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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr.

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Materialien zur ostdeutschen Frage

[Beginn Spaltensatz]

Das Verhältnis der Bevölkerung Posens
innerhalb der einzelnen Kreise ist folgendes:

Prozent
I. KostenKoscian89.0
SchrodaSroda87.4
AdolnauOdolanow87,1
GostyllGostyn86,4
Schildberg -Ostrszeszow85.3
KempenKempno84,1
'
Grätz Grvdnik83,6
PleschenPleszew33,2
PosenPoznan (On)82,8
" (Or)71,2
Kozmin82,7
SabrinaSren82,6
JarotschinJarschin82,1
schmiege!Smiogel81,8
WreschenWrzesnia80,6
OstrowoOstrowo77,8
Szamotonly74,4
Krot?schiltKrotoszyn62,2
II. ObornikOborniki59,7
PosenPoznan (centre) 57,9
NawitschRawisz54,2
NeutomischelNovo TomySl54,2
BirnbaumMiedrychod51,2
BomstAxbymost50,9
III. LissaLeszno38,8
FraustadtWsohSwa31,9
SchwerinSkwierzymo8,6

Nur die drei letzten Kreise -- schmale be¬
deutungslose Gebietsstreifen -- können von
den Deutschen beansprucht werben, jedoch
nur unter der Bedingung einer weitgehenden
lokalen Autonomie sür die polnische Be¬
völkerung. Der Rest muß insgesamt Grosz-
polen angehören, und alle polnischen Güter,
die auf Grund des Gesetzes vom 19 April 1909
enteignet worden sind, müssen ihren früheren
Besitzern unverändert zurückgegeben werden.
'

2. Westpreußen

(auch Königlich Preußen genannt) umfaßt
"wolf Kreise, in denen die polnische Be¬
völkerung unbestreitbar überwiegt (mehr als
fünfzig Prozent) und zehn Kreise, in denen
ste weniger als fünfzig Prozent, zuweilen
sogar nur einen unbedeutenden Teil der
Gesamtbevölkerung ausmacht. ES muß zu¬
gegeben werden, daß gerade in Westpreußen
^e Festlegung der polnisch - preußischen

[Spaltenumbruch]

Grenze, wenn man sich an das ethnographische
Prinzip halten will, großen Schwierigkeiten
begegnet.

Die Kreise, die an das Meer grenzen,
haben in der Mehrzahl nur eine Polnische
Minderheit; diese Schwierigkeiten müssen
indessen unter allen Umständen auf eine
Weise gelöst werden, die den Ansprüchen
der Polen auf einen freien Zutritt zur
Weichselmündung, auf den Hafen von Danzig
und den ganzen Küstenstrich, die sogenannt?
Kassubei, günstig ist, einschließlich des
Kreises Putzig, mit einer polnischen Majorität
von 69,1 Prozent, aber auch einschließlich
der angrenzenden Kreise Karthaus und
Neustadt, wiewohl der letztere in Wirklich¬
keit nur 48 Prozent Polnische Bevölkerung
aufweist.

Die geographische Lage dieser Kreise ist
überall die, daß jede, andere Lösung als die
einer einfachen und glatten Rückgabe den
Interessen Polens und seiner wirtschaftlichen
Entwicklung nachteilig sein würde, mit der
wir im Hinblick auf den starken Absatz der
französischen Industrie auf den Märkten des
Ostens rechnen müssen. -

In der Annahme, daß die ritterliche
polnische Nation augenblicklich ein Element
der Ordnung zwischen dem bolschewistischen
Rußland und dem desorganisierten und zer¬
fallenden Deutschland bildet, kann die Not¬
wendigkeit, die gesetzliche Ordnung in de
Kreisen mit gemischier Bevölkerung aufrecht¬
zuerhalten, mit Fug und Recht den Grund
zu einer polnischen Besatzung geben, die dort
mehr oder weniger lang vorübergehend
dauern wird. Diese zeitweilige Besetzung
Wird in dem ersten und bedeutungsvollsten
Zeitpunkt des wirtschaftlichen Aufschwungs
Großpolens diesem einen freien Zutritt zum
Meer und zur Küste sichern und die Mög¬
lichkeit bieten, günstige Bedingungen für eine
endgültige Einverleibung dieser gemischt¬
sprachlichen Kreise in ihr Mutterland zu
schaffen. Folgendes ist das Verhältnis der
polnischen Bevölkerung zur Gesamtbe¬
völkerung in den Kreisen Westpreußens:

