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Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Viertes Vierteljahr.

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Brunner ist natürlich auch leicht bei der Hand, unserem Philosophen alle
Phantasie abzusprechen. Demgegenüber verweise ich auf I. Frohschammers Schrift
"Über die Bedeutung der Einbildungskraft in der Philosophie Kants und Spinozas",
in der gezeigt wird, daß die Weltauffassungen beider Denker dein Wesen nach
sich nicht so vollständig fremd und so grundverschieden sind, wie man gewöhnlich
meint, daß sie vielmehr gerade durch die Bedeutung, welche sie der Einbildungs¬
kraft der Imagination beilegen, in merkwürdigem Grade übereinstimmen, insofern
dem einen die Welt (Natur) für das menschliche Erkennen nur ein phänomenales
Dasein hat, für den andern in ihren Gestaltungen und Änderungen nur durch
Imagination existiert. Allerdings besteht auch eine grundlegende Verschiedenheit
zwischen beiden, da der eine die theoretische Aufgabe der menschlichen Wissenschaft
darin findet, sich auf diese Erscheinungswelt zu beschränken und diese in ihrem
notwendigen, gesetzmäßigen Wesen und Zusammenhang zu erkennen, der andere
aber darin, dieses Jmaginationsgebiet aufzulösen, zu überschreiten und sich in den
Gesichtspunkt des Absoluten versetzend, nur das "An sich" davon zu beachten und
geltend zu machen.

Alle Philosophen sind darin einig, daß es nach Kant nicht mehr möglich ist,
beim Dogmatismus stehen zu bleiben. Man braucht ihm durchaus nicht überall
zuzustimmen, aber man muß unbedingt Stellung zu ihm nehmen. Und so wird
er noch in ferner Zukunft der wahrheitsuchenden Menschheit eine Leuchte sein. Es
geht nicht an, die Entwicklung der Philosophie gewaltsam zurückzuschrauben, und
darum wird und muß es ein verfehlter Versuch bleiben, den Mann, der das
unsterbliche Verdienst hat, diese aus ihrem dogmatischen Schlummer wachgeküßt
zu haben, an den Pranger zu stellen, zu den Toten zu werfen und den heiligen
Spinoza als den alleinseligmachenden Philosophen zu verkünden.


