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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr.

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Aus den Deutschen Volksräten

Also weder Zeit noch Raum noch Zahl begründen irgendwie zwingend
polnische Ansprüche auf deutsches Land. Daß Polen zum Meer will, ist begreif¬
lich und das? die Weichsellande ehedem einmal unter polnischer Oberhoheit ge¬
standen haben, bestreitet keiner. Haben diese doch recht ausgedehnten Zeiten sie
zu polonisicren vermocht? .Nein, die Weichsellande haben in diesen Zeiten auf
Grund höherer Kultur und besserer ethischer Fähigkeiten -- Fleiß und Ausdauer --
ihren alten deutschen Charakter gut bewahrt. Und heute hat die große Sprach¬
insel Ost- und Westpreußens, die, wie wir sehen, in den Niederungsgegenden
weit über Danzig lstnausreicht, zehnmal soviel deutsche Bewohner, als das ohne¬
hin nur gemischtsprachige polmich-kassubische Land zwischen Bromberg und Rixhöft
ans den sandigen Höh>n Westpreußens, das nirgends Anschluß an andere polnische
Gebiete hat, sondern deutlich von der deutschen Südwest-Nordost-Brücke abgetrennt
wird -- Gewiß, was für Böhmen die Elbe schon war, muß und kann für Polen
die'Weichsel werden. Ein Auefnhrweg. den Zollschranken nicht erschweren. Da¬
mit ist aber auch alles nötige und alles billige zugestanden.

Im Regierungsbezirk Posen nun stehen die Deutschen zu den Polen wie
7 zu 15. Si>er nirgends sitzt in größerer Ausdehnung das polnische Element
rein beieinander. Und das starke deutsche Bürgertum der Städte schlingt überall
kaum lösbare, nur zerreißbare wirtschaftliche Bande mit dem übrigen Preußen.

Damit kön wen wir vom schon für den Polen nicht erweisbaren Recht der
reinen Zahl zum R ehe, das Wirtschaft und Kultur gibt. Und da bringt die
Arbeit von Dr. Moritz Weiß "Die Stellung des Deutschtums in Posen und West-
Pr,'uß"in," ans welche die Mitteilungen r,och zurückkommen (W. Greve. Berlin),
den sehr klaren Nachweis, daß die beiden Lande von jeher ganz deutsch kultiviert
waren. Beginnend mit der Kolonistenarbeit im 13 Jahrhundert war der Deutsche
hier der Kuilurbringer und zwar nicht nur als Städtegründer, sondern auch als
Bauer, dem doppelt soviel Land zugewiesen wurde, weil er doppelt soviel zu be¬
arbeiten verstand. Wie sich das im Auf und Ab der Zeiten allmählich entwickelt
und gesteigert hat, dafür sprechen am besten die kurz zusammenfassenden Schlu߬
sätze der Schrift von Weiß, von denen wir die zweite Hälfte wiedergeben:

"Der Grundbesitz, auch der Privaibesitz, ist überwiegend deutsch. -- Das
deutsche Bauerntum besitzt in Posen mehr Land als das polnische. -- Das Deutsch¬
tum ist im Grundbesitz in Posen stärker als das Polentum in Ostgalizisn. -- Die
Städte sind überwiegend deuisch, auch ohne Militär und Beamtentum. -- Der
Grundbesitz in ihnen ist überwiegend deutsch. Handel und Verkehr ist überwiegend
deutsch. -- Gewerbe und Juduitrie sind, namentlich in den wirtschaftlich wichtigen
Betrieben, überwiegend deutsch. -- Die Deutschen zahlen unverhältnismäßig mehr
Steuern als die Polen. -- Die Deutschen haben die kulturelle Ueberlegenheit. --
Posen als landwirtschaftliches Überschußgebiet findet wirtschaftlich und verkehrs-
Vvlitisch seine natürliche Ergänzung in dem industriellen Mittel- und Westdeutsch¬
land. Die Zugehörigkeit Posens zu Preußen hat der Provinz jährlich "Zehnte
von Millionen" eingebracht.

Die Verbindung mit Polen bedeutet für die Provinz eine wirtschaftliche
Katastrophe.


