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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr.

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Für schwereres Gepäck, das auf eine Fahrkarte aufgegeben wird, kommen
dieselben Sätze mit der Maßgabe zur Anwendung, daß das 200 Kilogramm
übersteigende Gewicht doppelt zu rechnen ist. (Der Tarif findet mir Anwendung
bei gleichzeitiger Lösung einer Fahrkarte.)


5. Allgemeine Ausnahmesätze

Znsammeustellbare Fahrscheinhefte des Vereinsreiseverkehrs.

Kilometrische Einheitssätze: I. Klasse 7,3 Pfennige
II. " 4,8
III. " 3,2

Die Fahrscheinhefte berechtigen zur Benutzung aller Züge.

b) Ermäßigte Preise für Kinder und für Monats-, Schüler- und Arbeiter-
karteu.

o) Fahrpreisvergünstiguugen im Anschlusse an die bestehenden Verhältnisse
für Ausflüge zu wissenschaftlichen und belehrenden Zwecken, für Schulfahrten
und Ferienkolonien, zu milden Zwecken usw.

<y Ermäßigte Mindestcinheitssätzc für Sonder- und für Fericnsonderzüge.


6. Abweichungen

Allgemein vorbehalten für den Stadt- und Vorortverkehr sowie für den
Sountagsverkehr.

Zur Aufhebung kommen insbesondre die bayrischen, württembergischen und
badischen Fahrscheinhefte, die württembergischen und oldenburgischen Landeskarten
und die badischen Kilometerhefte.

Da die Vorarbeiten zur Durchführung der gefaßten Beschlüsse von den
Eisenbahnverwaltuugsbehörden eifrig gefördert worden sind, so ist darauf zu
rechnen, daß die neuen Tarife am 1. Mai 1907 eingeführt werden. Auch die
überwiegende Mehrzahl der deutschen Privateisenbahnen wird sich dem Vor¬
gehn der Staatsbahneu anschließen, jedoch sind ihre Einheitssätze zum Teil
anders bemessen.-



Betrachten wir zunächst den neuen Personentarif! Ohne weitres ist klar,
daß eine Verbilliguug eintritt für die wenigen Reisenden, die bisher mit ein¬
fachen Fahrkarten zu reisen gewohnt waren. Der Einfachheit wegen legen wir
bei deu folgenden Berechnungen immer nur die dritte Klasse und die preußisch¬
hessischen Eisenbahnen zugrunde, da bei den andern Eisenbahnen, namentlich
den süddeutschen, die Verteuerung eine geringere ist, und die Hinzunahme der
ersten und der zweiten Klasse die Rechnung weniger übersichtlich machen würde.
Für eine einfache Karte dritter Klasse betrug der Preis für Personenzüge bisher
für den Kilometer 4 Pfennige und für Schnellzuge 4,67 Pfennige; in Zukunft
soll der Preis-3 und 3,2 Pfennige betragen. Der Unterschied betrügt also
1 Pfennig für Personenzüge und 1,47 Pfennig für Schnellzuge. Diese ner-


Für schwereres Gepäck, das auf eine Fahrkarte aufgegeben wird, kommen
dieselben Sätze mit der Maßgabe zur Anwendung, daß das 200 Kilogramm
übersteigende Gewicht doppelt zu rechnen ist. (Der Tarif findet mir Anwendung
bei gleichzeitiger Lösung einer Fahrkarte.)


5. Allgemeine Ausnahmesätze

Znsammeustellbare Fahrscheinhefte des Vereinsreiseverkehrs.

Kilometrische Einheitssätze: I. Klasse 7,3 Pfennige
II. „ 4,8
III. „ 3,2

Die Fahrscheinhefte berechtigen zur Benutzung aller Züge.

b) Ermäßigte Preise für Kinder und für Monats-, Schüler- und Arbeiter-
karteu.

o) Fahrpreisvergünstiguugen im Anschlusse an die bestehenden Verhältnisse
für Ausflüge zu wissenschaftlichen und belehrenden Zwecken, für Schulfahrten
und Ferienkolonien, zu milden Zwecken usw.

<y Ermäßigte Mindestcinheitssätzc für Sonder- und für Fericnsonderzüge.


6. Abweichungen

Allgemein vorbehalten für den Stadt- und Vorortverkehr sowie für den
Sountagsverkehr.

Zur Aufhebung kommen insbesondre die bayrischen, württembergischen und
badischen Fahrscheinhefte, die württembergischen und oldenburgischen Landeskarten
und die badischen Kilometerhefte.

