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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr.

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Materialien zur ostdeutschen Frage

Materialien zur ostdeutschen Frage


Die Verbreitung der deutschen und polnischen Bevölkerung in j?osen
Und westvreußen

Unsere Karte, die Herbert Heyde unter Leitung von Professor Albrecht Penck
im Geographischen Institut der Berliner Universität ausgeführt hat, gibt ein
wesentlich richtigeres Bild der Verteilung der Deutschen und Polen als die bis¬
herigen, denn sie ist nicht nach Kreisen, sondern nach Gemeinden bearbeitet. Erst
dabei ergibt sich, wie bunt die Mischung ist und wie fast unmöglich schwierig es
sein würde, eine sogenannte "gerechte" Grenze zu finden. In den folgenden
Erläuterungen lehnen wir uns an die lichtvolle Darstellung an, die Professor Dr.
Albrecht Penck in Ur. 67 der "Deutschen Allgemeinen Zeitung" gibt.

Rein deutsch und rein polnisch heißt: mit weniger als 5 Prozent. Beimischung
der anderen Nationalität. Da springt zunächst eines in die Augen: das rein
polnische Gebiet ist in beiden Provinzen nur wenig mehr als halb so groß wie
die rein deutschen Gebiete.

Die rein deutschen Gebiete liegen im Osten und Westen der beiden Provinzen.
Das Gebiet um Danzig und Elbing, die ganze stark bevölkerte Weichselniederung
ist ebenso rein deutsch, wie die breite Landstrecke südlich von Marienwerder, von
der Grenze Ostpreußens bis zur Weichselniederung. Danzig als Stadt im
besonderen ist so rein deutsch wie Berlin. Auf diesem Gebiet sitzen auf 3400 Quadrat¬
kilometer ungefähr 456000 Deutsche und keine 15600 Polen, also nur etwa
3 Prozent. Im Osten des Regierungsbezirks Bromberg legt sich um den
Oberlauf der We esset, ehe sie nach Norden umbiegt, eine rein deutsche Sprachinsel
zwischen Bromberg und Thorn.

Die rein deutschen Gebiete im Westen der Provinz Posen sind Fortsetzungen
der rein deutschen Sprachgebiete des Reiches. Nördlich in Westpreußen das große
Gebiet greift bis über Friedland und über Schneidemühl hinaus und geht nach
Süden bis an die Netze unterhalb Schneidemühl und bis an die Warihe unterhalb
Birnbaums nach der Provinz Posen über. Auch die Westspitze der P>ovinz Posen
ist rein deutsch. Eine Zunge rein deutschen Gebietes erstreckt sich hier von Meseritz
bis in die Gegend von Neutoinischel. Diese westlichen rein dnitsben Sprach¬
gebiete der Provinzen umfassen 5500 Quadratkilometer mit 208000 Deutschen
und etwa 7000 Polen, also wieder nur etwa 3 Prozent, Das genannte rein
deutsche Sprachgebiet in Westpreußen und Posen mißt 8900 Quadratkilometer und
beherbergt 664000 Deutsche. Rein deutsch ist also der fünfte Teil von Fläche und
Bewohn" rzahl beider Provinzen.

Der Augenschein lehrt, daß die rein polnischen Gebiete nirgends so geschlossen
auftreten, wie die rein deutschen. Sie finden sich nur in rein ländlichen Gebieten.
Die Städte haben auch in der Provinz Posen wenigstens 10 Prozent, gewöhnlich
aber 25 oder mehr Prozent Deutsche. Die schwer abgrenzbaren schwarzen Keile
füllen vor allem den Süden der Provinz und greifen nur in einen kleinen Bezirk
südlich Krotoschin in den Regierungsbezirk Breslau über. Nördlich Posens und
erst recht in Westpreußen werden sie spärlich. schätzungsweise füllen diese rein
polnischen Gebiete 5000 Quadratkilometer mit kaum mehr als 370000 Einwohern,
darunter 13000 Deutsche. Also nach Zahl der Fläche wenig mehr als die Hälfte
des rein deutschen GebietsI

Die völkisch reinen Gebiete sind, wie wir sehen, für beide Nationalitäten
überwiegend Randgebiete. Der Kern der Provinzen, der dreiviertel des Bodens
umfaßt, ist gemischtsprachig. Wohl haben im Norden die Deutschen, im Süden
die Polen die Mehrzahl, eine irgendwie klar trennende Abgrenzung aber ist bei
dem starken Ineinandergreifen der Gebiete schlechtweg unmöglich. Um nur eins
der vielen Beispiele zu wählen: die polnische Sprachinsel von Bomst ist von einem
überwiegend deutschen Gebiete umschlossen.


