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Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Drittes Vierteljahr.

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Antwortlich George Cleinow in Berlin-Schön-Verg. Verlag: Verlag der Grenzboten G. in. b. H.
in Berlin SV. 11.

Anzeigen-Annahme für diesen Teil beim Verlag der Grenzboten G. in. b. H.,
Berlin 8W. II, Bernburger Straße 22 s/23.
Fernsprecher: Amt VI, Ur. KS10. Telegramm-Adresse: Grenzboten, Berlin.

Stellennachweis.
(Aus der Tages- und Fachpresse.)
Anfragen zu richten unter Beifügung von
Rückporto an die Geschäftsstelle der "Grenz¬
boten", Berlin S>V. I I.
^. Für Akademiker.
103. Oberlehrer, höhere Lehranstalt, Ostern 1911
(3000--6000 M.), Provinz Sachsen.
107. Bürgermeister, 1. it. (8000 M.), Rheinland.
113. Direktor für städtische höhere Mädchenschule,
I. 4. 11 (5400-7000 M.), Ostpr-usz-n.
116. c-nÄ. pdil. oder "Keol., 1. 10., Mart.
117. Bürgermeister, Thorn, l. 0. (10000 M,).
118. Bürgermeister, Ostprcus;er, 1. 10. (2V00 M.).
IIS. Hauslehrer, 1. 10. Posen.
120. Hauslehrer (ttieol. od. prit.),1.10.. Brandenburg.
121. Pfarrer, 1. 11, Pommern.
127. Pfarrer, per bald, Schlesien.
128. Oberlehrer, 1. 4. 1l, RcsormglMuasium (Frz.,
Deutsch, womögl. einer alten Sprache), Schlesien.
12N. Hauslehrer, evang., sür 2 Onarwner, Neumark.
IN. Bürgermeister, Gros-Salza (4S00 M.). Mai 1911.
13>. Gemeindevorsteher, Ober-Lausitz. I. 4. II.
182. Rektor, 1. 4.11 (RealglMnasium). mit Oberlchrcr-
und Reit.-Examen, Holstein l3t>00 M.).s. Für pensionierte Offiziere.
81. General-Agent, Feuer-Versicheruugs-Gesellschaft,
Aachen, I.Januar 1811, hoch dotiert.
c. Ziir Damen.
97. Erzieherin, gcpr. (Franz. im Ausland erlernt),
Oktober, Ostpreuszen.
98. Engländerin, Franz., I. 10., Pommern.
100. Lehrerin, höhere Prwat-Mädchenschule (Englisch)
(1200 M.). 1. 10., N.-L.
101. Erzieherin, co., 1. 10., Vrandenbnrg a. H.
108. Erzieherin, geprüft, kath., niusik., 1.10., Breslau.
110. Erzieherin, geprüft, 1. 10., Pommern.
111. Erzieherin, geprüft (Sprachen im Anstand erlernt),
Turnen und Handarbeiten, Westhavelland.
133. Lehrerin, Is. 10., hob. Privatsch.. Holstein.
(1200 M>
134. Erzieherin sür 9-und 11jährige Mädchen (Musik,
Turnen), Sachsen.
135. Lehrerin, Vertretung, 1. 10. bis 1. April co. lang.,
Thüringen. (l!!00M.)
130. Erzieherin, co., "ins., 1.10., Schlesien.
137. Jung. gcbild. Engländerin (mus., zeichn.) sür
2 Madch., Gera-Reich.
138. E". gepr. Erzieherin, 1.10., engl. "ins., (Körper¬
pflege. Bed.)sür 7jähr. Mädchen (1000 M). Ober-
schlesien.
139. Gebr. jung. Erzieherin für 2 Miidch., Schlesw.-
.Holstein.
140. Ev.^um^. Erzieherin (Latein-Kennen.) sür 2 Knab.

r-ILciists /^us-eiLlmungsn. (Zegr-Uralsk 1S24.
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pornspi-seris,-! ^me I, 103S, 2S1S.

