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Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Erstes Vierteljahr.

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Großfürst Georg Michmlowitsch in Japan

Großfürst Georg Michmlowitsch in Japan
(Nach der russischen Presse.)

eldung des Korrespondenten der Petersburger Telegraphen-Agentur
aus Tokio vom 29. Dezember 1915 (Rußkoje Slovo vom 31. De¬
zember n. Se.):

Die Zeitung "Kokumin" bringt einen Artikel ihres Begründers
^Tokutoni: "Der Besuch des Großfürsten hat natürlich keinerlei
politische Bedeutung" -- die guten Beziehungen zwischen Japan
und Rußland entscheidender Faktor für den fernen Osten.

"Rußkoje Slovo" vom 4. Januar 1916 n. Se.:

Tokio, 3. Januar 1916. Besuch des Großfürsten trägt nicht
Charakter militärischer oder sonstiger Mission, lediglich Erwiderung des
Besuchs des Prinzen Fushima zu den Zaren-Krönungsfeierlichkeiten.

"Nowoje Wremja" vom 11. Januar 1916 n. Se.:

Tokio, 10. Januar 1916. (Korrespondent der Pet. Tel. Ag.)
Okuma erklärt, die Reise des Großfürsten müsse die freundschaftlichen
Beziehungen zwischen Rußland und Japan noch mehr festigen.

"Nowoje Wremja" vom 13. Januar 1916 n.Se.:

Tokio, 12. Januar 1916 n.Se.: Der Korrespondent der Pet. Tel. Ag.
meldet: Die Presse aller Schattierungen begrüßt einmütig den
Großfürsten.

"Dstdsi" erklärt u. a.: Japan, das nicht imstande sein wird.
Truppen gegen Deutschland zu entsenden, erweist Rußland auf andere
Art und Weise Hilfe.

Der Offiziosus "Chozi" erklärt: Für die Japaner sei der geeignete
Moment gekommen, ihre innerlichen Wünsche auszusprechen. Die Reise
des Großfürsten nach Japan werde als Grundlage dienen für die
Festigung des Bandes zwischen Japan und Rußland.

Das Blatt "Jomiuri" schließt seinen Begrüßungsartikel: Wir
hoffen, daß Seine Kaiserliche Hoheit nicht verfehlen wird, feinen Einfluß
für eine noch größere Festigung der Freundschaft zwischen den beiden
Nachbarnationen auszunützen.

"Nowoje Wremja" vom 1./14. Januar 1916:

Tokio, 12. Januar 1916. (Meldung der Pet. Tel. Ag.) Auf
dem Paradedtner im Schloß wechselten der Großfürst und der Mikado
Toaste; die Worte des Großfürsten sind in dem Agentur-Telegramm
wiedergegeben, die Worte des Mikado hingegen sind in den
russischen Blättern nicht enthalten.

Tokio, 13. Januar 1916. Bei der Rückkehr des Premiers Okuma
von dem Paradedmer im Schloß wurde ein Bombenattentat auf


Großfürst Georg Michmlowitsch in Japan

Großfürst Georg Michmlowitsch in Japan
(Nach der russischen Presse.)

eldung des Korrespondenten der Petersburger Telegraphen-Agentur
aus Tokio vom 29. Dezember 1915 (Rußkoje Slovo vom 31. De¬
zember n. Se.):

Die Zeitung „Kokumin" bringt einen Artikel ihres Begründers
^Tokutoni: „Der Besuch des Großfürsten hat natürlich keinerlei
politische Bedeutung" — die guten Beziehungen zwischen Japan
und Rußland entscheidender Faktor für den fernen Osten.

„Rußkoje Slovo" vom 4. Januar 1916 n. Se.:

Tokio, 3. Januar 1916. Besuch des Großfürsten trägt nicht
Charakter militärischer oder sonstiger Mission, lediglich Erwiderung des
Besuchs des Prinzen Fushima zu den Zaren-Krönungsfeierlichkeiten.

„Nowoje Wremja" vom 11. Januar 1916 n. Se.:

Tokio, 10. Januar 1916. (Korrespondent der Pet. Tel. Ag.)
Okuma erklärt, die Reise des Großfürsten müsse die freundschaftlichen
Beziehungen zwischen Rußland und Japan noch mehr festigen.