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Die Verbreitung der deutschen und polnischen Bevölkerung in j?osen
Und westvreußen

Unsere Karte, die Herbert Heyde unter Leitung von Professor Albrecht Penck
im Geographischen Institut der Berliner Universität ausgeführt hat, gibt ein
wesentlich richtigeres Bild der Verteilung der Deutschen und Polen als die bis¬
herigen, denn sie ist nicht nach Kreisen, sondern nach Gemeinden bearbeitet. Erst
dabei ergibt sich, wie bunt die Mischung ist und wie fast unmöglich schwierig es
sein würde, eine sogenannte „gerechte" Grenze zu finden. In den folgenden
Erläuterungen lehnen wir uns an die lichtvolle Darstellung an, die Professor Dr.
Albrecht Penck in Ur. 67 der „Deutschen Allgemeinen Zeitung" gibt.

Rein deutsch und rein polnisch heißt: mit weniger als 5 Prozent. Beimischung
der anderen Nationalität. Da springt zunächst eines in die Augen: das rein
polnische Gebiet ist in beiden Provinzen nur wenig mehr als halb so groß wie
die rein deutschen Gebiete.

Die rein deutschen Gebiete liegen im Osten und Westen der beiden Provinzen.
Das Gebiet um Danzig und Elbing, die ganze stark bevölkerte Weichselniederung
ist ebenso rein deutsch, wie die breite Landstrecke südlich von Marienwerder, von
der Grenze Ostpreußens bis zur Weichselniederung. Danzig als Stadt im
besonderen ist so rein deutsch wie Berlin. Auf diesem Gebiet sitzen auf 3400 Quadrat¬
kilometer ungefähr 456000 Deutsche und keine 15600 Polen, also nur etwa
3 Prozent. Im Osten des Regierungsbezirks Bromberg legt sich um den
Oberlauf der We esset, ehe sie nach Norden umbiegt, eine rein deutsche Sprachinsel
zwischen Bromberg und Thorn.

Die rein deutschen Gebiete im Westen der Provinz Posen sind Fortsetzungen
der rein deutschen Sprachgebiete des Reiches. Nördlich in Westpreußen das große
Gebiet greift bis über Friedland und über Schneidemühl hinaus und geht nach
Süden bis an die Netze unterhalb Schneidemühl und bis an die Warihe unterhalb
Birnbaums nach der Provinz Posen über. Auch die Westspitze der P>ovinz Posen
ist rein deutsch. Eine Zunge rein deutschen Gebietes erstreckt sich hier von Meseritz
bis in die Gegend von Neutoinischel. Diese westlichen rein dnitsben Sprach¬
gebiete der Provinzen umfassen 5500 Quadratkilometer mit 208000 Deutschen
und etwa 7000 Polen, also wieder nur etwa 3 Prozent, Das genannte rein
deutsche Sprachgebiet in Westpreußen und Posen mißt 8900 Quadratkilometer und
beherbergt 664000 Deutsche. Rein deutsch ist also der fünfte Teil von Fläche und
Bewohn» rzahl beider Provinzen.

Der Augenschein lehrt, daß die rein polnischen Gebiete nirgends so geschlossen
auftreten, wie die rein deutschen. Sie finden sich nur in rein ländlichen Gebieten.
Die Städte haben auch in der Provinz Posen wenigstens 10 Prozent, gewöhnlich
aber 25 oder mehr Prozent Deutsche. Die schwer abgrenzbaren schwarzen Keile
füllen vor allem den Süden der Provinz und greifen nur in einen kleinen Bezirk
südlich Krotoschin in den Regierungsbezirk Breslau über. Nördlich Posens und
erst recht in Westpreußen werden sie spärlich. schätzungsweise füllen diese rein
polnischen Gebiete 5000 Quadratkilometer mit kaum mehr als 370000 Einwohern,
darunter 13000 Deutsche. Also nach Zahl der Fläche wenig mehr als die Hälfte
des rein deutschen GebietsI

Die völkisch reinen Gebiete sind, wie wir sehen, für beide Nationalitäten
überwiegend Randgebiete. Der Kern der Provinzen, der dreiviertel des Bodens
umfaßt, ist gemischtsprachig. Wohl haben im Norden die Deutschen, im Süden
die Polen die Mehrzahl, eine irgendwie klar trennende Abgrenzung aber ist bei
dem starken Ineinandergreifen der Gebiete schlechtweg unmöglich. Um nur eins
der vielen Beispiele zu wählen: die polnische Sprachinsel von Bomst ist von einem
überwiegend deutschen Gebiete umschlossen.