Da die Vorarbeiten zur Durchführung der gefaßten Beschlüsse von den
Eisenbahnverwaltuugsbehörden eifrig gefördert worden sind, so ist darauf zu
rechnen, daß die neuen Tarife am 1. Mai 1907 eingeführt werden. Auch die
überwiegende Mehrzahl der deutschen Privateisenbahnen wird sich dem Vor¬
gehn der Staatsbahneu anschließen, jedoch sind ihre Einheitssätze zum Teil
anders bemessen.-



Betrachten wir zunächst den neuen Personentarif! Ohne weitres ist klar,
daß eine Verbilliguug eintritt für die wenigen Reisenden, die bisher mit ein¬
fachen Fahrkarten zu reisen gewohnt waren. Der Einfachheit wegen legen wir
bei deu folgenden Berechnungen immer nur die dritte Klasse und die preußisch¬
hessischen Eisenbahnen zugrunde, da bei den andern Eisenbahnen, namentlich
den süddeutschen, die Verteuerung eine geringere ist, und die Hinzunahme der
ersten und der zweiten Klasse die Rechnung weniger übersichtlich machen würde.
Für eine einfache Karte dritter Klasse betrug der Preis für Personenzüge bisher
für den Kilometer 4 Pfennige und für Schnellzuge 4,67 Pfennige; in Zukunft
soll der Preis-3 und 3,2 Pfennige betragen. Der Unterschied betrügt also
1 Pfennig für Personenzüge und 1,47 Pfennig für Schnellzuge. Diese ner-


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[0295] Für schwereres Gepäck, das auf eine Fahrkarte aufgegeben wird, kommen dieselben Sätze mit der Maßgabe zur Anwendung, daß das 200 Kilogramm übersteigende Gewicht doppelt zu rechnen ist. (Der Tarif findet mir Anwendung bei gleichzeitiger Lösung einer Fahrkarte.) 5. Allgemeine Ausnahmesätze Znsammeustellbare Fahrscheinhefte des Vereinsreiseverkehrs. Kilometrische Einheitssätze: I. Klasse 7,3 Pfennige II. „ 4,8 III. „ 3,2 Die Fahrscheinhefte berechtigen zur Benutzung aller Züge. b) Ermäßigte Preise für Kinder und für Monats-, Schüler- und Arbeiter- karteu. o) Fahrpreisvergünstiguugen im Anschlusse an die bestehenden Verhältnisse für Ausflüge zu wissenschaftlichen und belehrenden Zwecken, für Schulfahrten und Ferienkolonien, zu milden Zwecken usw. <y Ermäßigte Mindestcinheitssätzc für Sonder- und für Fericnsonderzüge. 6. Abweichungen Allgemein vorbehalten für den Stadt- und Vorortverkehr sowie für den Sountagsverkehr. Zur Aufhebung kommen insbesondre die bayrischen, württembergischen und badischen Fahrscheinhefte, die württembergischen und oldenburgischen Landeskarten und die badischen Kilometerhefte. Da die Vorarbeiten zur Durchführung der gefaßten Beschlüsse von den Eisenbahnverwaltuugsbehörden eifrig gefördert worden sind, so ist darauf zu rechnen, daß die neuen Tarife am 1. Mai 1907 eingeführt werden. Auch die überwiegende Mehrzahl der deutschen Privateisenbahnen wird sich dem Vor¬ gehn der Staatsbahneu anschließen, jedoch sind ihre Einheitssätze zum Teil anders bemessen.- Betrachten wir zunächst den neuen Personentarif! Ohne weitres ist klar, daß eine Verbilliguug eintritt für die wenigen Reisenden, die bisher mit ein¬ fachen Fahrkarten zu reisen gewohnt waren. Der Einfachheit wegen legen wir bei deu folgenden Berechnungen immer nur die dritte Klasse und die preußisch¬ hessischen Eisenbahnen zugrunde, da bei den andern Eisenbahnen, namentlich den süddeutschen, die Verteuerung eine geringere ist, und die Hinzunahme der ersten und der zweiten Klasse die Rechnung weniger übersichtlich machen würde. Für eine einfache Karte dritter Klasse betrug der Preis für Personenzüge bisher für den Kilometer 4 Pfennige und für Schnellzuge 4,67 Pfennige; in Zukunft soll der Preis-3 und 3,2 Pfennige betragen. Der Unterschied betrügt also 1 Pfennig für Personenzüge und 1,47 Pfennig für Schnellzuge. Diese ner-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301253/295>, abgerufen am 02.05.2024.