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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr.

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Materialien zur ostdeutschen Frage

des Landes zu beiden Seiten der Netze gab, zu keiner Besudelung gekommen.
Um 1233 erklärte Erzbischof Vizentius von Gnesen, kein Mensch wisse sich zu er¬
innern, daß in dieser Gegend -- gemeint ist das Land zu beiden Seiten der
Netze -- je ein Bodenbau stattgefunden habe. Erst im Jahre 1288 wurde Jcik-
torowo und Prof-Kowoermühle -- beides unweit Samotschin -- von Bogi-lauZ
von Asch gegründet und mit Deutschen besiedelt. Alles andere Land des Kreises
bleibt "Maurunga", d. h. Land der ungebrochenen Grasnarbe. Und wenn heute
das Deutschtum südlich der Netze im Umfange des Kreises Kolmar weiter vor¬
greift, als irgend wo anders auf der ganzen Linie, so ist es hauptsächlich dem
Umstände zu verdanken, daß das Land gänzlich unbesied.le war.

1434 wurde Kolmar "zu Magdeburgisch", d. h. deutschem Recht gegründet.
Das Magdeburgische Recht wurde, wie geschichtlich erwiesen, nur istüdten mit
ganz oder doch überwiegend deutscher Bevölkerung gewährt.

Ende des 16. Jahrhunderts setzte eine durchgreifende Besiedelung des Landes
ein; es entstanden die im weiten Halbkreise nach Süden und Westen hin liegen-
den Holländer und Schulzendörfer. 1597 gründeten die ehrbaren Johann Borth
und Martin Schwerte als Holländerdorf Asch-Hauland. Um dieselbe Zeit ent¬
standen auf die Veranlassung des Starosten Stanislaus von Gorka aus Asch die
Schulzendörfer Erpel und Schönfeld, auf Veranlassung seines Nachfolgers
Potulicki Stöwen und Stüsselsdorf. Um das Jahr 1600 wurden ferner die
Schnlzendörfer Kahlstädt, Jänkendorf und Gramsdorf ins Leben gerufen. 1637
grüdeten Daniel und Paul Arndt Podanin, wo drei Jahre später schon eine
evangelische Kirche bestand. In größeren Zwischenräumen entstanden Natlaj (1674),
Hermstal (1730), Knarrhütte (1730). Strelitz (1753), Podstvlitz (1700). Strosewo
(1750) und Braknitz.

Seit 1656 besteht in der Stadt Kolmar eine blühende deutsche Tuchmacher¬
industrie. Im Tuchmacbermnungsbuch von 1665 werden 31 deutsche Namen,
or folgenden Buch 1772 203 deutsche Tuchweber genannt. 1671 findet sich die
erste deutsche Eintragung in das Jnnungsbuch und im folgenden Jahre (1672)
letzt ein starker Zuzug deutscher Tuchweber ein, in corpore vom Grundherrn
herbeigerufen.

Im Jahre 1718 ist ein Deutscher Besitzer der Stadtmühle.

Um 1726 verkehrt der Grundherr Matthias von Grudzinski mit den Bürgern
der Stadt Kolmar in deutscher Sprache und erläßt seine Verfügungen deuisch
(Urkunde von 1726).

1754 Gründung der Schützengilde (Urkunde deutsch).
" Mau kann wohl mit Recht behaupten, daß Kolmar im Jahre 1772 zu den
^labten mit überwiegend deutscher Bevölkerung gehörte, zum mindesten, daß das
Öffentliche Leben in Stadt und Kreis durch das Deutschtum beherrscht wurde,
^aran hat auch die starke polnische .Kolonisation bis heute nichts ändern können.
Über 80 Prozent der Bevölkerung sind deutsch I


Dcmzigs Handel

. . Danzig, die "Königin der Weichsel", hat im Laufe seiner bis tief in das
^ächnte Jahrhundert zurückreichenden Geschichte' eine Reihe von Blütezeiten
Rede. Diese Blütezeiten verdankt die Stadt dem Gedeihen seines weitaus
?lchtigsten Erwerbszweiges, des Handels. An der Mündung der großen Wasscr-
d,^^ gelegen, die, aus dem westlichen Galizien kommend, Polen und Westpreußen
j-^abströmt. hat es Jahrhunderte hindurch die Ein- und Ausfuhr eines weiten bis
l nach Nußland und Ungarn reichenden Hinterlandes beherrscht,"

sehr - ^"^^ ^ ^ Bedeutung der^roßen Ströme sür die Verkchrsbeziehungen
mia?'e-" sind," und für Danzig mußte sich dieser Wettbewerb besonders stark geltend
"chen, weil für die Verbesserung des Fahrwassers der Weichsel auf russischerZurückgegangen, seit ihnen die Schienenwege als Wettbewerber an die Seite


