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Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Viertes Vierteljahr.

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Der Eintritt des Großherzogtums Baden in den Nord¬
deutschen Bund und die Luxemburger Frage
Aufzeichnung des badischen Ministers von Freydorf Heinrich von Poschina, er Mitgeteilt von
^. Die Verhandlungen des französischen Ministers Marquis de Moustier mit
dem badischen Gesandten in Paris Freiherrn von Schweizer über den Eintritt
Badens in den Norddeutschen Bund

er badische Gesandte in Paris Freiherr von Schweizer wurde, wie
die übrigen badischen Gesandtschaften, von den wichtigern Vor¬
gängen im Staatsleben, im besondern auch in der deutschen Frage in
Kenntnis erhalten, nicht damit er solche irgend zur Sprache bringen
sollte, sondern damit er bei gelegentlichen Besprechungen unterrichtet
wäre und den Standpunkt seiner Negierung vertreten könnte. Kaum war die
Nachricht über die Beschickung und den Zweck der Stuttgarter Militärkonferenz*)
der Minister des Auswärtigen und des Krieges der vier süddeutschen Staaten
bei der Gesandtschaft in Paris angelangt, als der Minister des Auswärtigen,
Marquis de Moustier, dem genannten Gesandten bei gelegentlichem Besuch am
30. Januar 1867 in der verbindlichsten Form und nur so gesprächsweise er¬
öffnete, eine glaubwürdige Nachricht rede von Schritten, welche die Großherzog¬
liche Regierung in Berlin wegen des Eintritts in den Norddeutschen Bund getan
habe. Die Kaiserliche Regierung könne sich die Beflissenheit der Großherzog¬
lichen Regierung nicht erklären, in Berlin eine solche Lösung herbeiführen zu
wollen. Frankreich sei weit entfernt, sich in die innern Angelegenheiten Deutsch¬
lands einmischen zu wollen, es bedrohe seine Nachbarn in keiner Weise, könne
aber auch nicht ganz gleichgiltig Vorgänge mit ansehen, die doch einen Schatten
von Feindseligkeit gegen Frankreich hätten. Was insbesondre die Beziehungen
zu Baden anlange, so habe das Kaiserliche Kabinett unter allen Verhältnissen die
freundschaftlichsten Gesinnungen betätigt, und man würde sich einen besondern



*) Auf Anregung des bayrischen Ministers Hohenlohe traten am S. Februar 1867 in
Stuttgart die Minister des Äußern und des KriegeZ von Bauern, Württemberg, Baden und Hessen
zusammen, um die Grundzüge einer gemeinsamen oder doch gleichartigen Wehrverfassung der
süddeutschen Staaten im möglichsten Anschluß an den Norddeutschen Bund zu vereinbaren.
Grenzboten IV 190S 9


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deutschen Bund und die Luxemburger Frage
Aufzeichnung des badischen Ministers von Freydorf Heinrich von Poschina, er Mitgeteilt von
^. Die Verhandlungen des französischen Ministers Marquis de Moustier mit
dem badischen Gesandten in Paris Freiherrn von Schweizer über den Eintritt
Badens in den Norddeutschen Bund

er badische Gesandte in Paris Freiherr von Schweizer wurde, wie
die übrigen badischen Gesandtschaften, von den wichtigern Vor¬
gängen im Staatsleben, im besondern auch in der deutschen Frage in
Kenntnis erhalten, nicht damit er solche irgend zur Sprache bringen
sollte, sondern damit er bei gelegentlichen Besprechungen unterrichtet
wäre und den Standpunkt seiner Negierung vertreten könnte. Kaum war die
Nachricht über die Beschickung und den Zweck der Stuttgarter Militärkonferenz*)
der Minister des Auswärtigen und des Krieges der vier süddeutschen Staaten
bei der Gesandtschaft in Paris angelangt, als der Minister des Auswärtigen,
Marquis de Moustier, dem genannten Gesandten bei gelegentlichem Besuch am
30. Januar 1867 in der verbindlichsten Form und nur so gesprächsweise er¬
öffnete, eine glaubwürdige Nachricht rede von Schritten, welche die Großherzog¬
liche Regierung in Berlin wegen des Eintritts in den Norddeutschen Bund getan
habe. Die Kaiserliche Regierung könne sich die Beflissenheit der Großherzog¬
lichen Regierung nicht erklären, in Berlin eine solche Lösung herbeiführen zu
wollen. Frankreich sei weit entfernt, sich in die innern Angelegenheiten Deutsch¬
lands einmischen zu wollen, es bedrohe seine Nachbarn in keiner Weise, könne
aber auch nicht ganz gleichgiltig Vorgänge mit ansehen, die doch einen Schatten
von Feindseligkeit gegen Frankreich hätten. Was insbesondre die Beziehungen
zu Baden anlange, so habe das Kaiserliche Kabinett unter allen Verhältnissen die
freundschaftlichsten Gesinnungen betätigt, und man würde sich einen besondern



*) Auf Anregung des bayrischen Ministers Hohenlohe traten am S. Februar 1867 in
Stuttgart die Minister des Äußern und des KriegeZ von Bauern, Württemberg, Baden und Hessen
zusammen, um die Grundzüge einer gemeinsamen oder doch gleichartigen Wehrverfassung der
süddeutschen Staaten im möglichsten Anschluß an den Norddeutschen Bund zu vereinbaren.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_296010/67>, abgerufen am 07.05.2024.