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Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]

heißt, sein Blut für seine Existenz einsetzen!
Auch den wohligen Lügenmorphinismus des
englischen Zeitungsmarders -- und jeder
Brite ist jetzt ein geitungsenthusicist -- malt
Jacques ironisch-lächelnd aus. Wirkliche
Belehrungen erhält der Deutsche, wenn
Jacques vom Londoner Soldaten spricht, den
wir vielfach unterschätzen; auch in England
setzen sich die Kriegsfreiwilligen gerade aus
Söhnen guter Häuser zusammen. Die
Wirkungen von Darmouth hat Jacques auch
beobachtet. Er ist um die Lager der deutschen
Zivilgefangenen geschlichen, hat Hans Lodys
tragisches Schicksal erfahren, stellt der Zeppelin¬
angst und -abwehr Londons nach und landet
nach drei Tagen wieder in Blissingen, nach¬
dem er noch auf dem Dampfer den türkischen
Gesandten gesprochen hat. Skizzenhaft, schnell
hingeworfen sind diese scharf umrissenen
Bilder. Etwas breiter, ruhiger malt Jacques
das Leben in Frankreich. Aber während er
in London doch den Kriegermut, die wirkliche
Muskelanstrengung des Kampfes, die volle,
gesunde Energie des Feindes entdeckt, kann
er in Frankreich nur die Farce des Kriegs¬
erlebens erkennen und einen Niedergang des
Volkes, der beschämend ist. Etwa schon im
Benehmen der Damen vom Roten Kreuz,
die sich nur ums Geldsammeln und nicht um
die Verwundeten kümmern. Sowie, daß
man in Frankreich nur verwundete, aber
keine frischen Soldaten, keine Reserven sieht.
Schließlich im bekannten Benehmen der
Negierungsleute, über die der Franzose
empört ist, und im religiösen Gebetrausch,
der die Franzosen wieder eingefangen hat,
im Wahrsagerinnenwahn der Pariserinnen.
Scheinbar alles belanglose Kleinigkeiten, aber
sie offenbaren doch die seelische Stimmung
des Volkes, die weit entfernt ist von der
stillen Kraft und sittlichen Größe des Deutschen.

Hanns Martin Elster
Geographie

[Spaltenumbruch]

Seydlitz". Unter Mitwirkung von Studien¬
at Prof. Dr. O. Clauß, Univ. - Prof. Dr.
E. Friedrich, Dr. N. Reinhard herausgegeben
on Prof. or. E. Oehlmann. Mit 636 Bildern,
Textkarten und Figuren, 27 Buntbildern und
3 farbigen Karten. 1914. XVI und 960 S.
In Leinenband 8.76 M, in Halbfranzband
10 M. (Verlag von Ferdinand Hirt in Breslau).

Geographie ist eine Wissenschaft, die der
roße Krieg zu einer ganz besonderen Be¬
eutung erhebt. Auch die Länder, die die
Schrecken des Krieges nicht unmittelbar ver¬
püren, werden mittelbar durch die Stockung
m Welthandelsverkehr, durch Versorgungs¬
und Absatzschwierigkeiten betroffen. Beschränken
ich doch die kriegerischen Ereignisse nicht ans
Europa, sondern greifen über die ganze be¬
wohnte Erde hinweg. Im Hinblick hierauf
rängt sich einem fast bei jeder Zeitungsnotiz
ie Wichtigkeit umfassender geographischer
Kenntnisse auf. Wir Deutschen sind nun in
er Lage über eine geographische Literatur zu
erfügen, die von andern Ländern nicht im
ntferntesten erreicht wird (vgl. die Bücher¬
tatistik im Aufsatz von Prof. or. Herbertz in
Heft 48 der Grenzboten vom vorigen Jahre).
Abgesehen von den großen Spezialwerlen
möchten wir einen ersten Platz in der langen
Reihe vortrefflicher Werke dem "Großen
Seydlitz" einräumen, von den" kurz vor
Kriegsausbruch eine neue, wiederum verbesserte
und vermehrte Auflage erschienen ist. Es ist
rstaunlich, welcheFülle geographischen Wissens
uns dieses Buch vermittelt. Auf alle Fragen,
ei es auf dem Gebiete der Länderkunde, der
Handelsgeographie, der mathematischen und
stronomischen Geographie oder der physischen
Erdkunde, findet man da eine zuverlässige,
wenn auch naturgemäß nicht erschöpfende
Antwort. Auf den Inhalt des Buches näher
inzugehen müssen wir uns im Rahmen dieser
urzen Anzeige versagen, nur auf die Präch¬
igen Bildbeigaben, die eine vortreffliche Er¬
änzung des Textes bedeuten, sei noch be¬
sah. onders hingewiesen.

