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Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Drittes Vierteljahr.

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!urch den Gedanken einer allgemeinen Nieform der inneren Ver¬
waltung unseres Staates, die vor Jahr und Tag eingeleitet zu
werden begann, sind auch für das höhere Unterrichtswesen Hoff¬
nungen erweckt wordeu. Was hier gewünscht wird, ist: größere
Selbständigkeit aller, die an der Schule arbeiten, sachgemäße
Beschränkung des überwiegenden Einflusses, deu hier wie auf anderen Gebieten
der Verwaltung das juristische Element ausübt, verstärkte Wirksamkeit und
erweiterter Spielraum sür Berufserfahrung und fachmännisches Urteil. Gleich¬
zeitig hat nun der Herr Kultusminister den Entwurf einer neuen "Dienst¬
anweisung für die Direktoren und Lehrer an den preußischen höheren Lehr¬
anstalten für die männliche Jugend" herstelle:: lassen und zunächst zu vertraulicher
Begutachtung ausgegeben. Ein Teil davon ist im Abgeordnetenhause, am
26. und 27. April 1910, eingehend besprochen worden, auch vom Regierungs¬
tische aus, und darf danach als allgemein bekannt gelten. Nur auf diesen Teil
können sich die nachfolgenden Erörterungen beziehen.

Im Mittelpunkte des Interesses standen diejenigen Sätze, die den Patronaten
städtischer höherer Schulen einen Anteil auch an Aufsichtsführung und Leitung
zu geben bestimmt erscheinen. Wie der Abgeordnete Heß mitteilte, hatte eine
Versammlung von Vertretern der Verwaltungen von vierzehn westdeutschen
Städten, die am 2. Oktober 1909 in Essen stattfand, sich mit dieser Frage
beschäftigt und Forderungen erhoben, denen die Vorschläge der Unterrichts¬
verwaltung weit entgegenkommen. An sich ist es ja ganz natürlich, wenn die
Städte wünschen, daß dem, was sie für Ausstattung und Unterhaltung der
Schulen leisten, auch ein Anteil an deren inneren: Leben entspreche. Nur sollten
sie sich hüten, diesen Anteil auf einem Wege zu suchen, der dem allgemeinen


Grenzboten III 1910 20

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waltung unseres Staates, die vor Jahr und Tag eingeleitet zu
werden begann, sind auch für das höhere Unterrichtswesen Hoff¬
nungen erweckt wordeu. Was hier gewünscht wird, ist: größere
Selbständigkeit aller, die an der Schule arbeiten, sachgemäße
Beschränkung des überwiegenden Einflusses, deu hier wie auf anderen Gebieten
der Verwaltung das juristische Element ausübt, verstärkte Wirksamkeit und
erweiterter Spielraum sür Berufserfahrung und fachmännisches Urteil. Gleich¬
zeitig hat nun der Herr Kultusminister den Entwurf einer neuen „Dienst¬
anweisung für die Direktoren und Lehrer an den preußischen höheren Lehr¬
anstalten für die männliche Jugend" herstelle:: lassen und zunächst zu vertraulicher
Begutachtung ausgegeben. Ein Teil davon ist im Abgeordnetenhause, am
26. und 27. April 1910, eingehend besprochen worden, auch vom Regierungs¬
tische aus, und darf danach als allgemein bekannt gelten. Nur auf diesen Teil
können sich die nachfolgenden Erörterungen beziehen.

Im Mittelpunkte des Interesses standen diejenigen Sätze, die den Patronaten
städtischer höherer Schulen einen Anteil auch an Aufsichtsführung und Leitung
zu geben bestimmt erscheinen. Wie der Abgeordnete Heß mitteilte, hatte eine
Versammlung von Vertretern der Verwaltungen von vierzehn westdeutschen
Städten, die am 2. Oktober 1909 in Essen stattfand, sich mit dieser Frage
beschäftigt und Forderungen erhoben, denen die Vorschläge der Unterrichts¬
verwaltung weit entgegenkommen. An sich ist es ja ganz natürlich, wenn die
Städte wünschen, daß dem, was sie für Ausstattung und Unterhaltung der
Schulen leisten, auch ein Anteil an deren inneren: Leben entspreche. Nur sollten
sie sich hüten, diesen Anteil auf einem Wege zu suchen, der dem allgemeinen


Grenzboten III 1910 20
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_316288/165>, abgerufen am 06.05.2024.