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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

und Studien (Hamburg und Leipzig, Leopold Voß, Z Mark) herausgegeben, die sich
zum Teil mit den markantesten Persönlichkeiten der neuern und der neuesten Literatur
beschäftigen, zum Teil historische Übersichten und Erinnerungen um Männer bieten, die
schon der Vergangenheit angehören. Wenn diese Essays auch bei einzelnen Anlässen
entstanden und in Zeitschriften verstreut erschienen sind, so rechtfertigt doch ein allen
gemeinsamer Zug und Grundgedanke die Vereinigung zu einem selbständigen Buche.
Er rechtfertigt sie nicht nur, sondern er fordert sie sogar, denn diese kleinen, prägnant
gefaßten Aufsätze sind von dauerndem Wert für die Beurteilung des literarischen Lebens
unsrer Zeit und werden als Bausteine auch künftigen Literarhistorikern gute Dienste
leisten. Was den Verfasser ciuszeichuet, ist die ruhige und sachliche Behandlung
seiner Gegenstände, die vornehme Objektivität, die sich von enthusiastischer Ver-
himmelung ebensoweit fern hält wie von der jetzt so beliebten geringschätzigen
Ablehnung dessen, was sich nicht ohne weiteres in eine "Richtung" oder, richtiger,
in eine Clique einreihen läßt. Wahre Meisterstücke liebevoller Vertiefung in den
Entwicklungs- und Jdeengang des Dichters sind zum Beispiel die Charakteristiken
Fontanes, Naabes, Hcyses, Spielhagens, Liliencrons und Wilhelm Specks, während
ein Gruppenbild, wie der Aufsatz "Das literarische Hamburg der Gegenwart, vor
allem deu lokalen Hintergrund erkennen läßt, der den einzelnen Porträts gemein¬
sam ist, von dem sich jedes aber in seiner besondern Weise abhebt. Unter den
Schatten, die in den Erinnerungen an bedeutende Erscheinungen einer längst ver¬
flossenen Literaturperiode heraufbeschworen werden, erscheint neben dem unvergeßlichen
Eduard von Simson, neben Treitschke und Hermen Grimm auch Gustav Freytag,
den die Mode bekanntlich sehr bald nach seinem Tode zum alten Eisen geworfen
hat, obgleich er einer der ersten war, der die heute bis zum Überdruß betonte
Bedeutung der Kulturentwicklung eines Volkes für seine Geschichte und seine
Existenz klar erkannte und diese Erkenntnis mit gesundem Realismus als Dichter
verfocht. "Dieser Dichter, sagt Spiero, kannte das Leben des Kaufmanns, das
noch Jean Paul so krämerhaft unpoetisch erschien; dieser Dichter kannte die pol¬
nische Wirtschaft, die den Lyrikern im Vormärz unter den Fittichen einer roman¬
tischen Vergangenheit Symbol und Hort der Freiheit zu bergen schien." Wir
meinen, daß dieses eine kurze Zitat, das in mehr als einer Hinsicht für Spieros
Schreibweise charakteristisch ist, Freytags Wesen und Wirken in hellere Beleuchtung
rückt, als es die längste kritische Abhandlung zu tun vermöchte. Und ähnlich treffende
Bemerkungen wird der aufmerksame Leser in dem Buche noch zu Hunderten finden.


Versailles.

Im Verlage von E. A. Seemann in Leipzig ist als Ur. 34
der "Berühmten Kunststätten" ein Band über die Gärten und Schlösser von Ver¬
sailles von Andre" Perotä mit 126 Abbildungen erschienen, auf den wir aus ver-
schiednen Gründen unsre Leser besonders hinweisen möchten. Er umfaßt einen äußerst
weitschichtigen Stoff, Bauwerke aus den Negierungszeiten dreier Könige mit zahl¬
reichen Prnukräumen und ihrem Inhalt an kostbarer Dekoration aus dem Bereich
aller Künste, dazu kommen die Gartenanlagen mit ihren Skulpturen und Wasser¬
künsten, und alles das wird unter steter Berücksichtigung der vielen bis auf die
Gegenwart herab vorgenommnen Veränderungen ans 150 Seiten mit einer anschau¬
lichen Präzision und Klarheit und dabei mit der ungesuchten Eleganz geschildert,
die das unverlierbare Erbteil der guten Schriftsteller seines Landes zu sein scheint.
Zu diesen Vorzügen der formalen Behandlung kommt als weiterer Genuß für den
Leser dieses Buches der erlesne Geschmack, der in den behandelten Gegenständen
lebt und wirkt, die Einheitlichkeit von Architektur, Dekoration und Mobiliar mit
ihrem Fvrmreichtnm und ihrer logischen Entwicklung in der Aufeinanderfolge der