Die Lage des Deutschtums in Galizien
Orof, Dr. Raimund Fried, Raindl- von

eit etwa einem Jahrzehnt hat man den Deutschen in Galizien
Aufmerksamkeit zu schenken begonnen. Leider war man über sie
und ihre Bedeutung in: Lande sehr wenig unterrichtet; nur so ist
die verfehlte Politik, die man zur Rettung ihres Deutschtums
einschlug, erklärlich. Auch über ihre Anzahl und ihre wirtschaft¬
liche Lage wußte man wenig; auch war offenbar ihre Bedeutung für die
Erhaltung des östlichen Siedlungsgebiets nicht bekannt. Nur so konnte der
bedanke entstehen, die Übersiedlung dieser Deutschen in ein anderes Gebiet zu
Ersuchen. Aus der folgenden Betrachtung wird sich aber wohl ergeben, daß
Lage der galizischen Deutschen zwar nicht rosig ist, daß aber ihre Stellung
"och immer als so kräftig gelten darf, daß ihre Erhaltung möglich ist; es wird
M) aber auch zeigen, daß ihr Ausharren in Galizien für das Deutschtum
notwendig ist, und daß es eine Ehrensache des großen deutschen Volkes ist, dafür
Zu sorgen, daß dieser Vorposten nicht falle.

Auf galizischen Boden spielt sich schon seit Jahrhunderten ein gewaltiger
Kampf zwischen Deutschtum und Polentum ab. Ihm sind die alten deutschen
Kolonien in Krakau, Lemberg, Sanden, Sanok und in zahlreichen anderen Orten
!^t dem fünfzehnten Jahrhundert zum Opfer gefallen, weil die deutschen Bürger
uugeeiut und vom Vaterlande völlig getrennt und verlassen dastanden. In
Wchgalizicn (um Biala), wo die Deutschen einigen Rückhalt an den Volksgenossen
ni Schlesien fanden, konnte das Deutschtum nie ganz ausgerottet werden. Unter
günstigeren Umständen hätte ebenso wie das einst polnische Schlesien auch ganz
^estgalizien germanisiert werden können. Dazu waren die kräftigsten Anfänge
bereits gemacht. An der deutschen Zips in Oberungarn hätte dieses Deutschtum
seine kräftige Stütze gefunden und andrerseits wäre diese wieder gefördert worden


Grenzboten III W10 04


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in Berlin SV. 11.

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Stellennachweis.
(Aus der Tages- und Fachpresse.)
Anfragen zu richten unter Beifügung von
Rückporto an die Geschäftsstelle der „Grenz¬
boten", Berlin S>V. I I.
^. Für Akademiker.
103. Oberlehrer, höhere Lehranstalt, Ostern 1911
(3000—6000 M.), Provinz Sachsen.
107. Bürgermeister, 1. it. (8000 M.), Rheinland.
113. Direktor für städtische höhere Mädchenschule,
I. 4. 11 (5400-7000 M.), Ostpr-usz-n.
116. c-nÄ. pdil. oder «Keol., 1. 10., Mart.
117. Bürgermeister, Thorn, l. 0. (10000 M,).
118. Bürgermeister, Ostprcus;er, 1. 10. (2V00 M.).
IIS. Hauslehrer, 1. 10. Posen.
120. Hauslehrer (ttieol. od. prit.),1.10.. Brandenburg.
121. Pfarrer, 1. 11, Pommern.
127. Pfarrer, per bald, Schlesien.
128. Oberlehrer, 1. 4. 1l, RcsormglMuasium (Frz.,
Deutsch, womögl. einer alten Sprache), Schlesien.
12N. Hauslehrer, evang., sür 2 Onarwner, Neumark.
IN. Bürgermeister, Gros-Salza (4S00 M.). Mai 1911.
13>. Gemeindevorsteher, Ober-Lausitz. I. 4. II.
182. Rektor, 1. 4.11 (RealglMnasium). mit Oberlchrcr-
und Reit.-Examen, Holstein l3t>00 M.).s. Für pensionierte Offiziere.
81. General-Agent, Feuer-Versicheruugs-Gesellschaft,
Aachen, I.Januar 1811, hoch dotiert.
c. Ziir Damen.
97. Erzieherin, gcpr. (Franz. im Ausland erlernt),
Oktober, Ostpreuszen.
98. Engländerin, Franz., I. 10., Pommern.
100. Lehrerin, höhere Prwat-Mädchenschule (Englisch)
(1200 M.). 1. 10., N.-L.
101. Erzieherin, co., 1. 10., Vrandenbnrg a. H.
108. Erzieherin, geprüft, kath., niusik., 1.10., Breslau.
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111. Erzieherin, geprüft (Sprachen im Anstand erlernt),
Turnen und Handarbeiten, Westhavelland.
133. Lehrerin, Is. 10., hob. Privatsch.. Holstein.
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134. Erzieherin sür 9-und 11jährige Mädchen (Musik,
Turnen), Sachsen.
135. Lehrerin, Vertretung, 1. 10. bis 1. April co. lang.,
Thüringen. (l!!00M.)
130. Erzieherin, co., »ins., 1.10., Schlesien.
137. Jung. gcbild. Engländerin (mus., zeichn.) sür
2 Madch., Gera-Reich.
138. E». gepr. Erzieherin, 1.10., engl. »ins., (Körper¬
pflege. Bed.)sür 7jähr. Mädchen (1000 M). Ober-
schlesien.
139. Gebr. jung. Erzieherin für 2 Miidch., Schlesw.-
.Holstein.
140. Ev.^um^. Erzieherin (Latein-Kennen.) sür 2 Knab.

