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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

der englischen Sozialisten, während die deutschen Sozialisten stiefmütterlich be¬
handelt werden; der Preis ist von der deutschen Verlagsfirma G, Fischer in Jena
außerordentlich niedrig gestellt, bei 335 Seiten nur 5 Mark, sodaß nichts einer
großen Verbreitung im Wege steht. Von welchem Geiste dieses Buch beseelt ist,
mag ein Beispiel zeigen. Menger betont, daß der Ersatz des positiven Christen¬
tums durch eine Vernunftreligion schwerlich als eine wirksame Triebfeder zur
Sittlichkeit betrachtet werden kann. Darin ist ihm wohl zuzustimmen, aber was
für Folgerungen zieht er daraus für seinen Zukunftsstaat? Die Religion nehme bei
den besitzenden und den gebildeten Volksklassen ab, ihre Stellung im Kampfe mit
deu breiten Volksklassen verstärke sich dadurch bedeutend. Das Bewußtsein der
lassen trete durch den Sozialismus notwendig mit der Gruudauffassnng des
heutigen Christentums in Widerspruch. Der volkstümliche Arbeiterstaat müsse, um
dauernde Institutionen zu schaffen, die sittlichen Motive ins Auge fassen, die eine
gehörig geleitete und organisierte öffentliche Meinung bieten könne. In der
"eitungspresse sei ein wirksames von jedem Dogmenglauben unabhängiges Mittel
suo Förderung der Sittlichkeit gegeben. -- Also die öffentliche Meinung und der
ZeitnngschiMer werden dann die Grundpfeiler unsers sittlichen und moralischen
Handelns sein. Welche Tollheit liegt in diesen Gedankengängen!


Von Babel und Hammurabi.

Der erschlossene Brunnen quillt weiter.
^- Georg Cohn, ordentlicher Professor der Rechte, hat in der am Stiftungsfeste
ver Hochschule Zürich am 29. April 1903 gehaltnen Rektoratsrede Die Gesetze
Hammurabis (Zürich, Orell Füßli. 1903) vom Standpunkte der vergleichenden
Rechtswissenschaft beleuchtet. Er zieht besonders das altgermanische Recht heran
wo behandelt am ausführlichsten die Ehegesetzgebung der Babylonier. -- Moritz-^"rgnlies gibt bei Julius Herlitz in Kattowitz (1903) einen in der Konkordici-
des genannten Ortes über Bibel und Babel gehaltnen Vortrag heraus. Er
un"! ^ zu weit gehende Ableitungen des Biblischer ans dem Babylonischen
Se '""^ dagegen u. a. die griechische Übersetzung des Alten Testaments, die
rudi/^"^' L^and. Die Dokumente, die man heute ausgrabe und mühsam zu me-
h" ^nahe, seien doch den damaligen Ägyptern ohne weiteres zugänglich und
die Ä ^ gewesen. Den Übersetzern Hütte es nicht unbemerkt bleiben können, wenn
^ ein Abklatsch assyrisch-babylonischer Schriftwerke gewesen wäre, und den
weil Gelehrten würde die Entdeckung um so willkommner gewesen sein,
it 5.^ "und damals eine starke judenfeindliche Strömung gab, sie würden uns also
de>s ."Deckung in Schriftwerken überliefert haben. Margulies glaubt umgekehrt,
I! vieles von dem, was man in den Trümmern Babyloniens findet, jüdischen
bild ^' ^ 6' ^' ^ Nügelwesen, die an Ezechiels Visionen erinnern, Ncich-
mns""^" Visionen seien, eine Hypothese, die uns allznkühn erscheint. Dagegen
seine unbedingt beistimmen, wenn er ausführt, daß Delitzsch die Grenzen
auch ?""""digkeit überschritten habe. Am Schlusz sagt er vollkommen richtig, wenn
Fracie"^ - '""stergiltigem Deutsch: "Daß die von mir vertretene Hypothese die
von v ^ Realität oder Sagenhaftigkeit der Offenbarung ganz unberührt läßt, ist
aller V^^'"" ^ ich glaube nachweisen zu können, daß die Orthodoxie
auf ^°^it'M Religionen auch die Delitzschische These vou der Einflußnahme Babels
glaub" acceptieren könnte, ohne daß sie deshalb von ihrem Offenbarungs-
zu sein "<^v ^" ^c. aufzugeben brauchte." -- Margulies scheint Rabbiner
Pol til^ s' ^ Zeltungsjuden, die ja bet aller sonstigen Gescheitheit nicht eben große
Sturm k ^ ^'^ H''^ ")rer Wissenschaftlichkeit zu beweisen, den neusten
SckrM>">" . Offenbarung begeistert mitgemacht. Weniger wohl ist natürlich ihren
den R"s ^ ^ der Sache, or. Wilhelm Münz, Rabbiner in Gleiwttz, führt
1903 . Kellschriftengelehrten gut ab in der (bei Wilhelm Koebner in Breslau.
und R.^ r ^rise: Es werde Licht! Eine Aufklärung über Bibel
"uaoei. i^r beginnt mit einer satirischen Vernichtung der großen Dichter von


