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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr.

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Pressestimmen

[Beginn Spaltensatz]

Hof verlassen müssen. Sie alle sind gleich¬
wie ihre übrigen Landsleute von dem heiligen
Vorsatz beseelt, ihr Letztes herzugeben, um
den frevelhaften Raub gierigen Polenhänden
zu entreißen. Trotz des drohenden Gewalt¬
friedens fordern wir von der Negierung,
daß kein Fußbreit Landes von der Provinz
abgetrennt werde. Kraftvoller wie bisher
müssen die Posener Interessen vertreten wer¬
den. Mögen unsere Gegner in letzter Stunde
es sich gesagt sein lassen, daß alle Deutschen
Posens in dem Grenzschutz entschlossen sind,
die heimatliche Scholle bis zum letzten
Blutstropfen zu verteidigen und, wenn es
Not tut, Gewalt gegen Gewalt zu sehen.
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein
Schrecken ohne Ende.

Der Deutsche Heimatbund Posener Flücht¬
linge (Ortsgruppe Berthchen), Der Gefechts¬
abschnitt Berthchen. Die städtischen Körper¬
schaften Berthchen. Der Deutsche Volksrat.

[Spaltenumbruch]

Die Bürgerwehr. Die vereinigten Frauen¬
vereine.

Nachdem das Lied "Deutschland, Deutsch¬
land über alles", das die mehrtausendköpfige
Menge begeistert sang, verklungen war, setzte
sich der Zug nach dem Friedhof in Bewegung,
um hier den im Kampfe um unsere Heimat
Gefallenen eine letzte stille Ehrung zu er¬
weisen. Es wurden von den Vertretern der
städtischen Körperschaften, des Grenzschutzes
und der Vereine eine große Zahl herrlicher
Kränze auf die zum Teil noch frischen Gräber
niedergelegt. Einige kurze Ansprachen
brachten das Gelöbnis zum Ausdruck, den
Toten die Treue zu halten und eS ihnen,
wenn die Stunde der Entscheidung schlägt,
nachzutun. Damit hatte die imposante
Kundgebung ihr Ende erreicht. Möge das
Ziel, das der Deutsche Heimatbund Posener
Flüchtlinge auf seine Fahne geschrieben hat,
recht bald zur Wahrheit werden.

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Uressestimmen



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^. polnische Presse

Was für Aufgaben die Polnische sogenannte
Volkswehr hat, wozu sie bestimmt ist, kann
man leicht aus nachstehendem Leitartikel der
"Gazeta Polska" (Kosten) Ur. 7S vom 8. 4.
ersehen:

Die Volkswehr. In einigen Tagen wird
die Volkswehr des Kreises Kosten eine hohe
und erhebende Feier begehen. Nach An¬
hörung der heiligen Feldmesse angesichts
Gottes werden die Reihen der Volkswehr in
Anwesenheit des Obersten Kommandos der
Volkswehr und des polnischen Militärs ein
feierliches Gelöbnis ablegen, daß sie dem
Vaterlande treu dienen und im Notfalle das¬
selbe bis zum letzten Blutstropfen verteidigen
werden und daß sie in diesem Natioualdienste
Gehorsam unserer rechtmäßigen polnischen
Behörde versprechen, ebenso wie den von ihr
ernannten Befehlshabern.

Dieser feierliche Moment wird Wohl jedem
der Anteilnehmer die riesengroße und er¬
hebende Aufgabe vergegenwärtigen, welche
unsere Bolkswehr zu erfüllen hat.

[Spaltenumbruch]

Das neue Polen wird wieder aufgebaut
und erhebt sich nach langem Sklaventum
unter schweren und harten Bedingungen.
Seine Grenzen sind noch nicht festgelegt, und
doch muß man sie schon vor dem Feinde
schützen, der von allen Seiten hereinbringt,
nanus wiederum zu unterjochen oder während
des allgemeinen Weltchaos wenigstens ein
Stück des ewigen Polnischen Landes zu rauben.

Also greift die Blüte der polnischen Jugend
und der gereiften Männer, die vielleicht eben
erst aus dem vierjährigen Kriegsgetümmel
zurückgekommen sind, wieder zu den Waffen
und schützt durch die lebendige Mauer seines
Körpers das bedrohte geliebte Land, und
obgleich sie auf dem Felde des Ruhmes um¬
kommt, währt sie doch weiter aus und siegt.
DaS ist unser tapferes, wenn auch junges,
unser heldenhaftes polnisches Militär, unser
Ruhm und unser Stolz.

