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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

gedachte uns zu verstehen zu geben, daß es das vent>iuout",l svorci, das Deutsch¬
land für Großbritannien zu sein abgelehnt hatte, unter wesentlich billigern Be¬
dingungen, als sie bei Deutschland zu befürchten waren, in Paris gefunden habe
und gelegentlich gegen uns ausspielen könne. Aber Herr Deleasst stieß zu früh
w die Lärmtrompete und gedachte England durch Frankreich ausspielen zu können.
^ Über diesen unzeitigen Irrtum, der beide Länder erschreckte, fiel er.




Uneheliche Kinder.

Die Zentrale für private Fürsorge in Frankfurt am
Main hat eine statistische Untersuchung der Schicksale der dortigen unehelichen Kinder
veranstaltet und als zweiten Band der Probleme der Fürsorge veröffentlicht.
(Dresden, O. V. Böhmert, 1905.) Die Ergebnisse, die der mit der Arbeit beauf¬
tragte Dr. Othmar Spann gewonnen hat, entsprechen dem, was man von vorn¬
herein erwarten durfte. Die Sterblichkeit der Unehelichen in den ersten Lebens¬
jahren ist natürlich auch in Frankfurt enorm. (Von 1000 ehelichen Kindern
erreichen dort 660,5, von 1000 unehelichen nur 181,5, also noch nicht der fünfte
Teil das zwanzigste Lebensjahr. Zahlen führen wir nicht an, weil sie wegen des zu
kleinen Untersuchungsfeldes und der eigentümlichen Frankfurter Verhältnisse -- es
ist dort zum Beispiel mehr Arbeitgelegenheit für gelernte als für ungelernte Arbeiter
vorhanden -- nicht als typisch angesehen werden dürfen, sondern höchstens einen
ähnlichen Verlauf an andern Orten wahrscheinlich machen.) Die Militärtauglichkeit
der Unehelichen ist der der Ehelichen beinahe gleich, was sich daraus erklärt, daß
ja der Tod schon eine gründliche Auslese gehalten und nur die kräftigsten übrig
gelassen hat. Und zwar ist die durchschnittliche Körperbeschaffenheit eines Jahr¬
gangs desto besser, je mehr Stiefkinder darunter sind, das heißt solche, deren Mutter
einen Ehemann gefunden hat, die also in einer Familie aufgewachsen sind. Bei
Kindern, deren Vater die Mutter geheiratet und dadurch seinen Sprößling legiti¬
miert hat, besteht überhaupt keine "funktionelle Unehelichkeit", das heißt, die vor¬
eheliche Geburt hat auf die körperliche und geistige Beschaffenheit, auf die Ent¬
wicklung und die Schicksale des Kindes gar keinen Einfluß. Mit der intellektuellen
und der sittlichen Beschaffenheit und dem Fortkommen im Leben verhält es sich
ebenso wie mit der leiblichen Gesundheit und Tüchtigkeit. Je mehr Uneheliche eines
Jahrgangs in einer Stiefvaterfamilie aufgewachsen sind, desto größer ist die Zahl
der guten Schüler, desto kleiner die Zahl derer, die mit dem Strafrichter in Be¬
rührung gekommen sind, und desto mehr werden gelernte Arbeiter und steigen in
höhere Berufe auf. Die Zahl der letzten ist natürlich absolut sehr klein. Was die
Unehelichen betrifft, deren Mütter ledig geblieben sind, so gedeihen sie am besten,
wenn sie noch jung ihre Mutter durch den Tod verlieren und als Waisen entweder
von Verwandten oder auf Kosten der Stadt erzogen werden. Aus alledem geht
hervor, daß nicht die uneheliche Geburt an sich, sondern nur das Aufwachsen außer¬
halb einer Familie ein Unglück ist, jenes nur insofern, als es dieses verschuldet.
Daß aber die Waisen besser gedeihen als die, deren ledige Mütter am Leben bleiben,
beweist die Berechtigung des Vorurteils, das mau gegen uneheliche Mütter zu
hegen pflegt, denn die ehelichen Kinder von Witwen gedeihen nicht schlechter als
die. deren Vater am Leben bleibt. Die Untersuchung der Körperbeschaffenheit von
Schulkindern hat ergeben, daß die der Ehelichen besser erscheint als die der Un¬
ehelichen, wenn man die guten und mittlern Konstitutionen zusammen den schlechten
gegenüberstellt; bei jenen machen die guten und mittlern 92,4, bei diesen 87,2 Pro¬
zent ans. Dagegen kommen die Unehelichen viel besser weg. wenn man nur den
Prozentsatz der guten Konstitutionen ins Auge saßt. Er beträgt bei den Unehe-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

gedachte uns zu verstehen zu geben, daß es das vent>iuout«,l svorci, das Deutsch¬
land für Großbritannien zu sein abgelehnt hatte, unter wesentlich billigern Be¬
dingungen, als sie bei Deutschland zu befürchten waren, in Paris gefunden habe
und gelegentlich gegen uns ausspielen könne. Aber Herr Deleasst stieß zu früh
w die Lärmtrompete und gedachte England durch Frankreich ausspielen zu können.
^ Über diesen unzeitigen Irrtum, der beide Länder erschreckte, fiel er.




