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Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

fällt dem scharfen Beobachter auf, daß sich die Wesenheiten der einzelnen Schüler
die Unterschiede des Taktgefühls die Art der Darstellung musikalischer Morde eng
an die Ausdrucksfähigkeit des Einzelnen anschließt. Man spürt etwas vom
Zusammenhang der körperlichen Veranlagungen zur Harmonie und Disharmonie
der Seelen. Und am hellsten klingt die Musik doch in den Seelen der Kinder
wieder, die noch nichts von dem Widerspruch des Lebens ahnen aber auch weit
entfernt sind, künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten, seelische Erlebnisse im Sang zu
gestalten. Die Ecken und Kanten des Lebens, aber auch die Härten und Unzu¬
länglichkeiten der Erwachsenen werden in diesen Musik taktierenden Körpern
unerbittlich nach außen gekehrt. Wir dürfen nicht übersehen, daß die Methode
des Herrn Delcroze etwas wie eine Entblößung der Seele bedeutet, die mit
außerordentlicher Vorsicht gehandhabt werden muß. Daß er wirklich eine musi¬
kalische und darum harmonischere Generation heranzieht, sei nicht in
Frage gestellt. Aber auch die Schatten und Nachtseiten der mensch¬
lichen Seele werden sich rückhaltloser in dieser Erziehung in rhyth¬
mischen Formen äußern, vielleicht durch die Kunstabsichten des Erfinders nicht
mehr gebändigt. Und hier fragt es sich eben, ist die Methode Dalcroze ge¬
eignet, der ganzen Menschheit gleichmäßig Segen zu bringen, oder sollte sie nicht
doch den Jüngern der Kunst allein zugänglich sein. Jeder Musiker, jeder Schau¬
spieler, jeder Redner, jeder bildende Künstler und Dichter kann sich hier ungeahnte
Ausdrucksmöglichkeiten aneignen, er kann die Grundgesetze seiner Kunst auf die
Bewußtheit deS organischen Rhythmus zurückführen und stützen. Ob aber
unsere Zeit die künstlerische Kultur in ihrer Bedeutung für das naive Leben nicht
Wilhelm Mießner doch überschätzt, das wird uns erst die Zukunft lehren.


Illustrierte Völkerkunde.

Herausgegeben von Dr. G. Buschan. Mit
17 Tafeln und 194 Textabbildungen. Verlegt von Strecker u, Schröder, Stuttgart
o. I. (1910). Erstes bis fünfzehntes Tausend. XIV (mit Register) u. 461 Seiten.

Mit Recht betont der Herausgeber dieses Werkes, daß es einem einzelnen
schon gegenwärtig, nach doch erst so kurzem Bestände der ethnologischen Wissenschaft,
unmöglich sei, das ganze Gebiet allein zu behandeln, wenigstens als Fachmann in
jedem seiner Teile, und darum wählte er sich für Afrika Prof. Felix von Buschan
in Berlin, für Amerika W, Krickeberg in Berlin, für Europa und das westliche
Asien Dr. Byhan in Hamburg, für Ostasien Prof. W. Volz in Breslau und für
die Einleitung über die allgemeine Völkerkunde Dr. R. Lasch in Wien zu Mit¬
arbeitern, während er selbst sich auf die Behandlung Australiens und Ozeaniens
beschränkte. Gewiß sind das treffliche Fachgelehrte, aber schon das Vorwort
bekennt, daß die Darstellungsweise in Anbetracht der verschiedenen Auffassungen
der Mitarbeiter nicht so gleichmäßig ausfallen konnte, wie es für ein zusammen¬
fassendes Werk dieser Art eigentlich wünschenswert gewesen wäre. Natürlich kann
ein Außenseiter wie ich, der selbsttätig nur ein kleines Spezialgebiet der großen
anthropologischen Wissenschaft, die Genieforschung, pflegt, nicht ohne Gefahr, die
Lücken seiner Kenntnisse zu verraten, gegen diese oder jene Angabe oder Ansicht
polemisieren; er kann nur die Bewältigung eines so ungeheuern Stoffes auf
im allgemeinen so umsichtige Weise mit Dank anerkennen. Dennoch möchte ich
nicht unterlassen, zu bedauern, daß dem schönen Werke nicht jene Einheit gegeben
wurde, die ich selbst meiner "Weltgeschichte der Literatur" (Leipzig, Bibliographisches
Institut, 1910, 2 Bde.) durch die durchgängige Heranziehung der anthropologischen
Resultate zu geben suchte. Auch hier war ein ungeheures Gebiet von einem ein¬
zelnen zu bearbeiten und Verlag wie Autor waren sich der unbedingten Schwierig-


