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Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Zweites Vierteljahr.

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Till Gulenspiegel
Mittelalterliche Roinödie in vier Aufzügen
Don Bühnen gegenüber Manuskript. Alle Rechte vorbehalten
Lop^rigKi >9N Verlsx eier (Zrenxdoten (Z, in. b. et., Kerim SV/.

Wir bitten die Leser der Grenzboten, den nachstehend abgedruckten
ersten Aufzug ebenso wie die nachfolgenden der Komödie mit besonderer
Aufmerksamkeit lesen zu wollen, und, wenn nur irgend angängig, ihr Urteil
an uns gelangen zu lassen. Nach Aussprüchen erster Bühnenleiter, Schauspieler,
Dramaturgen und Literaten handelt es sich um die Arbeit eines höchst
begabten deutschen Dichters, dessen Name wegen der auf dem litcrcirischen
Markt und bei den Theatern herrschenden Zustände bisher der Öffentlichkeit
vorenthalten worden ist. Die Grenzboten haben schon wiederholt den Finger an
diese Wunde gelegt; es sei nur an Arthur Westphals von der nationalen Presse
lebhaft aufgegriffenen Ausführungen in Ur. 9 dieses Jahrgangs, S. 440 erinnert.

Dr. Rosenbaum, Dramaturg des Burgthcaters in Wien, schrieb den:
Dichter am 7. September 1910: " .... ich kann auch heute nur kurz
zusammenfassen, daß Ihr Eulenspiegel mir um besten gefällt von allen
Bearbeitungen desselben Themas, die ich kenne." Am 30. Januar 1911
jedoch heißt es: "Aber vielleicht tröstet Sie das Schicksal Stuckcns und anderer
gleichartigen Kämpfer, die jahrelang warten mußten, schließlich aber doch für
die Dauer die Oberfläche gewannen."

Schon am 23. Mai 1910 schrieb Professor Dr. Begowicz, Dramaturg
des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg, nachdem er zwei ältere Arbeiten
desselben Dichters gelesen hatte: "Ich schätze Ihr Talent sehr hoch und bin
sicher, daß Sie früher oder später einen Erfolg erzielen werden. Bis dahin
aber müssen sie geduldig ausharren. Stücken .... ist für diese Notwendigkeit
Wohl das beste Beispiel."

Harry Walde" sprach sich über das Drama in einem Briefe an
Kayßler vom 27. September 1910 folgendermaßen aus: "Till Eulenspiegel
habe ich mit vielem Vergnügen und Interesse gelesen. Gleich Ihnen bin ich
der Meinung, daß es sich hier vielleicht um einen starken Bühnenerfolg
handeln kann."

Warum das gute Stück bisher nicht auf dem Theater erschienen ist,
während allerorten miserable Dutzendware, zumal aus dein Auslande, über
die Bretter geht, wird im Anschluß an den Abdruck des "Eulenspiegel" von
einem unserer besten Schauspieler, der zugleich ein feinsinniger Schriftsteller
ist, an der Hand des vorliegenden Materials eingehend dargelegt werden.
Dann erst soll auch der Name des Dichters bekannt gegeben werden. Er hat,
soviel sei vorläufig verraten, im gewerblichen Leben einen recht guten Klang.


Die Schriftleitung


Till Gulenspiegel
Mittelalterliche Roinödie in vier Aufzügen
Don Bühnen gegenüber Manuskript. Alle Rechte vorbehalten
Lop^rigKi >9N Verlsx eier (Zrenxdoten (Z, in. b. et., Kerim SV/.

Wir bitten die Leser der Grenzboten, den nachstehend abgedruckten
ersten Aufzug ebenso wie die nachfolgenden der Komödie mit besonderer
Aufmerksamkeit lesen zu wollen, und, wenn nur irgend angängig, ihr Urteil
an uns gelangen zu lassen. Nach Aussprüchen erster Bühnenleiter, Schauspieler,
Dramaturgen und Literaten handelt es sich um die Arbeit eines höchst
begabten deutschen Dichters, dessen Name wegen der auf dem litcrcirischen
Markt und bei den Theatern herrschenden Zustände bisher der Öffentlichkeit
vorenthalten worden ist. Die Grenzboten haben schon wiederholt den Finger an
diese Wunde gelegt; es sei nur an Arthur Westphals von der nationalen Presse
lebhaft aufgegriffenen Ausführungen in Ur. 9 dieses Jahrgangs, S. 440 erinnert.

Dr. Rosenbaum, Dramaturg des Burgthcaters in Wien, schrieb den:
Dichter am 7. September 1910: „ .... ich kann auch heute nur kurz
zusammenfassen, daß Ihr Eulenspiegel mir um besten gefällt von allen
Bearbeitungen desselben Themas, die ich kenne." Am 30. Januar 1911
jedoch heißt es: „Aber vielleicht tröstet Sie das Schicksal Stuckcns und anderer
gleichartigen Kämpfer, die jahrelang warten mußten, schließlich aber doch für
die Dauer die Oberfläche gewannen."

Schon am 23. Mai 1910 schrieb Professor Dr. Begowicz, Dramaturg
des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg, nachdem er zwei ältere Arbeiten
desselben Dichters gelesen hatte: „Ich schätze Ihr Talent sehr hoch und bin
sicher, daß Sie früher oder später einen Erfolg erzielen werden. Bis dahin
aber müssen sie geduldig ausharren. Stücken .... ist für diese Notwendigkeit
Wohl das beste Beispiel."

Harry Walde» sprach sich über das Drama in einem Briefe an
Kayßler vom 27. September 1910 folgendermaßen aus: „Till Eulenspiegel
habe ich mit vielem Vergnügen und Interesse gelesen. Gleich Ihnen bin ich
der Meinung, daß es sich hier vielleicht um einen starken Bühnenerfolg
handeln kann."

Warum das gute Stück bisher nicht auf dem Theater erschienen ist,
während allerorten miserable Dutzendware, zumal aus dein Auslande, über
die Bretter geht, wird im Anschluß an den Abdruck des „Eulenspiegel" von
einem unserer besten Schauspieler, der zugleich ein feinsinniger Schriftsteller
ist, an der Hand des vorliegenden Materials eingehend dargelegt werden.
Dann erst soll auch der Name des Dichters bekannt gegeben werden. Er hat,
soviel sei vorläufig verraten, im gewerblichen Leben einen recht guten Klang.


Die Schriftleitung
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341893_318282/513>, abgerufen am 18.05.2024.