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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Sucher selbst sie aus dem Munde Bismarcks empfangen hatte. Hohenlohe hörte
aufmerksam zu. Als der Gast geendet hatte, bemerkte der Fürst: "Ihre Mitteilungen
sind mir doppelt interessant, einmal um ihres Inhalts willen, und sodann, weil sie
sich genau mit dem decken, was der Kaiser selbst mir darüber erzählt hat", wobei
er dann hinzufügte, daß jene Aprilnacht auf der Fahrt und in der Jagdhütte
vollständig der Besprechung dieses Gegenstandes gewidmet gewesen sei. Aber gerade
die Aufzeichnungen über die Mitteilungen des Kaisers scheinen recht lückenhaft und
ungenau zu sein, wie sie denn schon in ihrem äußern Umfange nicht dem Inhalt
eines einstündiger oder gnr mehrstündigen Gesprächs entsprechen. Das Erscheinen
des Buchs steht unmittelbar bevor, und es wird dann vielleicht angezeigt sein, auf
seinen Gesamtinhalt zurückzukommen.

Zu der vielerörterten Frage der künftigen Unterstellung der Kolonialtruppen
ist in der Allgemeinen Zeitung bemerkt worden, zunächst müsse die Frage der
künftigen Gestaltung der Kolonialverwaltung zum Austrag gebracht werden, bevor
an diese Angelegenheit herangetreten werden könne. Nach vorliegenden Anzeichen
wird der Gegenstand bei der Beratung über das Kolonialamt im Reichstage sofort
berührt werden und eine nicht geringe Rolle spielen. Selbstverständlich muß den
Gouverneuren in den Kolonien die Verfügung über die Truppen bleiben, das hat
aber mit der Frage, was für eine Instanz in Berlin die Aufstellung, die Aus¬
rüstung, den Transport, die Sorge für den Ersatz usw. betreiben soll, eigentlich
wenig zu tun. Da dabei doch immer wieder auf das Kriegsministerium zurück¬
gegriffen werden muß, so ist kein Grund zu sehen, weshalb diese Behörde nicht die
Verwaltung in der Hand behalten soll. Die Einheitlichkeit des Kolonialdienstes
wird dadurch doch in keiner Weise berührt. Die Kolonialverwaltung beantragt das
Erforderliche beim Kriegsminister, und dieser stellt es ihr gebrauchsfertig zur Ver¬
fügung. Damit sind nicht nur die Bürgschaften für Sparsamkeit und Zweckmäßigkeit
gegeben, sondern auch für den bleibenden Zusammenhang mit der Armee, die aus
ihren Reihen Offiziere und Mannschaften für den Kolonialdienst beurlauben muß.
Es handelt sich ja nicht um auf der Straße angeworbne Leute, sondern um An¬
gehörige des Heeres, das sie zu stellen und -- die Offiziere für den Frontdienst,
die Mannschaften für den Beurlaubtenstand -- zurückzunehmen hat.




Das nordamerikanische Parteileben und seine Rückwirkung auf

Europa.

Mit dem Siege der Republikaner bei der nächsten Präsidenten- und
Kongreßwahl würde sich der Hochschutzzoll in den Vereinigten Staaten behaupten,
der Jmpernlismus zunehmen und der zollpolitische Pannmerikanismus bedeutend
aufflammen. Erringen dagegen die Demokraten die Palme, so setzt man wahrschein¬
lich die Zölle herunter, schon um die verhaßten Trusts an ihrer empfindlichsten
Stelle zu treffen. Der Imperialismus wird abgeschwächt, und von Panamerikanismus
kann gar keine Rede mehr sein. Die Rückwirkung auf Europa ist deshalb hand¬
greiflich, und zwar so ziemlich für alle europäischen Staaten dieselbe.

Wie das Glücksrad aber laufen wird, darüber können sich die Amerikaner
selber kaum eine klare Vorstellung verschaffen. Nur einige Punkte stehen unbedingt
fest. Dazu gehört vor allem, daß die Trusts außerordentlich verhaßt sind, nicht
nur bei den Demokraten, sondern auch bei der großen Mehrheit der Republikaner,
obwohl sie diese durch ihre riesigen Mittel mit früher ungekannten Wahlfonds aus¬
statten. In der Tat, die Trusts können gar nicht anders. Denn die Republikaner
sind die Partei des Hochschutzzolls, der den besten Wall bietet, hinter dem die
monopolartigen Bildungen des Niesenknpitals ihre erpresserischen Preise durchsetzen
können. Eben so sicher ist aber auch, daß große Massen innerhalb der republikanischen
Partei einen ausgesprochnen Haß gegen das Treiben des Riesenkapitals haben,


