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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliche? und Unmaßgebliches

Schilderer gefunden, während für den Unterlauf unsers Wissens bisher eine vom
ästhetischen Standpunkte geschriebn? zusammenfassende Darstellung fehlte. Eine solche
bietet den Freunden der deutschen Landschaftskunde nun Wilhelm Schäfer, der
Herausgeber der schönen Düsseldorfer Monatsschrift "Die Rheinlande", in seinem
kleinen Buche: Der Niederrhein und das bergische Land (5. Band der
Sammlung: Städte und Landschaften. Herausgegeben von Leo Greiner. Stuttgart,
Carl Krabbes Verlag, kartoniert 2 Mark, gebunden in Halbfranz 3 Mark 50 Pf.).
In neun Kapiteln behandelt er die Ufergebreite 'mit ihrem weiten Horizont, den
charakteristischen großkronigen deutschen Pappeln, dem phantastischen Wolkenzug
und dem Silberlicht der Fernen, die alten, zum Teil schon holländisch anmutenden
Nester, das heilige Köln mit seinen wunderbaren Kirchen, das fröhliche Bonn und
das schmucke Düsseldorf, das sich aus einer vornehmen Residenz, aus einer Garten-
und Kunststadt immer mehr zur Zentrale eines großen Industrie- und Handels¬
gebietes entwickelt. Mit besondrer Liebe verweilt der Verfasser dann bei dem
bergischen Lande, wo landschaftliche Reize wie prächtige Wälder, von Bergwässern
durchrieselte Täter und alte malerische Höfe in unmittelbarer Nähe der gewerbe¬
fleißigen Städte zu finden sind, und wo sich das Volk mit seiner seltsamen Mischung
von rheinischer Beweglichkeit und westfälischer Energie noch immer in Sitte, Sprache
und Baustil die alte, weltfremde Eigenart bewahrt hat. Endlich legt Schäfer für
den Jndustriebezirk an der Ruhr eine Lanze ein, indem er auf die ästhetische Seite
der großen Hüttenwerke, Schächte und Fabriken hinweist. Manchen wird es
interessieren, hierbei zu erfahren, daß der Nuhrorter Rheinhafen, dieses gewaltige
Tor des Jndustriebezirks, Hamburg-Cuxhaven im Tonnenverkehr fast erreicht, Bremen-
Bremerhaven dagegen um das Dreifache übertrifft.


Etwas für Vogelfreunde.

Die unaufhaltsam fortschreitende Kultur, die,
von den Großstädten ausgehend, allmählich auch das platte Land in ihren Bann
Zieht, die sogenannte "rationelle" Forstwirtschaft, die keinen hohlen Baum mehr
duldet, und der moderne Betrieb des Ackerbaus, der mit jedem "nutzlosen" Busch,
mit jeder Dornen- oder Brombeerhecke unnachsichtlich aufräumt, berauben eine
große Zahl unsrer anmutigsten und nützlichsten Vögel ihrer notwendigsten Lebens¬
bedingungen. Seit Jahren bemühen sich Vereine, Zeitungen und Private, durch
vernünftige Aufklärung der meist aus reiner Gedankenlosigkeit sündigenden Mensch¬
heit dem gänzlichen Verderben unsrer deutschen Vogelwelt entgegenzuwirken und
Zu retten, was noch zu retten ist. Diesem dankenswerten Zweck soll auch ein im
Verlage von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig soeben zum Preise von 2 Mark 50 Pf.
erschienenes Buch dienen, der Vogelkalender zur Einführung in unsre
heimische Vogelwelt, herausgegeben von Professor Hanns Fechner, verfaßt
von Pfarrer Otto Kleinschmidt, mit Steinzeichnungen von Berthold Clauß.

Schon das schmucke Äußere des künstlerisch ausgestatteten, in einem handlichen
Kleinfolioformat gedruckten Werkes wird ihm den Weg in das deutsche Haus und
vor allem in die Hände der lieben Jugend ebnen, die ihre, ihr Gott sei Dank!
weist angeborne Liebe zur Natur noch gar zu oft in höchst unzweckmäßiger oder
gar schädlicher Weise betätigt, und die am dringendsten einer anregenden Belehrung
bedarf. Der Kalender hat kein Kalendarium, behält also seinen Wert für jedes
Jahr. Er bringt für jeden Monat einen kurzen Bericht über das Vogelleben dieses
Monats im allgemeinen, über Zug. Gesang, Nestbau. Brutgeschäft und Pflege der
Zungen, serner die kurze, aber ziemlich erschöpfende Charakteristik einiger Vögel,
die in diesem Monat besonders ins Auge fallen -- z. B. im Februar Amsel und
'"achstelze, im März das Rotkehlchen, im April Edelfink und Kiebitz --, endlich
^ne knappe Orientierung über die jedesmal notwendigen Maßnahmen zu Vogel-


