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Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Zweites Vierteljahr.

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Reiters Morgenruf
Brauner, wach' auf!
Schon gleißt von Osten gelb und fahl
Der gold'nen Sonne erster Strahl.
Schon regt's sich rings in Busch und Strauch.
Schon weht vom Berg mit kühlem Hauch
Der Morgenwind das Tal herauf.
Brauner, wach' auf!
Brauner, wach' auf!
Hast lang genug im Stall geträumt!
Jetzt heißt es handeln ungesäumt!
Der Würfel rollt, es reift die Saat.
Jetzt gilt das Eisen, gilt die Tat,
Kanonenrohr und Flintenlauf!
Brauner, wach' auf!
Brauner, wach' auf!
Den Sattel her, und Gurt und Zaum!
Schon blitzt's am fernen Waldessaum,
Schon bebt der Grund vom Roßgestampf,
Schon raucht das Land im Pulverdampf,
Schon liegt die Faust am Degenknauf I
Brauner, wach' auf!
Brauner, wach' auf!
Zum Himmel gellt Trompetenruf.
Nun brauch', mein Braver, Herz und Huf,
Bis Lanzenstoß und Pallaschhieb
Die Feinde auseinander trieb.
Attacke! Vorwärts! Spring' und lauf'!
Galopp und drauf!!----
Brauner, Brauner, wach' auf!!
Roderich Tey



Reiters Morgenruf
Brauner, wach' auf!
Schon gleißt von Osten gelb und fahl
Der gold'nen Sonne erster Strahl.
Schon regt's sich rings in Busch und Strauch.
Schon weht vom Berg mit kühlem Hauch
Der Morgenwind das Tal herauf.
Brauner, wach' auf!
Brauner, wach' auf!
Hast lang genug im Stall geträumt!
Jetzt heißt es handeln ungesäumt!
Der Würfel rollt, es reift die Saat.
Jetzt gilt das Eisen, gilt die Tat,
Kanonenrohr und Flintenlauf!
Brauner, wach' auf!
Brauner, wach' auf!
Den Sattel her, und Gurt und Zaum!
Schon blitzt's am fernen Waldessaum,
Schon bebt der Grund vom Roßgestampf,
Schon raucht das Land im Pulverdampf,
Schon liegt die Faust am Degenknauf I
Brauner, wach' auf!
Brauner, wach' auf!
Zum Himmel gellt Trompetenruf.
Nun brauch', mein Braver, Herz und Huf,
Bis Lanzenstoß und Pallaschhieb
Die Feinde auseinander trieb.
Attacke! Vorwärts! Spring' und lauf'!
Galopp und drauf!!----
Brauner, Brauner, wach' auf!!
Roderich Tey

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[0168] [Abbildung] Reiters Morgenruf Brauner, wach' auf! Schon gleißt von Osten gelb und fahl Der gold'nen Sonne erster Strahl. Schon regt's sich rings in Busch und Strauch. Schon weht vom Berg mit kühlem Hauch Der Morgenwind das Tal herauf. Brauner, wach' auf! Brauner, wach' auf! Hast lang genug im Stall geträumt! Jetzt heißt es handeln ungesäumt! Der Würfel rollt, es reift die Saat. Jetzt gilt das Eisen, gilt die Tat, Kanonenrohr und Flintenlauf! Brauner, wach' auf! Brauner, wach' auf! Den Sattel her, und Gurt und Zaum! Schon blitzt's am fernen Waldessaum, Schon bebt der Grund vom Roßgestampf, Schon raucht das Land im Pulverdampf, Schon liegt die Faust am Degenknauf I Brauner, wach' auf! Brauner, wach' auf! Zum Himmel gellt Trompetenruf. Nun brauch', mein Braver, Herz und Huf, Bis Lanzenstoß und Pallaschhieb Die Feinde auseinander trieb. Attacke! Vorwärts! Spring' und lauf'! Galopp und drauf!!---- Brauner, Brauner, wach' auf!! Roderich Tey

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341901_323538/168>, abgerufen am 29.03.2024.