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der Geographie. 26. Bearbeitung des"Großen




Maßgebliches und Unmaßgebliches

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heißt, sein Blut für seine Existenz einsetzen!
Auch den wohligen Lügenmorphinismus des
englischen Zeitungsmarders — und jeder
Brite ist jetzt ein geitungsenthusicist — malt
Jacques ironisch-lächelnd aus. Wirkliche
Belehrungen erhält der Deutsche, wenn
Jacques vom Londoner Soldaten spricht, den
wir vielfach unterschätzen; auch in England
setzen sich die Kriegsfreiwilligen gerade aus
Söhnen guter Häuser zusammen. Die
Wirkungen von Darmouth hat Jacques auch
beobachtet. Er ist um die Lager der deutschen
Zivilgefangenen geschlichen, hat Hans Lodys
tragisches Schicksal erfahren, stellt der Zeppelin¬
angst und -abwehr Londons nach und landet
nach drei Tagen wieder in Blissingen, nach¬
dem er noch auf dem Dampfer den türkischen
Gesandten gesprochen hat. Skizzenhaft, schnell
hingeworfen sind diese scharf umrissenen
Bilder. Etwas breiter, ruhiger malt Jacques
das Leben in Frankreich. Aber während er
in London doch den Kriegermut, die wirkliche
Muskelanstrengung des Kampfes, die volle,
gesunde Energie des Feindes entdeckt, kann
er in Frankreich nur die Farce des Kriegs¬
erlebens erkennen und einen Niedergang des
Volkes, der beschämend ist. Etwa schon im
Benehmen der Damen vom Roten Kreuz,
die sich nur ums Geldsammeln und nicht um
die Verwundeten kümmern. Sowie, daß
man in Frankreich nur verwundete, aber
keine frischen Soldaten, keine Reserven sieht.
Schließlich im bekannten Benehmen der
Negierungsleute, über die der Franzose
empört ist, und im religiösen Gebetrausch,
der die Franzosen wieder eingefangen hat,
im Wahrsagerinnenwahn der Pariserinnen.
Scheinbar alles belanglose Kleinigkeiten, aber
sie offenbaren doch die seelische Stimmung
des Volkes, die weit entfernt ist von der
stillen Kraft und sittlichen Größe des Deutschen.

Hanns Martin Elster
Geographie

[Spaltenumbruch]

Seydlitz". Unter Mitwirkung von Studien¬
at Prof. Dr. O. Clauß, Univ. - Prof. Dr.
E. Friedrich, Dr. N. Reinhard herausgegeben
on Prof. or. E. Oehlmann. Mit 636 Bildern,
Textkarten und Figuren, 27 Buntbildern und
3 farbigen Karten. 1914. XVI und 960 S.
In Leinenband 8.76 M, in Halbfranzband
10 M. (Verlag von Ferdinand Hirt in Breslau).

Geographie ist eine Wissenschaft, die der
roße Krieg zu einer ganz besonderen Be¬
eutung erhebt. Auch die Länder, die die
Schrecken des Krieges nicht unmittelbar ver¬
püren, werden mittelbar durch die Stockung
m Welthandelsverkehr, durch Versorgungs¬
und Absatzschwierigkeiten betroffen. Beschränken
ich doch die kriegerischen Ereignisse nicht ans
Europa, sondern greifen über die ganze be¬
wohnte Erde hinweg. Im Hinblick hierauf
rängt sich einem fast bei jeder Zeitungsnotiz
ie Wichtigkeit umfassender geographischer
Kenntnisse auf. Wir Deutschen sind nun in
er Lage über eine geographische Literatur zu
erfügen, die von andern Ländern nicht im
ntferntesten erreicht wird (vgl. die Bücher¬
tatistik im Aufsatz von Prof. or. Herbertz in
Heft 48 der Grenzboten vom vorigen Jahre).
Abgesehen von den großen Spezialwerlen
möchten wir einen ersten Platz in der langen
Reihe vortrefflicher Werke dem „Großen
Seydlitz" einräumen, von den« kurz vor
Kriegsausbruch eine neue, wiederum verbesserte
und vermehrte Auflage erschienen ist. Es ist
rstaunlich, welcheFülle geographischen Wissens
uns dieses Buch vermittelt. Auf alle Fragen,
ei es auf dem Gebiete der Länderkunde, der
Handelsgeographie, der mathematischen und
stronomischen Geographie oder der physischen
Erdkunde, findet man da eine zuverlässige,
wenn auch naturgemäß nicht erschöpfende
Antwort. Auf den Inhalt des Buches näher
inzugehen müssen wir uns im Rahmen dieser
urzen Anzeige versagen, nur auf die Präch¬
igen Bildbeigaben, die eine vortreffliche Er¬
änzung des Textes bedeuten, sei noch be¬
sah. onders hingewiesen.