Maßgebliche? und Unmaßgebliches

Schilderer gefunden, während für den Unterlauf unsers Wissens bisher eine vom
ästhetischen Standpunkte geschriebn? zusammenfassende Darstellung fehlte. Eine solche
bietet den Freunden der deutschen Landschaftskunde nun Wilhelm Schäfer, der
Herausgeber der schönen Düsseldorfer Monatsschrift „Die Rheinlande", in seinem
kleinen Buche: Der Niederrhein und das bergische Land (5. Band der
Sammlung: Städte und Landschaften. Herausgegeben von Leo Greiner. Stuttgart,
Carl Krabbes Verlag, kartoniert 2 Mark, gebunden in Halbfranz 3 Mark 50 Pf.).
In neun Kapiteln behandelt er die Ufergebreite 'mit ihrem weiten Horizont, den
charakteristischen großkronigen deutschen Pappeln, dem phantastischen Wolkenzug
und dem Silberlicht der Fernen, die alten, zum Teil schon holländisch anmutenden
Nester, das heilige Köln mit seinen wunderbaren Kirchen, das fröhliche Bonn und
das schmucke Düsseldorf, das sich aus einer vornehmen Residenz, aus einer Garten-
und Kunststadt immer mehr zur Zentrale eines großen Industrie- und Handels¬
gebietes entwickelt. Mit besondrer Liebe verweilt der Verfasser dann bei dem
bergischen Lande, wo landschaftliche Reize wie prächtige Wälder, von Bergwässern
durchrieselte Täter und alte malerische Höfe in unmittelbarer Nähe der gewerbe¬
fleißigen Städte zu finden sind, und wo sich das Volk mit seiner seltsamen Mischung
von rheinischer Beweglichkeit und westfälischer Energie noch immer in Sitte, Sprache
und Baustil die alte, weltfremde Eigenart bewahrt hat. Endlich legt Schäfer für
den Jndustriebezirk an der Ruhr eine Lanze ein, indem er auf die ästhetische Seite
der großen Hüttenwerke, Schächte und Fabriken hinweist. Manchen wird es
interessieren, hierbei zu erfahren, daß der Nuhrorter Rheinhafen, dieses gewaltige
Tor des Jndustriebezirks, Hamburg-Cuxhaven im Tonnenverkehr fast erreicht, Bremen-
Bremerhaven dagegen um das Dreifache übertrifft.


Etwas für Vogelfreunde.

Die unaufhaltsam fortschreitende Kultur, die,
von den Großstädten ausgehend, allmählich auch das platte Land in ihren Bann
Zieht, die sogenannte „rationelle" Forstwirtschaft, die keinen hohlen Baum mehr
duldet, und der moderne Betrieb des Ackerbaus, der mit jedem „nutzlosen" Busch,
mit jeder Dornen- oder Brombeerhecke unnachsichtlich aufräumt, berauben eine
große Zahl unsrer anmutigsten und nützlichsten Vögel ihrer notwendigsten Lebens¬
bedingungen. Seit Jahren bemühen sich Vereine, Zeitungen und Private, durch
vernünftige Aufklärung der meist aus reiner Gedankenlosigkeit sündigenden Mensch¬
heit dem gänzlichen Verderben unsrer deutschen Vogelwelt entgegenzuwirken und
Zu retten, was noch zu retten ist. Diesem dankenswerten Zweck soll auch ein im
Verlage von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig soeben zum Preise von 2 Mark 50 Pf.
erschienenes Buch dienen, der Vogelkalender zur Einführung in unsre
heimische Vogelwelt, herausgegeben von Professor Hanns Fechner, verfaßt
von Pfarrer Otto Kleinschmidt, mit Steinzeichnungen von Berthold Clauß.

Schon das schmucke Äußere des künstlerisch ausgestatteten, in einem handlichen
Kleinfolioformat gedruckten Werkes wird ihm den Weg in das deutsche Haus und
vor allem in die Hände der lieben Jugend ebnen, die ihre, ihr Gott sei Dank!
weist angeborne Liebe zur Natur noch gar zu oft in höchst unzweckmäßiger oder
gar schädlicher Weise betätigt, und die am dringendsten einer anregenden Belehrung
bedarf. Der Kalender hat kein Kalendarium, behält also seinen Wert für jedes
Jahr. Er bringt für jeden Monat einen kurzen Bericht über das Vogelleben dieses
Monats im allgemeinen, über Zug. Gesang, Nestbau. Brutgeschäft und Pflege der
Zungen, serner die kurze, aber ziemlich erschöpfende Charakteristik einiger Vögel,
die in diesem Monat besonders ins Auge fallen — z. B. im Februar Amsel und
'«achstelze, im März das Rotkehlchen, im April Edelfink und Kiebitz —, endlich
^ne knappe Orientierung über die jedesmal notwendigen Maßnahmen zu Vogel-


