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Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Viertes Vierteljahr.

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Neu-San Francisco und die Panama-Pacific-Exposition

notwendige Festskandal unter gänzlicher Vermeidung aller feuergefährlichen
Spielereien vollzog. Die durch den Schaden klug gewordene Stadt hat bereits
eine vollkommen ausgerüstete Feuerwehrstation auf dem Aufstellungsplatz ein¬
gerichtet, und noch drei andere werden zur rechten Zeit fertiggestellt werden.


Die Beleuchtung

Einige Bemerkungen über die elektrische Beleuchtung der Ausstellung dürften
ebenfalls von Interesse sein. Dieselbe wird hauptsächlich außen angebracht
werden und sowohl die Form als auch Farben und Ornamente der Gebäude
deutlich und scharf erkennen lassen. Man beabsichtigt absolute Vermeidung
dunkeler Stellen und die Beseitigung aller Schatten.

Eine Bogenlampe von hochgradiger Stärke, die für frühere Weltausstellungen
erfunden wurde, soll für die kommende Fair durchweg in Anwendung kommen.
Die Quelle des Lichts wird so verdeckt sein, daß es nicht unangenehm blendet.

Mächtige Scheinwerfer, etwa dreihundert an der Zahl, werden auf allen
Türmen und Kuppeln angebracht werden, und zwar auch so, daß sie für den
Beschauer nicht sichtbar sind. Einige derselben sind auf die Hervorbringung
farbiger Effekte eingerichtet. Auch wird man dafür sorgen, daß die Wand¬
malereien durch entsprechende Beleuchtung in ihren natürlichen Farben erscheinen.

Nach Einbruch der Dunkelheit werden die Gartenanlagen und Höfe mit
einem reinen weißen Licht überflutet werden, damit Sträucher und Blumen
nichts von ihrer natürlichen Tagesfärbung verlieren. Auch gedenkt man an
passenden Stellen Leuchttürme von 25 bis 50 Fuß Höhe anzubringen, deren
Lichtquelle durch Einhüllung in seidene Banner von verschiedenen Farben ge¬
mildert werden soll.

Es würde zu weit führen, noch weiteres über die geplante Beleuchtung
der Ausstellung anzuführen, und es sei nur noch darauf hingewiesen, daß die
Direktion diesbezüglich das Beste und Neueste in Aussicht stellt.


symbolische Skulpturen

Selbstverständlich wird auch die Bildhauerkunst zur Verschönerung des Platzes
herbeigezogen und den Fortschritt, insbesondere auch die Errungenschaft des
Jahrhunderts, den Pcmamakanäl, symbolisch vor Augen führen. Die Ver¬
sinnbildlichung dieses Werkes in feiner noch gar nicht zu berechnenden Trag¬
weite wird den Gipfelpunkt einer langen Reihe von plastischen Darstellungen
bilden, die als Etappen auf dem Wege zu ihm gedacht sind.

Dicht an dem Haupteingang soll sich dem Besucher der Anblick einer großen
Brunnengruppe bieten, welche die isthmische Wasserstraße darstellt. Auf dem
Rücken eines homerischen Rosses sitzt die apollonische Gestalt eines nackten Jung"
lings, der unerschrocken durch die Gewässer der beiden Ozeane reitet, und dessen
gebieterisch vorwärts gestreckter Arm Felsen und Gelände des Isthmus den Wogen
zu öffnen scheint.


Neu-San Francisco und die Panama-Pacific-Exposition

notwendige Festskandal unter gänzlicher Vermeidung aller feuergefährlichen
Spielereien vollzog. Die durch den Schaden klug gewordene Stadt hat bereits
eine vollkommen ausgerüstete Feuerwehrstation auf dem Aufstellungsplatz ein¬
gerichtet, und noch drei andere werden zur rechten Zeit fertiggestellt werden.


Die Beleuchtung

Einige Bemerkungen über die elektrische Beleuchtung der Ausstellung dürften
ebenfalls von Interesse sein. Dieselbe wird hauptsächlich außen angebracht
werden und sowohl die Form als auch Farben und Ornamente der Gebäude
deutlich und scharf erkennen lassen. Man beabsichtigt absolute Vermeidung
dunkeler Stellen und die Beseitigung aller Schatten.

Eine Bogenlampe von hochgradiger Stärke, die für frühere Weltausstellungen
erfunden wurde, soll für die kommende Fair durchweg in Anwendung kommen.
Die Quelle des Lichts wird so verdeckt sein, daß es nicht unangenehm blendet.

Mächtige Scheinwerfer, etwa dreihundert an der Zahl, werden auf allen
Türmen und Kuppeln angebracht werden, und zwar auch so, daß sie für den
Beschauer nicht sichtbar sind. Einige derselben sind auf die Hervorbringung
farbiger Effekte eingerichtet. Auch wird man dafür sorgen, daß die Wand¬
malereien durch entsprechende Beleuchtung in ihren natürlichen Farben erscheinen.