Grmzbotcn IV 1910 18
Maßgebliches und Unmaßgebliches

fällt dem scharfen Beobachter auf, daß sich die Wesenheiten der einzelnen Schüler
die Unterschiede des Taktgefühls die Art der Darstellung musikalischer Morde eng
an die Ausdrucksfähigkeit des Einzelnen anschließt. Man spürt etwas vom
Zusammenhang der körperlichen Veranlagungen zur Harmonie und Disharmonie
der Seelen. Und am hellsten klingt die Musik doch in den Seelen der Kinder
wieder, die noch nichts von dem Widerspruch des Lebens ahnen aber auch weit
entfernt sind, künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten, seelische Erlebnisse im Sang zu
gestalten. Die Ecken und Kanten des Lebens, aber auch die Härten und Unzu¬
länglichkeiten der Erwachsenen werden in diesen Musik taktierenden Körpern
unerbittlich nach außen gekehrt. Wir dürfen nicht übersehen, daß die Methode
des Herrn Delcroze etwas wie eine Entblößung der Seele bedeutet, die mit
außerordentlicher Vorsicht gehandhabt werden muß. Daß er wirklich eine musi¬
kalische und darum harmonischere Generation heranzieht, sei nicht in
Frage gestellt. Aber auch die Schatten und Nachtseiten der mensch¬
lichen Seele werden sich rückhaltloser in dieser Erziehung in rhyth¬
mischen Formen äußern, vielleicht durch die Kunstabsichten des Erfinders nicht
mehr gebändigt. Und hier fragt es sich eben, ist die Methode Dalcroze ge¬
eignet, der ganzen Menschheit gleichmäßig Segen zu bringen, oder sollte sie nicht
doch den Jüngern der Kunst allein zugänglich sein. Jeder Musiker, jeder Schau¬
spieler, jeder Redner, jeder bildende Künstler und Dichter kann sich hier ungeahnte
Ausdrucksmöglichkeiten aneignen, er kann die Grundgesetze seiner Kunst auf die
Bewußtheit deS organischen Rhythmus zurückführen und stützen. Ob aber
unsere Zeit die künstlerische Kultur in ihrer Bedeutung für das naive Leben nicht
Wilhelm Mießner doch überschätzt, das wird uns erst die Zukunft lehren.


Illustrierte Völkerkunde.

Herausgegeben von Dr. G. Buschan. Mit
17 Tafeln und 194 Textabbildungen. Verlegt von Strecker u, Schröder, Stuttgart
o. I. (1910). Erstes bis fünfzehntes Tausend. XIV (mit Register) u. 461 Seiten.

Mit Recht betont der Herausgeber dieses Werkes, daß es einem einzelnen
schon gegenwärtig, nach doch erst so kurzem Bestände der ethnologischen Wissenschaft,
unmöglich sei, das ganze Gebiet allein zu behandeln, wenigstens als Fachmann in
jedem seiner Teile, und darum wählte er sich für Afrika Prof. Felix von Buschan
in Berlin, für Amerika W, Krickeberg in Berlin, für Europa und das westliche
Asien Dr. Byhan in Hamburg, für Ostasien Prof. W. Volz in Breslau und für
die Einleitung über die allgemeine Völkerkunde Dr. R. Lasch in Wien zu Mit¬
arbeitern, während er selbst sich auf die Behandlung Australiens und Ozeaniens
beschränkte. Gewiß sind das treffliche Fachgelehrte, aber schon das Vorwort
bekennt, daß die Darstellungsweise in Anbetracht der verschiedenen Auffassungen
der Mitarbeiter nicht so gleichmäßig ausfallen konnte, wie es für ein zusammen¬
fassendes Werk dieser Art eigentlich wünschenswert gewesen wäre. Natürlich kann
ein Außenseiter wie ich, der selbsttätig nur ein kleines Spezialgebiet der großen
anthropologischen Wissenschaft, die Genieforschung, pflegt, nicht ohne Gefahr, die
Lücken seiner Kenntnisse zu verraten, gegen diese oder jene Angabe oder Ansicht
polemisieren; er kann nur die Bewältigung eines so ungeheuern Stoffes auf
im allgemeinen so umsichtige Weise mit Dank anerkennen. Dennoch möchte ich
nicht unterlassen, zu bedauern, daß dem schönen Werke nicht jene Einheit gegeben
wurde, die ich selbst meiner „Weltgeschichte der Literatur" (Leipzig, Bibliographisches
Institut, 1910, 2 Bde.) durch die durchgängige Heranziehung der anthropologischen
Resultate zu geben suchte. Auch hier war ein ungeheures Gebiet von einem ein¬
zelnen zu bearbeiten und Verlag wie Autor waren sich der unbedingten Schwierig-


