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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

mit den Sätzen seines eignen Kolonialprogramms hergestellt und Herrn Dernburg mit
seiner ganzen Autorität gedeckt. Hoffen wir, daß die guten Ansätze zur Frucht auch
die Zeit der Reife erleben!__




Fichte und Trine.

Das ganze Sommersemester 1794 hindurch hat Fichte
in Jena jeden Wochentag Morgens um sechs Uhr seine höchst abstrakte Wissen¬
schaftslehre vorgetragen. Die wenigsten seiner zahlreichen Zuhörer werden ihn wirklich
verstanden haben, aber sie hörten ihn alle mit Begeisterung und hielten aus bis zu
Ende. Seine Persönlichkeit fesselte sie. "Seine Jünger glaubten an ihn." Und
so ergeht es jedem, der Fichte nahetritt. Die philosophischen Deduktionen mögen
einem dunkel bleiben, aber man fühlt, daß einem hier das Höchste dargeboten wird
von einem, der dieses Höchste für seine Person besitzt. Das Höchste ist nicht jeder¬
manns Sache, aber jeder nicht ganz unedle Mensch wird, wenn es ihm naht, davon
freudig ergriffen und mit Sehnsucht danach erfüllt. Worin nun dieses Höchste, der
Kern der Wissenschaftslehre, besteht, und daß es dem Evangelium Johannis nahe
verwandt, wenn nicht mit ihm identisch ist, hat Fritz Medicus wunderschön klar
gemacht in seinem Buche: I. G. Fichte. Dreizehn Vorlesungen, gehalten an der
Universität Halle. Berlin, Reuther und Reichard, 1905. 'Der Laie findet Er¬
bauung in dem Buche, dem Philosophen von Fach aber gibt die Wiedererweckung
Fichtes einen Anstoß, die wichtigsten Probleme aufs neue und unter neuen Gesichts¬
punkten -- denn das wiedererwcckte Alte erscheint den meisten neu -- zu unter¬
suchen. Um nur eins zu erwähnen: Chamberlnins Versuch, Kants Philosophie durch
die Darstellung seiner Persönlichkeit verständlich zu machen, hat leidenschaftlichen
Widerspruch hervorgerufen. Wenn die Philosophie eine Wissenschaft sein will, sagt
man, so muß es vollkommen gleichgiltig sein, wie die Person beschaffen ist, die eine
Behauptung aufgestellt und sie bewiesen hat; nur darauf kommt es an, ob die Be¬
hauptung wahr und der Beweis zwingend ist. Fichte dagegen -- und gerade er
forderte absolute Gewißheit -- verkündigt: "Was für eine Philosophie man wähle,
hängt davon ab, was man für ein Mensch ist: denn ein philosophisches System ist
nicht ein toter Hausrat, den man ablegen oder annehmen könnte, wie es uns be¬
liebte, sondern es ist beseelt durch die Seele des Menschen, der es hat."

Beim Lesen dieses Buches siel mir Ralph Waldo Trine ein -- über sein
"In Harmonie mit dem Unendlichen" ist seinerzeit lobend berichtet worden --, der
ebenfalls im sterblichen Ich das absolute Ich sich verwirklichen läßt und Predigt, daß
der Mensch Macht habe über alle Objekte, über die Natur. Darauf nahm ich die
jüngste seüier kleinen Schriften vor, die (bei I. Engelhorn in Stuttgart, 1906) in
deutscher Übersetzung erschienen ist: Charakterbildung durch Gedankenkräfte,
und las da in der Vorrede des Übersetzers, Dr. Max Christlich: "Der philo¬
sophische Standpunkt Trines ist etwa der des ältern Fichte in seiner zweiten Periode."
Dem deutschen Philosophen sagt der Amerikaner nichts neues. Für deu Laien ist
das winzige Büchlein geeigneter als die schwer verständliche Wissenschaftslehre Fichtes,
weil, wie der Übersetzer schreibt, seine Schriften "die denkbar geringsten Anforderungen
"n die Vorbildung oder die Denkkraft" der Leser machen. Der Hauptgedanke des
lesenswerten Schriftchens ist: Der Charakter hängt nicht vom Zufall ab, sondern
wir schaffen ihn selbst, indem wir unsre Gedanken so oder anders disziplinieren
n oder undiszipliniert schweifen lassen.


Wandschmuck für Haus und Schule.

Die große pädagogische Bewegung,
das Verständnis und die Freude an den Werken der bildenden Künste, namentlich
der Malerei, schon in der Jngend zu erwecken und planmäßig auszubilden, hat
bei Künstlern und Verlegern viel Beifall gefunden. Während man sich früher aus
Mangel an geeignetem, für Schule und Haus brauchbarem Bilderschmuck nur aus


Maßgebliches und Unmaßgebliches

mit den Sätzen seines eignen Kolonialprogramms hergestellt und Herrn Dernburg mit
seiner ganzen Autorität gedeckt. Hoffen wir, daß die guten Ansätze zur Frucht auch
die Zeit der Reife erleben!__




Fichte und Trine.