Bernhard lNün


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Franz Gritlparzers sämtliche Werke. Im Auftrage
der k> k> Haupt- und Residenzstadt Wien heraus¬
gegeben von August Sauer. Zirka 2K Bände.
Preis jedes Bandes M, 7.M. Verlag von
Gerlach 6- Wiedliug in Wien. Die Stadt Wien
hat sich selbst ein höchst ehrendes Denkmal gesetzt,
als sie den Beschluß faßte, eine abschließende
historisch-kritische Ausgabe der sämtlichen Werke
des größten österreichischen Dramatikers zu ver¬
anstalten. Sie beauftragte den ausgezeichneten
Kenner Grillparzers, Professor Dr. August Sauer
in Prag. Mit der Herausgabe dieses monumentalen
Werkes und stellte ihm den in der Wiener Stadt-
bibliothek verwahrten und in letzter Zeit durch
glückliche Ankäufe beträchtlich vermehrten Nachlaß
des Dichters zur Verfügung. Alle übrigen erreich¬
baren handschriftlichen und gedruckten Quellen
werden natürlich ebenfalls herangezogen. So
wird denn die neue Ausgabe, die auf etwa
25 Bände berechnet ist und im Oktober 1K15
fertiggestellt sein soll, außer deu abgeschlossenen
poetischen und prosaischen Werten auch die Tage¬
bücher und die literarischen Slizzenbücher. die
Briefe vou und an Grillparzer und alle frühere"
Fassungen, alle Fragmente. Pläne und Euiwürfe
umfasse". Die einzelnen Bände sollen Ein¬
leitungen, sachliche und sprachliche Anmerkungen
und ein Register enthalten. Soeben ist der erste
sehr gut ausgestattete Band erschiene", der die
"Ahnfrau" und "Sappho" enthält. Wir kommen
[Spaltenumbruch]
ans die bedeutsame Ausgabe auSjührlich zurück,
sobald luehrere Bände vorliegen werden. A.
Storck, Dr. Karl: Musik und Musiker in
Karikatur und Satire. Gerhard Stalling,
Verlag, Oldenburg i. Gr.
Sanders, Daniel: Zitatenlexikon. 8. Auslage.
A ^J. Weber, Verlagsbuchhandlung. Leipzig.
¬
Bicrmcr, Dr. jur. ot pi,i>. Magnus: Der Kurs
stand unserer Staatspapiere. Verlag
Emil Roth in Gießen. M. 1.-.
Horniger, Dr. Franz: Der Einfluß des Krieges
auf d an Grün d b es itz. Puttlaimucr S- Mühlbrecht,
Verlag. Berlin. M. t.M.
Morris, Max: Der junge Goethe. 4. Band.
Insel-Verlag, Leipzig. W. 4.60.
Uo" Godin, Marie Amalie, Freiin: Alte Paläste.
I. P. Bachem, Köln a. Rh. M. Ü.40.
van Endecrs, L.: Am Ende der Welt. Roman.
I. P. Bachert, Köln a. Rh. M. 4.--.
-
Schulz-Brück, Louis-: D-is Mosel Haus.
I. P. Bachem. Köln a. Rh. M. 4.--.
von Krame, Amm, Freiini Das Licht und die
Finsternis. I. P.Bachem, Köln->.Rh. M.6.-.
¬
Herbert, M.: Lieder und Balladen "Heim
fahr I e n ". I. P. Bachem. Köln a. Rh. M. .
I)
Rothes, r. Walter: Christus. I. P. Vachem,
Köln a. Rh.
Schlösser, Prof. Rudolf: August Graf vo " Plat ° n.
1. Band. R. Pieper K Co.. Verlag, München.
M. 14.-.
Wagotter, Adolf I.: DaS Recht aus ein Heim.
Genien-Verlag, Leipzig.
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Brunner ist natürlich auch leicht bei der Hand, unserem Philosophen alle
Phantasie abzusprechen. Demgegenüber verweise ich auf I. Frohschammers Schrift
„Über die Bedeutung der Einbildungskraft in der Philosophie Kants und Spinozas",
in der gezeigt wird, daß die Weltauffassungen beider Denker dein Wesen nach
sich nicht so vollständig fremd und so grundverschieden sind, wie man gewöhnlich
meint, daß sie vielmehr gerade durch die Bedeutung, welche sie der Einbildungs¬
kraft der Imagination beilegen, in merkwürdigem Grade übereinstimmen, insofern
dem einen die Welt (Natur) für das menschliche Erkennen nur ein phänomenales
Dasein hat, für den andern in ihren Gestaltungen und Änderungen nur durch
Imagination existiert. Allerdings besteht auch eine grundlegende Verschiedenheit
zwischen beiden, da der eine die theoretische Aufgabe der menschlichen Wissenschaft
darin findet, sich auf diese Erscheinungswelt zu beschränken und diese in ihrem
notwendigen, gesetzmäßigen Wesen und Zusammenhang zu erkennen, der andere
aber darin, dieses Jmaginationsgebiet aufzulösen, zu überschreiten und sich in den
Gesichtspunkt des Absoluten versetzend, nur das „An sich" davon zu beachten und
geltend zu machen.

Alle Philosophen sind darin einig, daß es nach Kant nicht mehr möglich ist,
beim Dogmatismus stehen zu bleiben. Man braucht ihm durchaus nicht überall
zuzustimmen, aber man muß unbedingt Stellung zu ihm nehmen. Und so wird
er noch in ferner Zukunft der wahrheitsuchenden Menschheit eine Leuchte sein. Es
geht nicht an, die Entwicklung der Philosophie gewaltsam zurückzuschrauben, und
darum wird und muß es ein verfehlter Versuch bleiben, den Mann, der das
unsterbliche Verdienst hat, diese aus ihrem dogmatischen Schlummer wachgeküßt
zu haben, an den Pranger zu stellen, zu den Toten zu werfen und den heiligen
Spinoza als den alleinseligmachenden Philosophen zu verkünden.


