Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Viertes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

nur sie erhält die Aristokratie der Bildung und des Geistes ein der Spitze des Staates, mir
sie bietet uns Gewähr dafür, das; der Macht und dein Glanz des neuerstandenen Deutschen
Reiches auch die innere Gesundheit in der Zukunft entsprechen wird."

Die deutsche Sozialpolitik hat nach verschiedenen Schwankungen und Mi߬
griffen den ihr von Schmoller gewiesenen Weg eingeschlagen. Die deutsche Nation
hat nun bald vierzig Jahre hindurch weiter nichts getan, als die Volkskräfte
gepflegt und entwickelt durch Bildung und Schaffung von Arbeitsgelegenheiten
Kein Krieg, keine Wirtschaftskrise oder sonstige Nöte haben diese Arbeit gehindert.
So ist das Leben vieler Millionen schnell auf eine Höhe gekommen, die vor der
Reichsgründung nur einigen Tausenden vergönnt war zu erklimmen und zu
behaupten. Leichtere Bildungs- und Erwerbsmöglichkeiten haben überall zum
Siege des Geistes über die Materie geführt und damit die Unabhängigkeit des
einzelnen Menschen vom Althergebrachten und -- vom Besitz vergrößert. Im
Deutschen Reich konnte in noch gar nicht weit zurückliegenden Jahren ein kluger
Kops, unterstützt von starkem Willen, noch alles erreichen, was nicht gerade durch
den Zwang der Examina eingeengt war. Wir haben Arbeiter zu Millionären
und Leitern großartiger Betriebe und Kaufleute zu Ministern aufsteigen sehen.
Herr Bueck ist als Autodidakt zum Leiter des größten wirtschaftlichen Verbandes
aufgestiegen und konnte die hervorragenden Eigenschaften seiner Persönlichkeit voll
in den Dienst des Vaterlandes stellen. Die Zahl über ein gewisses Durchschnitts¬
maß hinausragender Menschen hat sich in allen Gebieten der nationalen und
sozialen Regsamkeit vertausendfacht. Dabei sind die Maßstäbe und Anforderungen
an Tüchtigkeit scheinbar bis zur äußersten Grenze der Möglichkeit gesteigert und
dennoch stehen auf allen Gebieten für den ausfallenden Führer hundert Ersatz¬
leute zur Verfügung. Indem wir das Leben der großen Massen sicherten
und reicher und unabhängiger gestalteten, schufen wir selbst den gesunden
Boden für das Aufwachsen und die Entwicklung starker Individualitäten.
Aus den Reichtümern der Volksgesamtheit sprießt uns der Segen für alle Auf¬
gaben des Staates. Nur eins ist scheinbar seit 1875 unverändert geblieben: die
Renitenz, die Trägheit, der Egoismus des Bürgertums, sobald es zu einer gewissen
materiellen Stufe gestiegen ist. Bueck, der die industriellen Unternehmer seit
siebenunddreißig Jahren von Kampf zu Kampf geführt hat, sagt es heute am
Ende seiner Laufbahn rückschauend selber, wie sehr ihnen der Opfermut abgeht.
In diesen Kreisen hat die Lehre Schmollers noch keinen Boden gefaßt, -- anderen¬
falls hätte das Bürgertum aus sich selbst die Machtmittel geboren, die notwendig
sind, um die Kräfte zu bändigen, deren die gedeihliche Entwicklung unserer Wirt¬
schaft, deren das deutsche gewerbliche Bürgertum selbst zur weiteren Ausgestaltung
seiner weltbeherrschenden Stellung bedarf.

