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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr.

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Materialien zur ostdeutschen Frage

Im Kreise Rawitsch gibt es 194 gerichtlich eingetragene Handelsfirmen,
davon sind 189 deutsch und nur 36 polnisch.

Die Geldinstitute von Bedeutung befinden sich außer der polnischen Genossen¬
schaftsbank Ludowy alle in deutscher Hand, ebenso wie sämtliche Aktien der
Liegnitz-Nawitscher Eisenbahn, die als Kreisbahn mit den Flügelstrecken Görchen-
PakoSwalde und Görchen-Gostyn von außerordentlicher Bedeutung ist.

Das wirtschaftliche Leben des Kreises beruht auf dieser Bahn, die augen¬
blicklich unterbrochen ist. Die Betriebsleitung hat ihr rollendes Material vor
Nusbruch der Kämpfe zurückgeholt und wird es nicht eher wieder in Dienst stellen,
bis die polnischen Truppen aus dem Kreise zurückgezogen sind, so daß sie die
Sicherheit hat, ihr Material nicht zu verlieren.

Auch sonst ist das Wirtschaftsleben des Kreises völlig abhängig von dem
Westteil mit seinen Städten, von der Breslauer Bahn und dem schlesischen Hinter¬
land. Dies zeigt sich auch bei der Genossenschaftszuckerfabrik Görchen, deren
Anteile zum weitaus größten Teil in deutschem Besitz sind, und deren Genossen¬
schafter teilweise in Schlesien wohnen.

Die kulturelle Überlegenheit der Deutschen braucht nicht erst hervorgehoben
zu werden.

Es ist daher voll berechtigt, wenn die Deutschen des Kreises Nawitsch als
natürlichste Demarkationslinie die Nordgrenze des Kreises verlangen, zumal diese
Linie die geradeste Verbindung nach Zduny-Krotoschin ist und den durch den
Kreis Rawitsch gebildeten keilförmigen Vorsprung abschneidet.

Es sei noch hervorgehoben, daß im Kreise Listen gesammelt und an das
Auswärtige Amt in Berlin geschickt wurden, mit etwa 10 000 Unterschriften von
deutschen Kreisinsassen im wahlfähigen Alter, worin die Unterzeichneten erklären,
daß sie bei Preußen und beim Deutschen Reiche bleiben wollen.

Diese Forderung wurde wiederholt in Volksversammlungen und Massen¬
kundgebungen bekräftigt und der deutschen Reichsregierung durch Telegramme
übermittelt, so am 8. Dezember 1918, am 3. Januar 1919, am 26. Februar 1919.

In Anbetracht aller dieser Tatsachen halten die Deutschen im Kreise Rawitsch
es für selbstverständlich, daß sie beim Deutschen Reiche bleiben und fordern von
der Neichsregierung, daß sie energisch dafür eintritt.


Die Armee Haller und die Danziger Frage

[Beginn Spaltensatz]

Wir! geben nachstehend einen kurzen Über¬
blick über die kritischen Wochen, in denen
die Frage des Durchzugs der Truppen des
Generals Haller zur Entscheidung ge¬
kommen ist. Die Entente stützte sich bei
ihrem Verlangen, die Armee Haller in Danzig
landen zu lassen, auf den Artikel 16 des
Wnsfenslillstandsvertrages. Dieser Artikel
lautet:

"Die Alliierten sollen freien Zugang zu
den von den Deutschen an ihren Ostgrenzen
M'ämnten Gebieten haben, sowohl über
Ranzig mis auch über die Weichsel, um die
^°völkerungen dieser Gebiete verpflegen zu
können und zum Zweck der Aufrechterhaltung
Ordnung."

Aus dem Wortlaut des Artikels geht
hervor, daß ein Recht auf Landung in Danzig

[Spaltenumbruch]

aus ihm nicht hergeleitet werden kann. Die
deutsche Regierung und die Wnffenstillstands-
kommission vertraten von Anfang an diesen
Standpunkt, wiesen aber außerdem in steigen¬
dem Maße unter den: überwältigenden Druck
der Meldungen und Kundgebungen aus der
bedrohten Ostmark auf die Gefahren hin,
die eine Landung der Truppen in Danzig
haben mühten. In ihr, akutes Stadium
trat die Frage in der ersten Mürzwoche.

Die Warschauer interalliierte .Kommission
hatte am ö. März in Kreuz bei ihrem ersten
Zusammentreffen mit der deutschen Kom¬
mission zur Regelung der Ostfragen unter
Hinweis auf die vorgesehene Landung pol¬
nischer Truppen in Danzig die Zulassung
einer größeren alliierten Kommisston zur

[Ende Spaltensatz]
Materialien zur ostdeutschen Frage

Im Kreise Rawitsch gibt es 194 gerichtlich eingetragene Handelsfirmen,
davon sind 189 deutsch und nur 36 polnisch.

