabung weitere Stücke, zu denen sich andre
bei der jetzigen großen Umwälzung des Forum Romanum gesellt haben. Um der
Eröffnung des internationalen historischen Kongresses eine besondre Würde zu ver¬
leihen, wurde die Archäologische Kommission beauftragt, das ehrwürdige Denkmal
möglichst übersichtlich aufzustellen. Zu dem Zwecke brach man die eingemauerten
Stücke los, vereinigte sie mit den übrigen und studierte eifrig das Zusammen¬
gehörige.

Dabei hat sich herausgestellt, daß einige Stücke, auch auf der Rückseite geglättet,
Spuren el"es ältern, farbig ausgemalten, nicht eingegrabnen Planes ausweisen; daß
die Platten überhaupt von verschiedner Stärke waren, die zwischen einem Minimum
von 45 und einem Maximum von 105 Millimetern schwankt; ferner, daß ver-
schiedne Hände bei der Anfertigung beschäftigt waren, ist lange bekannt; die Um¬
risse der Bauten und die Nnmensbezeichnungen zeigen sehr sorgfältige, aber anch
ungemein nachlässige, flüchtige Arbeit. -- Wenn wir nun, wie angenommen wird,
kaum den fünfzehnten Teil des Ursprünglichen haben, der sich auch noch in 1049
Fragmenten präsentiert, die Kommission in der kurzen Zeit von 36 Tagen schon
bekannte Wiederzusammensetznngen kontrollieren, die früher mehr oder minder
genanen Ersetzungen nach Zeichnungen der ans dem Farnesepalast verloren ge-
gnngnen prüfen und obendrein ihr Augenmerk auf neue Ergänzungen richten konnte,
so muß man anerkennen, daß sie eine wahre tour as tores verrichtet hat! Da¬
für bestand sie auch ans den gewiegtesten Fachleuten, den Professoren Laneiani,
Galli, Tommassetti und Maruechi, denen unser Professor Christian Hülsen, der
zweite Sekretär des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts in Rom, mit un¬
ermüdlichem Eifer zur Seite stand. Und nnn haben wir das prächtige Resultat
der topographischen Wissenschaft vor Augen.

Ans einer Fläche, die eine Kleinigkeit schmäler ist. als das Original sie
aufwies, steht in ernsten, großen Linien hingeworfen der Grundriß der Sieben¬
hügelstadt; man vermeint, sich in ihr bewegen zu können, so klar sind die Ver¬
bindungswege, die sie dnrchziehn. wiedergegeben. Das einzig farbige ist der Tiber-
strvm, der die Stadt von der vierzehnten Region, Trans Tiberim, trennt. Und
auf diese blendende Fläche sind nun die zusammenfngbaren Stücke der Forma Urbis


Maßgebliches und Unmaßgebliches

lose Konkurrenz immer Wieder in Frage gestellt ist. Die Füyorge für alle Be¬
teiligten wird bei fortschreitender Entwickln»«, monopolartiger Gewerbe ein sehr
günstiges Feld finden. Auch von diesem Standpunkt ans, und zwar nicht zum
wenigsten, ist den Vergesellschaftungen mit monopolartigem Charakter das Wort
Zu reden gegenüber Kartellen oder Syndikaten, deren Vestehn jederzeit wieder
W. Graff zweifelhaft werden kann oder nnr für einige Jahre gesichert ist.


Die Forum Nrbis Romae.