Maßgebliches und Unmaßgebliches

der englischen Sozialisten, während die deutschen Sozialisten stiefmütterlich be¬
handelt werden; der Preis ist von der deutschen Verlagsfirma G, Fischer in Jena
außerordentlich niedrig gestellt, bei 335 Seiten nur 5 Mark, sodaß nichts einer
großen Verbreitung im Wege steht. Von welchem Geiste dieses Buch beseelt ist,
mag ein Beispiel zeigen. Menger betont, daß der Ersatz des positiven Christen¬
tums durch eine Vernunftreligion schwerlich als eine wirksame Triebfeder zur
Sittlichkeit betrachtet werden kann. Darin ist ihm wohl zuzustimmen, aber was
für Folgerungen zieht er daraus für seinen Zukunftsstaat? Die Religion nehme bei
den besitzenden und den gebildeten Volksklassen ab, ihre Stellung im Kampfe mit
deu breiten Volksklassen verstärke sich dadurch bedeutend. Das Bewußtsein der
lassen trete durch den Sozialismus notwendig mit der Gruudauffassnng des
heutigen Christentums in Widerspruch. Der volkstümliche Arbeiterstaat müsse, um
dauernde Institutionen zu schaffen, die sittlichen Motive ins Auge fassen, die eine
gehörig geleitete und organisierte öffentliche Meinung bieten könne. In der
«eitungspresse sei ein wirksames von jedem Dogmenglauben unabhängiges Mittel
suo Förderung der Sittlichkeit gegeben. — Also die öffentliche Meinung und der
ZeitnngschiMer werden dann die Grundpfeiler unsers sittlichen und moralischen
Handelns sein. Welche Tollheit liegt in diesen Gedankengängen!


Von Babel und Hammurabi.