Die Geldinstitute von Bedeutung befinden sich außer der polnischen Genossen¬
schaftsbank Ludowy alle in deutscher Hand, ebenso wie sämtliche Aktien der
Liegnitz-Nawitscher Eisenbahn, die als Kreisbahn mit den Flügelstrecken Görchen-
PakoSwalde und Görchen-Gostyn von außerordentlicher Bedeutung ist.

Das wirtschaftliche Leben des Kreises beruht auf dieser Bahn, die augen¬
blicklich unterbrochen ist. Die Betriebsleitung hat ihr rollendes Material vor
Nusbruch der Kämpfe zurückgeholt und wird es nicht eher wieder in Dienst stellen,
bis die polnischen Truppen aus dem Kreise zurückgezogen sind, so daß sie die
Sicherheit hat, ihr Material nicht zu verlieren.

Auch sonst ist das Wirtschaftsleben des Kreises völlig abhängig von dem
Westteil mit seinen Städten, von der Breslauer Bahn und dem schlesischen Hinter¬
land. Dies zeigt sich auch bei der Genossenschaftszuckerfabrik Görchen, deren
Anteile zum weitaus größten Teil in deutschem Besitz sind, und deren Genossen¬
schafter teilweise in Schlesien wohnen.

Die kulturelle Überlegenheit der Deutschen braucht nicht erst hervorgehoben
zu werden.

Es ist daher voll berechtigt, wenn die Deutschen des Kreises Nawitsch als
natürlichste Demarkationslinie die Nordgrenze des Kreises verlangen, zumal diese
Linie die geradeste Verbindung nach Zduny-Krotoschin ist und den durch den
Kreis Rawitsch gebildeten keilförmigen Vorsprung abschneidet.

Es sei noch hervorgehoben, daß im Kreise Listen gesammelt und an das
Auswärtige Amt in Berlin geschickt wurden, mit etwa 10 000 Unterschriften von
deutschen Kreisinsassen im wahlfähigen Alter, worin die Unterzeichneten erklären,
daß sie bei Preußen und beim Deutschen Reiche bleiben wollen.

Diese Forderung wurde wiederholt in Volksversammlungen und Massen¬
kundgebungen bekräftigt und der deutschen Reichsregierung durch Telegramme
übermittelt, so am 8. Dezember 1918, am 3. Januar 1919, am 26. Februar 1919.

In Anbetracht aller dieser Tatsachen halten die Deutschen im Kreise Rawitsch
es für selbstverständlich, daß sie beim Deutschen Reiche bleiben und fordern von
der Neichsregierung, daß sie energisch dafür eintritt.


Die Armee Haller und die Danziger Frage

[Beginn Spaltensatz]

Wir! geben nachstehend einen kurzen Über¬
blick über die kritischen Wochen, in denen
die Frage des Durchzugs der Truppen des
Generals Haller zur Entscheidung ge¬
kommen ist. Die Entente stützte sich bei
ihrem Verlangen, die Armee Haller in Danzig
landen zu lassen, auf den Artikel 16 des
Wnsfenslillstandsvertrages. Dieser Artikel
lautet:

„Die Alliierten sollen freien Zugang zu
den von den Deutschen an ihren Ostgrenzen
M'ämnten Gebieten haben, sowohl über
Ranzig mis auch über die Weichsel, um die
^°völkerungen dieser Gebiete verpflegen zu
können und zum Zweck der Aufrechterhaltung
Ordnung."

Aus dem Wortlaut des Artikels geht
hervor, daß ein Recht auf Landung in Danzig

[Spaltenumbruch]

aus ihm nicht hergeleitet werden kann. Die
deutsche Regierung und die Wnffenstillstands-
kommission vertraten von Anfang an diesen
Standpunkt, wiesen aber außerdem in steigen¬
dem Maße unter den: überwältigenden Druck
der Meldungen und Kundgebungen aus der
bedrohten Ostmark auf die Gefahren hin,
die eine Landung der Truppen in Danzig
haben mühten. In ihr, akutes Stadium
trat die Frage in der ersten Mürzwoche.