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Die Lage des Deutschtums in Galizien
Orof, Dr. Raimund Fried, Raindl- von

eit etwa einem Jahrzehnt hat man den Deutschen in Galizien
Aufmerksamkeit zu schenken begonnen. Leider war man über sie
und ihre Bedeutung in: Lande sehr wenig unterrichtet; nur so ist
die verfehlte Politik, die man zur Rettung ihres Deutschtums
einschlug, erklärlich. Auch über ihre Anzahl und ihre wirtschaft¬
liche Lage wußte man wenig; auch war offenbar ihre Bedeutung für die
Erhaltung des östlichen Siedlungsgebiets nicht bekannt. Nur so konnte der
bedanke entstehen, die Übersiedlung dieser Deutschen in ein anderes Gebiet zu
Ersuchen. Aus der folgenden Betrachtung wird sich aber wohl ergeben, daß
Lage der galizischen Deutschen zwar nicht rosig ist, daß aber ihre Stellung
"och immer als so kräftig gelten darf, daß ihre Erhaltung möglich ist; es wird
M) aber auch zeigen, daß ihr Ausharren in Galizien für das Deutschtum
notwendig ist, und daß es eine Ehrensache des großen deutschen Volkes ist, dafür
Zu sorgen, daß dieser Vorposten nicht falle.