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des Landes zu beiden Seiten der Netze gab, zu keiner Besudelung gekommen.
Um 1233 erklärte Erzbischof Vizentius von Gnesen, kein Mensch wisse sich zu er¬
innern, daß in dieser Gegend — gemeint ist das Land zu beiden Seiten der
Netze — je ein Bodenbau stattgefunden habe. Erst im Jahre 1288 wurde Jcik-
torowo und Prof-Kowoermühle — beides unweit Samotschin — von Bogi-lauZ
von Asch gegründet und mit Deutschen besiedelt. Alles andere Land des Kreises
bleibt „Maurunga", d. h. Land der ungebrochenen Grasnarbe. Und wenn heute
das Deutschtum südlich der Netze im Umfange des Kreises Kolmar weiter vor¬
greift, als irgend wo anders auf der ganzen Linie, so ist es hauptsächlich dem
Umstände zu verdanken, daß das Land gänzlich unbesied.le war.

1434 wurde Kolmar „zu Magdeburgisch", d. h. deutschem Recht gegründet.
Das Magdeburgische Recht wurde, wie geschichtlich erwiesen, nur istüdten mit
ganz oder doch überwiegend deutscher Bevölkerung gewährt.

Ende des 16. Jahrhunderts setzte eine durchgreifende Besiedelung des Landes
ein; es entstanden die im weiten Halbkreise nach Süden und Westen hin liegen-
den Holländer und Schulzendörfer. 1597 gründeten die ehrbaren Johann Borth
und Martin Schwerte als Holländerdorf Asch-Hauland. Um dieselbe Zeit ent¬
standen auf die Veranlassung des Starosten Stanislaus von Gorka aus Asch die
Schulzendörfer Erpel und Schönfeld, auf Veranlassung seines Nachfolgers
Potulicki Stöwen und Stüsselsdorf. Um das Jahr 1600 wurden ferner die
Schnlzendörfer Kahlstädt, Jänkendorf und Gramsdorf ins Leben gerufen. 1637
grüdeten Daniel und Paul Arndt Podanin, wo drei Jahre später schon eine
evangelische Kirche bestand. In größeren Zwischenräumen entstanden Natlaj (1674),
Hermstal (1730), Knarrhütte (1730). Strelitz (1753), Podstvlitz (1700). Strosewo
(1750) und Braknitz.

Seit 1656 besteht in der Stadt Kolmar eine blühende deutsche Tuchmacher¬
industrie. Im Tuchmacbermnungsbuch von 1665 werden 31 deutsche Namen,
or folgenden Buch 1772 203 deutsche Tuchweber genannt. 1671 findet sich die
erste deutsche Eintragung in das Jnnungsbuch und im folgenden Jahre (1672)
letzt ein starker Zuzug deutscher Tuchweber ein, in corpore vom Grundherrn
herbeigerufen.

Im Jahre 1718 ist ein Deutscher Besitzer der Stadtmühle.

Um 1726 verkehrt der Grundherr Matthias von Grudzinski mit den Bürgern
der Stadt Kolmar in deutscher Sprache und erläßt seine Verfügungen deuisch
(Urkunde von 1726).

1754 Gründung der Schützengilde (Urkunde deutsch).
„ Mau kann wohl mit Recht behaupten, daß Kolmar im Jahre 1772 zu den
^labten mit überwiegend deutscher Bevölkerung gehörte, zum mindesten, daß das
Öffentliche Leben in Stadt und Kreis durch das Deutschtum beherrscht wurde,
^aran hat auch die starke polnische .Kolonisation bis heute nichts ändern können.
Über 80 Prozent der Bevölkerung sind deutsch I


Dcmzigs Handel

. . Danzig, die „Königin der Weichsel", hat im Laufe seiner bis tief in das
^ächnte Jahrhundert zurückreichenden Geschichte' eine Reihe von Blütezeiten
Rede. Diese Blütezeiten verdankt die Stadt dem Gedeihen seines weitaus
?lchtigsten Erwerbszweiges, des Handels. An der Mündung der großen Wasscr-
d,^^ gelegen, die, aus dem westlichen Galizien kommend, Polen und Westpreußen
j-^abströmt. hat es Jahrhunderte hindurch die Ein- und Ausfuhr eines weiten bis
l nach Nußland und Ungarn reichenden Hinterlandes beherrscht,"

sehr - ^"^^ ^ ^ Bedeutung der^roßen Ströme sür die Verkchrsbeziehungen
mia?'e-" sind," und für Danzig mußte sich dieser Wettbewerb besonders stark geltend
"chen, weil für die Verbesserung des Fahrwassers der Weichsel auf russischerZurückgegangen, seit ihnen die Schienenwege als Wettbewerber an die Seite


