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Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]
Politik

[Spaltenumbruch]

umzulernen und zuzulernen, bedeutsame Augen¬
blicke der Kolonialpolitik aller Länder dem
Gedächtnis einzuprägen. Als ein Motto neben
anderen hat der Verfasser das Bekenntnis
einer schönen Seele, des Lord Derby, gewählt,
der schon im Jahre 1857 sagte: "Unser
ganzes Verfahren gegen andere Nationen ist
schamlos in hohem Grade, Gereichen die
Regeln des Völkerrechts zu unseren Gunsten,
so dringen wir auf Vollzug, sind sie es nicht,
so lassen wir sie ungestraft übertreten. Die
Geschichte des Seerechts, des Seeunrechts,
steht da als unvertilgbares Zeugnis der
grenzenlosen Selbst- und Habsucht des eng¬
lischen Volkes und seiner Regierung."

Heinrich Reuß
Heereswesen

Als vor zwei Jahren die kriegerischen
Ereignisse auf dem Balkan über ganz Europa
Wellen der Erregung sandten, brachten die
Grenzboten einen nachdenklichen Aufsatz*),
dem ein Werk zugrunde lag, das trotz seines
ehrwürdigen Alters heute noch mehr als da¬
mals wahrhaft zeitgemäß ist. Auch wenn
nicht daS Erscheinen einer neuen, verbesserten
Auflage (jetzt im Verlag von B. Behr
^Friedrich FeddersenZ, Berlin-Steglitz. Preis
geheftet 7 M., in Halbleinen 3,50 M., in
Halbleder 10 M.) den besonderen Anlaß
böte, wieder auf daS Buch "Vom Kriege" des
Generals von Clausewitz hinzuweisen, müßte
inmitten unseres großen Kampfes daran er¬
innert werden, daß wir in dieser Niederschrift
von Gedanken, die vor beinahe hundert
Jahren Clausewitz' machtvollen Geist bewegten,


[Ende Spaltensatz]

Unser Vetter Tartüffe oder Wie England
seine Kolonie" erwarb. Von Dr. Richard
Hennig. Herausgegeben von Weltverkehr
und Weltwirtschaft, Berlin, Hermann Paetel,
Verlag, G. in. b. H., 1914. Preis M. 1.20.
47 Seiten.


*) Vom Kriege? Von Janus. Grenz¬
boten 1913, Heft 16.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

[Beginn Spaltensatz]
Politik

[Spaltenumbruch]

umzulernen und zuzulernen, bedeutsame Augen¬
blicke der Kolonialpolitik aller Länder dem
Gedächtnis einzuprägen. Als ein Motto neben
anderen hat der Verfasser das Bekenntnis
einer schönen Seele, des Lord Derby, gewählt,
der schon im Jahre 1857 sagte: „Unser
ganzes Verfahren gegen andere Nationen ist
schamlos in hohem Grade, Gereichen die
Regeln des Völkerrechts zu unseren Gunsten,
so dringen wir auf Vollzug, sind sie es nicht,
so lassen wir sie ungestraft übertreten. Die
Geschichte des Seerechts, des Seeunrechts,
steht da als unvertilgbares Zeugnis der
grenzenlosen Selbst- und Habsucht des eng¬
lischen Volkes und seiner Regierung."

Heinrich Reuß
Heereswesen

Als vor zwei Jahren die kriegerischen
Ereignisse auf dem Balkan über ganz Europa
Wellen der Erregung sandten, brachten die
Grenzboten einen nachdenklichen Aufsatz*),
dem ein Werk zugrunde lag, das trotz seines
ehrwürdigen Alters heute noch mehr als da¬
mals wahrhaft zeitgemäß ist. Auch wenn
nicht daS Erscheinen einer neuen, verbesserten
Auflage (jetzt im Verlag von B. Behr
^Friedrich FeddersenZ, Berlin-Steglitz. Preis
geheftet 7 M., in Halbleinen 3,50 M., in
Halbleder 10 M.) den besonderen Anlaß
böte, wieder auf daS Buch „Vom Kriege" des
Generals von Clausewitz hinzuweisen, müßte
inmitten unseres großen Kampfes daran er¬
innert werden, daß wir in dieser Niederschrift
von Gedanken, die vor beinahe hundert
Jahren Clausewitz' machtvollen Geist bewegten,


[Ende Spaltensatz]

Unser Vetter Tartüffe oder Wie England
seine Kolonie» erwarb. Von Dr. Richard
Hennig. Herausgegeben von Weltverkehr
und Weltwirtschaft, Berlin, Hermann Paetel,
Verlag, G. in. b. H., 1914. Preis M. 1.20.
47 Seiten.


*) Vom Kriege? Von Janus. Grenz¬
boten 1913, Heft 16.
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[0138] [Abbildung] Maßgebliches und Unmaßgebliches Politik umzulernen und zuzulernen, bedeutsame Augen¬ blicke der Kolonialpolitik aller Länder dem Gedächtnis einzuprägen. Als ein Motto neben anderen hat der Verfasser das Bekenntnis einer schönen Seele, des Lord Derby, gewählt, der schon im Jahre 1857 sagte: „Unser ganzes Verfahren gegen andere Nationen ist schamlos in hohem Grade, Gereichen die Regeln des Völkerrechts zu unseren Gunsten, so dringen wir auf Vollzug, sind sie es nicht, so lassen wir sie ungestraft übertreten. Die Geschichte des Seerechts, des Seeunrechts, steht da als unvertilgbares Zeugnis der grenzenlosen Selbst- und Habsucht des eng¬ lischen Volkes und seiner Regierung." Heinrich Reuß Heereswesen Als vor zwei Jahren die kriegerischen Ereignisse auf dem Balkan über ganz Europa Wellen der Erregung sandten, brachten die Grenzboten einen nachdenklichen Aufsatz*), dem ein Werk zugrunde lag, das trotz seines ehrwürdigen Alters heute noch mehr als da¬ mals wahrhaft zeitgemäß ist. Auch wenn nicht daS Erscheinen einer neuen, verbesserten Auflage (jetzt im Verlag von B. Behr ^Friedrich FeddersenZ, Berlin-Steglitz. Preis geheftet 7 M., in Halbleinen 3,50 M., in Halbleder 10 M.) den besonderen Anlaß böte, wieder auf daS Buch „Vom Kriege" des Generals von Clausewitz hinzuweisen, müßte inmitten unseres großen Kampfes daran er¬ innert werden, daß wir in dieser Niederschrift von Gedanken, die vor beinahe hundert Jahren Clausewitz' machtvollen Geist bewegten, Unser Vetter Tartüffe oder Wie England seine Kolonie» erwarb. Von Dr. Richard Hennig. Herausgegeben von Weltverkehr und Weltwirtschaft, Berlin, Hermann Paetel, Verlag, G. in. b. H., 1914. Preis M. 1.20. 47 Seiten. *) Vom Kriege? Von Janus. Grenz¬ boten 1913, Heft 16.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_323538/138>, abgerufen am 26.04.2024.