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Sucher selbst sie aus dem Munde Bismarcks empfangen hatte. Hohenlohe hörte
aufmerksam zu. Als der Gast geendet hatte, bemerkte der Fürst: „Ihre Mitteilungen
sind mir doppelt interessant, einmal um ihres Inhalts willen, und sodann, weil sie
sich genau mit dem decken, was der Kaiser selbst mir darüber erzählt hat", wobei
er dann hinzufügte, daß jene Aprilnacht auf der Fahrt und in der Jagdhütte
vollständig der Besprechung dieses Gegenstandes gewidmet gewesen sei. Aber gerade
die Aufzeichnungen über die Mitteilungen des Kaisers scheinen recht lückenhaft und
ungenau zu sein, wie sie denn schon in ihrem äußern Umfange nicht dem Inhalt
eines einstündiger oder gnr mehrstündigen Gesprächs entsprechen. Das Erscheinen
des Buchs steht unmittelbar bevor, und es wird dann vielleicht angezeigt sein, auf
seinen Gesamtinhalt zurückzukommen.

Zu der vielerörterten Frage der künftigen Unterstellung der Kolonialtruppen
ist in der Allgemeinen Zeitung bemerkt worden, zunächst müsse die Frage der
künftigen Gestaltung der Kolonialverwaltung zum Austrag gebracht werden, bevor
an diese Angelegenheit herangetreten werden könne. Nach vorliegenden Anzeichen
wird der Gegenstand bei der Beratung über das Kolonialamt im Reichstage sofort
berührt werden und eine nicht geringe Rolle spielen. Selbstverständlich muß den
Gouverneuren in den Kolonien die Verfügung über die Truppen bleiben, das hat
aber mit der Frage, was für eine Instanz in Berlin die Aufstellung, die Aus¬
rüstung, den Transport, die Sorge für den Ersatz usw. betreiben soll, eigentlich
wenig zu tun. Da dabei doch immer wieder auf das Kriegsministerium zurück¬
gegriffen werden muß, so ist kein Grund zu sehen, weshalb diese Behörde nicht die
Verwaltung in der Hand behalten soll. Die Einheitlichkeit des Kolonialdienstes
wird dadurch doch in keiner Weise berührt. Die Kolonialverwaltung beantragt das
Erforderliche beim Kriegsminister, und dieser stellt es ihr gebrauchsfertig zur Ver¬
fügung. Damit sind nicht nur die Bürgschaften für Sparsamkeit und Zweckmäßigkeit
gegeben, sondern auch für den bleibenden Zusammenhang mit der Armee, die aus
ihren Reihen Offiziere und Mannschaften für den Kolonialdienst beurlauben muß.
Es handelt sich ja nicht um auf der Straße angeworbne Leute, sondern um An¬
gehörige des Heeres, das sie zu stellen und — die Offiziere für den Frontdienst,
die Mannschaften für den Beurlaubtenstand — zurückzunehmen hat.




Das nordamerikanische Parteileben und seine Rückwirkung auf

Europa.

Mit dem Siege der Republikaner bei der nächsten Präsidenten- und
Kongreßwahl würde sich der Hochschutzzoll in den Vereinigten Staaten behaupten,
der Jmpernlismus zunehmen und der zollpolitische Pannmerikanismus bedeutend
aufflammen. Erringen dagegen die Demokraten die Palme, so setzt man wahrschein¬
lich die Zölle herunter, schon um die verhaßten Trusts an ihrer empfindlichsten
Stelle zu treffen. Der Imperialismus wird abgeschwächt, und von Panamerikanismus
kann gar keine Rede mehr sein. Die Rückwirkung auf Europa ist deshalb hand¬
greiflich, und zwar so ziemlich für alle europäischen Staaten dieselbe.

Wie das Glücksrad aber laufen wird, darüber können sich die Amerikaner
selber kaum eine klare Vorstellung verschaffen. Nur einige Punkte stehen unbedingt
fest. Dazu gehört vor allem, daß die Trusts außerordentlich verhaßt sind, nicht
nur bei den Demokraten, sondern auch bei der großen Mehrheit der Republikaner,
obwohl sie diese durch ihre riesigen Mittel mit früher ungekannten Wahlfonds aus¬
statten. In der Tat, die Trusts können gar nicht anders. Denn die Republikaner
sind die Partei des Hochschutzzolls, der den besten Wall bietet, hinter dem die
monopolartigen Bildungen des Niesenknpitals ihre erpresserischen Preise durchsetzen
können. Eben so sicher ist aber auch, daß große Massen innerhalb der republikanischen
Partei einen ausgesprochnen Haß gegen das Treiben des Riesenkapitals haben,


