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Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Zweites Vierteljahr.

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Kriegstagebuch

Wort der Verachtung wäre ihm zu stark gewesen angesichts des Rassenverrates
der Westmächte, angesichts des Winselns und Buhlens seiner Landsleute um die
japanische Hilfe*). Wir wissen ja. daß die Ideale und Pflichten der weißen
Rasse, die heute einzig noch von Deutschland und seinen führenden Männern
hochgehalten werden, von keinem anderen Denker mannhafter und großartiger
verfochten worden sind, als von Gobineau.

Es würde über den Rahmen dieser Arbeit hinausgehen, zu zeigen, wie
dieser in seinem Abschiedswerke, der Heldendichtung "Amadis". die welt¬
geschichtlichen Auseinandersetzungen unserer Tage gerade unter dem Rassen¬
gesichtspunkt in einer gewaltigen Allegorie prophetisch vorausgeschaut hat. Das
aber möge hier wenigstens noch angeführt werden, was fast noch merkwürdiger
erscheinen dürfte, daß Gobineau (in einem Briefe an einen englischen Freund,
Wilfrid Blunt) kurz vor seinem Tode sogar das geweissagt hat, daß Germanen
es sein würden, welche einst den Gelben verräterisch über das Abendland
hereinführen würden.

So weilt heute Gobineaus Geist mitten unter uns: im Amadis hat er
die idealen Werte der Menschheit ("Ehre, Freiheit. Liebe"), für die das deutsche
Volk jetzt in den Kampf gezogen ist, und die unter der Weltherrschaft Englands
mit Füßen getreten worden sind, verherrlicht. Er wird uns mit jedem Schütte
näherkommen, den wir, wenn uns erst die Führung der Völker anheimgefallen,
in der Bahn germanischen Heldengeistes, wie er ihn beseelte, vorwärts tun werden.





Kriegstagebuch
13/19. Januar 1916. In Ostafrika Wird der Feind in zwei¬
tägigen Kämpfen bei Jassini geschlagen. Die Engländer verlieren
etwa 200 Gefallene, 4 Kompagnien an Gefangenen, 3S0 Gewehre, ein
Maschinengewehr und 60000 Patronen. Gesamtverlust des Gegners an
Mannschaften etwa 700. Unsere Verluste 18 Europäer tot, 37 verwundet.
21. März 1916. Abgeschlagene französische Angriffe auf die Loretto-
höhe, in der Champagne und am Reichsackerkopf.
21. März 1916. Die Russen aus Memel verjagt, zurückgeschlagene
russische Angriffe bei Mariampol, bei Jadnorozek, bei Prasznysz und bei
Ciechanow.
22. März 1916. Feindliche Flieger beWerfen die offene Stadt
Freiburg i. Br. mit Bomben; das Flugzeug zum Landen gezwungen, die
Insassen gefangen genommen.

*) Ein eigentümlicher Zufall will es, daß der Hauptverkörperer solcher tiefsten nationalen
Demütigung, Pichon, in seinen Anfängen Gobineau in Rio noch begegnet ist und ihm
damals offenbar die größte Abneigung eingeflößt hat.
Kriegstagebuch

Wort der Verachtung wäre ihm zu stark gewesen angesichts des Rassenverrates
der Westmächte, angesichts des Winselns und Buhlens seiner Landsleute um die
japanische Hilfe*). Wir wissen ja. daß die Ideale und Pflichten der weißen
Rasse, die heute einzig noch von Deutschland und seinen führenden Männern
hochgehalten werden, von keinem anderen Denker mannhafter und großartiger
verfochten worden sind, als von Gobineau.

Es würde über den Rahmen dieser Arbeit hinausgehen, zu zeigen, wie
dieser in seinem Abschiedswerke, der Heldendichtung „Amadis". die welt¬
geschichtlichen Auseinandersetzungen unserer Tage gerade unter dem Rassen¬
gesichtspunkt in einer gewaltigen Allegorie prophetisch vorausgeschaut hat. Das
aber möge hier wenigstens noch angeführt werden, was fast noch merkwürdiger
erscheinen dürfte, daß Gobineau (in einem Briefe an einen englischen Freund,
Wilfrid Blunt) kurz vor seinem Tode sogar das geweissagt hat, daß Germanen
es sein würden, welche einst den Gelben verräterisch über das Abendland
hereinführen würden.

So weilt heute Gobineaus Geist mitten unter uns: im Amadis hat er
die idealen Werte der Menschheit („Ehre, Freiheit. Liebe"), für die das deutsche
Volk jetzt in den Kampf gezogen ist, und die unter der Weltherrschaft Englands
mit Füßen getreten worden sind, verherrlicht. Er wird uns mit jedem Schütte
näherkommen, den wir, wenn uns erst die Führung der Völker anheimgefallen,
in der Bahn germanischen Heldengeistes, wie er ihn beseelte, vorwärts tun werden.





Kriegstagebuch
13/19. Januar 1916. In Ostafrika Wird der Feind in zwei¬
tägigen Kämpfen bei Jassini geschlagen. Die Engländer verlieren
etwa 200 Gefallene, 4 Kompagnien an Gefangenen, 3S0 Gewehre, ein
Maschinengewehr und 60000 Patronen. Gesamtverlust des Gegners an
Mannschaften etwa 700. Unsere Verluste 18 Europäer tot, 37 verwundet.
21. März 1916. Abgeschlagene französische Angriffe auf die Loretto-
höhe, in der Champagne und am Reichsackerkopf.
21. März 1916. Die Russen aus Memel verjagt, zurückgeschlagene
russische Angriffe bei Mariampol, bei Jadnorozek, bei Prasznysz und bei
Ciechanow.
22. März 1916. Feindliche Flieger beWerfen die offene Stadt
Freiburg i. Br. mit Bomben; das Flugzeug zum Landen gezwungen, die
Insassen gefangen genommen.

*) Ein eigentümlicher Zufall will es, daß der Hauptverkörperer solcher tiefsten nationalen
Demütigung, Pichon, in seinen Anfängen Gobineau in Rio noch begegnet ist und ihm
damals offenbar die größte Abneigung eingeflößt hat.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_323538/103>, abgerufen am 29.03.2024.