Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite


Maßgebliches und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]
Literaturgeschichtliches
"Deutsche Geister. Studie" nud Essays
zur Literatur der Gegenwart" von Heinrich
Spicro. (Leipzig, Xenienverlng. M, S --,)

Schon die Auswahl zeigt, daß wir etwas
Gediegenes zu erwarten haben. Die Namen
Carolath, Wildenbruch, Potenz, Falle, Neicke,
Zahn, Stavenhagen, Ilse Frapan, Gertrud
PreMvitz, Lulu von Stmuß-Torney und Agnes
Miegel bürgen dafür, daß in diesem neuen
Buche Spiervs ebensowenig wie in seinen
"Hermen" Macher oder Blender durch geschickte
Kunst in Helles Licht gestellt werden sollen.
Echte Dichlernaturen, auch wenn sie nicht zu
den Großen gehören, werden hier nach dem
Wesen ihrer Dichtung gekennzeichnet. Wie in
seinem Buche über Rudolf Lindau weist SPiero
auch diesmal gerade auf solche Dichter hin,
die das Schicksal unverschuldet im Dunkel
stehen gelassen hat, wie Saar, Stern, C, Haupt¬
mann, David, Schmitthenner, Fischer. In
erfreulicher Kürze und Klarheit hebt er die
Bedeutung Gerhart Hauptmanns hervor, ohne
seine Schwächen zu übersehe", und gibt Suder¬
mann, was Sudermanns ist. So wird SPiero
jedem in seiner Weise gerecht. Wenn er auch
bei einigen nur ein kleines Bild gibt, so zeigt
es doch die bezeichnendsten Züge. Bei dieser
Hernusarbeitung der dichterischen Persönlich¬
keit, bei der Betrachtung ihrer Entwicklung
von Stufe zu Stufe oder aufwärts und ab¬
wärts und wieder aufwärts, bei der Unter¬
suchung über den Zusammenhang der Dichter
mit den: heimatlichen Boden spüren wir überall
das Auge und die Hand des Künstlers und
hören den Herzschlag eines mitgenicßenden
Menschen. Nicht mit wunderbaren Gedanken¬
blitzen oder ästhetischen Schlagwörtern, wie
man sie in ähnlichen Büchern zu oft findet,
sondern schlicht und sachlich, tief und ernst

[Spaltenumbruch]

stellt hier jemand Bilder aus der neueren
Dichtung dar, wie er sie von hoher Warte
aus gesehen hat, ein echter Schüler Adolf
Sterns. Den Vorzug seines Buches über die
deutsche Lyrik seit Claudius, durch geschickt
ausgewählte Proben aus den Dichtungen sein
Urteil zu erläutern, hat auch dies neue Buch,
und die vorzüglichen Bilder der Dichter er¬
höhen seinen Wert. Die am Schluß hinzu¬
gefügten Aufsätze "Der neue historische Roman",
^,Die Dichter und die Politik", "Das Volk
und die Literatur" find von einem Manne
geschrieben, der auch für das Volk nur das
Beste gerade gut genug hält. So sind die
"Deutschen Geister" nach Inhalt und Form
des Meisters würdig, dem sie vor seinem
Tode noch als letzte Gabe dargebracht werden
konnten, Wilhelm Ranves.

Dr. Karl Lorenz
P. Baseler: I.'e8öls> ihme ac Nelibel.
Paris 1SI0, Larose. 70 S. Fr. 2.--.