Maßgebliches und Unmaßgebliches

und Studien (Hamburg und Leipzig, Leopold Voß, Z Mark) herausgegeben, die sich
zum Teil mit den markantesten Persönlichkeiten der neuern und der neuesten Literatur
beschäftigen, zum Teil historische Übersichten und Erinnerungen um Männer bieten, die
schon der Vergangenheit angehören. Wenn diese Essays auch bei einzelnen Anlässen
entstanden und in Zeitschriften verstreut erschienen sind, so rechtfertigt doch ein allen
gemeinsamer Zug und Grundgedanke die Vereinigung zu einem selbständigen Buche.
Er rechtfertigt sie nicht nur, sondern er fordert sie sogar, denn diese kleinen, prägnant
gefaßten Aufsätze sind von dauerndem Wert für die Beurteilung des literarischen Lebens
unsrer Zeit und werden als Bausteine auch künftigen Literarhistorikern gute Dienste
leisten. Was den Verfasser ciuszeichuet, ist die ruhige und sachliche Behandlung
seiner Gegenstände, die vornehme Objektivität, die sich von enthusiastischer Ver-
himmelung ebensoweit fern hält wie von der jetzt so beliebten geringschätzigen
Ablehnung dessen, was sich nicht ohne weiteres in eine „Richtung" oder, richtiger,
in eine Clique einreihen läßt. Wahre Meisterstücke liebevoller Vertiefung in den
Entwicklungs- und Jdeengang des Dichters sind zum Beispiel die Charakteristiken
Fontanes, Naabes, Hcyses, Spielhagens, Liliencrons und Wilhelm Specks, während
ein Gruppenbild, wie der Aufsatz „Das literarische Hamburg der Gegenwart, vor
allem deu lokalen Hintergrund erkennen läßt, der den einzelnen Porträts gemein¬
sam ist, von dem sich jedes aber in seiner besondern Weise abhebt. Unter den
Schatten, die in den Erinnerungen an bedeutende Erscheinungen einer längst ver¬
flossenen Literaturperiode heraufbeschworen werden, erscheint neben dem unvergeßlichen
Eduard von Simson, neben Treitschke und Hermen Grimm auch Gustav Freytag,
den die Mode bekanntlich sehr bald nach seinem Tode zum alten Eisen geworfen
hat, obgleich er einer der ersten war, der die heute bis zum Überdruß betonte
Bedeutung der Kulturentwicklung eines Volkes für seine Geschichte und seine
Existenz klar erkannte und diese Erkenntnis mit gesundem Realismus als Dichter
verfocht. „Dieser Dichter, sagt Spiero, kannte das Leben des Kaufmanns, das
noch Jean Paul so krämerhaft unpoetisch erschien; dieser Dichter kannte die pol¬
nische Wirtschaft, die den Lyrikern im Vormärz unter den Fittichen einer roman¬
tischen Vergangenheit Symbol und Hort der Freiheit zu bergen schien." Wir
meinen, daß dieses eine kurze Zitat, das in mehr als einer Hinsicht für Spieros
Schreibweise charakteristisch ist, Freytags Wesen und Wirken in hellere Beleuchtung
rückt, als es die längste kritische Abhandlung zu tun vermöchte. Und ähnlich treffende
Bemerkungen wird der aufmerksame Leser in dem Buche noch zu Hunderten finden.


Versailles.

Im Verlage von E. A. Seemann in Leipzig ist als Ur. 34
der „Berühmten Kunststätten" ein Band über die Gärten und Schlösser von Ver¬
sailles von Andre" Perotä mit 126 Abbildungen erschienen, auf den wir aus ver-
schiednen Gründen unsre Leser besonders hinweisen möchten. Er umfaßt einen äußerst
weitschichtigen Stoff, Bauwerke aus den Negierungszeiten dreier Könige mit zahl¬
reichen Prnukräumen und ihrem Inhalt an kostbarer Dekoration aus dem Bereich
aller Künste, dazu kommen die Gartenanlagen mit ihren Skulpturen und Wasser¬
künsten, und alles das wird unter steter Berücksichtigung der vielen bis auf die
Gegenwart herab vorgenommnen Veränderungen ans 150 Seiten mit einer anschau¬
lichen Präzision und Klarheit und dabei mit der ungesuchten Eleganz geschildert,
die das unverlierbare Erbteil der guten Schriftsteller seines Landes zu sein scheint.
Zu diesen Vorzügen der formalen Behandlung kommt als weiterer Genuß für den
Leser dieses Buches der erlesne Geschmack, der in den behandelten Gegenständen
lebt und wirkt, die Einheitlichkeit von Architektur, Dekoration und Mobiliar mit
ihrem Fvrmreichtnm und ihrer logischen Entwicklung in der Aufeinanderfolge der