Das ganze Sommersemester 1794 hindurch hat Fichte
in Jena jeden Wochentag Morgens um sechs Uhr seine höchst abstrakte Wissen¬
schaftslehre vorgetragen. Die wenigsten seiner zahlreichen Zuhörer werden ihn wirklich
verstanden haben, aber sie hörten ihn alle mit Begeisterung und hielten aus bis zu
Ende. Seine Persönlichkeit fesselte sie. „Seine Jünger glaubten an ihn." Und
so ergeht es jedem, der Fichte nahetritt. Die philosophischen Deduktionen mögen
einem dunkel bleiben, aber man fühlt, daß einem hier das Höchste dargeboten wird
von einem, der dieses Höchste für seine Person besitzt. Das Höchste ist nicht jeder¬
manns Sache, aber jeder nicht ganz unedle Mensch wird, wenn es ihm naht, davon
freudig ergriffen und mit Sehnsucht danach erfüllt. Worin nun dieses Höchste, der
Kern der Wissenschaftslehre, besteht, und daß es dem Evangelium Johannis nahe
verwandt, wenn nicht mit ihm identisch ist, hat Fritz Medicus wunderschön klar
gemacht in seinem Buche: I. G. Fichte. Dreizehn Vorlesungen, gehalten an der
Universität Halle. Berlin, Reuther und Reichard, 1905. 'Der Laie findet Er¬
bauung in dem Buche, dem Philosophen von Fach aber gibt die Wiedererweckung
Fichtes einen Anstoß, die wichtigsten Probleme aufs neue und unter neuen Gesichts¬
punkten — denn das wiedererwcckte Alte erscheint den meisten neu — zu unter¬
suchen. Um nur eins zu erwähnen: Chamberlnins Versuch, Kants Philosophie durch
die Darstellung seiner Persönlichkeit verständlich zu machen, hat leidenschaftlichen
Widerspruch hervorgerufen. Wenn die Philosophie eine Wissenschaft sein will, sagt
man, so muß es vollkommen gleichgiltig sein, wie die Person beschaffen ist, die eine
Behauptung aufgestellt und sie bewiesen hat; nur darauf kommt es an, ob die Be¬
hauptung wahr und der Beweis zwingend ist. Fichte dagegen — und gerade er
forderte absolute Gewißheit — verkündigt: „Was für eine Philosophie man wähle,
hängt davon ab, was man für ein Mensch ist: denn ein philosophisches System ist
nicht ein toter Hausrat, den man ablegen oder annehmen könnte, wie es uns be¬
liebte, sondern es ist beseelt durch die Seele des Menschen, der es hat."

Beim Lesen dieses Buches siel mir Ralph Waldo Trine ein — über sein
»In Harmonie mit dem Unendlichen" ist seinerzeit lobend berichtet worden —, der
ebenfalls im sterblichen Ich das absolute Ich sich verwirklichen läßt und Predigt, daß
der Mensch Macht habe über alle Objekte, über die Natur. Darauf nahm ich die
jüngste seüier kleinen Schriften vor, die (bei I. Engelhorn in Stuttgart, 1906) in
deutscher Übersetzung erschienen ist: Charakterbildung durch Gedankenkräfte,
und las da in der Vorrede des Übersetzers, Dr. Max Christlich: „Der philo¬
sophische Standpunkt Trines ist etwa der des ältern Fichte in seiner zweiten Periode."
Dem deutschen Philosophen sagt der Amerikaner nichts neues. Für deu Laien ist
das winzige Büchlein geeigneter als die schwer verständliche Wissenschaftslehre Fichtes,
weil, wie der Übersetzer schreibt, seine Schriften „die denkbar geringsten Anforderungen
"n die Vorbildung oder die Denkkraft" der Leser machen. Der Hauptgedanke des
lesenswerten Schriftchens ist: Der Charakter hängt nicht vom Zufall ab, sondern
wir schaffen ihn selbst, indem wir unsre Gedanken so oder anders disziplinieren
n oder undiszipliniert schweifen lassen.


Wandschmuck für Haus und Schule.

