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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Adel und Geistlichkeit zu bekämpfen, das preußische Gymnasium und die preußische
Realschule haben einen polnischen Bürgerstand geschaffen, der seine Bildung und
den erworbnen Wohlstand nur für den Kampf gegen den preußischen Staat ver¬
wertet und diesen mit wesentlich breiterer Front angreift, als es dem Adel und dem
Klerus jemals möglich gewesen ist. Haben schon unsre Schulen polonisierend ge¬
wirkt, die Universität würde es in wesentlich erhöhtem Maße tun. Was den Grund¬
besitz anlangt, so besteht heute wohl kein Zweifel mehr, daß die bisherige An-
siedlungspolitik nicht ausreicht, dem damit beabsichtigten Zweck zu genügen. Auch
die Kreuzzeitung gibt schon zu, daß ohne Vorkaufsrecht und Enteignungsrecht des
Staates die Sache nicht mehr haltbar sei. Es dürfte die höchste Zeit sein diese
,"H* Mittel zur Anwendung zu bringen.




Zuckersorgen.

Vor zehn Jahren hat Eduard Hahn in seinem viel zu wenig
beachteten Werke: "Die Haustiere und ihre Beziehung zur Wirtschaft des Menschen"
(siehe das 35. Heft der Grenzboten von 1895) geschrieben: "Unsre Rübe wächst
nicht in tropischer Üppigkeit, und wenn sie mehr als 12 Prozent Zucker enthält,
so ist das viel. Zuckerrohr steht dicht wie das Schilf bei uns, es enthält bis
18 Prozent, und die Halme sind 8 bis 15 Fuß hoch. Sowie die tropische
Arbeiterfrage ihre endgiltige Lösung gefunden haben wird, ist damit das Schicksal
unsrer Zuckerindustrie besiegelt, ja sie wäre wahrscheinlich schon vernichtet, wenn
nicht gerade der Aufschwung der javanischen Zuckeriudustrie durch die Serehkrcmk-
heit des Rohrs zunächst eine starke Verzögerung erlitten hätte. Gelingt es, diese
Krisis zu überwinden, gelingt es ferner, den amerikanischen Neger seiner Indolenz
zu entreißen, so wird unsre Industrie nicht lange widerstehn können. Bedenkt man
aber, daß unser Rübenbau einen großen Teil des allerbesten Bodens der eigent¬
lichen Bestimmung, der Ernährung unsers Volkes, entzieht, und neben der Ver¬
nichtung des bäuerlichen Betriebs in einigen ehemaligen Hauptgebieten, zum Beispiel
der Magdeburger Borde, durch die starke Verwendung fluktuierender Arbeiter¬
massen unsre ländliche Lohnarbeiterschaft proletarisiert, so kann man nur dringend
wünschen, daß wir diese Industrie so bald und mit so wenig Nachteil wie möglich
loswerden." Er schlägt vor, das in der Rübenzuckerfabrikation steckende Kapital
in Zuckerrohrplantagen anzulegen. Wir haben damals dazu bemerkt: weil die bei
uns für die Zuckerindustrie verwandte landwirtschaftliche Fläche verhältnismäßig
klein sei und die beim Rübenbau angewandte Tiefkultur im Fruchtwechsel auch dem
Getreide zugute komme, so werde das, was die Zuckerproduktion den Nahrungs¬
mitteln entziehe, nicht bedeutend sein; aber die übrigen volkswirtschaftlichen und
sozialen Schädigungen, die sie dem Volke zufüge, seien so groß, daß man ihren
Untergang wünschen müsse. Und heute fügen wir hinzu: das Bestreben, die Rohr¬
zuckergewinnung daniederzuhalten, beweist aufs neue die Unvernunft unsrer Wirt¬
schaftsverfassung, da das allein vernünftige doch nur sein kann, jede Gabe der
Natur dankbar anzunehmen, also den Zucker dort zu gewinnen, wo sie ihn am
reichlichsten spendet und mit dem geringsten Anspruch an menschlichen Arbeitsauf¬
wand. Nach der Beendigung des kubanischen Krieges ist sofort -- ohne daß
Hahn genannt worden wäre -- die Ansicht ausgesprochen worden, wenn sich jetzt
die Aankees auf die Zuckerproduktion in den erworbnen Gebieten verlegten, so
werde Kuba allein schon den Zuckerbedarf der ganzen Welt decken können. Unsre
Zuckerinteressenten wehrten sich natürlich mit Händen und Füßen gegen die Aner¬
kennung dieser Tatsache. Ihr wissenschaftlicher und zugleich parlamentarischer Ver¬
treter, Professor Paasche, untersuchte die Lage an Ort und Stelle und beschwichtigte


