Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Drittes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Materialien zur Polenpolitik

hat, wie Höflichkeit bei einem Chauffeur. In Pirmasens aber, in Pirmasens
haben, wie eine Gerichtsverhandlung enthüllte, Lehrlinge von fünfzehn und sech¬
zehn Jahren mit verbotenen Lederhändeln Vermögen von 50000 bis 60000 Mark
verdient. Die soziale Entwicklung führt Grotesktanze auf und was täglich tausend¬
fach geschieht, reißt Wunden in Existenzen, Seelen, Weltanschauungen, Würden
und bisher unerschütterlich gewesene Begriffe. Da ist größer noch, als das Be¬
dürfnis nach Butter und Eiern, das Bedürfnis nach Takt. Takt von den<in, die
ans der Butterseite des Kriegsschicksals sitzen, Takt von Händlern und Besitzern
aller Art. Takt von den für Dinge, wie den Prinzenprozeß Verantwortlicher,
Takt von jedem, der auch nur ein kleines Stückchen der so unendlich verschärften
Staatsautorität verwaltet. Auch daheim brennen tausend empfindliche Wunden
und brennen am schärfsten, wenn von tölpelhaften Händen das Salz der Takt¬
losigkeit hineingestreut wird. Ein neuer Knigge sollte neue Regeln über den Takt
im Heunkrieg und den Umgang mit den wirtschaftlich und sozial Kriegsbeschädigten
aufstellen. Es sollte, um mit dem .Kleinen aber Wichtigen zu beginnen, aus¬
einandersetzen, wie taktlos es ist, irgendwie zu zeigen, daß man hat, was andere
nicht haben, daß man "gottseidank" keinerlei Mangel leidet. Es ist taktlos, öffent¬
lich und förmlich demonstrativ gut zu leben, taktlos, mit Eleganz zu protzen, takt¬
los, Wucherpreise zu zahlen, taktlos, irgendwie eine Ausnahmestellung den Nöten
der Zeit gegenüber zu markieren. Es ist stets taktlos, Leute, die sich aus sozialen
und wirtschaftlichen Gründen nicht wehren können, herrisch zu behandeln. Heute,
da draußen alle die gleichen Gefahren, daheim die wirtschaftlich Schwachen zehn¬
fache Nöte tragen und zur Rettung und Erhaltung des Vaterlandes alle gleich
nötig und gleich bereit sind, ist das zehnfach taktlos. Jede Art der Unritterlich-
keit gegen Frauen verstößt heute um so mehr gegen den Takt, als sich Schutzlosig-
keit der Frauen und Anforderungen aller Art an die Leistung der Frauen um¬
gekehrt quadratisch gesteigert haben und steigern werden. In diesem Sinne müßte
Knigge reäivivuZ ein neues Reglement aufstellen, das natürlich um erhebliche
Kapitel länger ausfallen müßte, wenn es einigermaßen alle widerwärtigen Zeit¬
erscheinungen erfassen wollte. Sehr wichtig wäre ein Sonderkapitel für Staats¬
männer, Politiker und Zeitungsschreiber über den Umgang mit den redenden und
schreibenden Feinden und von der durch mehr oder weniger bewußte Taktfehler
oder eitler, streberischer Rechthaberei und Sucht, das kritische Lichtlein ja recht
hell aus dem Leitartikel oder der geölten Rede herausschimmern zu lassen, be¬
triebenen unfreiwilligen Waffenlieferung an diese. Dieses Kapitel müßte er zuerst
schreiben, der neue Knigge. Meinen Sie nicht?


Ihr Nemo


Materialien zur Polenpolitik

[Beginn Spaltensatz]
Das Polentum in der Ukraine.