Der Verfasser irrt, wenn er meint, man
habe bisher in Hebbels Werken zu wenig
sein Leben und seine Persönlichkeit gesucht:
Wohl aber geht er selbst in diesem Streben
zu weit. Allzu gesucht wird die Novelle "Die
Kuh" symbolisch gedeutet, die doch nur gut
Tieckisch eine ungewöhnliche Schicksalsverkettung
erzählen will, wird in dein "Mohren" Dio¬
kletians der Kirchspielvogt, oder in dem
schönen jungen Mädchen des Gedichts vom
1ö. Oktober 1862 seine eigene Tochter Christine
aufgespürt. Die Enttäuschung der ersten Ehe¬
jahre, die Baseler für einige Stellen zum
Schlüssel nimmt, ist nun gar erst aus diesen ge¬
folgert. Aber gewiß sind die > .rewtions lZettebbel
avec ttedbel" noch fruchtbar auszubeuten, und
manches, was Vastier zum Tod von ElisenS
Kind, zu Hebbels Freude am Geheimnis und
Rätsel, und wieder zu Diokletian oder

[Ende Spaltensatz]


Maßgebliches und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]
Literaturgeschichtliches
„Deutsche Geister. Studie» nud Essays
zur Literatur der Gegenwart" von Heinrich
Spicro. (Leipzig, Xenienverlng. M, S —,)

Schon die Auswahl zeigt, daß wir etwas
Gediegenes zu erwarten haben. Die Namen
Carolath, Wildenbruch, Potenz, Falle, Neicke,
Zahn, Stavenhagen, Ilse Frapan, Gertrud
PreMvitz, Lulu von Stmuß-Torney und Agnes
Miegel bürgen dafür, daß in diesem neuen
Buche Spiervs ebensowenig wie in seinen
„Hermen" Macher oder Blender durch geschickte
Kunst in Helles Licht gestellt werden sollen.
Echte Dichlernaturen, auch wenn sie nicht zu
den Großen gehören, werden hier nach dem
Wesen ihrer Dichtung gekennzeichnet. Wie in
seinem Buche über Rudolf Lindau weist SPiero
auch diesmal gerade auf solche Dichter hin,
die das Schicksal unverschuldet im Dunkel
stehen gelassen hat, wie Saar, Stern, C, Haupt¬
mann, David, Schmitthenner, Fischer. In
erfreulicher Kürze und Klarheit hebt er die
Bedeutung Gerhart Hauptmanns hervor, ohne
seine Schwächen zu übersehe», und gibt Suder¬
mann, was Sudermanns ist. So wird SPiero
jedem in seiner Weise gerecht. Wenn er auch
bei einigen nur ein kleines Bild gibt, so zeigt
es doch die bezeichnendsten Züge. Bei dieser
Hernusarbeitung der dichterischen Persönlich¬
keit, bei der Betrachtung ihrer Entwicklung
von Stufe zu Stufe oder aufwärts und ab¬
wärts und wieder aufwärts, bei der Unter¬
suchung über den Zusammenhang der Dichter
mit den: heimatlichen Boden spüren wir überall
das Auge und die Hand des Künstlers und
hören den Herzschlag eines mitgenicßenden
Menschen. Nicht mit wunderbaren Gedanken¬
blitzen oder ästhetischen Schlagwörtern, wie
man sie in ähnlichen Büchern zu oft findet,
sondern schlicht und sachlich, tief und ernst

[Spaltenumbruch]

stellt hier jemand Bilder aus der neueren
Dichtung dar, wie er sie von hoher Warte
aus gesehen hat, ein echter Schüler Adolf
Sterns. Den Vorzug seines Buches über die
deutsche Lyrik seit Claudius, durch geschickt
ausgewählte Proben aus den Dichtungen sein
Urteil zu erläutern, hat auch dies neue Buch,
und die vorzüglichen Bilder der Dichter er¬
höhen seinen Wert. Die am Schluß hinzu¬
gefügten Aufsätze „Der neue historische Roman",
^,Die Dichter und die Politik", „Das Volk
und die Literatur" find von einem Manne
geschrieben, der auch für das Volk nur das
Beste gerade gut genug hält. So sind die
„Deutschen Geister" nach Inhalt und Form
des Meisters würdig, dem sie vor seinem
Tode noch als letzte Gabe dargebracht werden
konnten, Wilhelm Ranves.

Dr. Karl Lorenz
P. Baseler: I.'e8öls> ihme ac Nelibel.
Paris 1SI0, Larose. 70 S. Fr. 2.—.