Aus den Deutschen Volksräten


Die Demarkationsfrage und die Protestbewegung

[Beginn Spaltensatz]

Die ostmiirkische Franc in der Rede des
Staatssekretär pes Äußern Grafen Brockoorff-
Rluihau in der Nationalversammlung am
14. Februar 1919: ". . . Sind wir hiernach
entschlossen, ringsumher zugunsten deutscher

[Spaltenumbruch]

Brüder das Recht der Nationalität geltend
zu machen, so wollen wir das Recht auch da
anerkennen, wo es sich gegen unsere Macht¬
stellung wendet. Das gilt bor allem für das
Volk der Polen. Wir haben uns bereit er-

[Ende Spaltensatz]
Aus den Deutschen Volksräten

Also weder Zeit noch Raum noch Zahl begründen irgendwie zwingend
polnische Ansprüche auf deutsches Land. Daß Polen zum Meer will, ist begreif¬
lich und das? die Weichsellande ehedem einmal unter polnischer Oberhoheit ge¬
standen haben, bestreitet keiner. Haben diese doch recht ausgedehnten Zeiten sie
zu polonisicren vermocht? .Nein, die Weichsellande haben in diesen Zeiten auf
Grund höherer Kultur und besserer ethischer Fähigkeiten — Fleiß und Ausdauer —
ihren alten deutschen Charakter gut bewahrt. Und heute hat die große Sprach¬
insel Ost- und Westpreußens, die, wie wir sehen, in den Niederungsgegenden
weit über Danzig lstnausreicht, zehnmal soviel deutsche Bewohner, als das ohne¬
hin nur gemischtsprachige polmich-kassubische Land zwischen Bromberg und Rixhöft
ans den sandigen Höh>n Westpreußens, das nirgends Anschluß an andere polnische
Gebiete hat, sondern deutlich von der deutschen Südwest-Nordost-Brücke abgetrennt
wird — Gewiß, was für Böhmen die Elbe schon war, muß und kann für Polen
die'Weichsel werden. Ein Auefnhrweg. den Zollschranken nicht erschweren. Da¬
mit ist aber auch alles nötige und alles billige zugestanden.

Im Regierungsbezirk Posen nun stehen die Deutschen zu den Polen wie
7 zu 15. Si>er nirgends sitzt in größerer Ausdehnung das polnische Element
rein beieinander. Und das starke deutsche Bürgertum der Städte schlingt überall
kaum lösbare, nur zerreißbare wirtschaftliche Bande mit dem übrigen Preußen.

Damit kön wen wir vom schon für den Polen nicht erweisbaren Recht der
reinen Zahl zum R ehe, das Wirtschaft und Kultur gibt. Und da bringt die
Arbeit von Dr. Moritz Weiß „Die Stellung des Deutschtums in Posen und West-
Pr,'uß«in," ans welche die Mitteilungen r,och zurückkommen (W. Greve. Berlin),
den sehr klaren Nachweis, daß die beiden Lande von jeher ganz deutsch kultiviert
waren. Beginnend mit der Kolonistenarbeit im 13 Jahrhundert war der Deutsche
hier der Kuilurbringer und zwar nicht nur als Städtegründer, sondern auch als
Bauer, dem doppelt soviel Land zugewiesen wurde, weil er doppelt soviel zu be¬
arbeiten verstand. Wie sich das im Auf und Ab der Zeiten allmählich entwickelt
und gesteigert hat, dafür sprechen am besten die kurz zusammenfassenden Schlu߬
sätze der Schrift von Weiß, von denen wir die zweite Hälfte wiedergeben:

„Der Grundbesitz, auch der Privaibesitz, ist überwiegend deutsch. — Das
deutsche Bauerntum besitzt in Posen mehr Land als das polnische. — Das Deutsch¬
tum ist im Grundbesitz in Posen stärker als das Polentum in Ostgalizisn. — Die
Städte sind überwiegend deuisch, auch ohne Militär und Beamtentum. — Der
Grundbesitz in ihnen ist überwiegend deutsch. Handel und Verkehr ist überwiegend
deutsch. — Gewerbe und Juduitrie sind, namentlich in den wirtschaftlich wichtigen
Betrieben, überwiegend deutsch. — Die Deutschen zahlen unverhältnismäßig mehr
Steuern als die Polen. — Die Deutschen haben die kulturelle Ueberlegenheit. —
Posen als landwirtschaftliches Überschußgebiet findet wirtschaftlich und verkehrs-
Vvlitisch seine natürliche Ergänzung in dem industriellen Mittel- und Westdeutsch¬
land. Die Zugehörigkeit Posens zu Preußen hat der Provinz jährlich „Zehnte
von Millionen" eingebracht.

Die Verbindung mit Polen bedeutet für die Provinz eine wirtschaftliche
Katastrophe.