Die
"Ukrainischen Blätter" (Wien, Ur. 2 vom
21. Juni 1918) bringen einen Aufsatz vom
M. Sriblansjkhj (Kiew) über die Polnische
Minderheit in der Ukraine, dein wir folgende
Angaben entnehmen:

"Allerdings haben die Polen Anlaß zur
Sorge. Vor allem für ihren Großgrundbesitz
in der Ukraine, in dessen Besitz sie widerrecht¬
lich in der Zeit der günstigsten geschichtlichen

[Spaltenumbruch]

Konjunktur gelangt find. Man beachte nur
die unermeßlichen Latifundien, die sie in der
rechtsseitig vom Dujepr gelegenen Ukraine
innehaben. (Tabelle unheilig.)

Dieser Grundbesitz ist Privateigentum der
ehemaligen "Censowiki", d. h. von insgesamt
6060 Personen, von denen 3247 auf Wol-
hynien, 1304 auf Kiew und 1409 auf Po-
dolien entfallen. Was nun die ziffermäszige
Stärke der Polnischen Bevölkerung in der

[Ende Spaltensatz]
Materialien zur Polenpolitik

hat, wie Höflichkeit bei einem Chauffeur. In Pirmasens aber, in Pirmasens
haben, wie eine Gerichtsverhandlung enthüllte, Lehrlinge von fünfzehn und sech¬
zehn Jahren mit verbotenen Lederhändeln Vermögen von 50000 bis 60000 Mark
verdient. Die soziale Entwicklung führt Grotesktanze auf und was täglich tausend¬
fach geschieht, reißt Wunden in Existenzen, Seelen, Weltanschauungen, Würden
und bisher unerschütterlich gewesene Begriffe. Da ist größer noch, als das Be¬
dürfnis nach Butter und Eiern, das Bedürfnis nach Takt. Takt von den<in, die
ans der Butterseite des Kriegsschicksals sitzen, Takt von Händlern und Besitzern
aller Art. Takt von den für Dinge, wie den Prinzenprozeß Verantwortlicher,
Takt von jedem, der auch nur ein kleines Stückchen der so unendlich verschärften
Staatsautorität verwaltet. Auch daheim brennen tausend empfindliche Wunden
und brennen am schärfsten, wenn von tölpelhaften Händen das Salz der Takt¬
losigkeit hineingestreut wird. Ein neuer Knigge sollte neue Regeln über den Takt
im Heunkrieg und den Umgang mit den wirtschaftlich und sozial Kriegsbeschädigten
aufstellen. Es sollte, um mit dem .Kleinen aber Wichtigen zu beginnen, aus¬
einandersetzen, wie taktlos es ist, irgendwie zu zeigen, daß man hat, was andere
nicht haben, daß man „gottseidank" keinerlei Mangel leidet. Es ist taktlos, öffent¬
lich und förmlich demonstrativ gut zu leben, taktlos, mit Eleganz zu protzen, takt¬
los, Wucherpreise zu zahlen, taktlos, irgendwie eine Ausnahmestellung den Nöten
der Zeit gegenüber zu markieren. Es ist stets taktlos, Leute, die sich aus sozialen
und wirtschaftlichen Gründen nicht wehren können, herrisch zu behandeln. Heute,
da draußen alle die gleichen Gefahren, daheim die wirtschaftlich Schwachen zehn¬
fache Nöte tragen und zur Rettung und Erhaltung des Vaterlandes alle gleich
nötig und gleich bereit sind, ist das zehnfach taktlos. Jede Art der Unritterlich-
keit gegen Frauen verstößt heute um so mehr gegen den Takt, als sich Schutzlosig-
keit der Frauen und Anforderungen aller Art an die Leistung der Frauen um¬
gekehrt quadratisch gesteigert haben und steigern werden. In diesem Sinne müßte
Knigge reäivivuZ ein neues Reglement aufstellen, das natürlich um erhebliche
Kapitel länger ausfallen müßte, wenn es einigermaßen alle widerwärtigen Zeit¬
erscheinungen erfassen wollte. Sehr wichtig wäre ein Sonderkapitel für Staats¬
männer, Politiker und Zeitungsschreiber über den Umgang mit den redenden und
schreibenden Feinden und von der durch mehr oder weniger bewußte Taktfehler
oder eitler, streberischer Rechthaberei und Sucht, das kritische Lichtlein ja recht
hell aus dem Leitartikel oder der geölten Rede herausschimmern zu lassen, be¬
triebenen unfreiwilligen Waffenlieferung an diese. Dieses Kapitel müßte er zuerst
schreiben, der neue Knigge. Meinen Sie nicht?


