Die Grenzboten. Jg. 76, 1917, Zweites Vierteljahr.Neue Bücher Deutschen und das deutsche Eigentum sind nicht bekannt geworden. Aber Neue Bücher G. von Below, Die deutsche Geschichtsschreibung von den Befreiungs¬ Seit den Befreiungskriegen hat die Geschichtswissenschaft mancherlei Wege Neue Bücher Deutschen und das deutsche Eigentum sind nicht bekannt geworden. Aber Neue Bücher G. von Below, Die deutsche Geschichtsschreibung von den Befreiungs¬ Seit den Befreiungskriegen hat die Geschichtswissenschaft mancherlei Wege <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0396" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/332240"/> <fw type="header" place="top"> Neue Bücher</fw><lb/> <p xml:id="ID_1306" prev="#ID_1305"> Deutschen und das deutsche Eigentum sind nicht bekannt geworden. Aber<lb/> wenn wir uns nur die Zahlen vergegenwärtigen, die vor zwanzig Jahren<lb/> gültig waren, so sehen wir doch, daß es sich um ansehnliche Beträge handelt,<lb/> um ein Reservekapital des deutschen Volkes, das bisher als völlig sicher an-<lb/> gesehen worden war. Je nach der Stellung, welche die guatemaltekische Regierung<lb/> einnehmen wird, vielleicht auch einnehmen muß, ist die Sorge nicht unberechtigt,<lb/> daß die Früchte jahrelangen Fleißes und treuer ehrlicher Arbeit vieler unserer<lb/> Landsleute auch in diesem entlegenen Lande gefährdet sind; ja es ist denkbar,<lb/> daß das leicht beeinflußbare romanische Volk durch die nun sicherlich einsetzende<lb/> uferlose Pressehetze allmählich so nachdrücklich gegen uns gestimmt wird, daß<lb/> auch dem späteren Wiederaufbau unserer wirtschaftlichen Anlagen und Beziehungen<lb/> ein erheblicher Widerstand entgegengesetzt werden dürfte. Aber wir dürfen<lb/> trotz allem die feste Überzeugung hegen, daß schließlich doch die Tüchtigkeit<lb/> und Zuverlässigkeit unserer deutschen Landsleute auch auf mittelamerikanischen<lb/> Boden sich wieder die bevorzugte Stellung erringen werden, die sie bisher<lb/> eingenommen haben!</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Neue Bücher</head><lb/> <p xml:id="ID_1307"> G. von Below, Die deutsche Geschichtsschreibung von den Befreiungs¬<lb/> kriegen bis zu unseren Tagen. Geschichte und Kulturgeschichte. Verlag<lb/> von Quelle u. Meyer, Leipzig 1916. Preis geh. 3,50 M., geb. 4 M.</p><lb/> <p xml:id="ID_1308" next="#ID_1309"> Seit den Befreiungskriegen hat die Geschichtswissenschaft mancherlei Wege<lb/> eingeschlagen, die zum Teil irrezuführen drohten, heute aber scheint sie fast zu den<lb/> Grundsätzen der alten, echten Auffassung zurückzukehren und mit Hilfe des neu-<lb/> Zeitlichen wissenschaftlichen Rüstzeugs zu einem vertieften Ausbau der Erkenntnis<lb/> zu gelangen. Die Geschlossenheit dieser Forschungsperiode ist so stark, daß Below<lb/> sie aus der allgemeinen Geschichte der Historiographie heraustost und ihre ge¬<lb/> sonderte Darstellung im vorliegenden Werke unternimmt. Er schildert die Über¬<lb/> windung der rationalistischen Geschichtsauffassung durch die Romantik, die sich<lb/> ganz und gar nicht auf das Gebiet der Dichtkunst beschränkt, stehen doch gerade<lb/> die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die die Männer der romantischen Bewegung<lb/> gewonnen haben, an erster Stelle. Below zeigt, wie sämtliche Disziplinen, die<lb/> man als historische bezeichnen kann, von der romantischen Bewegung neues Leben<lb/> oder ihr Leben überhaupt empfangen haben, um dann über die Romantiker unter<lb/> den Historikern, Leo und Ranke und seine Schüler, zu der Opposition gegen Ranke</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0396]
Neue Bücher
Deutschen und das deutsche Eigentum sind nicht bekannt geworden. Aber
wenn wir uns nur die Zahlen vergegenwärtigen, die vor zwanzig Jahren
gültig waren, so sehen wir doch, daß es sich um ansehnliche Beträge handelt,
um ein Reservekapital des deutschen Volkes, das bisher als völlig sicher an-
gesehen worden war. Je nach der Stellung, welche die guatemaltekische Regierung
einnehmen wird, vielleicht auch einnehmen muß, ist die Sorge nicht unberechtigt,
daß die Früchte jahrelangen Fleißes und treuer ehrlicher Arbeit vieler unserer
Landsleute auch in diesem entlegenen Lande gefährdet sind; ja es ist denkbar,
daß das leicht beeinflußbare romanische Volk durch die nun sicherlich einsetzende
uferlose Pressehetze allmählich so nachdrücklich gegen uns gestimmt wird, daß
auch dem späteren Wiederaufbau unserer wirtschaftlichen Anlagen und Beziehungen
ein erheblicher Widerstand entgegengesetzt werden dürfte. Aber wir dürfen
trotz allem die feste Überzeugung hegen, daß schließlich doch die Tüchtigkeit
und Zuverlässigkeit unserer deutschen Landsleute auch auf mittelamerikanischen
Boden sich wieder die bevorzugte Stellung erringen werden, die sie bisher
eingenommen haben!
Neue Bücher
G. von Below, Die deutsche Geschichtsschreibung von den Befreiungs¬
kriegen bis zu unseren Tagen. Geschichte und Kulturgeschichte. Verlag
von Quelle u. Meyer, Leipzig 1916. Preis geh. 3,50 M., geb. 4 M.
Seit den Befreiungskriegen hat die Geschichtswissenschaft mancherlei Wege
eingeschlagen, die zum Teil irrezuführen drohten, heute aber scheint sie fast zu den
Grundsätzen der alten, echten Auffassung zurückzukehren und mit Hilfe des neu-
Zeitlichen wissenschaftlichen Rüstzeugs zu einem vertieften Ausbau der Erkenntnis
zu gelangen. Die Geschlossenheit dieser Forschungsperiode ist so stark, daß Below
sie aus der allgemeinen Geschichte der Historiographie heraustost und ihre ge¬
sonderte Darstellung im vorliegenden Werke unternimmt. Er schildert die Über¬
windung der rationalistischen Geschichtsauffassung durch die Romantik, die sich
ganz und gar nicht auf das Gebiet der Dichtkunst beschränkt, stehen doch gerade
die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die die Männer der romantischen Bewegung
gewonnen haben, an erster Stelle. Below zeigt, wie sämtliche Disziplinen, die
man als historische bezeichnen kann, von der romantischen Bewegung neues Leben
oder ihr Leben überhaupt empfangen haben, um dann über die Romantiker unter
den Historikern, Leo und Ranke und seine Schüler, zu der Opposition gegen Ranke
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