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Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Viertes Vierteljahr.

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Neu-Sa" Francisco und die Panama-Pacific-Exposition

Hinter diesem Brunnen wird sich der bereits erwähnte Juwelenturm erheben,
dessen umliegende Baulichkeiten den sogenannten Sonnen- und Sternenhof um¬
schließen werden. Auf einem der in diesen Hof führenden Torbogen wird eine
"die Nationen des Morgenlandes" genannte Gruppe Aufstellung finden. Die
Zentralfigur dieses Bildwerks bildet ein riesiger Elefant, der von arabischen
Kriegern, Priestern von Tibet, mohammedanischen Reitern und Kamelen um¬
geben ist. Der New Aorker Künstler Frederick G. R. Roth und seine Gehilfen
sind mit der Ausführung des Werkes beschäftigt.

Der Gruppe gegenüber wird sich eine das Abendland symbolisierende
Skulptur befinden, deren Leitmotiv der sogenannte Prärie - Schooner, umgeben
von Indianern, weißen Pionieren und Cowboys usw. bildet. Beide Gruppen
werden mit einem matten goldigen Anstrich versehen werden, damit sie unter
der Wirkung des kalifornischen Feuerballs das Auge des Beschauers nicht blenden.
Die Skulpturen der Ausstellung können hier natürlich nicht erschöpfend geschildert
werden. Wir verzichten deshalb auf weitere, diesen Punkt berührende Äußerungen.


Die Konzessionen

Für Bewilligung von Raum zu sogenannten Vergnügungskonzessionen sind
bereits sechstausend Gesuche eingelaufen, von denen etwa fünfundsiebzig bewilligt
wurden, die eine Gesamtausgabe von 6800000 Dollar repräsentieren. Man
berechnet, daß in der Konzessionsabteilung mehr als siebentausend Personen
beschäftigt sein werden, und daß für den Aufbau und die Einrichtung 10 bis
12 Millionen verausgabt werden dürften.

Unter den in Aussicht genommenen Sehenswürdigkeiten in der genannten
Abteilung befinden sich vorläufig die folgenden:

Eine plastische Darstellung des Grand Canjon von Arizona, das die Santa
Fö-Eisenbahn mit einem Kostenaufwand von 350000 Dollar herstellen wird.
Das Canjon wird einen Raum von 300 zu 700 Fuß einnehmen.

Eine ebensolche Darstellung des Panamakanals, die 250000 Dollar
kosten wird. Der Besucher wird sie von einer elektrischen Hochbahn aus be¬
trachten können.

Die Entwicklung des sogenannten Dreadnaught. die die Geschichte der
amerikanischen Flotte durch Vorführung der ältesten amerikanischen Kriegsschiffe
und ihre allmähliche Verwandlung in den modernen Dreadnaught illustrieren
wird. Dies wird eine Ausgabe von 150000 Dollar erfordern. Das Ganze
wird sich vor einem beweglichen, das Meer darstellenden Hintergrund abspielen.
Unter anderem werden förmliche Seeschlachten im kleinen stattfinden.

Eine Reproduktion des Grand Trianon zu Versailles; die Kosten betragen
50000 Dollar.'

Ein Äroskop. der Passagiere 263 Fuß in die Luft tragen und 60000 Dollar
kosten wird.


Neu-Sa» Francisco und die Panama-Pacific-Exposition

Hinter diesem Brunnen wird sich der bereits erwähnte Juwelenturm erheben,
dessen umliegende Baulichkeiten den sogenannten Sonnen- und Sternenhof um¬
schließen werden. Auf einem der in diesen Hof führenden Torbogen wird eine
„die Nationen des Morgenlandes" genannte Gruppe Aufstellung finden. Die
Zentralfigur dieses Bildwerks bildet ein riesiger Elefant, der von arabischen
Kriegern, Priestern von Tibet, mohammedanischen Reitern und Kamelen um¬
geben ist. Der New Aorker Künstler Frederick G. R. Roth und seine Gehilfen
sind mit der Ausführung des Werkes beschäftigt.

Der Gruppe gegenüber wird sich eine das Abendland symbolisierende
Skulptur befinden, deren Leitmotiv der sogenannte Prärie - Schooner, umgeben
von Indianern, weißen Pionieren und Cowboys usw. bildet. Beide Gruppen
werden mit einem matten goldigen Anstrich versehen werden, damit sie unter
der Wirkung des kalifornischen Feuerballs das Auge des Beschauers nicht blenden.
Die Skulpturen der Ausstellung können hier natürlich nicht erschöpfend geschildert
werden. Wir verzichten deshalb auf weitere, diesen Punkt berührende Äußerungen.