Grmzbotcn IV 1910 18
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[0149] Maßgebliches und Unmaßgebliches fällt dem scharfen Beobachter auf, daß sich die Wesenheiten der einzelnen Schüler die Unterschiede des Taktgefühls die Art der Darstellung musikalischer Morde eng an die Ausdrucksfähigkeit des Einzelnen anschließt. Man spürt etwas vom Zusammenhang der körperlichen Veranlagungen zur Harmonie und Disharmonie der Seelen. Und am hellsten klingt die Musik doch in den Seelen der Kinder wieder, die noch nichts von dem Widerspruch des Lebens ahnen aber auch weit entfernt sind, künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten, seelische Erlebnisse im Sang zu gestalten. Die Ecken und Kanten des Lebens, aber auch die Härten und Unzu¬ länglichkeiten der Erwachsenen werden in diesen Musik taktierenden Körpern unerbittlich nach außen gekehrt. Wir dürfen nicht übersehen, daß die Methode des Herrn Delcroze etwas wie eine Entblößung der Seele bedeutet, die mit außerordentlicher Vorsicht gehandhabt werden muß. Daß er wirklich eine musi¬ kalische und darum harmonischere Generation heranzieht, sei nicht in Frage gestellt. Aber auch die Schatten und Nachtseiten der mensch¬ lichen Seele werden sich rückhaltloser in dieser Erziehung in rhyth¬ mischen Formen äußern, vielleicht durch die Kunstabsichten des Erfinders nicht mehr gebändigt. Und hier fragt es sich eben, ist die Methode Dalcroze ge¬ eignet, der ganzen Menschheit gleichmäßig Segen zu bringen, oder sollte sie nicht doch den Jüngern der Kunst allein zugänglich sein. Jeder Musiker, jeder Schau¬ spieler, jeder Redner, jeder bildende Künstler und Dichter kann sich hier ungeahnte Ausdrucksmöglichkeiten aneignen, er kann die Grundgesetze seiner Kunst auf die Bewußtheit deS organischen Rhythmus zurückführen und stützen. Ob aber unsere Zeit die künstlerische Kultur in ihrer Bedeutung für das naive Leben nicht Wilhelm Mießner doch überschätzt, das wird uns erst die Zukunft lehren. Illustrierte Völkerkunde. Herausgegeben von Dr. G. Buschan. Mit 17 Tafeln und 194 Textabbildungen. Verlegt von Strecker u, Schröder, Stuttgart o. I. (1910). Erstes bis fünfzehntes Tausend. XIV (mit Register) u. 461 Seiten. Mit Recht betont der Herausgeber dieses Werkes, daß es einem einzelnen schon gegenwärtig, nach doch erst so kurzem Bestände der ethnologischen Wissenschaft, unmöglich sei, das ganze Gebiet allein zu behandeln, wenigstens als Fachmann in jedem seiner Teile, und darum wählte er sich für Afrika Prof. Felix von Buschan in Berlin, für Amerika W, Krickeberg in Berlin, für Europa und das westliche Asien Dr. Byhan in Hamburg, für Ostasien Prof. W. Volz in Breslau und für die Einleitung über die allgemeine Völkerkunde Dr. R. Lasch in Wien zu Mit¬ arbeitern, während er selbst sich auf die Behandlung Australiens und Ozeaniens beschränkte. Gewiß sind das treffliche Fachgelehrte, aber schon das Vorwort bekennt, daß die Darstellungsweise in Anbetracht der verschiedenen Auffassungen der Mitarbeiter nicht so gleichmäßig ausfallen konnte, wie es für ein zusammen¬ fassendes Werk dieser Art eigentlich wünschenswert gewesen wäre. Natürlich kann ein Außenseiter wie ich, der selbsttätig nur ein kleines Spezialgebiet der großen anthropologischen Wissenschaft, die Genieforschung, pflegt, nicht ohne Gefahr, die Lücken seiner Kenntnisse zu verraten, gegen diese oder jene Angabe oder Ansicht polemisieren; er kann nur die Bewältigung eines so ungeheuern Stoffes auf im allgemeinen so umsichtige Weise mit Dank anerkennen. Dennoch möchte ich nicht unterlassen, zu bedauern, daß dem schönen Werke nicht jene Einheit gegeben wurde, die ich selbst meiner „Weltgeschichte der Literatur" (Leipzig, Bibliographisches Institut, 1910, 2 Bde.) durch die durchgängige Heranziehung der anthropologischen Resultate zu geben suchte. Auch hier war ein ungeheures Gebiet von einem ein¬ zelnen zu bearbeiten und Verlag wie Autor waren sich der unbedingten Schwierig- Grmzbotcn IV 1910 18

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_316950/149>, abgerufen am 29.04.2024.