In diesem Sinne müssen alle Forderungen energisch zurückgewiesen werden, die
aufAusnahmegesetze hinzielen. Alle zum Schutz einer sozialenSchicht getroffenen Ma߬
regeln des Staates nutzen dieser Schicht nur vorübergehend; bald wandeln sie sich in
Schaden, denn sie beseitigen Reibungen, die notwendig sind, um gerade die besten
Kräfte zur Entfaltung zu bringen. Und gerade in diesem Augenblick, wo das deutsche
Bürgertum wieder beginnt, sich seiner politischen Pflichten zu erinnern, würden Aus¬
nahmegesetze sich wieHemmschuhenicht an die Entwicklung der Sozialdemokratie, sondern
an die des Bürgertums legen. Wir brauchen keine Ausnahmegesetze, sondern lediglich ein
selbstbewußtes Bürgertum, das die bestehenden allgemeinen Gesetze mutvoll handhabt.


Nochmals die elektrischen Überlaudzentralcn.

In letzter Zeit
sind zwei Tatsachen bekannt geworden, die geeignet sind, meine in Ur. 47 dieser
Zeitschrift ausgesprochenen Ansichten zu bestätigen:


Maßgebliches und Unmaßgebliches

nur sie erhält die Aristokratie der Bildung und des Geistes ein der Spitze des Staates, mir
sie bietet uns Gewähr dafür, das; der Macht und dein Glanz des neuerstandenen Deutschen
Reiches auch die innere Gesundheit in der Zukunft entsprechen wird."

Die deutsche Sozialpolitik hat nach verschiedenen Schwankungen und Mi߬
griffen den ihr von Schmoller gewiesenen Weg eingeschlagen. Die deutsche Nation
hat nun bald vierzig Jahre hindurch weiter nichts getan, als die Volkskräfte
gepflegt und entwickelt durch Bildung und Schaffung von Arbeitsgelegenheiten
Kein Krieg, keine Wirtschaftskrise oder sonstige Nöte haben diese Arbeit gehindert.
So ist das Leben vieler Millionen schnell auf eine Höhe gekommen, die vor der
Reichsgründung nur einigen Tausenden vergönnt war zu erklimmen und zu
behaupten. Leichtere Bildungs- und Erwerbsmöglichkeiten haben überall zum
Siege des Geistes über die Materie geführt und damit die Unabhängigkeit des
einzelnen Menschen vom Althergebrachten und — vom Besitz vergrößert. Im
Deutschen Reich konnte in noch gar nicht weit zurückliegenden Jahren ein kluger
Kops, unterstützt von starkem Willen, noch alles erreichen, was nicht gerade durch
den Zwang der Examina eingeengt war. Wir haben Arbeiter zu Millionären
und Leitern großartiger Betriebe und Kaufleute zu Ministern aufsteigen sehen.
Herr Bueck ist als Autodidakt zum Leiter des größten wirtschaftlichen Verbandes
aufgestiegen und konnte die hervorragenden Eigenschaften seiner Persönlichkeit voll
in den Dienst des Vaterlandes stellen. Die Zahl über ein gewisses Durchschnitts¬
maß hinausragender Menschen hat sich in allen Gebieten der nationalen und
sozialen Regsamkeit vertausendfacht. Dabei sind die Maßstäbe und Anforderungen
an Tüchtigkeit scheinbar bis zur äußersten Grenze der Möglichkeit gesteigert und
dennoch stehen auf allen Gebieten für den ausfallenden Führer hundert Ersatz¬
leute zur Verfügung. Indem wir das Leben der großen Massen sicherten
und reicher und unabhängiger gestalteten, schufen wir selbst den gesunden
Boden für das Aufwachsen und die Entwicklung starker Individualitäten.
Aus den Reichtümern der Volksgesamtheit sprießt uns der Segen für alle Auf¬
gaben des Staates. Nur eins ist scheinbar seit 1875 unverändert geblieben: die
Renitenz, die Trägheit, der Egoismus des Bürgertums, sobald es zu einer gewissen
materiellen Stufe gestiegen ist. Bueck, der die industriellen Unternehmer seit
siebenunddreißig Jahren von Kampf zu Kampf geführt hat, sagt es heute am
Ende seiner Laufbahn rückschauend selber, wie sehr ihnen der Opfermut abgeht.
In diesen Kreisen hat die Lehre Schmollers noch keinen Boden gefaßt, — anderen¬
falls hätte das Bürgertum aus sich selbst die Machtmittel geboren, die notwendig
sind, um die Kräfte zu bändigen, deren die gedeihliche Entwicklung unserer Wirt¬
schaft, deren das deutsche gewerbliche Bürgertum selbst zur weiteren Ausgestaltung
seiner weltbeherrschenden Stellung bedarf.