Der erschlossene Brunnen quillt weiter.
^- Georg Cohn, ordentlicher Professor der Rechte, hat in der am Stiftungsfeste
ver Hochschule Zürich am 29. April 1903 gehaltnen Rektoratsrede Die Gesetze
Hammurabis (Zürich, Orell Füßli. 1903) vom Standpunkte der vergleichenden
Rechtswissenschaft beleuchtet. Er zieht besonders das altgermanische Recht heran
wo behandelt am ausführlichsten die Ehegesetzgebung der Babylonier. — Moritz-^"rgnlies gibt bei Julius Herlitz in Kattowitz (1903) einen in der Konkordici-
des genannten Ortes über Bibel und Babel gehaltnen Vortrag heraus. Er
un"! ^ zu weit gehende Ableitungen des Biblischer ans dem Babylonischen
Se '""^ dagegen u. a. die griechische Übersetzung des Alten Testaments, die
rudi/^"^' L^and. Die Dokumente, die man heute ausgrabe und mühsam zu me-
h„ ^nahe, seien doch den damaligen Ägyptern ohne weiteres zugänglich und
die Ä ^ gewesen. Den Übersetzern Hütte es nicht unbemerkt bleiben können, wenn
^ ein Abklatsch assyrisch-babylonischer Schriftwerke gewesen wäre, und den
weil Gelehrten würde die Entdeckung um so willkommner gewesen sein,
it 5.^ "und damals eine starke judenfeindliche Strömung gab, sie würden uns also
de>s ."Deckung in Schriftwerken überliefert haben. Margulies glaubt umgekehrt,
I! vieles von dem, was man in den Trümmern Babyloniens findet, jüdischen
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mns""^" Visionen seien, eine Hypothese, die uns allznkühn erscheint. Dagegen
seine unbedingt beistimmen, wenn er ausführt, daß Delitzsch die Grenzen
auch ?""""digkeit überschritten habe. Am Schlusz sagt er vollkommen richtig, wenn
Fracie"^ - '»"stergiltigem Deutsch: „Daß die von mir vertretene Hypothese die
von v ^ Realität oder Sagenhaftigkeit der Offenbarung ganz unberührt läßt, ist
aller V^^'"" ^ ich glaube nachweisen zu können, daß die Orthodoxie
auf ^°^it'M Religionen auch die Delitzschische These vou der Einflußnahme Babels
glaub» acceptieren könnte, ohne daß sie deshalb von ihrem Offenbarungs-
zu sein "<^v ^" ^c. aufzugeben brauchte." — Margulies scheint Rabbiner
Pol til^ s' ^ Zeltungsjuden, die ja bet aller sonstigen Gescheitheit nicht eben große
Sturm k ^ ^'^ H''^ ")rer Wissenschaftlichkeit zu beweisen, den neusten
SckrM>">" . Offenbarung begeistert mitgemacht. Weniger wohl ist natürlich ihren
den R„s ^ ^ der Sache, or. Wilhelm Münz, Rabbiner in Gleiwttz, führt
1903 . Kellschriftengelehrten gut ab in der (bei Wilhelm Koebner in Breslau.
und R.^ r ^rise: Es werde Licht! Eine Aufklärung über Bibel
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[0573] Maßgebliches und Unmaßgebliches der englischen Sozialisten, während die deutschen Sozialisten stiefmütterlich be¬ handelt werden; der Preis ist von der deutschen Verlagsfirma G, Fischer in Jena außerordentlich niedrig gestellt, bei 335 Seiten nur 5 Mark, sodaß nichts einer großen Verbreitung im Wege steht. Von welchem Geiste dieses Buch beseelt ist, mag ein Beispiel zeigen. Menger betont, daß der Ersatz des positiven Christen¬ tums durch eine Vernunftreligion schwerlich als eine wirksame Triebfeder zur Sittlichkeit betrachtet werden kann. Darin ist ihm wohl zuzustimmen, aber was für Folgerungen zieht er daraus für seinen Zukunftsstaat? Die Religion nehme bei den besitzenden und den gebildeten Volksklassen ab, ihre Stellung im Kampfe mit deu breiten Volksklassen verstärke sich dadurch bedeutend. Das Bewußtsein der lassen trete durch den Sozialismus notwendig mit der Gruudauffassnng des heutigen Christentums in Widerspruch. Der volkstümliche Arbeiterstaat müsse, um dauernde Institutionen zu schaffen, die sittlichen Motive ins Auge fassen, die eine gehörig geleitete und organisierte öffentliche Meinung bieten könne. In der «eitungspresse sei ein wirksames von jedem Dogmenglauben unabhängiges Mittel suo Förderung der Sittlichkeit gegeben. — Also die öffentliche Meinung und der ZeitnngschiMer werden dann die Grundpfeiler unsers sittlichen und moralischen Handelns sein. Welche Tollheit liegt in diesen Gedankengängen! Von Babel und Hammurabi. Der erschlossene Brunnen quillt weiter. ^- Georg Cohn, ordentlicher Professor der Rechte, hat in der am Stiftungsfeste ver Hochschule Zürich am 29. April 1903 gehaltnen Rektoratsrede Die Gesetze Hammurabis (Zürich, Orell Füßli. 1903) vom Standpunkte der vergleichenden Rechtswissenschaft beleuchtet. Er zieht besonders das altgermanische Recht heran wo behandelt am ausführlichsten die Ehegesetzgebung der Babylonier. — Moritz-^"rgnlies gibt bei Julius Herlitz in Kattowitz (1903) einen in der Konkordici- des genannten Ortes über Bibel und Babel gehaltnen Vortrag heraus. Er un"! ^ zu weit gehende Ableitungen des Biblischer ans dem Babylonischen Se '""^ dagegen u. a. die griechische Übersetzung des Alten Testaments, die rudi/^"^' L^and. Die Dokumente, die man heute ausgrabe und mühsam zu me- h„ ^nahe, seien doch den damaligen Ägyptern ohne weiteres zugänglich und die Ä ^ gewesen. Den Übersetzern Hütte es nicht unbemerkt bleiben können, wenn ^ ein Abklatsch assyrisch-babylonischer Schriftwerke gewesen wäre, und den weil Gelehrten würde die Entdeckung um so willkommner gewesen sein, it 5.^ "und damals eine starke judenfeindliche Strömung gab, sie würden uns also de>s ."Deckung in Schriftwerken überliefert haben. Margulies glaubt umgekehrt, I! vieles von dem, was man in den Trümmern Babyloniens findet, jüdischen bild ^' ^ 6' ^' ^ Nügelwesen, die an Ezechiels Visionen erinnern, Ncich- mns""^" Visionen seien, eine Hypothese, die uns allznkühn erscheint. Dagegen seine unbedingt beistimmen, wenn er ausführt, daß Delitzsch die Grenzen auch ?""""digkeit überschritten habe. Am Schlusz sagt er vollkommen richtig, wenn Fracie"^ - '»"stergiltigem Deutsch: „Daß die von mir vertretene Hypothese die von v ^ Realität oder Sagenhaftigkeit der Offenbarung ganz unberührt läßt, ist aller V^^'"" ^ ich glaube nachweisen zu können, daß die Orthodoxie auf ^°^it'M Religionen auch die Delitzschische These vou der Einflußnahme Babels glaub» acceptieren könnte, ohne daß sie deshalb von ihrem Offenbarungs- zu sein "<^v ^" ^c. aufzugeben brauchte." — Margulies scheint Rabbiner Pol til^ s' ^ Zeltungsjuden, die ja bet aller sonstigen Gescheitheit nicht eben große Sturm k ^ ^'^ H''^ ")rer Wissenschaftlichkeit zu beweisen, den neusten SckrM>">" . Offenbarung begeistert mitgemacht. Weniger wohl ist natürlich ihren den R„s ^ ^ der Sache, or. Wilhelm Münz, Rabbiner in Gleiwttz, führt 1903 . Kellschriftengelehrten gut ab in der (bei Wilhelm Koebner in Breslau. und R.^ r ^rise: Es werde Licht! Eine Aufklärung über Bibel "uaoei. i^r beginnt mit einer satirischen Vernichtung der großen Dichter von

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_241213/573>, abgerufen am 02.05.2024.