Die Grenzboten. Jg. 74, 1915, Zweites Vierteljahr.VSs SrSISGNDSDKG^ ^GX XX. I"KrKun"Z"re"! Italienische oder slawische Irredenta? Dr. Eduard Wilhelm Mayer von Msle bisherige auswärtige Politik Italiens läßt eine Reihe von Die angedeuteten Ziele sind verschieden hoch gesteckt. Zweifellos war es *) Vergleiche meinen Aufsatz "Italiens Politik auf dem Balkan und in der Levante". Die Grenzboten Heft 16 dieses Jahres. Grenzboten II 1916 23
VSs SrSISGNDSDKG^ ^GX XX. I»KrKun«Z«re»! Italienische oder slawische Irredenta? Dr. Eduard Wilhelm Mayer von Msle bisherige auswärtige Politik Italiens läßt eine Reihe von Die angedeuteten Ziele sind verschieden hoch gesteckt. Zweifellos war es *) Vergleiche meinen Aufsatz „Italiens Politik auf dem Balkan und in der Levante". Die Grenzboten Heft 16 dieses Jahres. Grenzboten II 1916 23
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[Abbildung]
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Das Vssto für cjiis /^ugen!
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Sö«sgI»ONksit nehm /^ugsn.
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OptisoKs .n6ustnie.
Italienische oder slawische Irredenta?
Dr. Eduard Wilhelm Mayer von
Msle bisherige auswärtige Politik Italiens läßt eine Reihe von
besonders betonten Richtlinien erkennen, die Gegenwart und
Zukunft bestimmen müssen. Die erste ist die irredentistische,
genauer antiösterreichische, ein Überbleibsel aus den Kämpfen um
die Einheit, die durch die Zurückgewinnung der „unerlösten"
Brüder unter habsburgischer Herrschaft erst „vollendet" werden soll. Dazu
kommt in den achtziger Jahren nach der Enttäuschung, die Italien in Tunis
erlebte, die antifranzöfische Tendenz, die sich die Wahrung der Selbständigkeit
und den Ausbau der eigenen Macht im Mittelmeer gegen den vorherrschenden
Staat zum Ziel setzt. In den Jahren 1885/86 verfolgte die italienische
Regierung ein koloniales Programm; sie suchte nach dem Vorgang der größeren
Mächte sern vom Mutterland, im Roten Meer, Landbesitz zu gewinnen, als
Entschädigung für die Erwerbungen, die ihr in Tunis und Äpvvten entgangen
waren. Nachdem dieser Versuch durch den Widerstand AbrMniens in enge
Grenzen gewiesen war, wurde Nordasrika von neuem ins Auge gefaßt; man
ließ sich mit dem Anrecht auf Tripolis abfinden, unter Verzicht auf die
antifranzösischen Bestrebungen. Da Italien seine Ansprüche im westlichen
Becken des Mittelmeers damit aufgab, wandte es sich um so entschiedener gegen
Osten, um aus dem Balkan und in der Levante den politischen und wirtschaft¬
lichen Kräften ein Ventil zu geben, in verdeckter Rivalität mit Österreich*).
Die angedeuteten Ziele sind verschieden hoch gesteckt. Zweifellos war es
leichter, sich durch eine Schaukelpolitik das Anrecht auf Tripolis zu erwerben,
als durch eine antifranzösische Politik den Kampf um das Gleichgewicht im
Mittelmeer aufzunehmen. Ebenso ist es unter weltpolitischen Gesichtspunkten
*) Vergleiche meinen Aufsatz „Italiens Politik auf dem Balkan und in der Levante".
Die Grenzboten Heft 16 dieses Jahres.
Grenzboten II 1916 23
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