Der Verfasser irrt, wenn er meint, man
habe bisher in Hebbels Werken zu wenig
sein Leben und seine Persönlichkeit gesucht:
Wohl aber geht er selbst in diesem Streben
zu weit. Allzu gesucht wird die Novelle „Die
Kuh" symbolisch gedeutet, die doch nur gut
Tieckisch eine ungewöhnliche Schicksalsverkettung
erzählen will, wird in dein „Mohren" Dio¬
kletians der Kirchspielvogt, oder in dem
schönen jungen Mädchen des Gedichts vom
1ö. Oktober 1862 seine eigene Tochter Christine
aufgespürt. Die Enttäuschung der ersten Ehe¬
jahre, die Baseler für einige Stellen zum
Schlüssel nimmt, ist nun gar erst aus diesen ge¬
folgert. Aber gewiß sind die > .rewtions lZettebbel
avec ttedbel" noch fruchtbar auszubeuten, und
manches, was Vastier zum Tod von ElisenS
Kind, zu Hebbels Freude am Geheimnis und
Rätsel, und wieder zu Diokletian oder

[Ende Spaltensatz]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0095" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/318378"/>
          <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341893_318282/figures/grenzboten_341893_318282_318378_000.jpg"/><lb/>
        </div>
        <div n="1">
          <head> Maßgebliches und Unmaßgebliches</head><lb/>
          <cb type="start"/>
          <div n="2">
            <head> Literaturgeschichtliches</head>
            <div n="3">
              <head> &#x201E;Deutsche Geister. Studie» nud Essays<lb/>
zur Literatur der Gegenwart" von Heinrich<lb/>
Spicro. (Leipzig, Xenienverlng. M, S &#x2014;,)</head>
              <p xml:id="ID_420" next="#ID_421"> Schon die Auswahl zeigt, daß wir etwas<lb/>
Gediegenes zu erwarten haben. Die Namen<lb/>
Carolath, Wildenbruch, Potenz, Falle, Neicke,<lb/>
Zahn, Stavenhagen, Ilse Frapan, Gertrud<lb/>
PreMvitz, Lulu von Stmuß-Torney und Agnes<lb/>
Miegel bürgen dafür, daß in diesem neuen<lb/>
Buche Spiervs ebensowenig wie in seinen<lb/>
&#x201E;Hermen" Macher oder Blender durch geschickte<lb/>
Kunst in Helles Licht gestellt werden sollen.<lb/>
Echte Dichlernaturen, auch wenn sie nicht zu<lb/>
den Großen gehören, werden hier nach dem<lb/>
Wesen ihrer Dichtung gekennzeichnet. Wie in<lb/>
seinem Buche über Rudolf Lindau weist SPiero<lb/>
auch diesmal gerade auf solche Dichter hin,<lb/>
die das Schicksal unverschuldet im Dunkel<lb/>
stehen gelassen hat, wie Saar, Stern, C, Haupt¬<lb/>
mann, David, Schmitthenner, Fischer. In<lb/>
erfreulicher Kürze und Klarheit hebt er die<lb/>
Bedeutung Gerhart Hauptmanns hervor, ohne<lb/>
seine Schwächen zu übersehe», und gibt Suder¬<lb/>
mann, was Sudermanns ist. So wird SPiero<lb/>
jedem in seiner Weise gerecht. Wenn er auch<lb/>
bei einigen nur ein kleines Bild gibt, so zeigt<lb/>
es doch die bezeichnendsten Züge. Bei dieser<lb/>
Hernusarbeitung der dichterischen Persönlich¬<lb/>
keit, bei der Betrachtung ihrer Entwicklung<lb/>
von Stufe zu Stufe oder aufwärts und ab¬<lb/>
wärts und wieder aufwärts, bei der Unter¬<lb/>
suchung über den Zusammenhang der Dichter<lb/>
mit den: heimatlichen Boden spüren wir überall<lb/>
das Auge und die Hand des Künstlers und<lb/>
hören den Herzschlag eines mitgenicßenden<lb/>