In diesem Sinne müssen alle Forderungen energisch zurückgewiesen werden, die
aufAusnahmegesetze hinzielen. Alle zum Schutz einer sozialenSchicht getroffenen Ma߬
regeln des Staates nutzen dieser Schicht nur vorübergehend; bald wandeln sie sich in
Schaden, denn sie beseitigen Reibungen, die notwendig sind, um gerade die besten
Kräfte zur Entfaltung zu bringen. Und gerade in diesem Augenblick, wo das deutsche
Bürgertum wieder beginnt, sich seiner politischen Pflichten zu erinnern, würden Aus¬
nahmegesetze sich wieHemmschuhenicht an die Entwicklung der Sozialdemokratie, sondern
an die des Bürgertums legen. Wir brauchen keine Ausnahmegesetze, sondern lediglich ein
selbstbewußtes Bürgertum, das die bestehenden allgemeinen Gesetze mutvoll handhabt.


Nochmals die elektrischen Überlaudzentralcn.

In letzter Zeit
sind zwei Tatsachen bekannt geworden, die geeignet sind, meine in Ur. 47 dieser
Zeitschrift ausgesprochenen Ansichten zu bestätigen:


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0546" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/317497"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_2647" prev="#ID_2646"> nur sie erhält die Aristokratie der Bildung und des Geistes ein der Spitze des Staates, mir<lb/>
sie bietet uns Gewähr dafür, das; der Macht und dein Glanz des neuerstandenen Deutschen<lb/>
Reiches auch die innere Gesundheit in der Zukunft entsprechen wird."</p><lb/>
            <p xml:id="ID_2648"> Die deutsche Sozialpolitik hat nach verschiedenen Schwankungen und Mi߬<lb/>
griffen den ihr von Schmoller gewiesenen Weg eingeschlagen. Die deutsche Nation<lb/>
hat nun bald vierzig Jahre hindurch weiter nichts getan, als die Volkskräfte<lb/>
gepflegt und entwickelt durch Bildung und Schaffung von Arbeitsgelegenheiten<lb/>
Kein Krieg, keine Wirtschaftskrise oder sonstige Nöte haben diese Arbeit gehindert.<lb/>
So ist das Leben vieler Millionen schnell auf eine Höhe gekommen, die vor der<lb/>
Reichsgründung nur einigen Tausenden vergönnt war zu erklimmen und zu<lb/>
behaupten. Leichtere Bildungs- und Erwerbsmöglichkeiten haben überall zum<lb/>
Siege des Geistes über die Materie geführt und damit die Unabhängigkeit des<lb/>
einzelnen Menschen vom Althergebrachten und &#x2014; vom Besitz vergrößert. Im<lb/>
Deutschen Reich konnte in noch gar nicht weit zurückliegenden Jahren ein kluger<lb/>
Kops, unterstützt von starkem Willen, noch alles erreichen, was nicht gerade durch<lb/>
den Zwang der Examina eingeengt war. Wir haben Arbeiter zu Millionären<lb/>
und Leitern großartiger Betriebe und Kaufleute zu Ministern aufsteigen sehen.<lb/>
Herr Bueck ist als Autodidakt zum Leiter des größten wirtschaftlichen Verbandes<lb/>
aufgestiegen und konnte die hervorragenden Eigenschaften seiner Persönlichkeit voll<lb/>
in den Dienst des Vaterlandes stellen. Die Zahl über ein gewisses Durchschnitts¬<lb/>
maß hinausragender Menschen hat sich in allen Gebieten der nationalen und<lb/>
sozialen Regsamkeit vertausendfacht. Dabei sind die Maßstäbe und Anforderungen<lb/>
an Tüchtigkeit scheinbar bis zur äußersten Grenze der Möglichkeit gesteigert und<lb/>
dennoch stehen auf allen Gebieten für den ausfallenden Führer hundert Ersatz¬<lb/>
leute zur Verfügung. Indem wir das Leben der großen Massen sicherten<lb/>