„Nowoje Wremja" vom 13. Januar 1916 n.Se.:

Tokio, 12. Januar 1916 n.Se.: Der Korrespondent der Pet. Tel. Ag.
meldet: Die Presse aller Schattierungen begrüßt einmütig den
Großfürsten.

„Dstdsi" erklärt u. a.: Japan, das nicht imstande sein wird.
Truppen gegen Deutschland zu entsenden, erweist Rußland auf andere
Art und Weise Hilfe.

Der Offiziosus „Chozi" erklärt: Für die Japaner sei der geeignete
Moment gekommen, ihre innerlichen Wünsche auszusprechen. Die Reise
des Großfürsten nach Japan werde als Grundlage dienen für die
Festigung des Bandes zwischen Japan und Rußland.

Das Blatt „Jomiuri" schließt seinen Begrüßungsartikel: Wir
hoffen, daß Seine Kaiserliche Hoheit nicht verfehlen wird, feinen Einfluß
für eine noch größere Festigung der Freundschaft zwischen den beiden
Nachbarnationen auszunützen.

„Nowoje Wremja" vom 1./14. Januar 1916:

Tokio, 12. Januar 1916. (Meldung der Pet. Tel. Ag.) Auf
dem Paradedtner im Schloß wechselten der Großfürst und der Mikado
Toaste; die Worte des Großfürsten sind in dem Agentur-Telegramm
wiedergegeben, die Worte des Mikado hingegen sind in den
russischen Blättern nicht enthalten.

Tokio, 13. Januar 1916. Bei der Rückkehr des Premiers Okuma
von dem Paradedmer im Schloß wurde ein Bombenattentat auf


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[0234] Großfürst Georg Michmlowitsch in Japan Großfürst Georg Michmlowitsch in Japan (Nach der russischen Presse.) eldung des Korrespondenten der Petersburger Telegraphen-Agentur aus Tokio vom 29. Dezember 1915 (Rußkoje Slovo vom 31. De¬ zember n. Se.): Die Zeitung „Kokumin" bringt einen Artikel ihres Begründers ^Tokutoni: „Der Besuch des Großfürsten hat natürlich keinerlei politische Bedeutung" — die guten Beziehungen zwischen Japan und Rußland entscheidender Faktor für den fernen Osten. „Rußkoje Slovo" vom 4. Januar 1916 n. Se.: Tokio, 3. Januar 1916. Besuch des Großfürsten trägt nicht Charakter militärischer oder sonstiger Mission, lediglich Erwiderung des Besuchs des Prinzen Fushima zu den Zaren-Krönungsfeierlichkeiten. „Nowoje Wremja" vom 11. Januar 1916 n. Se.: Tokio, 10. Januar 1916. (Korrespondent der Pet. Tel. Ag.) Okuma erklärt, die Reise des Großfürsten müsse die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Rußland und Japan noch mehr festigen. „Nowoje Wremja" vom 13. Januar 1916 n.Se.: Tokio, 12. Januar 1916 n.Se.: Der Korrespondent der Pet. Tel. Ag. meldet: Die Presse aller Schattierungen begrüßt einmütig den Großfürsten. „Dstdsi" erklärt u. a.: Japan, das nicht imstande sein wird. Truppen gegen Deutschland zu entsenden, erweist Rußland auf andere Art und Weise Hilfe. Der Offiziosus „Chozi" erklärt: Für die Japaner sei der geeignete Moment gekommen, ihre innerlichen Wünsche auszusprechen. Die Reise des Großfürsten nach Japan werde als Grundlage dienen für die Festigung des Bandes zwischen Japan und Rußland. Das Blatt „Jomiuri" schließt seinen Begrüßungsartikel: Wir hoffen, daß Seine Kaiserliche Hoheit nicht verfehlen wird, feinen Einfluß für eine noch größere Festigung der Freundschaft zwischen den beiden Nachbarnationen auszunützen. „Nowoje Wremja" vom 1./14. Januar 1916: Tokio, 12. Januar 1916. (Meldung der Pet. Tel. Ag.) Auf dem Paradedtner im Schloß wechselten der Großfürst und der Mikado Toaste; die Worte des Großfürsten sind in dem Agentur-Telegramm wiedergegeben, die Worte des Mikado hingegen sind in den russischen Blättern nicht enthalten. Tokio, 13. Januar 1916. Bei der Rückkehr des Premiers Okuma von dem Paradedmer im Schloß wurde ein Bombenattentat auf

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 75, 1916, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341903_329665/234>, abgerufen am 30.04.2024.