Die Archäologische Kommission der Stadt¬
gemeinde Rom hat an die Rückwand eines kleinen Hofes der ersten Etage des
Konservatorenpalastes ans dem Kapitol die wichtigsten Bruchstücke des alten mar¬
mornen Stadtplans, der zur Zeit des Kaisers Septimius Severus und seines
Sohnes Antoninus die Hintere Seite der spätern Kirche S. S. Cosma e Daminno
geschmückt hat, nen anbringen lassen. Begrenzt ist die Zeit der Entstehung durch ein
Fragment mit dem Umriß des Septizoniums, das im Jahre 203 erbaut wurde, und
durch das Todesjahr des Kaisers. 211 n. Chr. Ursprünglich war der Plan ans
140 Tafeln zusammengesetzt, die eine Oberfläche von 269 Quadratmetern einnahmen;
im Laufe der Zeit sind 1049 größere und kleinere Stücke wieder gefunden worden.
Von einer gewaltsamen Zerstörung ist nichts bekannt, die Platten werden sich gelöst
haben und werden dann herabgestürzt sein. Um die Mitte des sechzehnten Jahr¬
hunderts fand man die ersten Überreste, die zuerst in den Farnesepalast wanderten!
ein kleiner Teil davon fand später eine Ruhestätte an den Treppenwänden des kapi¬
tolinischen Museums, während die meisten Stücke in eine Stallmaner verbaut wurden.
aus der sie vor einigen Jahren entfernt worden sind. Erst dreihundert Jahre
nach dem ersten Fund ergab eine Ausgrabung weitere Stücke, zu denen sich andre
bei der jetzigen großen Umwälzung des Forum Romanum gesellt haben. Um der
Eröffnung des internationalen historischen Kongresses eine besondre Würde zu ver¬
leihen, wurde die Archäologische Kommission beauftragt, das ehrwürdige Denkmal
möglichst übersichtlich aufzustellen. Zu dem Zwecke brach man die eingemauerten
Stücke los, vereinigte sie mit den übrigen und studierte eifrig das Zusammen¬
gehörige.

Dabei hat sich herausgestellt, daß einige Stücke, auch auf der Rückseite geglättet,
Spuren el»es ältern, farbig ausgemalten, nicht eingegrabnen Planes ausweisen; daß
die Platten überhaupt von verschiedner Stärke waren, die zwischen einem Minimum
von 45 und einem Maximum von 105 Millimetern schwankt; ferner, daß ver-
schiedne Hände bei der Anfertigung beschäftigt waren, ist lange bekannt; die Um¬
risse der Bauten und die Nnmensbezeichnungen zeigen sehr sorgfältige, aber anch
ungemein nachlässige, flüchtige Arbeit. — Wenn wir nun, wie angenommen wird,
kaum den fünfzehnten Teil des Ursprünglichen haben, der sich auch noch in 1049
Fragmenten präsentiert, die Kommission in der kurzen Zeit von 36 Tagen schon
bekannte Wiederzusammensetznngen kontrollieren, die früher mehr oder minder
genanen Ersetzungen nach Zeichnungen der ans dem Farnesepalast verloren ge-
gnngnen prüfen und obendrein ihr Augenmerk auf neue Ergänzungen richten konnte,
so muß man anerkennen, daß sie eine wahre tour as tores verrichtet hat! Da¬
für bestand sie auch ans den gewiegtesten Fachleuten, den Professoren Laneiani,
Galli, Tommassetti und Maruechi, denen unser Professor Christian Hülsen, der
zweite Sekretär des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts in Rom, mit un¬
ermüdlichem Eifer zur Seite stand. Und nnn haben wir das prächtige Resultat
der topographischen Wissenschaft vor Augen.

Ans einer Fläche, die eine Kleinigkeit schmäler ist. als das Original sie
aufwies, steht in ernsten, großen Linien hingeworfen der Grundriß der Sieben¬
hügelstadt; man vermeint, sich in ihr bewegen zu können, so klar sind die Ver¬
bindungswege, die sie dnrchziehn. wiedergegeben. Das einzig farbige ist der Tiber-
strvm, der die Stadt von der vierzehnten Region, Trans Tiberim, trennt. Und
auf diese blendende Fläche sind nun die zusammenfngbaren Stücke der Forma Urbis