Menschen. Nicht mit wunderbaren Gedanken¬<lb/>
blitzen oder ästhetischen Schlagwörtern, wie<lb/>
man sie in ähnlichen Büchern zu oft findet,<lb/>
sondern schlicht und sachlich, tief und ernst</p>
              <cb/><lb/>
              <p xml:id="ID_421" prev="#ID_420"> stellt hier jemand Bilder aus der neueren<lb/>
Dichtung dar, wie er sie von hoher Warte<lb/>
aus gesehen hat, ein echter Schüler Adolf<lb/>
Sterns. Den Vorzug seines Buches über die<lb/>
deutsche Lyrik seit Claudius, durch geschickt<lb/>
ausgewählte Proben aus den Dichtungen sein<lb/>
Urteil zu erläutern, hat auch dies neue Buch,<lb/>
und die vorzüglichen Bilder der Dichter er¬<lb/>
höhen seinen Wert. Die am Schluß hinzu¬<lb/>
gefügten Aufsätze &#x201E;Der neue historische Roman",<lb/>
^,Die Dichter und die Politik", &#x201E;Das Volk<lb/>
und die Literatur" find von einem Manne<lb/>
geschrieben, der auch für das Volk nur das<lb/>
Beste gerade gut genug hält. So sind die<lb/>
&#x201E;Deutschen Geister" nach Inhalt und Form<lb/>
des Meisters würdig, dem sie vor seinem<lb/>
Tode noch als letzte Gabe dargebracht werden<lb/>
konnten, Wilhelm Ranves.</p>
              <note type="byline"> Dr. Karl Lorenz</note>
            </div>
            <div n="3">
              <head> P. Baseler: I.'e8öls&gt; ihme ac Nelibel.<lb/>
Paris 1SI0, Larose.  70 S.  Fr. 2.&#x2014;.</head>
              <p xml:id="ID_422" next="#ID_423"> Der Verfasser irrt, wenn er meint, man<lb/>
habe bisher in Hebbels Werken zu wenig<lb/>
sein Leben und seine Persönlichkeit gesucht:<lb/>
Wohl aber geht er selbst in diesem Streben<lb/>
zu weit. Allzu gesucht wird die Novelle &#x201E;Die<lb/>
Kuh" symbolisch gedeutet, die doch nur gut<lb/>
Tieckisch eine ungewöhnliche Schicksalsverkettung<lb/>
erzählen will, wird in dein &#x201E;Mohren" Dio¬<lb/>
kletians der Kirchspielvogt, oder in dem<lb/>
schönen jungen Mädchen des Gedichts vom<lb/>
1ö. Oktober 1862 seine eigene Tochter Christine<lb/>
aufgespürt. Die Enttäuschung der ersten Ehe¬<lb/>
jahre, die Baseler für einige Stellen zum<lb/>
Schlüssel nimmt, ist nun gar erst aus diesen ge¬<lb/>
folgert. Aber gewiß sind die &gt; .rewtions lZettebbel<lb/>
avec ttedbel" noch fruchtbar auszubeuten, und<lb/>
manches, was Vastier zum Tod von ElisenS<lb/>
Kind, zu Hebbels Freude am Geheimnis und<lb/>
Rätsel, und  wieder zu Diokletian oder</p>
              <cb type="end"/><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0095] [Abbildung] Maßgebliches und Unmaßgebliches Literaturgeschichtliches „Deutsche Geister. Studie» nud Essays zur Literatur der Gegenwart" von Heinrich Spicro. (Leipzig, Xenienverlng. M, S —,) Schon die Auswahl zeigt, daß wir etwas Gediegenes zu erwarten haben. Die Namen Carolath, Wildenbruch, Potenz, Falle, Neicke, Zahn, Stavenhagen, Ilse Frapan, Gertrud PreMvitz, Lulu von Stmuß-Torney und Agnes Miegel bürgen dafür, daß in diesem neuen Buche Spiervs ebensowenig wie in seinen „Hermen" Macher oder Blender durch geschickte Kunst in Helles Licht gestellt werden sollen. Echte Dichlernaturen, auch wenn sie nicht zu den Großen gehören, werden