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[0514] Maßgebliches und Unmaßgebliches und Studien (Hamburg und Leipzig, Leopold Voß, Z Mark) herausgegeben, die sich zum Teil mit den markantesten Persönlichkeiten der neuern und der neuesten Literatur beschäftigen, zum Teil historische Übersichten und Erinnerungen um Männer bieten, die schon der Vergangenheit angehören. Wenn diese Essays auch bei einzelnen Anlässen entstanden und in Zeitschriften verstreut erschienen sind, so rechtfertigt doch ein allen gemeinsamer Zug und Grundgedanke die Vereinigung zu einem selbständigen Buche. Er rechtfertigt sie nicht nur, sondern er fordert sie sogar, denn diese kleinen, prägnant gefaßten Aufsätze sind von dauerndem Wert für die Beurteilung des literarischen Lebens unsrer Zeit und werden als Bausteine auch künftigen Literarhistorikern gute Dienste leisten. Was den Verfasser ciuszeichuet, ist die ruhige und sachliche Behandlung seiner Gegenstände, die vornehme Objektivität, die sich von enthusiastischer Ver- himmelung ebensoweit fern hält wie von der jetzt so beliebten geringschätzigen Ablehnung dessen, was sich nicht ohne weiteres in eine „Richtung" oder, richtiger, in eine Clique einreihen läßt. Wahre Meisterstücke liebevoller Vertiefung in den Entwicklungs- und Jdeengang des Dichters sind zum Beispiel die Charakteristiken Fontanes, Naabes, Hcyses, Spielhagens, Liliencrons und Wilhelm Specks, während ein Gruppenbild, wie der Aufsatz „Das literarische Hamburg der Gegenwart, vor allem deu lokalen Hintergrund erkennen läßt, der den einzelnen Porträts gemein¬ sam ist, von dem sich jedes aber in seiner besondern Weise abhebt. Unter den Schatten, die in den Erinnerungen an bedeutende Erscheinungen einer längst ver¬ flossenen Literaturperiode heraufbeschworen werden, erscheint neben dem unvergeßlichen Eduard von Simson, neben Treitschke und Hermen Grimm auch Gustav Freytag, den die Mode bekanntlich sehr bald nach seinem Tode zum alten Eisen geworfen hat, obgleich er einer der ersten war, der die heute bis zum Überdruß betonte Bedeutung der Kulturentwicklung eines Volkes für seine Geschichte und seine Existenz klar erkannte und diese Erkenntnis mit gesundem Realismus als Dichter verfocht. „Dieser Dichter, sagt Spiero, kannte das Leben des Kaufmanns, das noch Jean Paul so krämerhaft unpoetisch erschien; dieser Dichter kannte die pol¬ nische Wirtschaft, die den Lyrikern im Vormärz unter den Fittichen einer roman¬ tischen Vergangenheit Symbol und Hort der Freiheit zu bergen schien." Wir meinen, daß dieses eine kurze Zitat, das in mehr als einer Hinsicht für Spieros Schreibweise charakteristisch ist, Freytags Wesen und Wirken in hellere Beleuchtung rückt, als es die längste kritische Abhandlung zu tun vermöchte. Und ähnlich treffende Bemerkungen wird der aufmerksame Leser in dem Buche noch zu Hunderten finden. Versailles. Im Verlage von E. A. Seemann in Leipzig ist als Ur. 34 der „Berühmten Kunststätten" ein Band über die Gärten und Schlösser von Ver¬ sailles von Andre" Perotä mit 126 Abbildungen erschienen, auf den wir aus ver- schiednen Gründen unsre Leser besonders hinweisen möchten. Er umfaßt einen äußerst weitschichtigen Stoff, Bauwerke aus den Negierungszeiten dreier Könige mit zahl¬ reichen Prnukräumen und ihrem Inhalt an kostbarer Dekoration aus dem Bereich aller Künste, dazu kommen die Gartenanlagen mit ihren Skulpturen und Wasser¬ künsten, und alles das wird unter steter Berücksichtigung der vielen bis auf die Gegenwart herab vorgenommnen Veränderungen ans 150 Seiten mit einer anschau¬ lichen Präzision und Klarheit und dabei mit der ungesuchten Eleganz geschildert, die das unverlierbare Erbteil der guten Schriftsteller seines Landes zu sein scheint. Zu diesen Vorzügen der formalen Behandlung kommt als weiterer Genuß für den Leser dieses Buches der erlesne Geschmack, der in den behandelten Gegenständen lebt und wirkt, die Einheitlichkeit von Architektur, Dekoration und Mobiliar mit ihrem Fvrmreichtnm und ihrer logischen Entwicklung in der Aufeinanderfolge der

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_300500/514>, abgerufen am 29.04.2024.