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[0447] Maßgebliches und Unmaßgebliches lose Konkurrenz immer Wieder in Frage gestellt ist. Die Füyorge für alle Be¬ teiligten wird bei fortschreitender Entwickln»«, monopolartiger Gewerbe ein sehr günstiges Feld finden. Auch von diesem Standpunkt ans, und zwar nicht zum wenigsten, ist den Vergesellschaftungen mit monopolartigem Charakter das Wort Zu reden gegenüber Kartellen oder Syndikaten, deren Vestehn jederzeit wieder W. Graff zweifelhaft werden kann oder nnr für einige Jahre gesichert ist. Die Forum Nrbis Romae. Die Archäologische Kommission der Stadt¬ gemeinde Rom hat an die Rückwand eines kleinen Hofes der ersten Etage des Konservatorenpalastes ans dem Kapitol die wichtigsten Bruchstücke des alten mar¬ mornen Stadtplans, der zur Zeit des Kaisers Septimius Severus und seines Sohnes Antoninus die Hintere Seite der spätern Kirche S. S. Cosma e Daminno geschmückt hat, nen anbringen lassen. Begrenzt ist die Zeit der Entstehung durch ein Fragment mit dem Umriß des Septizoniums, das im Jahre 203 erbaut wurde, und durch das Todesjahr des Kaisers. 211 n. Chr. Ursprünglich war der Plan ans 140 Tafeln zusammengesetzt, die eine Oberfläche von 269 Quadratmetern einnahmen; im Laufe der Zeit sind 1049 größere und kleinere Stücke wieder gefunden worden. Von einer gewaltsamen Zerstörung ist nichts bekannt, die Platten werden sich gelöst haben und werden dann herabgestürzt sein. Um die Mitte des sechzehnten Jahr¬ hunderts fand man die ersten Überreste, die zuerst in den Farnesepalast wanderten! ein kleiner Teil davon fand später eine Ruhestätte an den Treppenwänden des kapi¬ tolinischen Museums, während die meisten Stücke in eine Stallmaner verbaut wurden. aus der sie vor einigen Jahren entfernt worden sind. Erst dreihundert Jahre nach dem ersten Fund ergab eine Ausgrabung weitere Stücke, zu denen sich andre bei der jetzigen großen Umwälzung des Forum Romanum gesellt haben. Um der Eröffnung des internationalen historischen Kongresses eine besondre Würde zu ver¬ leihen, wurde die Archäologische Kommission beauftragt, das ehrwürdige Denkmal möglichst übersichtlich aufzustellen. Zu dem Zwecke brach man die eingemauerten Stücke los, vereinigte sie mit den übrigen und studierte eifrig das Zusammen¬ gehörige. Dabei hat sich herausgestellt, daß einige Stücke, auch auf der Rückseite geglättet, Spuren el»es ältern, farbig ausgemalten, nicht eingegrabnen Planes ausweisen; daß die Platten überhaupt von verschiedner Stärke waren, die zwischen einem Minimum von 45 und einem Maximum von 105 Millimetern schwankt; ferner, daß ver- schiedne Hände bei der Anfertigung beschäftigt waren, ist lange bekannt; die Um¬ risse der Bauten und die Nnmensbezeichnungen zeigen sehr sorgfältige, aber anch ungemein nachlässige, flüchtige Arbeit. — Wenn wir nun, wie angenommen wird, kaum den fünfzehnten Teil des Ursprünglichen haben, der sich auch noch in 1049 Fragmenten präsentiert, die Kommission in der kurzen Zeit von 36 Tagen schon bekannte Wiederzusammensetznngen kontrollieren, die früher mehr oder minder genanen Ersetzungen nach Zeichnungen der ans dem Farnesepalast verloren ge- gnngnen prüfen und obendrein ihr Augenmerk auf neue Ergänzungen richten konnte, so muß man anerkennen, daß sie eine wahre tour as tores verrichtet hat! Da¬ für bestand sie auch ans den gewiegtesten Fachleuten, den Professoren Laneiani, Galli, Tommassetti und Maruechi, denen unser Professor Christian Hülsen, der zweite Sekretär des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts in Rom, mit un¬ ermüdlichem Eifer zur Seite stand. Und nnn haben wir das prächtige Resultat der topographischen Wissenschaft vor Augen. Ans einer Fläche, die eine Kleinigkeit schmäler ist. als das Original sie aufwies, steht in ernsten, großen Linien hingeworfen der Grundriß der Sieben¬ hügelstadt; man vermeint, sich in ihr bewegen zu können, so klar sind die Ver¬ bindungswege, die sie dnrchziehn. wiedergegeben. Das einzig farbige ist der Tiber- strvm, der die Stadt von der vierzehnten Region, Trans Tiberim, trennt. Und auf diese blendende Fläche sind nun die zusammenfngbaren Stücke der Forma Urbis

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_241213/447>, abgerufen am 02.05.2024.