hier nach dem Wesen ihrer Dichtung gekennzeichnet. Wie in seinem Buche über Rudolf Lindau weist SPiero auch diesmal gerade auf solche Dichter hin, die das Schicksal unverschuldet im Dunkel stehen gelassen hat, wie Saar, Stern, C, Haupt¬ mann, David, Schmitthenner, Fischer. In erfreulicher Kürze und Klarheit hebt er die Bedeutung Gerhart Hauptmanns hervor, ohne seine Schwächen zu übersehe», und gibt Suder¬ mann, was Sudermanns ist. So wird SPiero jedem in seiner Weise gerecht. Wenn er auch bei einigen nur ein kleines Bild gibt, so zeigt es doch die bezeichnendsten Züge. Bei dieser Hernusarbeitung der dichterischen Persönlich¬ keit, bei der Betrachtung ihrer Entwicklung von Stufe zu Stufe oder aufwärts und ab¬ wärts und wieder aufwärts, bei der Unter¬ suchung über den Zusammenhang der Dichter mit den: heimatlichen Boden spüren wir überall das Auge und die Hand des Künstlers und hören den Herzschlag eines mitgenicßenden Menschen. Nicht mit wunderbaren Gedanken¬ blitzen oder ästhetischen Schlagwörtern, wie man sie in ähnlichen Büchern zu oft findet, sondern schlicht und sachlich, tief und ernst stellt hier jemand Bilder aus der neueren Dichtung dar, wie er sie von hoher Warte aus gesehen hat, ein echter Schüler Adolf Sterns. Den Vorzug seines Buches über die deutsche Lyrik seit Claudius, durch geschickt ausgewählte Proben aus den Dichtungen sein Urteil zu erläutern, hat auch dies neue Buch, und die vorzüglichen Bilder der Dichter er¬ höhen seinen Wert. Die am Schluß hinzu¬ gefügten Aufsätze „Der neue historische Roman", ^,Die Dichter und die Politik", „Das Volk und die Literatur" find von einem Manne geschrieben, der auch für das Volk nur das Beste gerade gut genug hält. So sind die „Deutschen Geister" nach Inhalt und Form des Meisters würdig, dem sie vor seinem Tode noch als letzte Gabe dargebracht werden konnten, Wilhelm Ranves. Dr. Karl Lorenz P. Baseler: I.'e8öls> ihme ac Nelibel. Paris 1SI0, Larose. 70 S. Fr. 2.—. Der Verfasser irrt, wenn er meint, man habe bisher in Hebbels Werken zu wenig sein Leben und seine Persönlichkeit gesucht: Wohl aber geht er selbst in diesem Streben zu weit. Allzu gesucht wird die Novelle „Die Kuh" symbolisch gedeutet, die doch nur gut Tieckisch eine ungewöhnliche Schicksalsverkettung erzählen will, wird in dein „Mohren" Dio¬ kletians der Kirchspielvogt, oder in dem schönen jungen Mädchen des Gedichts vom 1ö. Oktober 1862 seine eigene Tochter Christine aufgespürt. Die Enttäuschung der ersten Ehe¬ jahre, die Baseler für einige Stellen zum Schlüssel nimmt, ist nun gar erst aus diesen ge¬ folgert. Aber gewiß sind die > .rewtions lZettebbel avec ttedbel" noch fruchtbar auszubeuten, und manches, was Vastier zum Tod von ElisenS Kind, zu Hebbels Freude am Geheimnis und Rätsel, und wieder zu Diokletian oder

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341893_318282
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341893_318282/95
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 70, 1911, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341893_318282/95>, abgerufen am 19.05.2024.