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Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

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eile est. satiram non herbere. Und solche
Schmugglerware macht sich breit auf dem deut¬
schen Büchermarkt I

Heinrich Reuß
Tagesfragen

Deutsche Kulturarbeit. Die Bewegung,
der der Deutsche Verein für ländliche Wohl-
fahrts- und Heimatpflege seit vielen Jahren
seine Dienste widmet, beginnt in immer weiteren
Kreisen populär zu werden. Die planmäßige
ländliche Wohlfahrtsarbeit findet nicht nur bei
den Behörden des Reiches und der Bundes¬
staaten, sondern auch bei der breiteren Öffent¬
lichkeit wachsendes Verständnis. Ihr Ziel ist
die wirksame Eindämmung der Landflucht, ihr
Weg die wirtschaftliche und kulturelle Be¬
reicherung des Platten Landes.

Angesichts der gewaltigen und großzügigen
großstädtisch-industriellen Aufwärtsentwicklung
sind gerade mit Rücksicht auf das platte Land
und seine Bevölkerung in der Tat Unter¬
lassungssünden begangen worden. Daß diese
Erkenntnis immer weiter vordringt, stellte
Exzellenz Thiel in seinen Begrüßungsworten
zur Eröffnung der diesjährigen Hauptver¬
sammlung des genannten Vereins mit Genug¬
tuung fest. So sehr auch die Erscheinungen der
Abwanderung unmittelbar die wirtschaftlichen
und kulturellen Grundlagen des Staates be¬
rühren, reicht dochdieStantstätigkeitfür dieBe-
wältigung der hier sich auftürmenden Auf¬
gaben nicht aus. Es bedarf dazu der Klein¬
arbeit vieler; eS bedarf der opferfreudigen
Mitarbeit aller derjenigen, denen es ernst ist
mit der Sorge uni das Zukunftsgeschick unseres
Volkes. Wenn wir wirklich zum Ziele ge¬
langen wollen, -- so betonte der unermüd¬
liche Pionier in der ländlichen Wohlfahrts¬
arbeit, Professor Heinrich Sohnrey, in seiner
lebendigen Art -- brauchen wir eine fröhliche
Arbeitsgemeinschaft und die Erkenntnis, daß

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unsere Arbeit, indem sie dein Landvolke
nützt, auch dem Staate dient.

In: Mittelpunkt der Bestrebungen zur Be¬
kämpfung der Landflucht steht die innere
Kolonisation, für die sich in der Öffentlichkeit,
wie die Verhandlungen des Landtages
und eine Reihe der landwirtschaftlichen Ta¬
gungen wieder von neuem beweisen, ein
steigendes Interesse bekundet. Die Gefahr
der Blutarmut für weite ländliche Gebiete,
besonders im Osten unseres Vaterlandes, ist
noch im ständigen Wachsen. Es ist eine
brennende Frage, ob der Zustrom auslän¬
discher Wanderarbeiter auf die Dauer uns
erhalten bleibt. Dieser Kalamität kann nur
abgeholfen werden dadurch, daß wir uner¬
müdlich bestrebt bleiben, die Landbevölkerung
zu vermehren, zum mindesten sie vor weiteren
Verlusten zu schützen. So nützlich auch die
Arbeitercmsiedlung an sich ist, so wird ihre
Bedeutung doch übertroffen von derjenigen
der Bauerncmsiedlung. Was wir mit der
inneren Kolonisation bezwecken, ist vor allem
die Schaffung eines lebensfähigen mittleren
und kleineren bäuerlichen Besitzes, besonders
überall dort, wo der Großgrundbesitz in einem
volkswirtschaftlich ungesunden Maße über¬
wiegt. Das Endziel der inneren Kolonisation
ist darin zu erblicken, das Landvolk so stark
zu erhalten, daß es dauernd imstande ist,
einen jährlichen Menschenüberschuß abzugeben,
ohne an seiner inneren Lebenskraft einzu¬
büßen. Das Land muß in Tat und Wahrheit
das große Reservoir bleiben für die Nation.
Wir brauchen einen Grundstock von Arbeits¬
kräften, aus dein nicht nur der Bedarf der
Landwirtschaft, sondern ebenfalls der der In¬
dustrie sowie der Großstadt gedeckt wird.
Industrie und Großstadt sollen aber nur von
den Zinsen des Landes leben, das Kapital
unserer Bolkskraft darf nicht angetastet werden;
es muß unvermindert erhalten und nach Mög¬
Dr. M. lichkeit vermehrt werden.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

