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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

jedoch darauf beschränken, einige Gedanken aus dem Endurteil Schmids kurz zu
umschreiben. Hatte die Münchner Künstlerschaft, so meint er, nicht doch ein originelleres
Heim verdient als das 1900 eingeweihte Künstlerhaus? Im Festspiel ließ man
die Künstlerjugend deklamieren- "Ich will ein Eigner sein und neue Pfade suchen.
Hier find ich mit erlesenen Geschmack und mit Genie die Formenwelt belebt, die
müde durch Jahrhunderte sich schleppt und im Ersterben liegt." Darauf antworten
die Schöpfer des Künstlerhanses resigniert, sie hätten auch einst weltstürzende Pläne
gehabt, aber es sei schließlich nichts dabei herausgekommen, als was schon früher
dagewesen wäre. "Ach ja, bemerkt Schmid hierzu, einst wollten anch diese Münchner
Architekten und Maler, die sich um Lenbach scharten, Neues schaffen. Nun saßen
sie da sterbeusmüde, bequem gewordne Kopisten, talentvolle Verhvkerer alter Knnst-
motive usw." "So lag denn in der archäologischen Zierbauknnst die Gefahr, auf
Eignes ganz zu verzichten, über allerhand Patiuawitzen größere Aufgaben zu ver¬
gessen, die Bauten wie bei einem Künstlerfest mit historischen Kostümen zu umwickeln.
Gottlob ersteht daneben in München eine junge, ganz unhistorische Generation, die
auch das Alte schätzt, aus ihr heraus aber das Neue entwickelt." Und ganz am
Schluß dieses Kapitels (10. Deutsche Bankunst seit 1850) heißt es dann noch einmal,
nach einigen Bemerkungen über den Wert jenes historischen Reproduzierens für die
Schulung des künstlerischen Geschmacks: "Man arbeitete so der neuen Richtung vor,
die frei vom historischen Lehrbuch aus dem Alten Neues, aus der Natur Eignes
herbeitragen, einen eignen Stil schaffen wollte!"

Ja, wollte. Die ganz unhistorische Generation wird nun im dritten Bande
zeigen können, daß zu einem eignen Stil noch mehr gehört als Wollen.


Hellenische Kultur.

Unsre Zeit bewegt sich gegenüber dem klassischen Alter¬
tum in einem wunderlichen Widerspruch. Ans der einen Seite ist die Wissenschaft
mit dem glänzendsten Erfolge tätig, jene vergangne Kultur nach allen Richtungen
hin und auf allen Gebieten zu erforsche", nicht am wenigsten durch planmäßige
Ausgrabungen und Sammlungen, in denen alle Kulturvölker wetteifern, auf der
andern toben die "Modernen" gegen die klassische Bildung, und wie die Erziehung so
will auch die Kunst nur national sein, was mehr oder weniger ans einen Rückfall in die
Barbarei hinausläuft, denn die europäische Kunst ist niemals rein national gewesen, so
stark sie von nationalen Elementen allezeit beeinflußt worden ist, ihre Entwicklung
scheidet sich viel mehr nach den Perioden als nach den Völkern. Da ist es nun ein
dankbares Unternehmen dreier jüngerer Gelehrten, die sämtlich im Dienste der höhern
Schule stehn, also den Beruf haben, ihre Zöglinge in das hellenisch-römische Altertum
einzuführen, ohne sie zu Griechen oder Römern machen zu wollen, eine Absicht, die
wirklich nur die Dummheit oder Bosheit unsern Gymnasien nachsagen kann, anch ohne
ihnen das klassische Altertum als schlechthin mustergiltig hinstellen zu wollen, zunächst
die hellenische Kultur in allen ihren Äußerungen der modernen Forschung in allgemein
verständlicher Form vorzuführen.*) Ihre Aufgabe haben sie in der Weise unter sich
geteilt, daß Poland Staatsleben, Wirtschaft, Sitte und Religion, Baumgarten die
Kunst, Wagner die Literatur behandelt, jeder also dnrch das ganze Buch, durch alle
Perioden hindurch selbständig ist. Diese Periodeneinteilung ist aber keineswegs die
alte, im Grunde herzlich törichte zwischen homerischer und historischer Zeit (wie noch
bei G. Grote), als ob die Art der Überlieferung entscheidend wäre, sondern modern
im guten, wissenschaftlichen Sinne, wie sie schon der unvergeßliche Wilhelm Röscher