Bernhard lNün


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Franz Gritlparzers sämtliche Werke. Im Auftrage
der k> k> Haupt- und Residenzstadt Wien heraus¬
gegeben von August Sauer. Zirka 2K Bände.
Preis jedes Bandes M, 7.M. Verlag von
Gerlach 6- Wiedliug in Wien. Die Stadt Wien
hat sich selbst ein höchst ehrendes Denkmal gesetzt,
als sie den Beschluß faßte, eine abschließende
historisch-kritische Ausgabe der sämtlichen Werke
des größten österreichischen Dramatikers zu ver¬
anstalten. Sie beauftragte den ausgezeichneten
Kenner Grillparzers, Professor Dr. August Sauer
in Prag. Mit der Herausgabe dieses monumentalen
Werkes und stellte ihm den in der Wiener Stadt-
bibliothek verwahrten und in letzter Zeit durch
glückliche Ankäufe beträchtlich vermehrten Nachlaß
des Dichters zur Verfügung. Alle übrigen erreich¬
baren handschriftlichen und gedruckten Quellen
werden natürlich ebenfalls herangezogen. So
wird denn die neue Ausgabe, die auf etwa
25 Bände berechnet ist und im Oktober 1K15
fertiggestellt sein soll, außer deu abgeschlossenen
poetischen und prosaischen Werten auch die Tage¬
bücher und die literarischen Slizzenbücher. die
Briefe vou und an Grillparzer und alle frühere»
Fassungen, alle Fragmente. Pläne und Euiwürfe
umfasse». Die einzelnen Bände sollen Ein¬
leitungen, sachliche und sprachliche Anmerkungen
und ein Register enthalten. Soeben ist der erste
sehr gut ausgestattete Band erschiene», der die
„Ahnfrau" und „Sappho" enthält. Wir kommen
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ans die bedeutsame Ausgabe auSjührlich zurück,
sobald luehrere Bände vorliegen werden. A.
Storck, Dr. Karl: Musik und Musiker in
Karikatur und Satire. Gerhard Stalling,
Verlag, Oldenburg i. Gr.
Sanders, Daniel: Zitatenlexikon. 8. Auslage.
A ^J. Weber, Verlagsbuchhandlung. Leipzig.
¬
Bicrmcr, Dr. jur. ot pi,i>. Magnus: Der Kurs
stand unserer Staatspapiere. Verlag
Emil Roth in Gießen. M. 1.-.
Horniger, Dr. Franz: Der Einfluß des Krieges
auf d an Grün d b es itz. Puttlaimucr S- Mühlbrecht,
Verlag. Berlin. M. t.M.
Morris, Max: Der junge Goethe. 4. Band.
Insel-Verlag, Leipzig. W. 4.60.
Uo» Godin, Marie Amalie, Freiin: Alte Paläste.
I. P. Bachem, Köln a. Rh. M. Ü.40.
van Endecrs, L.: Am Ende der Welt. Roman.
I. P. Bachert, Köln a. Rh. M. 4.—.
-
Schulz-Brück, Louis-: D-is Mosel Haus.
I. P. Bachem. Köln a. Rh. M. 4.—.
von Krame, Amm, Freiini Das Licht und die
Finsternis. I. P.Bachem, Köln->.Rh. M.6.-.
¬
Herbert, M.: Lieder und Balladen „Heim
fahr I e n ". I. P. Bachem. Köln a. Rh. M. .
I)
Rothes, r. Walter: Christus. I. P. Vachem,
Köln a. Rh.
Schlösser, Prof. Rudolf: August Graf vo » Plat ° n.
1. Band. R. Pieper K Co.. Verlag, München.
M. 14.-.
Wagotter, Adolf I.: DaS Recht aus ein Heim.
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[0410] Lücherliste Brunner ist natürlich auch leicht bei der Hand, unserem Philosophen alle Phantasie abzusprechen. Demgegenüber verweise ich auf I. Frohschammers Schrift „Über die Bedeutung der Einbildungskraft in der Philosophie Kants und Spinozas", in der gezeigt wird, daß die Weltauffassungen beider Denker dein Wesen nach sich nicht so vollständig fremd und so grundverschieden sind, wie man gewöhnlich meint, daß sie vielmehr gerade durch die Bedeutung, welche sie der Einbildungs¬ kraft der Imagination beilegen, in merkwürdigem Grade übereinstimmen, insofern dem einen die Welt (Natur) für das menschliche Erkennen nur ein phänomenales Dasein hat, für den andern in ihren Gestaltungen und Änderungen nur durch Imagination existiert. Allerdings besteht auch eine grundlegende Verschiedenheit zwischen beiden, da der eine die theoretische Aufgabe der menschlichen Wissenschaft darin findet, sich auf diese Erscheinungswelt