und reicher und unabhängiger gestalteten, schufen wir selbst den gesunden<lb/>
Boden für das Aufwachsen und die Entwicklung starker Individualitäten.<lb/>
Aus den Reichtümern der Volksgesamtheit sprießt uns der Segen für alle Auf¬<lb/>
gaben des Staates. Nur eins ist scheinbar seit 1875 unverändert geblieben: die<lb/>
Renitenz, die Trägheit, der Egoismus des Bürgertums, sobald es zu einer gewissen<lb/>
materiellen Stufe gestiegen ist. Bueck, der die industriellen Unternehmer seit<lb/>
siebenunddreißig Jahren von Kampf zu Kampf geführt hat, sagt es heute am<lb/>
Ende seiner Laufbahn rückschauend selber, wie sehr ihnen der Opfermut abgeht.<lb/>
In diesen Kreisen hat die Lehre Schmollers noch keinen Boden gefaßt, &#x2014; anderen¬<lb/>
falls hätte das Bürgertum aus sich selbst die Machtmittel geboren, die notwendig<lb/>
sind, um die Kräfte zu bändigen, deren die gedeihliche Entwicklung unserer Wirt¬<lb/>
schaft, deren das deutsche gewerbliche Bürgertum selbst zur weiteren Ausgestaltung<lb/>
seiner weltbeherrschenden Stellung bedarf.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_2649"> In diesem Sinne müssen alle Forderungen energisch zurückgewiesen werden, die<lb/>
aufAusnahmegesetze hinzielen. Alle zum Schutz einer sozialenSchicht getroffenen Ma߬<lb/>
regeln des Staates nutzen dieser Schicht nur vorübergehend; bald wandeln sie sich in<lb/>
Schaden, denn sie beseitigen Reibungen, die notwendig sind, um gerade die besten<lb/>
Kräfte zur Entfaltung zu bringen. Und gerade in diesem Augenblick, wo das deutsche<lb/>
Bürgertum wieder beginnt, sich seiner politischen Pflichten zu erinnern, würden Aus¬<lb/>
nahmegesetze sich wieHemmschuhenicht an die Entwicklung der Sozialdemokratie, sondern<lb/>
an die des Bürgertums legen. Wir brauchen keine Ausnahmegesetze, sondern lediglich ein<lb/>
selbstbewußtes Bürgertum, das die bestehenden allgemeinen Gesetze mutvoll handhabt.</p><lb/>
          </div>
          <div n="2">
            <head> Nochmals die elektrischen Überlaudzentralcn.</head>
            <p xml:id="ID_2650"> In letzter Zeit<lb/>
sind zwei Tatsachen bekannt geworden, die geeignet sind, meine in Ur. 47 dieser<lb/>
Zeitschrift ausgesprochenen Ansichten zu bestätigen:</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0546] Maßgebliches und Unmaßgebliches nur sie erhält die Aristokratie der Bildung und des Geistes ein der Spitze des Staates, mir sie bietet uns Gewähr dafür, das; der Macht und dein Glanz des neuerstandenen Deutschen Reiches auch die innere Gesundheit in der Zukunft entsprechen wird." Die deutsche Sozialpolitik hat nach verschiedenen Schwankungen und Mi߬ griffen den ihr von Schmoller gewiesenen Weg eingeschlagen. Die deutsche Nation hat nun bald vierzig Jahre hindurch weiter nichts getan, als die Volkskräfte gepflegt und entwickelt durch Bildung und Schaffung von Arbeitsgelegenheiten Kein Krieg, keine Wirtschaftskrise oder sonstige Nöte haben diese Arbeit gehindert. So ist das Leben vieler Millionen schnell auf eine Höhe gekommen, die vor der Reichsgründung nur einigen Tausenden vergönnt war zu erklimmen und zu behaupten. Leichtere Bildungs- und Erwerbsmöglichkeiten haben überall zum Siege des Geistes über die Materie geführt und damit die