Die hellenische Kultur. Dargestellt non Fritz Bnumgarte" (in Freiburg i. Br.j, Franz
Poland und Richard Wagner (in Dresden). Mit 7 farbigen Tafeln, 2 Karten und gegen 40V Ab¬
bildungen im Text und auf 2 Doppeltafeln, VI und 492 S. Leipzig u. Berlin, V, G, Teubner, 1905.
Maßgebliches und Unmaßgebliches

jedoch darauf beschränken, einige Gedanken aus dem Endurteil Schmids kurz zu
umschreiben. Hatte die Münchner Künstlerschaft, so meint er, nicht doch ein originelleres
Heim verdient als das 1900 eingeweihte Künstlerhaus? Im Festspiel ließ man
die Künstlerjugend deklamieren- „Ich will ein Eigner sein und neue Pfade suchen.
Hier find ich mit erlesenen Geschmack und mit Genie die Formenwelt belebt, die
müde durch Jahrhunderte sich schleppt und im Ersterben liegt." Darauf antworten
die Schöpfer des Künstlerhanses resigniert, sie hätten auch einst weltstürzende Pläne
gehabt, aber es sei schließlich nichts dabei herausgekommen, als was schon früher
dagewesen wäre. „Ach ja, bemerkt Schmid hierzu, einst wollten anch diese Münchner
Architekten und Maler, die sich um Lenbach scharten, Neues schaffen. Nun saßen
sie da sterbeusmüde, bequem gewordne Kopisten, talentvolle Verhvkerer alter Knnst-
motive usw." „So lag denn in der archäologischen Zierbauknnst die Gefahr, auf
Eignes ganz zu verzichten, über allerhand Patiuawitzen größere Aufgaben zu ver¬
gessen, die Bauten wie bei einem Künstlerfest mit historischen Kostümen zu umwickeln.
Gottlob ersteht daneben in München eine junge, ganz unhistorische Generation, die
auch das Alte schätzt, aus ihr heraus aber das Neue entwickelt." Und ganz am
Schluß dieses Kapitels (10. Deutsche Bankunst seit 1850) heißt es dann noch einmal,
nach einigen Bemerkungen über den Wert jenes historischen Reproduzierens für die
Schulung des künstlerischen Geschmacks: „Man arbeitete so der neuen Richtung vor,
die frei vom historischen Lehrbuch aus dem Alten Neues, aus der Natur Eignes
herbeitragen, einen eignen Stil schaffen wollte!"

Ja, wollte. Die ganz unhistorische Generation wird nun im dritten Bande
zeigen können, daß zu einem eignen Stil noch mehr gehört als Wollen.


Hellenische Kultur.

Unsre Zeit bewegt sich gegenüber dem klassischen Alter¬
tum in einem wunderlichen Widerspruch. Ans der einen Seite ist die Wissenschaft
mit dem glänzendsten Erfolge tätig, jene vergangne Kultur nach allen Richtungen
hin und auf allen Gebieten zu erforsche», nicht am wenigsten durch planmäßige
Ausgrabungen und Sammlungen, in denen alle Kulturvölker wetteifern, auf der
andern toben die „Modernen" gegen die klassische Bildung, und wie die Erziehung so
will auch die Kunst nur national sein, was mehr oder weniger ans einen Rückfall in die
Barbarei hinausläuft, denn die europäische Kunst ist niemals rein national gewesen, so
stark sie von nationalen Elementen allezeit beeinflußt worden ist, ihre Entwicklung
scheidet sich viel mehr nach den Perioden als nach den Völkern. Da ist es nun ein
dankbares Unternehmen dreier jüngerer Gelehrten, die sämtlich im Dienste der höhern
Schule stehn, also den Beruf haben, ihre Zöglinge in das hellenisch-römische Altertum
einzuführen, ohne sie zu Griechen oder Römern machen zu wollen, eine Absicht, die
wirklich nur die Dummheit oder Bosheit unsern Gymnasien nachsagen kann, anch ohne
ihnen das klassische Altertum als schlechthin mustergiltig hinstellen zu wollen, zunächst
die hellenische Kultur in allen ihren Äußerungen der modernen Forschung in allgemein
verständlicher Form vorzuführen.*) Ihre Aufgabe haben sie in der Weise unter sich
geteilt, daß Poland Staatsleben, Wirtschaft, Sitte und Religion, Baumgarten die
Kunst, Wagner die Literatur behandelt, jeder also dnrch das ganze Buch, durch alle
Perioden hindurch selbständig ist. Diese Periodeneinteilung ist aber keineswegs die
alte, im Grunde herzlich törichte zwischen homerischer und historischer Zeit (wie noch
bei G. Grote), als ob die Art der Überlieferung entscheidend wäre, sondern modern
im guten, wissenschaftlichen Sinne, wie sie schon der unvergeßliche Wilhelm Röscher