Die große pädagogische Bewegung,
das Verständnis und die Freude an den Werken der bildenden Künste, namentlich
der Malerei, schon in der Jngend zu erwecken und planmäßig auszubilden, hat
bei Künstlern und Verlegern viel Beifall gefunden. Während man sich früher aus
Mangel an geeignetem, für Schule und Haus brauchbarem Bilderschmuck nur aus


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[0569] Maßgebliches und Unmaßgebliches mit den Sätzen seines eignen Kolonialprogramms hergestellt und Herrn Dernburg mit seiner ganzen Autorität gedeckt. Hoffen wir, daß die guten Ansätze zur Frucht auch die Zeit der Reife erleben!__ Fichte und Trine. Das ganze Sommersemester 1794 hindurch hat Fichte in Jena jeden Wochentag Morgens um sechs Uhr seine höchst abstrakte Wissen¬ schaftslehre vorgetragen. Die wenigsten seiner zahlreichen Zuhörer werden ihn wirklich verstanden haben, aber sie hörten ihn alle mit Begeisterung und hielten aus bis zu Ende. Seine Persönlichkeit fesselte sie. „Seine Jünger glaubten an ihn." Und so ergeht es jedem, der Fichte nahetritt. Die philosophischen Deduktionen mögen einem dunkel bleiben, aber man fühlt, daß einem hier das Höchste dargeboten wird von einem, der dieses Höchste für seine Person besitzt. Das Höchste ist nicht jeder¬ manns Sache, aber jeder nicht ganz unedle Mensch wird, wenn es ihm naht, davon freudig ergriffen und mit Sehnsucht danach erfüllt. Worin nun dieses Höchste, der Kern der Wissenschaftslehre, besteht, und daß es dem Evangelium Johannis nahe verwandt, wenn nicht mit ihm identisch ist, hat Fritz Medicus wunderschön klar gemacht in seinem Buche: I. G. Fichte. Dreizehn Vorlesungen, gehalten an der Universität Halle. Berlin, Reuther und Reichard, 1905. 'Der Laie findet Er¬ bauung in dem Buche, dem Philosophen von Fach aber gibt die Wiedererweckung Fichtes einen Anstoß, die wichtigsten Probleme aufs neue und unter neuen Gesichts¬ punkten — denn das wiedererwcckte Alte erscheint den meisten neu — zu unter¬ suchen. Um nur eins zu erwähnen: Chamberlnins Versuch, Kants Philosophie durch die Darstellung seiner Persönlichkeit verständlich zu machen, hat leidenschaftlichen Widerspruch hervorgerufen. Wenn die Philosophie eine Wissenschaft sein will, sagt man, so muß es vollkommen gleichgiltig sein, wie die Person beschaffen ist, die eine Behauptung aufgestellt und sie bewiesen hat; nur darauf kommt es an, ob die Be¬ hauptung wahr und der Beweis zwingend ist. Fichte dagegen — und gerade er forderte absolute Gewißheit — verkündigt: „Was für eine Philosophie man wähle, hängt davon ab, was man für ein Mensch ist: denn ein philosophisches System ist nicht ein toter Hausrat, den man ablegen oder annehmen könnte, wie es uns be¬ liebte, sondern es ist beseelt durch die Seele des Menschen, der es hat." Beim Lesen dieses Buches siel mir Ralph Waldo Trine ein — über sein »In Harmonie mit dem Unendlichen" ist seinerzeit lobend berichtet worden —, der ebenfalls im sterblichen Ich das absolute Ich sich verwirklichen läßt und Predigt, daß der Mensch Macht habe über alle Objekte, über die Natur. Darauf nahm ich die jüngste seüier kleinen Schriften vor, die (bei I. Engelhorn in Stuttgart, 1906) in deutscher Übersetzung erschienen ist: Charakterbildung durch Gedankenkräfte, und las da in der Vorrede des Übersetzers, Dr. Max Christlich: „Der philo¬ sophische Standpunkt Trines ist etwa der des ältern Fichte in seiner zweiten Periode." Dem deutschen Philosophen sagt der Amerikaner nichts neues. Für deu Laien ist das winzige Büchlein geeigneter als die schwer verständliche Wissenschaftslehre Fichtes, weil, wie der Übersetzer schreibt, seine Schriften „die denkbar geringsten Anforderungen "n die Vorbildung oder die Denkkraft" der Leser machen. Der Hauptgedanke des lesenswerten Schriftchens ist: Der Charakter hängt nicht vom Zufall ab, sondern wir schaffen ihn selbst, indem wir unsre Gedanken so oder anders disziplinieren n oder undiszipliniert schweifen lassen. Wandschmuck für Haus und Schule. Die große pädagogische Bewegung, das Verständnis und die Freude an den Werken der bildenden Künste, namentlich der Malerei, schon in der Jngend zu erwecken und planmäßig auszubilden, hat bei Künstlern und Verlegern viel Beifall gefunden. Während man sich früher aus Mangel an geeignetem, für Schule und Haus brauchbarem Bilderschmuck nur aus

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_300500/569>, abgerufen am 29.04.2024.