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[0338] Materialien zur ostdeutschen Frage Materialien zur ostdeutschen Frage Die Verbreitung der deutschen und polnischen Bevölkerung in j?osen Und westvreußen Unsere Karte, die Herbert Heyde unter Leitung von Professor Albrecht Penck im Geographischen Institut der Berliner Universität ausgeführt hat, gibt ein wesentlich richtigeres Bild der Verteilung der Deutschen und Polen als die bis¬ herigen, denn sie ist nicht nach Kreisen, sondern nach Gemeinden bearbeitet. Erst dabei ergibt sich, wie bunt die Mischung ist und wie fast unmöglich schwierig es sein würde, eine sogenannte „gerechte" Grenze zu finden. In den folgenden Erläuterungen lehnen wir uns an die lichtvolle Darstellung an, die Professor Dr. Albrecht Penck in Ur. 67 der „Deutschen Allgemeinen Zeitung" gibt. Rein deutsch und rein polnisch heißt: mit weniger als 5 Prozent. Beimischung der anderen Nationalität. Da springt zunächst eines in die Augen: das rein polnische Gebiet ist in beiden Provinzen nur wenig mehr als halb so groß wie die rein deutschen Gebiete. Die rein deutschen Gebiete liegen im Osten und Westen der beiden Provinzen. Das Gebiet um Danzig und Elbing, die ganze stark bevölkerte Weichselniederung ist ebenso rein deutsch, wie die breite Landstrecke südlich von Marienwerder, von der Grenze Ostpreußens bis zur Weichselniederung. Danzig als Stadt im besonderen ist so rein deutsch wie Berlin. Auf diesem Gebiet sitzen auf 3400 Quadrat¬ kilometer ungefähr 456000 Deutsche und keine 15600 Polen, also nur etwa 3 Prozent. Im Osten des Regierungsbezirks Bromberg legt sich um den Oberlauf der We esset, ehe sie nach Norden umbiegt, eine rein deutsche Sprachinsel zwischen Bromberg und Thorn. Die rein deutschen Gebiete im Westen der Provinz Posen sind Fortsetzungen der rein deutschen Sprachgebiete des Reiches. Nördlich in Westpreußen das große Gebiet greift bis über Friedland und über Schneidemühl hinaus und geht nach Süden bis an die Netze unterhalb Schneidemühl und bis an die Warihe unterhalb Birnbaums nach der Provinz Posen über. Auch die Westspitze der P>ovinz Posen ist rein deutsch. Eine Zunge rein deutschen Gebietes erstreckt sich hier von Meseritz bis in die Gegend von Neutoinischel. Diese westlichen rein dnitsben Sprach¬ gebiete der Provinzen umfassen 5500 Quadratkilometer mit 208000 Deutschen und etwa 7000 Polen, also wieder nur etwa 3 Prozent, Das genannte rein deutsche Sprachgebiet in Westpreußen und Posen mißt 8900 Quadratkilometer und beherbergt 664000 Deutsche. Rein deutsch ist also der fünfte Teil von Fläche und Bewohn» rzahl beider Provinzen. Der Augenschein lehrt, daß die rein polnischen Gebiete nirgends so geschlossen auftreten, wie die rein deutschen. Sie finden sich nur in rein ländlichen Gebieten. Die Städte haben auch in der Provinz Posen wenigstens 10 Prozent, gewöhnlich aber 25 oder mehr Prozent Deutsche. Die schwer abgrenzbaren schwarzen Keile füllen vor allem den Süden der Provinz und greifen nur in einen kleinen Bezirk südlich Krotoschin in den Regierungsbezirk Breslau über. Nördlich Posens und erst recht in Westpreußen werden sie spärlich. schätzungsweise füllen diese rein polnischen Gebiete 5000 Quadratkilometer mit kaum mehr als 370000 Einwohern, darunter 13000 Deutsche. Also nach Zahl der Fläche wenig mehr als die Hälfte des rein deutschen GebietsI Die völkisch reinen Gebiete sind, wie wir sehen, für beide Nationalitäten überwiegend Randgebiete. Der Kern der Provinzen, der dreiviertel des Bodens umfaßt, ist gemischtsprachig. Wohl haben im Norden die Deutschen, im Süden die Polen die Mehrzahl, eine irgendwie klar trennende Abgrenzung aber ist bei dem starken Ineinandergreifen der Gebiete schlechtweg unmöglich. Um nur eins der vielen Beispiele zu wählen: die polnische Sprachinsel von Bomst ist von einem überwiegend deutschen Gebiete umschlossen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/338>, abgerufen am 29.04.2024.