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eile est. satiram non herbere. Und solche
Schmugglerware macht sich breit auf dem deut¬
schen Büchermarkt I

Heinrich Reuß
Tagesfragen

Deutsche Kulturarbeit. Die Bewegung,
der der Deutsche Verein für ländliche Wohl-
fahrts- und Heimatpflege seit vielen Jahren
seine Dienste widmet, beginnt in immer weiteren
Kreisen populär zu werden. Die planmäßige
ländliche Wohlfahrtsarbeit findet nicht nur bei
den Behörden des Reiches und der Bundes¬
staaten, sondern auch bei der breiteren Öffent¬
lichkeit wachsendes Verständnis. Ihr Ziel ist
die wirksame Eindämmung der Landflucht, ihr
Weg die wirtschaftliche und kulturelle Be¬
reicherung des Platten Landes.

Angesichts der gewaltigen und großzügigen
großstädtisch-industriellen Aufwärtsentwicklung
sind gerade mit Rücksicht auf das platte Land
und seine Bevölkerung in der Tat Unter¬
lassungssünden begangen worden. Daß diese
Erkenntnis immer weiter vordringt, stellte
Exzellenz Thiel in seinen Begrüßungsworten
zur Eröffnung der diesjährigen Hauptver¬
sammlung des genannten Vereins mit Genug¬
tuung fest. So sehr auch die Erscheinungen der
Abwanderung unmittelbar die wirtschaftlichen
und kulturellen Grundlagen des Staates be¬
rühren, reicht dochdieStantstätigkeitfür dieBe-
wältigung der hier sich auftürmenden Auf¬
gaben nicht aus. Es bedarf dazu der Klein¬
arbeit vieler; eS bedarf der opferfreudigen
Mitarbeit aller derjenigen, denen es ernst ist
mit der Sorge uni das Zukunftsgeschick unseres
Volkes. Wenn wir wirklich zum Ziele ge¬
langen wollen, — so betonte der unermüd¬
liche Pionier in der ländlichen Wohlfahrts¬
arbeit, Professor Heinrich Sohnrey, in seiner
lebendigen Art — brauchen wir eine fröhliche
Arbeitsgemeinschaft und die Erkenntnis, daß

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unsere Arbeit, indem sie dein Landvolke
nützt, auch dem Staate dient.

In: Mittelpunkt der Bestrebungen zur Be¬
kämpfung der Landflucht steht die innere
Kolonisation, für die sich in der Öffentlichkeit,
wie die Verhandlungen des Landtages
und eine Reihe der landwirtschaftlichen Ta¬
gungen wieder von neuem beweisen, ein
steigendes Interesse bekundet. Die Gefahr
der Blutarmut für weite ländliche Gebiete,
besonders im Osten unseres Vaterlandes, ist
noch im ständigen Wachsen. Es ist eine
brennende Frage, ob der Zustrom auslän¬
discher Wanderarbeiter auf die Dauer uns
erhalten bleibt. Dieser Kalamität kann nur
abgeholfen werden dadurch, daß wir uner¬
müdlich bestrebt bleiben, die Landbevölkerung
zu vermehren, zum mindesten sie vor weiteren
Verlusten zu schützen. So nützlich auch die
Arbeitercmsiedlung an sich ist, so wird ihre
Bedeutung doch übertroffen von derjenigen
der Bauerncmsiedlung. Was wir mit der
inneren Kolonisation bezwecken, ist vor allem
die Schaffung eines lebensfähigen mittleren
und kleineren bäuerlichen Besitzes, besonders
überall dort, wo der Großgrundbesitz in einem
volkswirtschaftlich ungesunden Maße über¬
wiegt. Das Endziel der inneren Kolonisation
ist darin zu erblicken, das Landvolk so stark
zu erhalten, daß es dauernd imstande ist,
einen jährlichen Menschenüberschuß abzugeben,
ohne an seiner inneren Lebenskraft einzu¬
büßen. Das Land muß in Tat und Wahrheit
das große Reservoir bleiben für die Nation.
Wir brauchen einen Grundstock von Arbeits¬
kräften, aus dein nicht nur der Bedarf der
Landwirtschaft, sondern ebenfalls der der In¬
dustrie sowie der Großstadt gedeckt wird.
Industrie und Großstadt sollen aber nur von
den Zinsen des Landes leben, das Kapital
unserer Bolkskraft darf nicht angetastet werden;
es muß unvermindert erhalten und nach Mög¬
Dr. M. lichkeit vermehrt werden.