Ihr Nemo


Materialien zur Polenpolitik

[Beginn Spaltensatz]
Das Polentum in der Ukraine.

Die
„Ukrainischen Blätter" (Wien, Ur. 2 vom
21. Juni 1918) bringen einen Aufsatz vom
M. Sriblansjkhj (Kiew) über die Polnische
Minderheit in der Ukraine, dein wir folgende
Angaben entnehmen:

„Allerdings haben die Polen Anlaß zur
Sorge. Vor allem für ihren Großgrundbesitz
in der Ukraine, in dessen Besitz sie widerrecht¬
lich in der Zeit der günstigsten geschichtlichen

[Spaltenumbruch]

Konjunktur gelangt find. Man beachte nur
die unermeßlichen Latifundien, die sie in der
rechtsseitig vom Dujepr gelegenen Ukraine
innehaben. (Tabelle unheilig.)

Dieser Grundbesitz ist Privateigentum der
ehemaligen „Censowiki", d. h. von insgesamt
6060 Personen, von denen 3247 auf Wol-
hynien, 1304 auf Kiew und 1409 auf Po-
dolien entfallen. Was nun die ziffermäszige
Stärke der Polnischen Bevölkerung in der

[Ende Spaltensatz]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0055" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/333900"/>
          <fw type="header" place="top"> Materialien zur Polenpolitik</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_193" prev="#ID_192"> hat, wie Höflichkeit bei einem Chauffeur. In Pirmasens aber, in Pirmasens<lb/>
haben, wie eine Gerichtsverhandlung enthüllte, Lehrlinge von fünfzehn und sech¬<lb/>
zehn Jahren mit verbotenen Lederhändeln Vermögen von 50000 bis 60000 Mark<lb/>
verdient. Die soziale Entwicklung führt Grotesktanze auf und was täglich tausend¬<lb/>
fach geschieht, reißt Wunden in Existenzen, Seelen, Weltanschauungen, Würden<lb/>
und bisher unerschütterlich gewesene Begriffe. Da ist größer noch, als das Be¬<lb/>
dürfnis nach Butter und Eiern, das Bedürfnis nach Takt. Takt von den&lt;in, die<lb/>
ans der Butterseite des Kriegsschicksals sitzen, Takt von Händlern und Besitzern<lb/>
aller Art. Takt von den für Dinge, wie den Prinzenprozeß Verantwortlicher,<lb/>
Takt von jedem, der auch nur ein kleines Stückchen der so unendlich verschärften<lb/>
Staatsautorität verwaltet. Auch daheim brennen tausend empfindliche Wunden<lb/>
und brennen am schärfsten, wenn von tölpelhaften Händen das Salz der Takt¬<lb/>
losigkeit hineingestreut wird. Ein neuer Knigge sollte neue Regeln über den Takt<lb/>
im Heunkrieg und den Umgang mit den wirtschaftlich und sozial Kriegsbeschädigten<lb/>
aufstellen. Es sollte, um mit dem .Kleinen aber Wichtigen zu beginnen, aus¬<lb/>
einandersetzen, wie taktlos es ist, irgendwie zu zeigen, daß man hat, was andere<lb/>
nicht haben, daß man &#x201E;gottseidank" keinerlei Mangel leidet. Es ist taktlos, öffent¬<lb/>
lich und förmlich demonstrativ gut zu leben, taktlos, mit Eleganz zu protzen, takt¬<lb/>
los, Wucherpreise zu zahlen, taktlos, irgendwie eine Ausnahmestellung den Nöten<lb/>
der Zeit gegenüber zu markieren. Es ist stets taktlos, Leute, die sich aus sozialen<lb/>
und wirtschaftlichen Gründen nicht wehren können, herrisch zu behandeln. Heute,<lb/>
da draußen alle die gleichen Gefahren, daheim die wirtschaftlich Schwachen zehn¬<lb/>
fache Nöte tragen und zur Rettung und Erhaltung des Vaterlandes alle gleich<lb/>
nötig und gleich bereit sind, ist das zehnfach taktlos. Jede Art der Unritterlich-<lb/>