Auf galizischen Boden spielt sich schon seit Jahrhunderten ein gewaltiger
Kampf zwischen Deutschtum und Polentum ab. Ihm sind die alten deutschen
Kolonien in Krakau, Lemberg, Sanden, Sanok und in zahlreichen anderen Orten
!^t dem fünfzehnten Jahrhundert zum Opfer gefallen, weil die deutschen Bürger
uugeeiut und vom Vaterlande völlig getrennt und verlassen dastanden. In
Wchgalizicn (um Biala), wo die Deutschen einigen Rückhalt an den Volksgenossen
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^estgalizien germanisiert werden können. Dazu waren die kräftigsten Anfänge
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Grenzboten III W10 04
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[0517] [Abbildung] Antwortlich George Cleinow in Berlin-Schön-Verg. Verlag: Verlag der Grenzboten G. in. b. H. in Berlin SV. 11. Anzeigen-Annahme für diesen Teil beim Verlag der Grenzboten G. in. b. H., Berlin 8W. II, Bernburger Straße 22 s/23. Fernsprecher: Amt VI, Ur. KS10. Telegramm-Adresse: Grenzboten, Berlin. Stellennachweis. (Aus der Tages- und Fachpresse.) Anfragen zu richten unter Beifügung von Rückporto an die Geschäftsstelle der „Grenz¬ boten", Berlin S>V. I I. ^. Für Akademiker. 103. Oberlehrer, höhere Lehranstalt, Ostern 1911 (3000—6000 M.), Provinz Sachsen. 107. Bürgermeister, 1. it. (8000 M.), Rheinland. 113. Direktor für städtische höhere Mädchenschule, I. 4. 11 (5400-7000 M.), Ostpr-usz-n. 116. c-nÄ. pdil. oder «Keol., 1. 10., Mart. 117. Bürgermeister, Thorn, l. 0. (10000 M,). 118. Bürgermeister, Ostprcus;er, 1. 10. (2V00 M.). IIS. Hauslehrer, 1. 10. Posen. 120. Hauslehrer (ttieol. od. prit.),1.10.. Brandenburg. 121. Pfarrer, 1. 11, Pommern. 127. Pfarrer, per bald, Schlesien. 128. Oberlehrer, 1. 4. 1l, RcsormglMuasium (Frz., Deutsch, womögl. einer alten Sprache), Schlesien. 12N. Hauslehrer, evang., sür 2 Onarwner, Neumark. IN. Bürgermeister, Gros-Salza (4S00 M.). Mai 1911. 13>. Gemeindevorsteher, Ober-Lausitz. I. 4. II. 182. Rektor, 1. 4.11 (RealglMnasium). mit Oberlchrcr- und Reit.-Examen, Holstein l3t>00 M.).s. Für pensionierte Offiziere. 81. General-Agent, Feuer-Versicheruugs-Gesellschaft, Aachen, I.Januar 1811, hoch dotiert. c. Ziir Damen. 97. Erzieherin, gcpr. (Franz. im Ausland erlernt), Oktober, Ostpreuszen. 98. Engländerin, Franz., I. 10., Pommern. 100. Lehrerin, höhere Prwat-Mädchenschule (Englisch) (1200 M.). 1. 10., N.-L. 101. Erzieherin, co., 1. 10., Vrandenbnrg a. H. 108. Erzieherin, geprüft, kath., niusik., 1.10., Breslau. 110. Erzieherin, geprüft, 1. 10., Pommern. 111. Erzieherin, geprüft (Sprachen im Anstand erlernt), Turnen und Handarbeiten, Westhavelland. 133. Lehrerin, Is. 10., hob. Privatsch.. Holstein. (1200 M> 134. Erzieherin sür 9-und 11jährige Mädchen (Musik, Turnen), Sachsen. 135. Lehrerin, Vertretung, 1. 10. bis 1. April co. lang., Thüringen. (l!!00M.) 130. Erzieherin, co., »ins., 1.10., Schlesien. 137. Jung. gcbild. Engländerin (mus., zeichn.) sür 2 Madch., Gera-Reich. 138. E». gepr. Erzieherin, 1.10., engl. »ins., (Körper¬ pflege. Bed.)sür 7jähr. Mädchen (1000 M). Ober- schlesien. 139. Gebr. jung. Erzieherin für 2 Miidch., Schlesw.- .Holstein. 140. Ev.^um^. Erzieherin (Latein-Kennen.) sür 2 Knab. r-ILciists /^us-eiLlmungsn. (Zegr-Uralsk 1S24. e. i^^el-i^l. >>in)^loin)L^i_^L^i»< Sek?».!^ S>/V.1S, Xi-aussn-Stnssss 31-32 V^o n u >i ^ s - ^ i ni'le Inn >i »1 ^tsÜSk' fut' Inn6n<iwKollation pornspi-seris,-! ^me I, 103S, 2S1S. Die Lage des Deutschtums in Galizien Orof, Dr. Raimund Fried, Raindl- von eit etwa einem Jahrzehnt hat man den Deutschen in Galizien Aufmerksamkeit zu schenken begonnen. Leider war man über sie und ihre Bedeutung in: Lande sehr wenig unterrichtet; nur so ist die verfehlte Politik, die man zur Rettung ihres Deutschtums einschlug, erklärlich. Auch über ihre Anzahl und ihre wirtschaft¬ liche Lage wußte man wenig; auch war offenbar ihre Bedeutung für die Erhaltung des östlichen Siedlungsgebiets nicht bekannt. Nur so konnte der bedanke entstehen, die Übersiedlung dieser Deutschen in ein anderes Gebiet zu Ersuchen. Aus der folgenden Betrachtung wird sich aber wohl ergeben, daß Lage der galizischen Deutschen zwar nicht rosig ist, daß aber ihre Stellung "och immer als so kräftig gelten darf, daß ihre Erhaltung möglich ist; es wird M) aber auch zeigen, daß ihr Ausharren in Galizien für das Deutschtum notwendig ist, und daß es eine Ehrensache des großen deutschen Volkes ist, dafür Zu sorgen, daß dieser Vorposten nicht falle. Auf galizischen Boden spielt sich schon seit Jahrhunderten ein gewaltiger Kampf zwischen Deutschtum und Polentum ab. Ihm sind die alten deutschen Kolonien in Krakau, Lemberg, Sanden, Sanok und in zahlreichen anderen Orten !^t dem fünfzehnten Jahrhundert zum Opfer gefallen, weil die deutschen Bürger uugeeiut und vom Vaterlande völlig getrennt und verlassen dastanden. In Wchgalizicn (um Biala), wo die Deutschen einigen Rückhalt an den Volksgenossen ni Schlesien fanden, konnte das Deutschtum nie ganz ausgerottet werden. Unter günstigeren Umständen hätte ebenso wie das einst polnische Schlesien auch ganz ^estgalizien germanisiert werden können. Dazu waren die kräftigsten Anfänge bereits gemacht. An der deutschen Zips in Oberungarn hätte dieses Deutschtum seine kräftige Stütze gefunden und andrerseits wäre diese wieder gefördert worden Grenzboten III W10 04

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_316288/517>, abgerufen am 06.05.2024.