Nach Einbruch der Dunkelheit werden die Gartenanlagen und Höfe mit
einem reinen weißen Licht überflutet werden, damit Sträucher und Blumen
nichts von ihrer natürlichen Tagesfärbung verlieren. Auch gedenkt man an
passenden Stellen Leuchttürme von 25 bis 50 Fuß Höhe anzubringen, deren
Lichtquelle durch Einhüllung in seidene Banner von verschiedenen Farben ge¬
mildert werden soll.

Es würde zu weit führen, noch weiteres über die geplante Beleuchtung
der Ausstellung anzuführen, und es sei nur noch darauf hingewiesen, daß die
Direktion diesbezüglich das Beste und Neueste in Aussicht stellt.


symbolische Skulpturen

Selbstverständlich wird auch die Bildhauerkunst zur Verschönerung des Platzes
herbeigezogen und den Fortschritt, insbesondere auch die Errungenschaft des
Jahrhunderts, den Pcmamakanäl, symbolisch vor Augen führen. Die Ver¬
sinnbildlichung dieses Werkes in feiner noch gar nicht zu berechnenden Trag¬
weite wird den Gipfelpunkt einer langen Reihe von plastischen Darstellungen
bilden, die als Etappen auf dem Wege zu ihm gedacht sind.

Dicht an dem Haupteingang soll sich dem Besucher der Anblick einer großen
Brunnengruppe bieten, welche die isthmische Wasserstraße darstellt. Auf dem
Rücken eines homerischen Rosses sitzt die apollonische Gestalt eines nackten Jung"
lings, der unerschrocken durch die Gewässer der beiden Ozeane reitet, und dessen
gebieterisch vorwärts gestreckter Arm Felsen und Gelände des Isthmus den Wogen
zu öffnen scheint.


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[0282] Neu-San Francisco und die Panama-Pacific-Exposition notwendige Festskandal unter gänzlicher Vermeidung aller feuergefährlichen Spielereien vollzog. Die durch den Schaden klug gewordene Stadt hat bereits eine vollkommen ausgerüstete Feuerwehrstation auf dem Aufstellungsplatz ein¬ gerichtet, und noch drei andere werden zur rechten Zeit fertiggestellt werden. Die Beleuchtung Einige Bemerkungen über die elektrische Beleuchtung der Ausstellung dürften ebenfalls von Interesse sein. Dieselbe wird hauptsächlich außen angebracht werden und sowohl die Form als auch Farben und Ornamente der Gebäude deutlich und scharf erkennen lassen. Man beabsichtigt absolute Vermeidung dunkeler Stellen und die Beseitigung aller Schatten. Eine Bogenlampe von hochgradiger Stärke, die für frühere Weltausstellungen erfunden wurde, soll für die kommende Fair durchweg in Anwendung kommen. Die Quelle des Lichts wird so verdeckt sein, daß es nicht unangenehm blendet. Mächtige Scheinwerfer, etwa dreihundert an der Zahl, werden auf allen Türmen und Kuppeln angebracht werden, und zwar auch so, daß sie für den Beschauer nicht sichtbar sind. Einige derselben sind auf die Hervorbringung farbiger Effekte eingerichtet. Auch wird man dafür sorgen, daß die Wand¬ malereien durch entsprechende Beleuchtung in ihren natürlichen Farben erscheinen. Nach Einbruch der Dunkelheit werden die Gartenanlagen und Höfe mit einem reinen weißen Licht überflutet werden, damit Sträucher und Blumen nichts von ihrer natürlichen Tagesfärbung verlieren. Auch gedenkt man an passenden Stellen Leuchttürme von 25 bis 50 Fuß Höhe anzubringen, deren Lichtquelle durch Einhüllung in seidene Banner von verschiedenen Farben ge¬ mildert werden soll. Es würde zu weit führen, noch weiteres über die geplante Beleuchtung der Ausstellung anzuführen, und es sei nur noch darauf hingewiesen, daß die Direktion diesbezüglich das Beste und Neueste in Aussicht stellt. symbolische Skulpturen Selbstverständlich wird auch die Bildhauerkunst zur Verschönerung des Platzes herbeigezogen und den Fortschritt, insbesondere auch die Errungenschaft des Jahrhunderts, den Pcmamakanäl, symbolisch vor Augen führen. Die Ver¬ sinnbildlichung dieses Werkes in feiner noch gar nicht zu berechnenden Trag¬ weite wird den Gipfelpunkt einer langen Reihe von plastischen Darstellungen bilden, die als Etappen auf dem Wege zu ihm gedacht sind. Dicht an dem Haupteingang soll sich dem Besucher der Anblick einer großen Brunnengruppe bieten, welche die isthmische Wasserstraße darstellt. Auf dem Rücken eines homerischen Rosses sitzt die apollonische Gestalt eines nackten Jung" lings, der unerschrocken durch die Gewässer der beiden Ozeane reitet, und dessen gebieterisch vorwärts gestreckter Arm Felsen und Gelände des Isthmus den Wogen zu öffnen scheint.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341897_326811/282>, abgerufen am 28.04.2024.