Die Warschauer interalliierte .Kommission
hatte am ö. März in Kreuz bei ihrem ersten
Zusammentreffen mit der deutschen Kom¬
mission zur Regelung der Ostfragen unter
Hinweis auf die vorgesehene Landung pol¬
nischer Truppen in Danzig die Zulassung
einer größeren alliierten Kommisston zur

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[0423] Materialien zur ostdeutschen Frage Im Kreise Rawitsch gibt es 194 gerichtlich eingetragene Handelsfirmen, davon sind 189 deutsch und nur 36 polnisch. Die Geldinstitute von Bedeutung befinden sich außer der polnischen Genossen¬ schaftsbank Ludowy alle in deutscher Hand, ebenso wie sämtliche Aktien der Liegnitz-Nawitscher Eisenbahn, die als Kreisbahn mit den Flügelstrecken Görchen- PakoSwalde und Görchen-Gostyn von außerordentlicher Bedeutung ist. Das wirtschaftliche Leben des Kreises beruht auf dieser Bahn, die augen¬ blicklich unterbrochen ist. Die Betriebsleitung hat ihr rollendes Material vor Nusbruch der Kämpfe zurückgeholt und wird es nicht eher wieder in Dienst stellen, bis die polnischen Truppen aus dem Kreise zurückgezogen sind, so daß sie die Sicherheit hat, ihr Material nicht zu verlieren. Auch sonst ist das Wirtschaftsleben des Kreises völlig abhängig von dem Westteil mit seinen Städten, von der Breslauer Bahn und dem schlesischen Hinter¬ land. Dies zeigt sich auch bei der Genossenschaftszuckerfabrik Görchen, deren Anteile zum weitaus größten Teil in deutschem Besitz sind, und deren Genossen¬ schafter teilweise in Schlesien wohnen. Die kulturelle Überlegenheit der Deutschen braucht nicht erst hervorgehoben zu werden. Es ist daher voll berechtigt, wenn die Deutschen des Kreises Nawitsch als natürlichste Demarkationslinie die Nordgrenze des Kreises verlangen, zumal diese Linie die geradeste Verbindung nach Zduny-Krotoschin ist und den durch den Kreis Rawitsch gebildeten keilförmigen Vorsprung abschneidet. Es sei noch hervorgehoben, daß im Kreise Listen gesammelt und an das Auswärtige Amt in Berlin geschickt wurden, mit etwa 10 000 Unterschriften von deutschen Kreisinsassen im wahlfähigen Alter, worin die Unterzeichneten erklären, daß sie bei Preußen und beim Deutschen Reiche bleiben wollen. Diese Forderung wurde wiederholt in Volksversammlungen und Massen¬ kundgebungen bekräftigt und der deutschen Reichsregierung durch Telegramme übermittelt, so am 8. Dezember 1918, am 3. Januar 1919, am 26. Februar 1919. In Anbetracht aller dieser Tatsachen halten die Deutschen im Kreise Rawitsch es für selbstverständlich, daß sie beim Deutschen Reiche bleiben und fordern von der Neichsregierung, daß sie energisch dafür eintritt. Die Armee Haller und die Danziger Frage Wir! geben nachstehend einen kurzen Über¬ blick über die kritischen Wochen, in denen die Frage des Durchzugs der Truppen des Generals Haller zur Entscheidung ge¬ kommen ist. Die Entente stützte sich bei ihrem Verlangen, die Armee Haller in Danzig landen zu lassen, auf den Artikel 16 des Wnsfenslillstandsvertrages. Dieser Artikel lautet: „Die Alliierten sollen freien Zugang zu den von den Deutschen an ihren Ostgrenzen M'ämnten Gebieten haben, sowohl über Ranzig mis auch über die Weichsel, um die ^°völkerungen dieser Gebiete verpflegen zu können und zum Zweck der Aufrechterhaltung Ordnung." Aus dem Wortlaut des Artikels geht hervor, daß ein Recht auf Landung in Danzig aus ihm nicht hergeleitet werden kann. Die deutsche Regierung und die Wnffenstillstands- kommission vertraten von Anfang an diesen Standpunkt, wiesen aber außerdem in steigen¬ dem Maße unter den: überwältigenden Druck der Meldungen und Kundgebungen aus der bedrohten Ostmark auf die Gefahren hin, die eine Landung der Truppen in Danzig haben mühten. In ihr, akutes Stadium trat die Frage in der ersten Mürzwoche. Die Warschauer interalliierte .Kommission hatte am ö. März in Kreuz bei ihrem ersten Zusammentreffen mit der deutschen Kom¬ mission zur Regelung der Ostfragen unter Hinweis auf die vorgesehene Landung pol¬ nischer Truppen in Danzig die Zulassung einer größeren alliierten Kommisston zur

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/423>, abgerufen am 29.04.2024.