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[0409] Materialien zur ostdeutschen Frage des Landes zu beiden Seiten der Netze gab, zu keiner Besudelung gekommen. Um 1233 erklärte Erzbischof Vizentius von Gnesen, kein Mensch wisse sich zu er¬ innern, daß in dieser Gegend — gemeint ist das Land zu beiden Seiten der Netze — je ein Bodenbau stattgefunden habe. Erst im Jahre 1288 wurde Jcik- torowo und Prof-Kowoermühle — beides unweit Samotschin — von Bogi-lauZ von Asch gegründet und mit Deutschen besiedelt. Alles andere Land des Kreises bleibt „Maurunga", d. h. Land der ungebrochenen Grasnarbe. Und wenn heute das Deutschtum südlich der Netze im Umfange des Kreises Kolmar weiter vor¬ greift, als irgend wo anders auf der ganzen Linie, so ist es hauptsächlich dem Umstände zu verdanken, daß das Land gänzlich unbesied.le war. 1434 wurde Kolmar „zu Magdeburgisch", d. h. deutschem Recht gegründet. Das Magdeburgische Recht wurde, wie geschichtlich erwiesen, nur istüdten mit ganz oder doch überwiegend deutscher Bevölkerung gewährt. Ende des 16. Jahrhunderts setzte eine durchgreifende Besiedelung des Landes ein; es entstanden die im weiten Halbkreise nach Süden und Westen hin liegen- den Holländer und Schulzendörfer. 1597 gründeten die ehrbaren Johann Borth und Martin Schwerte als Holländerdorf Asch-Hauland. Um dieselbe Zeit ent¬ standen auf die Veranlassung des Starosten Stanislaus von Gorka aus Asch die Schulzendörfer Erpel und Schönfeld, auf Veranlassung seines Nachfolgers Potulicki Stöwen und Stüsselsdorf. Um das Jahr 1600 wurden ferner die Schnlzendörfer Kahlstädt, Jänkendorf und Gramsdorf ins Leben gerufen. 1637 grüdeten Daniel und Paul Arndt Podanin, wo drei Jahre später schon eine evangelische Kirche bestand. In größeren Zwischenräumen entstanden Natlaj (1674), Hermstal (1730), Knarrhütte (1730). Strelitz (1753), Podstvlitz (1700). Strosewo (1750) und Braknitz. Seit 1656 besteht in der Stadt Kolmar eine blühende deutsche Tuchmacher¬ industrie. Im Tuchmacbermnungsbuch von 1665 werden 31 deutsche Namen, or folgenden Buch 1772 203 deutsche Tuchweber genannt. 1671 findet sich die erste deutsche Eintragung in das Jnnungsbuch und im folgenden Jahre (1672) letzt ein starker Zuzug deutscher Tuchweber ein, in corpore vom Grundherrn herbeigerufen. Im Jahre 1718 ist ein Deutscher Besitzer der Stadtmühle. Um 1726 verkehrt der Grundherr Matthias von Grudzinski mit den Bürgern der Stadt Kolmar in deutscher Sprache und erläßt seine Verfügungen deuisch (Urkunde von 1726). 1754 Gründung der Schützengilde (Urkunde deutsch). „ Mau kann wohl mit Recht behaupten, daß Kolmar im Jahre 1772 zu den ^labten mit überwiegend deutscher Bevölkerung gehörte, zum mindesten, daß das Öffentliche Leben in Stadt und Kreis durch das Deutschtum beherrscht wurde, ^aran hat auch die starke polnische .Kolonisation bis heute nichts ändern können. Über 80 Prozent der Bevölkerung sind deutsch I Dcmzigs Handel . . Danzig, die „Königin der Weichsel", hat im Laufe seiner bis tief in das ^ächnte Jahrhundert zurückreichenden Geschichte' eine Reihe von Blütezeiten Rede. Diese Blütezeiten verdankt die Stadt dem Gedeihen seines weitaus ?lchtigsten Erwerbszweiges, des Handels. An der Mündung der großen Wasscr- d,^^ gelegen, die, aus dem westlichen Galizien kommend, Polen und Westpreußen j-^abströmt. hat es Jahrhunderte hindurch die Ein- und Ausfuhr eines weiten bis l nach Nußland und Ungarn reichenden Hinterlandes beherrscht," sehr - ^"^^ ^ ^ Bedeutung der^roßen Ströme sür die Verkchrsbeziehungen mia?'e-" sind," und für Danzig mußte sich dieser Wettbewerb besonders stark geltend "chen, weil für die Verbesserung des Fahrwassers der Weichsel auf russischerZurückgegangen, seit ihnen die Schienenwege als Wettbewerber an die Seite

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/409>, abgerufen am 29.04.2024.