zu beschränken und diese in ihrem notwendigen, gesetzmäßigen Wesen und Zusammenhang zu erkennen, der andere aber darin, dieses Jmaginationsgebiet aufzulösen, zu überschreiten und sich in den Gesichtspunkt des Absoluten versetzend, nur das „An sich" davon zu beachten und geltend zu machen. Alle Philosophen sind darin einig, daß es nach Kant nicht mehr möglich ist, beim Dogmatismus stehen zu bleiben. Man braucht ihm durchaus nicht überall zuzustimmen, aber man muß unbedingt Stellung zu ihm nehmen. Und so wird er noch in ferner Zukunft der wahrheitsuchenden Menschheit eine Leuchte sein. Es geht nicht an, die Entwicklung der Philosophie gewaltsam zurückzuschrauben, und darum wird und muß es ein verfehlter Versuch bleiben, den Mann, der das unsterbliche Verdienst hat, diese aus ihrem dogmatischen Schlummer wachgeküßt zu haben, an den Pranger zu stellen, zu den Toten zu werfen und den heiligen Spinoza als den alleinseligmachenden Philosophen zu verkünden. Bernhard lNün Bücherkiste Franz Gritlparzers sämtliche Werke. Im Auftrage der k> k> Haupt- und Residenzstadt Wien heraus¬ gegeben von August Sauer. Zirka 2K Bände. Preis jedes Bandes M, 7.M. Verlag von Gerlach 6- Wiedliug in Wien. Die Stadt Wien hat sich selbst ein höchst ehrendes Denkmal gesetzt, als sie den Beschluß faßte, eine abschließende historisch-kritische Ausgabe der sämtlichen Werke des größten österreichischen Dramatikers zu ver¬ anstalten. Sie beauftragte den ausgezeichneten Kenner Grillparzers, Professor Dr. August Sauer in Prag. Mit der Herausgabe dieses monumentalen Werkes und stellte ihm den in der Wiener Stadt- bibliothek verwahrten und in letzter Zeit durch glückliche Ankäufe beträchtlich vermehrten Nachlaß des Dichters zur Verfügung. Alle übrigen erreich¬ baren handschriftlichen und gedruckten Quellen werden natürlich ebenfalls herangezogen. So wird denn die neue Ausgabe, die auf etwa 25 Bände berechnet ist und im Oktober 1K15 fertiggestellt sein soll, außer deu abgeschlossenen poetischen und prosaischen Werten auch die Tage¬ bücher und die literarischen Slizzenbücher. die Briefe vou und an Grillparzer und alle frühere» Fassungen, alle Fragmente. Pläne und Euiwürfe umfasse». Die einzelnen Bände sollen Ein¬ leitungen, sachliche und sprachliche Anmerkungen und ein Register enthalten. Soeben ist der erste sehr gut ausgestattete Band erschiene», der die „Ahnfrau" und „Sappho" enthält. Wir kommen ans die bedeutsame Ausgabe auSjührlich zurück, sobald luehrere Bände vorliegen werden. A. Storck, Dr. Karl: Musik und Musiker in Karikatur und Satire. Gerhard Stalling, Verlag, Oldenburg i. Gr. Sanders, Daniel: Zitatenlexikon. 8. Auslage. A ^J. Weber, Verlagsbuchhandlung. Leipzig. ¬ Bicrmcr, Dr. jur. ot pi,i>. Magnus: Der Kurs stand unserer Staatspapiere. Verlag Emil Roth in Gießen. M. 1.-. Horniger, Dr. Franz: Der Einfluß des Krieges auf d an Grün d b es itz. Puttlaimucr S- Mühlbrecht, Verlag. Berlin. M. t.M. Morris, Max: Der junge Goethe. 4. Band. Insel-Verlag, Leipzig. W. 4.60. Uo» Godin, Marie Amalie, Freiin: Alte Paläste. I. P. Bachem, Köln a. Rh. M. Ü.40. van Endecrs, L.: Am Ende der Welt. Roman. I. P. Bachert, Köln a. Rh. M. 4.—. - Schulz-Brück, Louis-: D-is Mosel Haus. I. P. Bachem. Köln a. Rh. M. 4.—. von Krame, Amm, Freiini Das Licht und die Finsternis. I. P.Bachem, Köln->.Rh. M.6.-. ¬ Herbert, M.: Lieder und Balladen „Heim fahr I e n ". I. P. Bachem. Köln a. Rh. M. . I) Rothes, r. Walter: Christus. I. P. Vachem, Köln a. Rh. Schlösser, Prof. Rudolf: August Graf vo » Plat ° n. 1. Band. R. Pieper K Co.. Verlag, München. M. 14.-. Wagotter, Adolf I.: DaS Recht aus ein Heim. Genien-Verlag, Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_316950/410>, abgerufen am 29.04.2024.