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[0663] Maßgebliche? und Unmaßgebliches Schilderer gefunden, während für den Unterlauf unsers Wissens bisher eine vom ästhetischen Standpunkte geschriebn? zusammenfassende Darstellung fehlte. Eine solche bietet den Freunden der deutschen Landschaftskunde nun Wilhelm Schäfer, der Herausgeber der schönen Düsseldorfer Monatsschrift „Die Rheinlande", in seinem kleinen Buche: Der Niederrhein und das bergische Land (5. Band der Sammlung: Städte und Landschaften. Herausgegeben von Leo Greiner. Stuttgart, Carl Krabbes Verlag, kartoniert 2 Mark, gebunden in Halbfranz 3 Mark 50 Pf.). In neun Kapiteln behandelt er die Ufergebreite 'mit ihrem weiten Horizont, den charakteristischen großkronigen deutschen Pappeln, dem phantastischen Wolkenzug und dem Silberlicht der Fernen, die alten, zum Teil schon holländisch anmutenden Nester, das heilige Köln mit seinen wunderbaren Kirchen, das fröhliche Bonn und das schmucke Düsseldorf, das sich aus einer vornehmen Residenz, aus einer Garten- und Kunststadt immer mehr zur Zentrale eines großen Industrie- und Handels¬ gebietes entwickelt. Mit besondrer Liebe verweilt der Verfasser dann bei dem bergischen Lande, wo landschaftliche Reize wie prächtige Wälder, von Bergwässern durchrieselte Täter und alte malerische Höfe in unmittelbarer Nähe der gewerbe¬ fleißigen Städte zu finden sind, und wo sich das Volk mit seiner seltsamen Mischung von rheinischer Beweglichkeit und westfälischer Energie noch immer in Sitte, Sprache und Baustil die alte, weltfremde Eigenart bewahrt hat. Endlich legt Schäfer für den Jndustriebezirk an der Ruhr eine Lanze ein, indem er auf die ästhetische Seite der großen Hüttenwerke, Schächte und Fabriken hinweist. Manchen wird es interessieren, hierbei zu erfahren, daß der Nuhrorter Rheinhafen, dieses gewaltige Tor des Jndustriebezirks, Hamburg-Cuxhaven im Tonnenverkehr fast erreicht, Bremen- Bremerhaven dagegen um das Dreifache übertrifft. Etwas für Vogelfreunde. Die unaufhaltsam fortschreitende Kultur, die, von den Großstädten ausgehend, allmählich auch das platte Land in ihren Bann Zieht, die sogenannte „rationelle" Forstwirtschaft, die keinen hohlen Baum mehr duldet, und der moderne Betrieb des Ackerbaus, der mit jedem „nutzlosen" Busch, mit jeder Dornen- oder Brombeerhecke unnachsichtlich aufräumt, berauben eine große Zahl unsrer anmutigsten und nützlichsten Vögel ihrer notwendigsten Lebens¬ bedingungen. Seit Jahren bemühen sich Vereine, Zeitungen und Private, durch vernünftige Aufklärung der meist aus reiner Gedankenlosigkeit sündigenden Mensch¬ heit dem gänzlichen Verderben unsrer deutschen Vogelwelt entgegenzuwirken und Zu retten, was noch zu retten ist. Diesem dankenswerten Zweck soll auch ein im Verlage von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig soeben zum Preise von 2 Mark 50 Pf. erschienenes Buch dienen, der Vogelkalender zur Einführung in unsre heimische Vogelwelt, herausgegeben von Professor Hanns Fechner, verfaßt von Pfarrer Otto Kleinschmidt, mit Steinzeichnungen von Berthold Clauß. Schon das schmucke Äußere des künstlerisch ausgestatteten, in einem handlichen Kleinfolioformat gedruckten Werkes wird ihm den Weg in das deutsche Haus und vor allem in die Hände der lieben Jugend ebnen, die ihre, ihr Gott sei Dank! weist angeborne Liebe zur Natur noch gar zu oft in höchst unzweckmäßiger oder gar schädlicher Weise betätigt, und die am dringendsten einer anregenden Belehrung bedarf. Der Kalender hat kein Kalendarium, behält also seinen Wert für jedes Jahr. Er bringt für jeden Monat einen kurzen Bericht über das Vogelleben dieses Monats im allgemeinen, über Zug. Gesang, Nestbau. Brutgeschäft und Pflege der Zungen, serner die kurze, aber ziemlich erschöpfende Charakteristik einiger Vögel, die in diesem Monat besonders ins Auge fallen — z. B. im Februar Amsel und '«achstelze, im März das Rotkehlchen, im April Edelfink und Kiebitz —, endlich ^ne knappe Orientierung über die jedesmal notwendigen Maßnahmen zu Vogel-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_303415/663>, abgerufen am 26.05.2024.