Aus den Deutschen Volksräten


Die Demarkationsfrage und die Protestbewegung

[Beginn Spaltensatz]

Die ostmiirkische Franc in der Rede des
Staatssekretär pes Äußern Grafen Brockoorff-
Rluihau in der Nationalversammlung am
14. Februar 1919: „. . . Sind wir hiernach
entschlossen, ringsumher zugunsten deutscher

[Spaltenumbruch]

Brüder das Recht der Nationalität geltend
zu machen, so wollen wir das Recht auch da
anerkennen, wo es sich gegen unsere Macht¬
stellung wendet. Das gilt bor allem für das
Volk der Polen. Wir haben uns bereit er-

[Ende Spaltensatz]
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[0341] Aus den Deutschen Volksräten Also weder Zeit noch Raum noch Zahl begründen irgendwie zwingend polnische Ansprüche auf deutsches Land. Daß Polen zum Meer will, ist begreif¬ lich und das? die Weichsellande ehedem einmal unter polnischer Oberhoheit ge¬ standen haben, bestreitet keiner. Haben diese doch recht ausgedehnten Zeiten sie zu polonisicren vermocht? .Nein, die Weichsellande haben in diesen Zeiten auf Grund höherer Kultur und besserer ethischer Fähigkeiten — Fleiß und Ausdauer — ihren alten deutschen Charakter gut bewahrt. Und heute hat die große Sprach¬ insel Ost- und Westpreußens, die, wie wir sehen, in den Niederungsgegenden weit über Danzig lstnausreicht, zehnmal soviel deutsche Bewohner, als das ohne¬ hin nur gemischtsprachige polmich-kassubische Land zwischen Bromberg und Rixhöft ans den sandigen Höh>n Westpreußens, das nirgends Anschluß an andere polnische Gebiete hat, sondern deutlich von der deutschen Südwest-Nordost-Brücke abgetrennt wird — Gewiß, was für Böhmen die Elbe schon war, muß und kann für Polen die'Weichsel werden. Ein Auefnhrweg. den Zollschranken nicht erschweren. Da¬ mit ist aber auch alles nötige und alles billige zugestanden. Im Regierungsbezirk Posen nun stehen die Deutschen zu den Polen wie 7 zu 15. Si>er nirgends sitzt in größerer Ausdehnung das polnische Element rein beieinander. Und das starke deutsche Bürgertum der Städte schlingt überall kaum lösbare, nur zerreißbare wirtschaftliche Bande mit dem übrigen Preußen. Damit kön wen wir vom schon für den Polen nicht erweisbaren Recht der reinen Zahl zum R ehe, das Wirtschaft und Kultur gibt. Und da bringt die Arbeit von Dr. Moritz Weiß „Die Stellung des Deutschtums in Posen und West- Pr,'uß«in," ans welche die Mitteilungen r,och zurückkommen (W. Greve. Berlin), den sehr klaren Nachweis, daß die beiden Lande von jeher ganz deutsch kultiviert waren. Beginnend mit der Kolonistenarbeit im 13 Jahrhundert war der Deutsche hier der Kuilurbringer und zwar nicht nur als Städtegründer, sondern auch als Bauer, dem doppelt soviel Land zugewiesen wurde, weil er doppelt soviel zu be¬ arbeiten verstand. Wie sich das im Auf und Ab der Zeiten allmählich entwickelt und gesteigert hat, dafür sprechen am besten die kurz zusammenfassenden Schlu߬ sätze der Schrift von Weiß, von denen wir die zweite Hälfte wiedergeben: „Der Grundbesitz, auch der Privaibesitz, ist überwiegend deutsch. — Das deutsche Bauerntum besitzt in Posen mehr Land als das polnische. — Das Deutsch¬ tum ist im Grundbesitz in Posen stärker als das Polentum in Ostgalizisn. — Die Städte sind überwiegend deuisch, auch ohne Militär und Beamtentum. — Der Grundbesitz in ihnen ist überwiegend deutsch. Handel und Verkehr ist überwiegend deutsch. — Gewerbe und Juduitrie sind, namentlich in den wirtschaftlich wichtigen Betrieben, überwiegend deutsch. — Die Deutschen zahlen unverhältnismäßig mehr Steuern als die Polen. — Die Deutschen haben die kulturelle Ueberlegenheit. — Posen als landwirtschaftliches Überschußgebiet findet wirtschaftlich und verkehrs- Vvlitisch seine natürliche Ergänzung in dem industriellen Mittel- und Westdeutsch¬ land. Die Zugehörigkeit Posens zu Preußen hat der Provinz jährlich „Zehnte von Millionen" eingebracht. Die Verbindung mit Polen bedeutet für die Provinz eine wirtschaftliche Katastrophe. Aus den Deutschen Volksräten Die Demarkationsfrage und die Protestbewegung Die ostmiirkische Franc in der Rede des Staatssekretär pes Äußern Grafen Brockoorff- Rluihau in der Nationalversammlung am 14. Februar 1919: „. . . Sind wir hiernach entschlossen, ringsumher zugunsten deutscher Brüder das Recht der Nationalität geltend zu machen, so wollen wir das Recht auch da anerkennen, wo es sich gegen unsere Macht¬ stellung wendet. Das gilt bor allem für das Volk der Polen. Wir haben uns bereit er-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/341>, abgerufen am 29.04.2024.