Uneheliche Kinder.

Die Zentrale für private Fürsorge in Frankfurt am
Main hat eine statistische Untersuchung der Schicksale der dortigen unehelichen Kinder
veranstaltet und als zweiten Band der Probleme der Fürsorge veröffentlicht.
(Dresden, O. V. Böhmert, 1905.) Die Ergebnisse, die der mit der Arbeit beauf¬
tragte Dr. Othmar Spann gewonnen hat, entsprechen dem, was man von vorn¬
herein erwarten durfte. Die Sterblichkeit der Unehelichen in den ersten Lebens¬
jahren ist natürlich auch in Frankfurt enorm. (Von 1000 ehelichen Kindern
erreichen dort 660,5, von 1000 unehelichen nur 181,5, also noch nicht der fünfte
Teil das zwanzigste Lebensjahr. Zahlen führen wir nicht an, weil sie wegen des zu
kleinen Untersuchungsfeldes und der eigentümlichen Frankfurter Verhältnisse — es
ist dort zum Beispiel mehr Arbeitgelegenheit für gelernte als für ungelernte Arbeiter
vorhanden — nicht als typisch angesehen werden dürfen, sondern höchstens einen
ähnlichen Verlauf an andern Orten wahrscheinlich machen.) Die Militärtauglichkeit
der Unehelichen ist der der Ehelichen beinahe gleich, was sich daraus erklärt, daß
ja der Tod schon eine gründliche Auslese gehalten und nur die kräftigsten übrig
gelassen hat. Und zwar ist die durchschnittliche Körperbeschaffenheit eines Jahr¬
gangs desto besser, je mehr Stiefkinder darunter sind, das heißt solche, deren Mutter
einen Ehemann gefunden hat, die also in einer Familie aufgewachsen sind. Bei
Kindern, deren Vater die Mutter geheiratet und dadurch seinen Sprößling legiti¬
miert hat, besteht überhaupt keine „funktionelle Unehelichkeit", das heißt, die vor¬
eheliche Geburt hat auf die körperliche und geistige Beschaffenheit, auf die Ent¬
wicklung und die Schicksale des Kindes gar keinen Einfluß. Mit der intellektuellen
und der sittlichen Beschaffenheit und dem Fortkommen im Leben verhält es sich
ebenso wie mit der leiblichen Gesundheit und Tüchtigkeit. Je mehr Uneheliche eines
Jahrgangs in einer Stiefvaterfamilie aufgewachsen sind, desto größer ist die Zahl
der guten Schüler, desto kleiner die Zahl derer, die mit dem Strafrichter in Be¬
rührung gekommen sind, und desto mehr werden gelernte Arbeiter und steigen in
höhere Berufe auf. Die Zahl der letzten ist natürlich absolut sehr klein. Was die
Unehelichen betrifft, deren Mütter ledig geblieben sind, so gedeihen sie am besten,
wenn sie noch jung ihre Mutter durch den Tod verlieren und als Waisen entweder
von Verwandten oder auf Kosten der Stadt erzogen werden. Aus alledem geht
hervor, daß nicht die uneheliche Geburt an sich, sondern nur das Aufwachsen außer¬
halb einer Familie ein Unglück ist, jenes nur insofern, als es dieses verschuldet.
Daß aber die Waisen besser gedeihen als die, deren ledige Mütter am Leben bleiben,
beweist die Berechtigung des Vorurteils, das mau gegen uneheliche Mütter zu
hegen pflegt, denn die ehelichen Kinder von Witwen gedeihen nicht schlechter als
die. deren Vater am Leben bleibt. Die Untersuchung der Körperbeschaffenheit von
Schulkindern hat ergeben, daß die der Ehelichen besser erscheint als die der Un¬
ehelichen, wenn man die guten und mittlern Konstitutionen zusammen den schlechten
gegenüberstellt; bei jenen machen die guten und mittlern 92,4, bei diesen 87,2 Pro¬
zent ans. Dagegen kommen die Unehelichen viel besser weg. wenn man nur den
Prozentsatz der guten Konstitutionen ins Auge saßt. Er beträgt bei den Unehe-