keit gegen Frauen verstößt heute um so mehr gegen den Takt, als sich Schutzlosig-<lb/>
keit der Frauen und Anforderungen aller Art an die Leistung der Frauen um¬<lb/>
gekehrt quadratisch gesteigert haben und steigern werden. In diesem Sinne müßte<lb/>
Knigge reäivivuZ ein neues Reglement aufstellen, das natürlich um erhebliche<lb/>
Kapitel länger ausfallen müßte, wenn es einigermaßen alle widerwärtigen Zeit¬<lb/>
erscheinungen erfassen wollte. Sehr wichtig wäre ein Sonderkapitel für Staats¬<lb/>
männer, Politiker und Zeitungsschreiber über den Umgang mit den redenden und<lb/>
schreibenden Feinden und von der durch mehr oder weniger bewußte Taktfehler<lb/>
oder eitler, streberischer Rechthaberei und Sucht, das kritische Lichtlein ja recht<lb/>
hell aus dem Leitartikel oder der geölten Rede herausschimmern zu lassen, be¬<lb/>
triebenen unfreiwilligen Waffenlieferung an diese. Dieses Kapitel müßte er zuerst<lb/>
schreiben, der neue Knigge. Meinen Sie nicht?</p><lb/>
          <note type="closer"> Ihr<note type="byline"> Nemo</note></note><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        </div>
        <div n="1">
          <head> Materialien zur Polenpolitik</head><lb/>
          <cb type="start"/>
          <div n="2">
            <head> Das Polentum in der Ukraine.</head>
            <p xml:id="ID_194"> Die<lb/>
&#x201E;Ukrainischen Blätter" (Wien, Ur. 2 vom<lb/>
21. Juni 1918) bringen einen Aufsatz vom<lb/>
M. Sriblansjkhj (Kiew) über die Polnische<lb/>
Minderheit in der Ukraine, dein wir folgende<lb/>
Angaben entnehmen:</p>
            <p xml:id="ID_195" next="#ID_196"> &#x201E;Allerdings haben die Polen Anlaß zur<lb/>
Sorge. Vor allem für ihren Großgrundbesitz<lb/>
in der Ukraine, in dessen Besitz sie widerrecht¬<lb/>
lich in der Zeit der günstigsten geschichtlichen</p>
            <cb/><lb/>
            <p xml:id="ID_196" prev="#ID_195"> Konjunktur gelangt find. Man beachte nur<lb/>
die unermeßlichen Latifundien, die sie in der<lb/>
rechtsseitig vom Dujepr gelegenen Ukraine<lb/>
innehaben. (Tabelle unheilig.)</p>
            <p xml:id="ID_197" next="#ID_198"> Dieser Grundbesitz ist Privateigentum der<lb/>
ehemaligen &#x201E;Censowiki", d. h. von insgesamt<lb/>
6060 Personen, von denen 3247 auf Wol-<lb/>
hynien, 1304 auf Kiew und 1409 auf Po-<lb/>
dolien entfallen. Was nun die ziffermäszige<lb/>
Stärke der Polnischen Bevölkerung in der</p>
            <cb type="end"/><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0055] Materialien zur Polenpolitik hat, wie Höflichkeit bei einem Chauffeur. In Pirmasens aber, in Pirmasens haben, wie eine Gerichtsverhandlung enthüllte, Lehrlinge von fünfzehn und sech¬ zehn Jahren mit verbotenen Lederhändeln Vermögen von 50000 bis 60000 Mark verdient. Die soziale Entwicklung führt Grotesktanze auf und was täglich tausend¬ fach geschieht, reißt Wunden in Existenzen, Seelen, Weltanschauungen, Würden und bisher unerschütterlich gewesene Begriffe. Da ist größer noch, als das Be¬ dürfnis nach Butter und Eiern, das Bedürfnis nach Takt. Takt von den<in, die ans der Butterseite des Kriegsschicksals sitzen, Takt von Händlern und Besitzern aller Art. Takt von den für Dinge, wie den Prinzenprozeß Verantwortlicher, Takt von jedem, der auch nur ein