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Adel und Geistlichkeit zu bekämpfen, das preußische Gymnasium und die preußische
Realschule haben einen polnischen Bürgerstand geschaffen, der seine Bildung und
den erworbnen Wohlstand nur für den Kampf gegen den preußischen Staat ver¬
wertet und diesen mit wesentlich breiterer Front angreift, als es dem Adel und dem
Klerus jemals möglich gewesen ist. Haben schon unsre Schulen polonisierend ge¬
wirkt, die Universität würde es in wesentlich erhöhtem Maße tun. Was den Grund¬
besitz anlangt, so besteht heute wohl kein Zweifel mehr, daß die bisherige An-
siedlungspolitik nicht ausreicht, dem damit beabsichtigten Zweck zu genügen. Auch
die Kreuzzeitung gibt schon zu, daß ohne Vorkaufsrecht und Enteignungsrecht des
Staates die Sache nicht mehr haltbar sei. Es dürfte die höchste Zeit sein diese
,"H* Mittel zur Anwendung zu bringen.




Zuckersorgen.

Vor zehn Jahren hat Eduard Hahn in seinem viel zu wenig
beachteten Werke: „Die Haustiere und ihre Beziehung zur Wirtschaft des Menschen"
(siehe das 35. Heft der Grenzboten von 1895) geschrieben: „Unsre Rübe wächst
nicht in tropischer Üppigkeit, und wenn sie mehr als 12 Prozent Zucker enthält,
so ist das viel. Zuckerrohr steht dicht wie das Schilf bei uns, es enthält bis
18 Prozent, und die Halme sind 8 bis 15 Fuß hoch. Sowie die tropische
Arbeiterfrage ihre endgiltige Lösung gefunden haben wird, ist damit das Schicksal
unsrer Zuckerindustrie besiegelt, ja sie wäre wahrscheinlich schon vernichtet, wenn
nicht gerade der Aufschwung der javanischen Zuckeriudustrie durch die Serehkrcmk-
heit des Rohrs zunächst eine starke Verzögerung erlitten hätte. Gelingt es, diese
Krisis zu überwinden, gelingt es ferner, den amerikanischen Neger seiner Indolenz
zu entreißen, so wird unsre Industrie nicht lange widerstehn können. Bedenkt man
aber, daß unser Rübenbau einen großen Teil des allerbesten Bodens der eigent¬
lichen Bestimmung, der Ernährung unsers Volkes, entzieht, und neben der Ver¬
nichtung des bäuerlichen Betriebs in einigen ehemaligen Hauptgebieten, zum Beispiel
der Magdeburger Borde, durch die starke Verwendung fluktuierender Arbeiter¬
massen unsre ländliche Lohnarbeiterschaft proletarisiert, so kann man nur dringend
wünschen, daß wir diese Industrie so bald und mit so wenig Nachteil wie möglich
loswerden." Er schlägt vor, das in der Rübenzuckerfabrikation steckende Kapital
in Zuckerrohrplantagen anzulegen. Wir haben damals dazu bemerkt: weil die bei
uns für die Zuckerindustrie verwandte landwirtschaftliche Fläche verhältnismäßig
klein sei und die beim Rübenbau angewandte Tiefkultur im Fruchtwechsel auch dem
Getreide zugute komme, so werde das, was die Zuckerproduktion den Nahrungs¬
mitteln entziehe, nicht bedeutend sein; aber die übrigen volkswirtschaftlichen und
sozialen Schädigungen, die sie dem Volke zufüge, seien so groß, daß man ihren
Untergang wünschen müsse. Und heute fügen wir hinzu: das Bestreben, die Rohr¬
zuckergewinnung daniederzuhalten, beweist aufs neue die Unvernunft unsrer Wirt¬
schaftsverfassung, da das allein vernünftige doch nur sein kann, jede Gabe der
Natur dankbar anzunehmen, also den Zucker dort zu gewinnen, wo sie ihn am
reichlichsten spendet und mit dem geringsten Anspruch an menschlichen Arbeitsauf¬
wand. Nach der Beendigung des kubanischen Krieges ist sofort — ohne daß
Hahn genannt worden wäre — die Ansicht ausgesprochen worden, wenn sich jetzt
die Aankees auf die Zuckerproduktion in den erworbnen Gebieten verlegten, so
werde Kuba allein schon den Zuckerbedarf der ganzen Welt decken können. Unsre
Zuckerinteressenten wehrten sich natürlich mit Händen und Füßen gegen die Aner¬
kennung dieser Tatsache. Ihr wissenschaftlicher und zugleich parlamentarischer Ver¬
treter, Professor Paasche, untersuchte die Lage an Ort und Stelle und beschwichtigte