Unabhängigkeit des einzelnen Menschen vom Althergebrachten und — vom Besitz vergrößert. Im Deutschen Reich konnte in noch gar nicht weit zurückliegenden Jahren ein kluger Kops, unterstützt von starkem Willen, noch alles erreichen, was nicht gerade durch den Zwang der Examina eingeengt war. Wir haben Arbeiter zu Millionären und Leitern großartiger Betriebe und Kaufleute zu Ministern aufsteigen sehen. Herr Bueck ist als Autodidakt zum Leiter des größten wirtschaftlichen Verbandes aufgestiegen und konnte die hervorragenden Eigenschaften seiner Persönlichkeit voll in den Dienst des Vaterlandes stellen. Die Zahl über ein gewisses Durchschnitts¬ maß hinausragender Menschen hat sich in allen Gebieten der nationalen und sozialen Regsamkeit vertausendfacht. Dabei sind die Maßstäbe und Anforderungen an Tüchtigkeit scheinbar bis zur äußersten Grenze der Möglichkeit gesteigert und dennoch stehen auf allen Gebieten für den ausfallenden Führer hundert Ersatz¬ leute zur Verfügung. Indem wir das Leben der großen Massen sicherten und reicher und unabhängiger gestalteten, schufen wir selbst den gesunden Boden für das Aufwachsen und die Entwicklung starker Individualitäten. Aus den Reichtümern der Volksgesamtheit sprießt uns der Segen für alle Auf¬ gaben des Staates. Nur eins ist scheinbar seit 1875 unverändert geblieben: die Renitenz, die Trägheit, der Egoismus des Bürgertums, sobald es zu einer gewissen materiellen Stufe gestiegen ist. Bueck, der die industriellen Unternehmer seit siebenunddreißig Jahren von Kampf zu Kampf geführt hat, sagt es heute am Ende seiner Laufbahn rückschauend selber, wie sehr ihnen der Opfermut abgeht. In diesen Kreisen hat die Lehre Schmollers noch keinen Boden gefaßt, — anderen¬ falls hätte das Bürgertum aus sich selbst die Machtmittel geboren, die notwendig sind, um die Kräfte zu bändigen, deren die gedeihliche Entwicklung unserer Wirt¬ schaft, deren das deutsche gewerbliche Bürgertum selbst zur weiteren Ausgestaltung seiner weltbeherrschenden Stellung bedarf. In diesem Sinne müssen alle Forderungen energisch zurückgewiesen werden, die aufAusnahmegesetze hinzielen. Alle zum Schutz einer sozialenSchicht getroffenen Ma߬ regeln des Staates nutzen dieser Schicht nur vorübergehend; bald wandeln sie sich in Schaden, denn sie beseitigen Reibungen, die notwendig sind, um gerade die besten Kräfte zur Entfaltung zu bringen. Und gerade in diesem Augenblick, wo das deutsche Bürgertum wieder beginnt, sich seiner politischen Pflichten zu erinnern, würden Aus¬ nahmegesetze sich wieHemmschuhenicht an die Entwicklung der Sozialdemokratie, sondern an die des Bürgertums legen. Wir brauchen keine Ausnahmegesetze, sondern lediglich ein selbstbewußtes Bürgertum, das die bestehenden allgemeinen Gesetze mutvoll handhabt. Nochmals die elektrischen Überlaudzentralcn. In letzter Zeit sind zwei Tatsachen bekannt geworden, die geeignet sind, meine in Ur. 47 dieser Zeitschrift ausgesprochenen Ansichten zu bestätigen:

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_316950
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_316950/546
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 69, 1910, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341891_316950/546>, abgerufen am 29.04.2024.