Die Konzessionen

Für Bewilligung von Raum zu sogenannten Vergnügungskonzessionen sind
bereits sechstausend Gesuche eingelaufen, von denen etwa fünfundsiebzig bewilligt
wurden, die eine Gesamtausgabe von 6800000 Dollar repräsentieren. Man
berechnet, daß in der Konzessionsabteilung mehr als siebentausend Personen
beschäftigt sein werden, und daß für den Aufbau und die Einrichtung 10 bis
12 Millionen verausgabt werden dürften.

Unter den in Aussicht genommenen Sehenswürdigkeiten in der genannten
Abteilung befinden sich vorläufig die folgenden:

Eine plastische Darstellung des Grand Canjon von Arizona, das die Santa
Fö-Eisenbahn mit einem Kostenaufwand von 350000 Dollar herstellen wird.
Das Canjon wird einen Raum von 300 zu 700 Fuß einnehmen.

Eine ebensolche Darstellung des Panamakanals, die 250000 Dollar
kosten wird. Der Besucher wird sie von einer elektrischen Hochbahn aus be¬
trachten können.

Die Entwicklung des sogenannten Dreadnaught. die die Geschichte der
amerikanischen Flotte durch Vorführung der ältesten amerikanischen Kriegsschiffe
und ihre allmähliche Verwandlung in den modernen Dreadnaught illustrieren
wird. Dies wird eine Ausgabe von 150000 Dollar erfordern. Das Ganze
wird sich vor einem beweglichen, das Meer darstellenden Hintergrund abspielen.
Unter anderem werden förmliche Seeschlachten im kleinen stattfinden.

Eine Reproduktion des Grand Trianon zu Versailles; die Kosten betragen
50000 Dollar.'

Ein Äroskop. der Passagiere 263 Fuß in die Luft tragen und 60000 Dollar
kosten wird.


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[0283] Neu-Sa» Francisco und die Panama-Pacific-Exposition Hinter diesem Brunnen wird sich der bereits erwähnte Juwelenturm erheben, dessen umliegende Baulichkeiten den sogenannten Sonnen- und Sternenhof um¬ schließen werden. Auf einem der in diesen Hof führenden Torbogen wird eine „die Nationen des Morgenlandes" genannte Gruppe Aufstellung finden. Die Zentralfigur dieses Bildwerks bildet ein riesiger Elefant, der von arabischen Kriegern, Priestern von Tibet, mohammedanischen Reitern und Kamelen um¬ geben ist. Der New Aorker Künstler Frederick G. R. Roth und seine Gehilfen sind mit der Ausführung des Werkes beschäftigt. Der Gruppe gegenüber wird sich eine das Abendland symbolisierende Skulptur befinden, deren Leitmotiv der sogenannte Prärie - Schooner, umgeben von Indianern, weißen Pionieren und Cowboys usw. bildet. Beide Gruppen werden mit einem matten goldigen Anstrich versehen werden, damit sie unter der Wirkung des kalifornischen Feuerballs das Auge des Beschauers nicht blenden. Die Skulpturen der Ausstellung können hier natürlich nicht erschöpfend geschildert werden. Wir verzichten deshalb auf weitere, diesen Punkt berührende Äußerungen. Die Konzessionen Für Bewilligung von Raum zu sogenannten Vergnügungskonzessionen sind bereits sechstausend Gesuche eingelaufen, von denen etwa fünfundsiebzig bewilligt wurden, die eine Gesamtausgabe von 6800000 Dollar repräsentieren. Man berechnet, daß in der Konzessionsabteilung mehr als siebentausend Personen beschäftigt sein werden, und daß für den Aufbau und die Einrichtung 10 bis 12 Millionen verausgabt werden dürften. Unter den in Aussicht genommenen Sehenswürdigkeiten in der genannten Abteilung befinden sich vorläufig die folgenden: Eine plastische Darstellung des Grand Canjon von Arizona, das die Santa Fö-Eisenbahn mit einem Kostenaufwand von 350000 Dollar herstellen wird. Das Canjon wird einen Raum von 300 zu 700 Fuß einnehmen. Eine ebensolche Darstellung des Panamakanals, die 250000 Dollar kosten wird. Der Besucher wird sie von einer elektrischen Hochbahn aus be¬ trachten können. Die Entwicklung des sogenannten Dreadnaught. die die Geschichte der amerikanischen Flotte durch Vorführung der ältesten amerikanischen Kriegsschiffe und ihre allmähliche Verwandlung in den modernen Dreadnaught illustrieren wird. Dies wird eine Ausgabe von 150000 Dollar erfordern. Das Ganze wird sich vor einem beweglichen, das Meer darstellenden Hintergrund abspielen. Unter anderem werden förmliche Seeschlachten im kleinen stattfinden. Eine Reproduktion des Grand Trianon zu Versailles; die Kosten betragen 50000 Dollar.' Ein Äroskop. der Passagiere 263 Fuß in die Luft tragen und 60000 Dollar kosten wird.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 72, 1913, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341897_326811/283>, abgerufen am 28.04.2024.