Die hellenische Kultur. Dargestellt non Fritz Bnumgarte» (in Freiburg i. Br.j, Franz
Poland und Richard Wagner (in Dresden). Mit 7 farbigen Tafeln, 2 Karten und gegen 40V Ab¬
bildungen im Text und auf 2 Doppeltafeln, VI und 492 S. Leipzig u. Berlin, V, G, Teubner, 1905.
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[0632] Maßgebliches und Unmaßgebliches jedoch darauf beschränken, einige Gedanken aus dem Endurteil Schmids kurz zu umschreiben. Hatte die Münchner Künstlerschaft, so meint er, nicht doch ein originelleres Heim verdient als das 1900 eingeweihte Künstlerhaus? Im Festspiel ließ man die Künstlerjugend deklamieren- „Ich will ein Eigner sein und neue Pfade suchen. Hier find ich mit erlesenen Geschmack und mit Genie die Formenwelt belebt, die müde durch Jahrhunderte sich schleppt und im Ersterben liegt." Darauf antworten die Schöpfer des Künstlerhanses resigniert, sie hätten auch einst weltstürzende Pläne gehabt, aber es sei schließlich nichts dabei herausgekommen, als was schon früher dagewesen wäre. „Ach ja, bemerkt Schmid hierzu, einst wollten anch diese Münchner Architekten und Maler, die sich um Lenbach scharten, Neues schaffen. Nun saßen sie da sterbeusmüde, bequem gewordne Kopisten, talentvolle Verhvkerer alter Knnst- motive usw." „So lag denn in der archäologischen Zierbauknnst die Gefahr, auf Eignes ganz zu verzichten, über allerhand Patiuawitzen größere Aufgaben zu ver¬ gessen, die Bauten wie bei einem Künstlerfest mit historischen Kostümen zu umwickeln. Gottlob ersteht daneben in München eine junge, ganz unhistorische Generation, die auch das Alte schätzt, aus ihr heraus aber das Neue entwickelt." Und ganz am Schluß dieses Kapitels (10. Deutsche Bankunst seit 1850) heißt es dann noch einmal, nach einigen Bemerkungen über den Wert jenes historischen Reproduzierens für die Schulung des künstlerischen Geschmacks: „Man arbeitete so der neuen Richtung vor, die frei vom historischen Lehrbuch aus dem Alten Neues, aus der Natur Eignes herbeitragen, einen eignen Stil schaffen wollte!" Ja, wollte. Die ganz unhistorische Generation wird nun im dritten Bande zeigen können, daß zu einem eignen Stil noch mehr gehört als Wollen. Hellenische Kultur. Unsre Zeit bewegt sich gegenüber dem klassischen Alter¬ tum in einem wunderlichen Widerspruch. Ans der einen Seite ist die Wissenschaft mit dem glänzendsten Erfolge tätig, jene vergangne Kultur nach allen Richtungen hin und auf allen Gebieten zu erforsche», nicht am wenigsten durch planmäßige Ausgrabungen und Sammlungen, in denen alle Kulturvölker wetteifern, auf der andern toben die „Modernen" gegen die klassische Bildung, und wie die Erziehung so will auch die Kunst nur national sein, was mehr oder weniger ans einen Rückfall in die Barbarei hinausläuft, denn die europäische Kunst ist niemals rein national gewesen, so stark sie von nationalen Elementen allezeit beeinflußt worden ist, ihre Entwicklung scheidet sich viel mehr nach den Perioden als nach den Völkern. Da ist es nun ein dankbares Unternehmen dreier jüngerer Gelehrten, die sämtlich im Dienste der höhern Schule stehn, also den Beruf haben, ihre Zöglinge in das hellenisch-römische Altertum einzuführen, ohne sie zu Griechen oder Römern machen zu wollen, eine Absicht, die wirklich nur die Dummheit oder Bosheit unsern Gymnasien nachsagen kann, anch ohne ihnen das klassische Altertum als schlechthin mustergiltig hinstellen zu wollen, zunächst die hellenische Kultur in allen ihren Äußerungen der modernen Forschung in allgemein verständlicher Form vorzuführen.*) Ihre Aufgabe haben sie in der Weise unter sich geteilt, daß Poland Staatsleben, Wirtschaft, Sitte und Religion, Baumgarten die Kunst, Wagner die Literatur behandelt, jeder also dnrch das ganze Buch, durch alle Perioden hindurch selbständig ist. Diese Periodeneinteilung ist aber keineswegs die alte, im Grunde herzlich törichte zwischen homerischer und historischer Zeit (wie noch bei G. Grote), als ob die Art der Überlieferung entscheidend wäre, sondern modern im guten, wissenschaftlichen Sinne, wie sie schon der unvergeßliche Wilhelm Röscher Die hellenische Kultur. Dargestellt non Fritz Bnumgarte» (in Freiburg i. Br.j, Franz Poland und Richard Wagner (in Dresden). Mit 7 farbigen Tafeln, 2 Karten und gegen 40V Ab¬ bildungen im Text und auf 2 Doppeltafeln, VI und 492 S. Leipzig u. Berlin, V, G, Teubner, 1905.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_300500/632>, abgerufen am 29.04.2024.