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[0451] Maßgebliches und Unmaßgebliches eile est. satiram non herbere. Und solche Schmugglerware macht sich breit auf dem deut¬ schen Büchermarkt I Heinrich Reuß Tagesfragen Deutsche Kulturarbeit. Die Bewegung, der der Deutsche Verein für ländliche Wohl- fahrts- und Heimatpflege seit vielen Jahren seine Dienste widmet, beginnt in immer weiteren Kreisen populär zu werden. Die planmäßige ländliche Wohlfahrtsarbeit findet nicht nur bei den Behörden des Reiches und der Bundes¬ staaten, sondern auch bei der breiteren Öffent¬ lichkeit wachsendes Verständnis. Ihr Ziel ist die wirksame Eindämmung der Landflucht, ihr Weg die wirtschaftliche und kulturelle Be¬ reicherung des Platten Landes. Angesichts der gewaltigen und großzügigen großstädtisch-industriellen Aufwärtsentwicklung sind gerade mit Rücksicht auf das platte Land und seine Bevölkerung in der Tat Unter¬ lassungssünden begangen worden. Daß diese Erkenntnis immer weiter vordringt, stellte Exzellenz Thiel in seinen Begrüßungsworten zur Eröffnung der diesjährigen Hauptver¬ sammlung des genannten Vereins mit Genug¬ tuung fest. So sehr auch die Erscheinungen der Abwanderung unmittelbar die wirtschaftlichen und kulturellen Grundlagen des Staates be¬ rühren, reicht dochdieStantstätigkeitfür dieBe- wältigung der hier sich auftürmenden Auf¬ gaben nicht aus. Es bedarf dazu der Klein¬ arbeit vieler; eS bedarf der opferfreudigen Mitarbeit aller derjenigen, denen es ernst ist mit der Sorge uni das Zukunftsgeschick unseres Volkes. Wenn wir wirklich zum Ziele ge¬ langen wollen, — so betonte der unermüd¬ liche Pionier in der ländlichen Wohlfahrts¬ arbeit, Professor Heinrich Sohnrey, in seiner lebendigen Art — brauchen wir eine fröhliche Arbeitsgemeinschaft und die Erkenntnis, daß unsere Arbeit, indem sie dein Landvolke nützt, auch dem Staate dient. In: Mittelpunkt der Bestrebungen zur Be¬ kämpfung der Landflucht steht die innere Kolonisation, für die sich in der Öffentlichkeit, wie die Verhandlungen des Landtages und eine Reihe der landwirtschaftlichen Ta¬ gungen wieder von neuem beweisen, ein steigendes Interesse bekundet. Die Gefahr der Blutarmut für weite ländliche Gebiete, besonders im Osten unseres Vaterlandes, ist noch im ständigen Wachsen. Es ist eine brennende Frage, ob der Zustrom auslän¬ discher Wanderarbeiter auf die Dauer uns erhalten bleibt. Dieser Kalamität kann nur abgeholfen werden dadurch, daß wir uner¬ müdlich bestrebt bleiben, die Landbevölkerung zu vermehren, zum mindesten sie vor weiteren Verlusten zu schützen. So nützlich auch die Arbeitercmsiedlung an sich ist, so wird ihre Bedeutung doch übertroffen von derjenigen der Bauerncmsiedlung. Was wir mit der inneren Kolonisation bezwecken, ist vor allem die Schaffung eines lebensfähigen mittleren und kleineren bäuerlichen Besitzes, besonders überall dort, wo der Großgrundbesitz in einem volkswirtschaftlich ungesunden Maße über¬ wiegt. Das Endziel der inneren Kolonisation ist darin zu erblicken, das Landvolk so stark zu erhalten, daß es dauernd imstande ist, einen jährlichen Menschenüberschuß abzugeben, ohne an seiner inneren Lebenskraft einzu¬ büßen. Das Land muß in Tat und Wahrheit das große Reservoir bleiben für die Nation. Wir brauchen einen Grundstock von Arbeits¬ kräften, aus dein nicht nur der Bedarf der Landwirtschaft, sondern ebenfalls der der In¬ dustrie sowie der Großstadt gedeckt wird. Industrie und Großstadt sollen aber nur von den Zinsen des Landes leben, das Kapital unserer Bolkskraft darf nicht angetastet werden; es muß unvermindert erhalten und nach Mög¬ Dr. M. lichkeit vermehrt werden.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 71, 1912, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341895_320416/451>, abgerufen am 29.04.2024.