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der Geographie. 26. Bearbeitung des„Großen




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[0263] Maßgebliches und Unmaßgebliches heißt, sein Blut für seine Existenz einsetzen! Auch den wohligen Lügenmorphinismus des englischen Zeitungsmarders — und jeder Brite ist jetzt ein geitungsenthusicist — malt Jacques ironisch-lächelnd aus. Wirkliche Belehrungen erhält der Deutsche, wenn Jacques vom Londoner Soldaten spricht, den wir vielfach unterschätzen; auch in England setzen sich die Kriegsfreiwilligen gerade aus Söhnen guter Häuser zusammen. Die Wirkungen von Darmouth hat Jacques auch beobachtet. Er ist um die Lager der deutschen Zivilgefangenen geschlichen, hat Hans Lodys tragisches Schicksal erfahren, stellt der Zeppelin¬ angst und -abwehr Londons nach und landet nach drei Tagen wieder in Blissingen, nach¬ dem er noch auf dem Dampfer den türkischen Gesandten gesprochen hat. Skizzenhaft, schnell hingeworfen sind diese scharf umrissenen Bilder. Etwas breiter, ruhiger malt Jacques das Leben in Frankreich. Aber während er in London doch den Kriegermut, die wirkliche Muskelanstrengung des Kampfes, die volle, gesunde Energie des Feindes entdeckt, kann er in Frankreich nur die Farce des Kriegs¬ erlebens erkennen und einen Niedergang des Volkes, der beschämend ist. Etwa schon im Benehmen der Damen vom Roten Kreuz, die sich nur ums Geldsammeln und nicht um die Verwundeten kümmern. Sowie, daß man in Frankreich nur verwundete, aber keine frischen Soldaten, keine Reserven sieht. Schließlich im bekannten Benehmen der Negierungsleute, über die der Franzose empört ist, und im religiösen Gebetrausch, der die Franzosen wieder eingefangen hat, im Wahrsagerinnenwahn der Pariserinnen. Scheinbar alles belanglose Kleinigkeiten, aber sie offenbaren doch die seelische Stimmung des Volkes, die weit entfernt ist von der stillen Kraft und sittlichen Größe des Deutschen. Hanns Martin Elster Geographie Seydlitz". Unter Mitwirkung von Studien¬ at Prof. Dr. O. Clauß, Univ. - Prof. Dr. E. Friedrich, Dr. N. Reinhard herausgegeben on Prof. or. E. Oehlmann. Mit 636 Bildern, Textkarten und Figuren, 27 Buntbildern und 3 farbigen Karten. 1914. XVI und 960 S. In Leinenband 8.76 M, in Halbfranzband 10 M. (Verlag von Ferdinand Hirt in Breslau). Geographie ist eine Wissenschaft, die der roße Krieg zu einer ganz besonderen Be¬ eutung erhebt. Auch die Länder, die die Schrecken des Krieges nicht unmittelbar ver¬ püren, werden mittelbar durch die Stockung m Welthandelsverkehr, durch Versorgungs¬ und Absatzschwierigkeiten betroffen. Beschränken ich doch die kriegerischen Ereignisse nicht ans Europa, sondern greifen über die ganze be¬ wohnte Erde hinweg. Im Hinblick hierauf rängt sich einem fast bei jeder Zeitungsnotiz ie Wichtigkeit umfassender geographischer Kenntnisse auf. Wir Deutschen sind nun in er Lage über eine geographische Literatur zu erfügen, die von andern Ländern nicht im ntferntesten erreicht wird (vgl. die Bücher¬ tatistik im Aufsatz von Prof. or. Herbertz in Heft 48 der Grenzboten vom vorigen Jahre). Abgesehen von den großen Spezialwerlen möchten wir einen ersten Platz in der langen Reihe vortrefflicher Werke dem „Großen Seydlitz" einräumen, von den« kurz vor Kriegsausbruch eine neue, wiederum verbesserte und vermehrte Auflage erschienen ist. Es ist rstaunlich, welcheFülle geographischen Wissens uns dieses Buch vermittelt. Auf alle Fragen, ei es auf dem Gebiete der Länderkunde, der Handelsgeographie, der mathematischen und stronomischen Geographie oder der physischen Erdkunde, findet man da eine zuverlässige, wenn auch naturgemäß nicht erschöpfende Antwort. Auf den Inhalt des Buches näher inzugehen müssen wir uns im Rahmen dieser urzen Anzeige versagen, nur auf die Präch¬ igen Bildbeigaben, die eine vortreffliche Er¬ änzung des Textes bedeuten, sei noch be¬ sah. onders hingewiesen. der Geographie. 26. Bearbeitung des„Großen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_323097/263>, abgerufen am 28.04.2024.