Und wenn diese lebendige Schanze auf
der KampfeSfront verblutet, bleibt denn dann
für diejenigen, welche zu Hause geblieben
sind, nichts mehr übrig zu tun, als nur

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Pressestimmen

[Beginn Spaltensatz]

Hof verlassen müssen. Sie alle sind gleich¬
wie ihre übrigen Landsleute von dem heiligen
Vorsatz beseelt, ihr Letztes herzugeben, um
den frevelhaften Raub gierigen Polenhänden
zu entreißen. Trotz des drohenden Gewalt¬
friedens fordern wir von der Negierung,
daß kein Fußbreit Landes von der Provinz
abgetrennt werde. Kraftvoller wie bisher
müssen die Posener Interessen vertreten wer¬
den. Mögen unsere Gegner in letzter Stunde
es sich gesagt sein lassen, daß alle Deutschen
Posens in dem Grenzschutz entschlossen sind,
die heimatliche Scholle bis zum letzten
Blutstropfen zu verteidigen und, wenn es
Not tut, Gewalt gegen Gewalt zu sehen.
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein
Schrecken ohne Ende.

Der Deutsche Heimatbund Posener Flücht¬
linge (Ortsgruppe Berthchen), Der Gefechts¬
abschnitt Berthchen. Die städtischen Körper¬
schaften Berthchen. Der Deutsche Volksrat.

[Spaltenumbruch]

Die Bürgerwehr. Die vereinigten Frauen¬
vereine.

Nachdem das Lied „Deutschland, Deutsch¬
land über alles", das die mehrtausendköpfige
Menge begeistert sang, verklungen war, setzte
sich der Zug nach dem Friedhof in Bewegung,
um hier den im Kampfe um unsere Heimat
Gefallenen eine letzte stille Ehrung zu er¬
weisen. Es wurden von den Vertretern der
städtischen Körperschaften, des Grenzschutzes
und der Vereine eine große Zahl herrlicher
Kränze auf die zum Teil noch frischen Gräber
niedergelegt. Einige kurze Ansprachen
brachten das Gelöbnis zum Ausdruck, den
Toten die Treue zu halten und eS ihnen,
wenn die Stunde der Entscheidung schlägt,
nachzutun. Damit hatte die imposante
Kundgebung ihr Ende erreicht. Möge das
Ziel, das der Deutsche Heimatbund Posener
Flüchtlinge auf seine Fahne geschrieben hat,
recht bald zur Wahrheit werden.

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Uressestimmen



[Beginn Spaltensatz]
^. polnische Presse

Was für Aufgaben die Polnische sogenannte
Volkswehr hat, wozu sie bestimmt ist, kann
man leicht aus nachstehendem Leitartikel der
„Gazeta Polska" (Kosten) Ur. 7S vom 8. 4.
ersehen:

Die Volkswehr. In einigen Tagen wird
die Volkswehr des Kreises Kosten eine hohe
und erhebende Feier begehen. Nach An¬
hörung der heiligen Feldmesse angesichts
Gottes werden die Reihen der Volkswehr in
Anwesenheit des Obersten Kommandos der
Volkswehr und des polnischen Militärs ein
feierliches Gelöbnis ablegen, daß sie dem
Vaterlande treu dienen und im Notfalle das¬
selbe bis zum letzten Blutstropfen verteidigen
werden und daß sie in diesem Natioualdienste
Gehorsam unserer rechtmäßigen polnischen
Behörde versprechen, ebenso wie den von ihr
ernannten Befehlshabern.

Dieser feierliche Moment wird Wohl jedem
der Anteilnehmer die riesengroße und er¬
hebende Aufgabe vergegenwärtigen, welche
unsere Bolkswehr zu erfüllen hat.

[Spaltenumbruch]

Das neue Polen wird wieder aufgebaut
und erhebt sich nach langem Sklaventum
unter schweren und harten Bedingungen.
Seine Grenzen sind noch nicht festgelegt, und
doch muß man sie schon vor dem Feinde
schützen, der von allen Seiten hereinbringt,
nanus wiederum zu unterjochen oder während
des allgemeinen Weltchaos wenigstens ein
Stück des ewigen Polnischen Landes zu rauben.

Also greift die Blüte der polnischen Jugend
und der gereiften Männer, die vielleicht eben
erst aus dem vierjährigen Kriegsgetümmel
zurückgekommen sind, wieder zu den Waffen
und schützt durch die lebendige Mauer seines
Körpers das bedrohte geliebte Land, und
obgleich sie auf dem Felde des Ruhmes um¬
kommt, währt sie doch weiter aus und siegt.
DaS ist unser tapferes, wenn auch junges,
unser heldenhaftes polnisches Militär, unser
Ruhm und unser Stolz.