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[0388] Maßgebliches und Unmaßgebliches Adel und Geistlichkeit zu bekämpfen, das preußische Gymnasium und die preußische Realschule haben einen polnischen Bürgerstand geschaffen, der seine Bildung und den erworbnen Wohlstand nur für den Kampf gegen den preußischen Staat ver¬ wertet und diesen mit wesentlich breiterer Front angreift, als es dem Adel und dem Klerus jemals möglich gewesen ist. Haben schon unsre Schulen polonisierend ge¬ wirkt, die Universität würde es in wesentlich erhöhtem Maße tun. Was den Grund¬ besitz anlangt, so besteht heute wohl kein Zweifel mehr, daß die bisherige An- siedlungspolitik nicht ausreicht, dem damit beabsichtigten Zweck zu genügen. Auch die Kreuzzeitung gibt schon zu, daß ohne Vorkaufsrecht und Enteignungsrecht des Staates die Sache nicht mehr haltbar sei. Es dürfte die höchste Zeit sein diese ,"H* Mittel zur Anwendung zu bringen. Zuckersorgen. Vor zehn Jahren hat Eduard Hahn in seinem viel zu wenig beachteten Werke: „Die Haustiere und ihre Beziehung zur Wirtschaft des Menschen" (siehe das 35. Heft der Grenzboten von 1895) geschrieben: „Unsre Rübe wächst nicht in tropischer Üppigkeit, und wenn sie mehr als 12 Prozent Zucker enthält, so ist das viel. Zuckerrohr steht dicht wie das Schilf bei uns, es enthält bis 18 Prozent, und die Halme sind 8 bis 15 Fuß hoch. Sowie die tropische Arbeiterfrage ihre endgiltige Lösung gefunden haben wird, ist damit das Schicksal unsrer Zuckerindustrie besiegelt, ja sie wäre wahrscheinlich schon vernichtet, wenn nicht gerade der Aufschwung der javanischen Zuckeriudustrie durch die Serehkrcmk- heit des Rohrs zunächst eine starke Verzögerung erlitten hätte. Gelingt es, diese Krisis zu überwinden, gelingt es ferner, den amerikanischen Neger seiner Indolenz zu entreißen, so wird unsre Industrie nicht lange widerstehn können. Bedenkt man aber, daß unser Rübenbau einen großen Teil des allerbesten Bodens der eigent¬ lichen Bestimmung, der Ernährung unsers Volkes, entzieht, und neben der Ver¬ nichtung des bäuerlichen Betriebs in einigen ehemaligen Hauptgebieten, zum Beispiel der Magdeburger Borde, durch die starke Verwendung fluktuierender Arbeiter¬ massen unsre ländliche Lohnarbeiterschaft proletarisiert, so kann man nur dringend wünschen, daß wir diese Industrie so bald und mit so wenig Nachteil wie möglich loswerden." Er schlägt vor, das in der Rübenzuckerfabrikation steckende Kapital in Zuckerrohrplantagen anzulegen. Wir haben damals dazu bemerkt: weil die bei uns für die Zuckerindustrie verwandte landwirtschaftliche Fläche verhältnismäßig klein sei und die beim Rübenbau angewandte Tiefkultur im Fruchtwechsel auch dem Getreide zugute komme, so werde das, was die Zuckerproduktion den Nahrungs¬ mitteln entziehe, nicht bedeutend sein; aber die übrigen volkswirtschaftlichen und sozialen Schädigungen, die sie dem Volke zufüge, seien so groß, daß man ihren Untergang wünschen müsse. Und heute fügen wir hinzu: das Bestreben, die Rohr¬ zuckergewinnung daniederzuhalten, beweist aufs neue die Unvernunft unsrer Wirt¬ schaftsverfassung, da das allein vernünftige doch nur sein kann, jede Gabe der Natur dankbar anzunehmen, also den Zucker dort zu gewinnen, wo sie ihn am reichlichsten spendet und mit dem geringsten Anspruch an menschlichen Arbeitsauf¬ wand. Nach der Beendigung des kubanischen Krieges ist sofort — ohne daß Hahn genannt worden wäre — die Ansicht ausgesprochen worden, wenn sich jetzt die Aankees auf die Zuckerproduktion in den erworbnen Gebieten verlegten, so werde Kuba allein schon den Zuckerbedarf der ganzen Welt decken können. Unsre Zuckerinteressenten wehrten sich natürlich mit Händen und Füßen gegen die Aner¬ kennung dieser Tatsache. Ihr wissenschaftlicher und zugleich parlamentarischer Ver¬ treter, Professor Paasche, untersuchte die Lage an Ort und Stelle und beschwichtigte

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299786/388>, abgerufen am 30.04.2024.