Prozent
I. Löbau Lubawa 79.7
Stargard Stargard 78.7
Karthaus Kartonzy 72.1
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Materialien zur ostdeutschen Frage

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Das Verhältnis der Bevölkerung Posens
innerhalb der einzelnen Kreise ist folgendes:

Prozent
I. KostenKoscian89.0
SchrodaSroda87.4
AdolnauOdolanow87,1
GostyllGostyn86,4
Schildberg -Ostrszeszow85.3
KempenKempno84,1
'
Grätz Grvdnik83,6
PleschenPleszew33,2
PosenPoznan (On)82,8
» (Or)71,2
Kozmin82,7
SabrinaSren82,6
JarotschinJarschin82,1
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OstrowoOstrowo77,8
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Krot?schiltKrotoszyn62,2
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PosenPoznan (centre) 57,9
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BirnbaumMiedrychod51,2
BomstAxbymost50,9
III. LissaLeszno38,8
FraustadtWsohSwa31,9
SchwerinSkwierzymo8,6

Nur die drei letzten Kreise — schmale be¬
deutungslose Gebietsstreifen — können von
den Deutschen beansprucht werben, jedoch
nur unter der Bedingung einer weitgehenden
lokalen Autonomie sür die polnische Be¬
völkerung. Der Rest muß insgesamt Grosz-
polen angehören, und alle polnischen Güter,
die auf Grund des Gesetzes vom 19 April 1909
enteignet worden sind, müssen ihren früheren
Besitzern unverändert zurückgegeben werden.
'

2. Westpreußen

(auch Königlich Preußen genannt) umfaßt
«wolf Kreise, in denen die polnische Be¬
völkerung unbestreitbar überwiegt (mehr als
fünfzig Prozent) und zehn Kreise, in denen
ste weniger als fünfzig Prozent, zuweilen
sogar nur einen unbedeutenden Teil der
Gesamtbevölkerung ausmacht. ES muß zu¬
gegeben werden, daß gerade in Westpreußen
^e Festlegung der polnisch - preußischen

[Spaltenumbruch]

Grenze, wenn man sich an das ethnographische
Prinzip halten will, großen Schwierigkeiten
begegnet.

Die Kreise, die an das Meer grenzen,
haben in der Mehrzahl nur eine Polnische
Minderheit; diese Schwierigkeiten müssen
indessen unter allen Umständen auf eine
Weise gelöst werden, die den Ansprüchen
der Polen auf einen freien Zutritt zur
Weichselmündung, auf den Hafen von Danzig
und den ganzen Küstenstrich, die sogenannt?
Kassubei, günstig ist, einschließlich des
Kreises Putzig, mit einer polnischen Majorität
von 69,1 Prozent, aber auch einschließlich
der angrenzenden Kreise Karthaus und
Neustadt, wiewohl der letztere in Wirklich¬
keit nur 48 Prozent Polnische Bevölkerung
aufweist.

Die geographische Lage dieser Kreise ist
überall die, daß jede, andere Lösung als die
einer einfachen und glatten Rückgabe den
Interessen Polens und seiner wirtschaftlichen
Entwicklung nachteilig sein würde, mit der
wir im Hinblick auf den starken Absatz der
französischen Industrie auf den Märkten des
Ostens rechnen müssen. -

In der Annahme, daß die ritterliche
polnische Nation augenblicklich ein Element
der Ordnung zwischen dem bolschewistischen
Rußland und dem desorganisierten und zer¬
fallenden Deutschland bildet, kann die Not¬
wendigkeit, die gesetzliche Ordnung in de
Kreisen mit gemischier Bevölkerung aufrecht¬
zuerhalten, mit Fug und Recht den Grund
zu einer polnischen Besatzung geben, die dort
mehr oder weniger lang vorübergehend
dauern wird. Diese zeitweilige Besetzung
Wird in dem ersten und bedeutungsvollsten
Zeitpunkt des wirtschaftlichen Aufschwungs
Großpolens diesem einen freien Zutritt zum
Meer und zur Küste sichern und die Mög¬
lichkeit bieten, günstige Bedingungen für eine
endgültige Einverleibung dieser gemischt¬
sprachlichen Kreise in ihr Mutterland zu
schaffen. Folgendes ist das Verhältnis der
polnischen Bevölkerung zur Gesamtbe¬
völkerung in den Kreisen Westpreußens:

Prozent
I. Löbau Lubawa 79.7
Stargard Stargard 78.7
Karthaus Kartonzy 72.1
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[0365] Materialien zur ostdeutschen Frage Das Verhältnis der Bevölkerung Posens innerhalb der einzelnen Kreise ist folgendes: Prozent I. KostenKoscian89.0 SchrodaSroda87.4 AdolnauOdolanow87,1 GostyllGostyn86,4 Schildberg -Ostrszeszow85.3 KempenKempno84,1 ' Grätz Grvdnik83,6 PleschenPleszew33,2 PosenPoznan (On)82,8 » (Or)71,2 Kozmin82,7 SabrinaSren82,6 JarotschinJarschin82,1 schmiege!Smiogel81,8 WreschenWrzesnia80,6 OstrowoOstrowo77,8 Szamotonly74,4 Krot?schiltKrotoszyn62,2 II. ObornikOborniki59,7 PosenPoznan (centre) 57,9 NawitschRawisz54,2 NeutomischelNovo TomySl54,2 BirnbaumMiedrychod51,2 BomstAxbymost50,9 III. LissaLeszno38,8 FraustadtWsohSwa31,9 SchwerinSkwierzymo8,6 Nur die drei letzten Kreise — schmale be¬ deutungslose Gebietsstreifen — können von den Deutschen beansprucht werben, jedoch nur unter der Bedingung einer weitgehenden lokalen Autonomie sür die polnische Be¬ völkerung. Der Rest muß insgesamt Grosz- polen angehören, und alle polnischen Güter, die auf Grund des Gesetzes vom 19 April 1909 enteignet worden sind, müssen ihren früheren Besitzern unverändert zurückgegeben werden. ' 2. Westpreußen (auch Königlich Preußen genannt) umfaßt «wolf Kreise, in denen die polnische Be¬ völkerung unbestreitbar überwiegt (mehr als fünfzig Prozent) und zehn Kreise, in denen ste weniger als fünfzig Prozent, zuweilen sogar nur einen unbedeutenden Teil der Gesamtbevölkerung ausmacht. ES muß zu¬ gegeben werden, daß gerade in Westpreußen ^e Festlegung der polnisch - preußischen Grenze, wenn man sich an das ethnographische Prinzip halten will, großen Schwierigkeiten begegnet. Die Kreise, die an das Meer grenzen, haben in der Mehrzahl nur eine Polnische Minderheit; diese Schwierigkeiten müssen indessen unter allen Umständen auf eine Weise gelöst werden, die den Ansprüchen der Polen auf einen freien Zutritt zur Weichselmündung, auf den Hafen von Danzig und den ganzen Küstenstrich, die sogenannt? Kassubei, günstig ist, einschließlich des Kreises Putzig, mit einer polnischen Majorität von 69,1 Prozent, aber auch einschließlich der angrenzenden Kreise Karthaus und Neustadt, wiewohl der letztere in Wirklich¬ keit nur 48 Prozent Polnische Bevölkerung aufweist. Die geographische Lage dieser Kreise ist überall die, daß jede, andere Lösung als die einer einfachen und glatten Rückgabe den Interessen Polens und seiner wirtschaftlichen Entwicklung nachteilig sein würde, mit der wir im Hinblick auf den starken Absatz der französischen Industrie auf den Märkten des Ostens rechnen müssen. - In der Annahme, daß die ritterliche polnische Nation augenblicklich ein Element der Ordnung zwischen dem bolschewistischen Rußland und dem desorganisierten und zer¬ fallenden Deutschland bildet, kann die Not¬ wendigkeit, die gesetzliche Ordnung in de Kreisen mit gemischier Bevölkerung aufrecht¬ zuerhalten, mit Fug und Recht den Grund zu einer polnischen Besatzung geben, die dort mehr oder weniger lang vorübergehend dauern wird. Diese zeitweilige Besetzung Wird in dem ersten und bedeutungsvollsten Zeitpunkt des wirtschaftlichen Aufschwungs Großpolens diesem einen freien Zutritt zum Meer und zur Küste sichern und die Mög¬ lichkeit bieten, günstige Bedingungen für eine endgültige Einverleibung dieser gemischt¬ sprachlichen Kreise in ihr Mutterland zu schaffen. Folgendes ist das Verhältnis der polnischen Bevölkerung zur Gesamtbe¬ völkerung in den Kreisen Westpreußens: Prozent I. Löbau Lubawa 79.7 Stargard Stargard 78.7 Karthaus Kartonzy 72.1

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/365>, abgerufen am 29.04.2024.