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[0125] Maßgebliches und Unmaßgebliches Sucher selbst sie aus dem Munde Bismarcks empfangen hatte. Hohenlohe hörte aufmerksam zu. Als der Gast geendet hatte, bemerkte der Fürst: „Ihre Mitteilungen sind mir doppelt interessant, einmal um ihres Inhalts willen, und sodann, weil sie sich genau mit dem decken, was der Kaiser selbst mir darüber erzählt hat", wobei er dann hinzufügte, daß jene Aprilnacht auf der Fahrt und in der Jagdhütte vollständig der Besprechung dieses Gegenstandes gewidmet gewesen sei. Aber gerade die Aufzeichnungen über die Mitteilungen des Kaisers scheinen recht lückenhaft und ungenau zu sein, wie sie denn schon in ihrem äußern Umfange nicht dem Inhalt eines einstündiger oder gnr mehrstündigen Gesprächs entsprechen. Das Erscheinen des Buchs steht unmittelbar bevor, und es wird dann vielleicht angezeigt sein, auf seinen Gesamtinhalt zurückzukommen. Zu der vielerörterten Frage der künftigen Unterstellung der Kolonialtruppen ist in der Allgemeinen Zeitung bemerkt worden, zunächst müsse die Frage der künftigen Gestaltung der Kolonialverwaltung zum Austrag gebracht werden, bevor an diese Angelegenheit herangetreten werden könne. Nach vorliegenden Anzeichen wird der Gegenstand bei der Beratung über das Kolonialamt im Reichstage sofort berührt werden und eine nicht geringe Rolle spielen. Selbstverständlich muß den Gouverneuren in den Kolonien die Verfügung über die Truppen bleiben, das hat aber mit der Frage, was für eine Instanz in Berlin die Aufstellung, die Aus¬ rüstung, den Transport, die Sorge für den Ersatz usw. betreiben soll, eigentlich wenig zu tun. Da dabei doch immer wieder auf das Kriegsministerium zurück¬ gegriffen werden muß, so ist kein Grund zu sehen, weshalb diese Behörde nicht die Verwaltung in der Hand behalten soll. Die Einheitlichkeit des Kolonialdienstes wird dadurch doch in keiner Weise berührt. Die Kolonialverwaltung beantragt das Erforderliche beim Kriegsminister, und dieser stellt es ihr gebrauchsfertig zur Ver¬ fügung. Damit sind nicht nur die Bürgschaften für Sparsamkeit und Zweckmäßigkeit gegeben, sondern auch für den bleibenden Zusammenhang mit der Armee, die aus ihren Reihen Offiziere und Mannschaften für den Kolonialdienst beurlauben muß. Es handelt sich ja nicht um auf der Straße angeworbne Leute, sondern um An¬ gehörige des Heeres, das sie zu stellen und — die Offiziere für den Frontdienst, die Mannschaften für den Beurlaubtenstand — zurückzunehmen hat. Das nordamerikanische Parteileben und seine Rückwirkung auf Europa. Mit dem Siege der Republikaner bei der nächsten Präsidenten- und Kongreßwahl würde sich der Hochschutzzoll in den Vereinigten Staaten behaupten, der Jmpernlismus zunehmen und der zollpolitische Pannmerikanismus bedeutend aufflammen. Erringen dagegen die Demokraten die Palme, so setzt man wahrschein¬ lich die Zölle herunter, schon um die verhaßten Trusts an ihrer empfindlichsten Stelle zu treffen. Der Imperialismus wird abgeschwächt, und von Panamerikanismus kann gar keine Rede mehr sein. Die Rückwirkung auf Europa ist deshalb hand¬ greiflich, und zwar so ziemlich für alle europäischen Staaten dieselbe. Wie das Glücksrad aber laufen wird, darüber können sich die Amerikaner selber kaum eine klare Vorstellung verschaffen. Nur einige Punkte stehen unbedingt fest. Dazu gehört vor allem, daß die Trusts außerordentlich verhaßt sind, nicht nur bei den Demokraten, sondern auch bei der großen Mehrheit der Republikaner, obwohl sie diese durch ihre riesigen Mittel mit früher ungekannten Wahlfonds aus¬ statten. In der Tat, die Trusts können gar nicht anders. Denn die Republikaner sind die Partei des Hochschutzzolls, der den besten Wall bietet, hinter dem die monopolartigen Bildungen des Niesenknpitals ihre erpresserischen Preise durchsetzen können. Eben so sicher ist aber auch, daß große Massen innerhalb der republikanischen Partei einen ausgesprochnen Haß gegen das Treiben des Riesenkapitals haben,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_300500/125>, abgerufen am 29.04.2024.