kleines Stückchen der so unendlich verschärften Staatsautorität verwaltet. Auch daheim brennen tausend empfindliche Wunden und brennen am schärfsten, wenn von tölpelhaften Händen das Salz der Takt¬ losigkeit hineingestreut wird. Ein neuer Knigge sollte neue Regeln über den Takt im Heunkrieg und den Umgang mit den wirtschaftlich und sozial Kriegsbeschädigten aufstellen. Es sollte, um mit dem .Kleinen aber Wichtigen zu beginnen, aus¬ einandersetzen, wie taktlos es ist, irgendwie zu zeigen, daß man hat, was andere nicht haben, daß man „gottseidank" keinerlei Mangel leidet. Es ist taktlos, öffent¬ lich und förmlich demonstrativ gut zu leben, taktlos, mit Eleganz zu protzen, takt¬ los, Wucherpreise zu zahlen, taktlos, irgendwie eine Ausnahmestellung den Nöten der Zeit gegenüber zu markieren. Es ist stets taktlos, Leute, die sich aus sozialen und wirtschaftlichen Gründen nicht wehren können, herrisch zu behandeln. Heute, da draußen alle die gleichen Gefahren, daheim die wirtschaftlich Schwachen zehn¬ fache Nöte tragen und zur Rettung und Erhaltung des Vaterlandes alle gleich nötig und gleich bereit sind, ist das zehnfach taktlos. Jede Art der Unritterlich- keit gegen Frauen verstößt heute um so mehr gegen den Takt, als sich Schutzlosig- keit der Frauen und Anforderungen aller Art an die Leistung der Frauen um¬ gekehrt quadratisch gesteigert haben und steigern werden. In diesem Sinne müßte Knigge reäivivuZ ein neues Reglement aufstellen, das natürlich um erhebliche Kapitel länger ausfallen müßte, wenn es einigermaßen alle widerwärtigen Zeit¬ erscheinungen erfassen wollte. Sehr wichtig wäre ein Sonderkapitel für Staats¬ männer, Politiker und Zeitungsschreiber über den Umgang mit den redenden und schreibenden Feinden und von der durch mehr oder weniger bewußte Taktfehler oder eitler, streberischer Rechthaberei und Sucht, das kritische Lichtlein ja recht hell aus dem Leitartikel oder der geölten Rede herausschimmern zu lassen, be¬ triebenen unfreiwilligen Waffenlieferung an diese. Dieses Kapitel müßte er zuerst schreiben, der neue Knigge. Meinen Sie nicht? Ihr Nemo Materialien zur Polenpolitik Das Polentum in der Ukraine. Die „Ukrainischen Blätter" (Wien, Ur. 2 vom 21. Juni 1918) bringen einen Aufsatz vom M. Sriblansjkhj (Kiew) über die Polnische Minderheit in der Ukraine, dein wir folgende Angaben entnehmen: „Allerdings haben die Polen Anlaß zur Sorge. Vor allem für ihren Großgrundbesitz in der Ukraine, in dessen Besitz sie widerrecht¬ lich in der Zeit der günstigsten geschichtlichen Konjunktur gelangt find. Man beachte nur die unermeßlichen Latifundien, die sie in der rechtsseitig vom Dujepr gelegenen Ukraine innehaben. (Tabelle unheilig.) Dieser Grundbesitz ist Privateigentum der ehemaligen „Censowiki", d. h. von insgesamt 6060 Personen, von denen 3247 auf Wol- hynien, 1304 auf Kiew und 1409 auf Po- dolien entfallen. Was nun die ziffermäszige Stärke der Polnischen Bevölkerung in der

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341907_333844
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341907_333844/55
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 77, 1918, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341907_333844/55>, abgerufen am 04.05.2024.