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[0239] Maßgebliches und Unmaßgebliches gedachte uns zu verstehen zu geben, daß es das vent>iuout«,l svorci, das Deutsch¬ land für Großbritannien zu sein abgelehnt hatte, unter wesentlich billigern Be¬ dingungen, als sie bei Deutschland zu befürchten waren, in Paris gefunden habe und gelegentlich gegen uns ausspielen könne. Aber Herr Deleasst stieß zu früh w die Lärmtrompete und gedachte England durch Frankreich ausspielen zu können. ^ Über diesen unzeitigen Irrtum, der beide Länder erschreckte, fiel er. Uneheliche Kinder. Die Zentrale für private Fürsorge in Frankfurt am Main hat eine statistische Untersuchung der Schicksale der dortigen unehelichen Kinder veranstaltet und als zweiten Band der Probleme der Fürsorge veröffentlicht. (Dresden, O. V. Böhmert, 1905.) Die Ergebnisse, die der mit der Arbeit beauf¬ tragte Dr. Othmar Spann gewonnen hat, entsprechen dem, was man von vorn¬ herein erwarten durfte. Die Sterblichkeit der Unehelichen in den ersten Lebens¬ jahren ist natürlich auch in Frankfurt enorm. (Von 1000 ehelichen Kindern erreichen dort 660,5, von 1000 unehelichen nur 181,5, also noch nicht der fünfte Teil das zwanzigste Lebensjahr. Zahlen führen wir nicht an, weil sie wegen des zu kleinen Untersuchungsfeldes und der eigentümlichen Frankfurter Verhältnisse — es ist dort zum Beispiel mehr Arbeitgelegenheit für gelernte als für ungelernte Arbeiter vorhanden — nicht als typisch angesehen werden dürfen, sondern höchstens einen ähnlichen Verlauf an andern Orten wahrscheinlich machen.) Die Militärtauglichkeit der Unehelichen ist der der Ehelichen beinahe gleich, was sich daraus erklärt, daß ja der Tod schon eine gründliche Auslese gehalten und nur die kräftigsten übrig gelassen hat. Und zwar ist die durchschnittliche Körperbeschaffenheit eines Jahr¬ gangs desto besser, je mehr Stiefkinder darunter sind, das heißt solche, deren Mutter einen Ehemann gefunden hat, die also in einer Familie aufgewachsen sind. Bei Kindern, deren Vater die Mutter geheiratet und dadurch seinen Sprößling legiti¬ miert hat, besteht überhaupt keine „funktionelle Unehelichkeit", das heißt, die vor¬ eheliche Geburt hat auf die körperliche und geistige Beschaffenheit, auf die Ent¬ wicklung und die Schicksale des Kindes gar keinen Einfluß. Mit der intellektuellen und der sittlichen Beschaffenheit und dem Fortkommen im Leben verhält es sich ebenso wie mit der leiblichen Gesundheit und Tüchtigkeit. Je mehr Uneheliche eines Jahrgangs in einer Stiefvaterfamilie aufgewachsen sind, desto größer ist die Zahl der guten Schüler, desto kleiner die Zahl derer, die mit dem Strafrichter in Be¬ rührung gekommen sind, und desto mehr werden gelernte Arbeiter und steigen in höhere Berufe auf. Die Zahl der letzten ist natürlich absolut sehr klein. Was die Unehelichen betrifft, deren Mütter ledig geblieben sind, so gedeihen sie am besten, wenn sie noch jung ihre Mutter durch den Tod verlieren und als Waisen entweder von Verwandten oder auf Kosten der Stadt erzogen werden. Aus alledem geht hervor, daß nicht die uneheliche Geburt an sich, sondern nur das Aufwachsen außer¬ halb einer Familie ein Unglück ist, jenes nur insofern, als es dieses verschuldet. Daß aber die Waisen besser gedeihen als die, deren ledige Mütter am Leben bleiben, beweist die Berechtigung des Vorurteils, das mau gegen uneheliche Mütter zu hegen pflegt, denn die ehelichen Kinder von Witwen gedeihen nicht schlechter als die. deren Vater am Leben bleibt. Die Untersuchung der Körperbeschaffenheit von Schulkindern hat ergeben, daß die der Ehelichen besser erscheint als die der Un¬ ehelichen, wenn man die guten und mittlern Konstitutionen zusammen den schlechten gegenüberstellt; bei jenen machen die guten und mittlern 92,4, bei diesen 87,2 Pro¬ zent ans. Dagegen kommen die Unehelichen viel besser weg. wenn man nur den Prozentsatz der guten Konstitutionen ins Auge saßt. Er beträgt bei den Unehe-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_300500/239>, abgerufen am 29.04.2024.