Und wenn diese lebendige Schanze auf
der KampfeSfront verblutet, bleibt denn dann
für diejenigen, welche zu Hause geblieben
sind, nichts mehr übrig zu tun, als nur

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[0458] Pressestimmen Hof verlassen müssen. Sie alle sind gleich¬ wie ihre übrigen Landsleute von dem heiligen Vorsatz beseelt, ihr Letztes herzugeben, um den frevelhaften Raub gierigen Polenhänden zu entreißen. Trotz des drohenden Gewalt¬ friedens fordern wir von der Negierung, daß kein Fußbreit Landes von der Provinz abgetrennt werde. Kraftvoller wie bisher müssen die Posener Interessen vertreten wer¬ den. Mögen unsere Gegner in letzter Stunde es sich gesagt sein lassen, daß alle Deutschen Posens in dem Grenzschutz entschlossen sind, die heimatliche Scholle bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen und, wenn es Not tut, Gewalt gegen Gewalt zu sehen. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Der Deutsche Heimatbund Posener Flücht¬ linge (Ortsgruppe Berthchen), Der Gefechts¬ abschnitt Berthchen. Die städtischen Körper¬ schaften Berthchen. Der Deutsche Volksrat. Die Bürgerwehr. Die vereinigten Frauen¬ vereine. Nachdem das Lied „Deutschland, Deutsch¬ land über alles", das die mehrtausendköpfige Menge begeistert sang, verklungen war, setzte sich der Zug nach dem Friedhof in Bewegung, um hier den im Kampfe um unsere Heimat Gefallenen eine letzte stille Ehrung zu er¬ weisen. Es wurden von den Vertretern der städtischen Körperschaften, des Grenzschutzes und der Vereine eine große Zahl herrlicher Kränze auf die zum Teil noch frischen Gräber niedergelegt. Einige kurze Ansprachen brachten das Gelöbnis zum Ausdruck, den Toten die Treue zu halten und eS ihnen, wenn die Stunde der Entscheidung schlägt, nachzutun. Damit hatte die imposante Kundgebung ihr Ende erreicht. Möge das Ziel, das der Deutsche Heimatbund Posener Flüchtlinge auf seine Fahne geschrieben hat, recht bald zur Wahrheit werden. Uressestimmen ^. polnische Presse Was für Aufgaben die Polnische sogenannte Volkswehr hat, wozu sie bestimmt ist, kann man leicht aus nachstehendem Leitartikel der „Gazeta Polska" (Kosten) Ur. 7S vom 8. 4. ersehen: Die Volkswehr. In einigen Tagen wird die Volkswehr des Kreises Kosten eine hohe und erhebende Feier begehen. Nach An¬ hörung der heiligen Feldmesse angesichts Gottes werden die Reihen der Volkswehr in Anwesenheit des Obersten Kommandos der Volkswehr und des polnischen Militärs ein feierliches Gelöbnis ablegen, daß sie dem Vaterlande treu dienen und im Notfalle das¬ selbe bis zum letzten Blutstropfen verteidigen werden und daß sie in diesem Natioualdienste Gehorsam unserer rechtmäßigen polnischen Behörde versprechen, ebenso wie den von ihr ernannten Befehlshabern. Dieser feierliche Moment wird Wohl jedem der Anteilnehmer die riesengroße und er¬ hebende Aufgabe vergegenwärtigen, welche unsere Bolkswehr zu erfüllen hat. Das neue Polen wird wieder aufgebaut und erhebt sich nach langem Sklaventum unter schweren und harten Bedingungen. Seine Grenzen sind noch nicht festgelegt, und doch muß man sie schon vor dem Feinde schützen, der von allen Seiten hereinbringt, nanus wiederum zu unterjochen oder während des allgemeinen Weltchaos wenigstens ein Stück des ewigen Polnischen Landes zu rauben. Also greift die Blüte der polnischen Jugend und der gereiften Männer, die vielleicht eben erst aus dem vierjährigen Kriegsgetümmel zurückgekommen sind, wieder zu den Waffen und schützt durch die lebendige Mauer seines Körpers das bedrohte geliebte Land, und obgleich sie auf dem Felde des Ruhmes um¬ kommt, währt sie doch weiter aus und siegt. DaS ist unser tapferes, wenn auch junges, unser heldenhaftes polnisches Militär, unser Ruhm und unser Stolz. Und wenn diese lebendige Schanze auf der KampfeSfront verblutet, bleibt denn dann für diejenigen, welche zu Hause geblieben sind, nichts mehr übrig zu tun, als nur

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/458>, abgerufen am 29.04.2024.