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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr.

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Konflikte im Entente-Lu^er

t>er das Zeitalter der ewigen Harmonie der Menschheit einleiten sollte, aber
selbst in der kleinen Aktiengesellschaft der Kriegsgewinncr, die heute allein den
Völkerbund bildet, muß es um diese Harmonie mehr als merkwürdig bestellt sein,
wenn man sich die Bedeutung der jüngsten Maßnahmen vergegenwärtigt. Die
schon zehnmal durchgesiebten Informationen für die Presse sind neuerdings ganz
eingestellt worden, die Vertreter der vier europäische" Hauptmächte tagen jetzt
im engeren geschlossenen Kreis und haben die Delegierten der kleineren ver¬
bündeten Staaten aus den Sitzungen zunächst hinauskomplimentiert -- alles
immer mit der Begründung, es seien noch zu viel Indiskretionen in die Öffent¬
lichkeit gesickert. Das läßt lies blicken! Beim Waschen der schmutzigen Wüsche
scheint es mehr als lebhaft zuzugehen. Man erfährt zwar immer nur von Gegen ¬
Sätzen, die zwischen Wilson und' Clllmenceau bestehen, den Männern, die tatsäch¬
lich die politischen Gegenpole der Konferenz darstellen. Daß aber auch sonst noch '
allerhand Reibungen bestehen müssen, erkennt man, wenn man die Plänkeleien
der feindlichen Presse bezüglich gewisser Probleme etwas genauer verfolgt.

Versuchen wir nun einmal, von dem Rattenkönig der Konfliktstoffe uns ein
Bild zu machen, indem wir einige Offenheiten der Entente-Presse aus den letzten
Monaten belauschen. Ausdrücklich sei bemerkt, daß es sich dabei nur um eine
kleine, beliebig zu vermehrende Auswahl von Äußerungen handelt:

Z. Französisch -englische R eib n n ge n:

"Die Kommission hat als Grundlage ihrer Arbeiten die von England vor¬
geschlagene Formel (wegen der Kriegsentschädigungen) angenommen, das heißt
Frankreich und Belgien sind den egoistischen Absichten der britischen Regierung
geopfert worden. Selbstverständlich hat dieser Beschluß den denkbar peinlichsten
Eindruck in unserem Lande hervorgerufen, obgleich man nicht gleich folgern soll,
daß die englische Formel in ihrer ganzen Brutalität zugelassen sem wird.
Immerhin bleibt es ein starkes Stück, daß das Vorrecht von Schuldforderungen,
das durch Verwüstungen und Plünderungen des Feindes begründet ist, bestritten
werden konnte" ("Nouvelliste", 18. Februar 1919).

"Unter dem Vorwand einer internationalen Organisation richten sich die
Engländer als Herren am Bosporus ein. Lassen >wir uns durch diesen Vorwand
nicht dumm machen. . . Wahrheit ist, daß mir einem waghalsigen Versuch, die
Türkei verschwinden zu lassen und den Beschlüssen der Friedenskonferenz vorzu¬
greifen, gegenüberstehen" ("Libre Parole", 23. Januar).

"Wenn man alle Ursache hatte, das was Zar Alexander als Schlüssel seines
Hauses bezeichnete (das heißt Konstantinopel), nicht den Russen auszuliefern, so
sprechen noch stärkere Gründe dafür, daß dieser Schlüssel sich nicht in andere
Hände verlieren darf" ("Temps", 21. Januar).

"Wir treten im Namen Syriens den gesamten Handel des Südens an
England ab, indem wir es sich in Halfa einrichten lassen, während wir auch den
Handel des Nordens dem fremden Wettbewerb ausliefern, da wir den Freihafen
Alexandrette jedem Ankömmling öffnen. . . Man braucht nicht mehr, um das
Land durch Halfa und ZMa England tributpflichtig zu machen" (Charles Alibert
in "Action franyaise").

Aus den Verhandlungen der Pariser Kammer vom. 11., 13. und
14. Februar: "Die Wiederaufrichtung des wirtschaftlichen Lebens wird durch die
englische Besatzung besonders erschwert. Die Engländer geben die von ihnen
belegten Fabriken nicht frei" (Senator Debierre). "Die englischen Tommys sind
große Kinder, sogar <zu5g.mes tsrrilüo8, die mehr oder minder marodieren,
besonders seitdem die Disziplin nachläßt. . . Sie verbrennen die Möbel und die
Fußböden, in Carvin und Arras ist es das gleich". . . Die Abneigung (um es
milde auszudrücken) ist groß" (Senator Bondenort).

(Notabene: Das heikelste aller englisch-französischen Problem, die Calais-
Frage, hat neuerdings überhaupt noch niemand wieder anzuschneiden gewagt!)


Konflikte im Entente-Lu^er

t>er das Zeitalter der ewigen Harmonie der Menschheit einleiten sollte, aber
selbst in der kleinen Aktiengesellschaft der Kriegsgewinncr, die heute allein den
Völkerbund bildet, muß es um diese Harmonie mehr als merkwürdig bestellt sein,
wenn man sich die Bedeutung der jüngsten Maßnahmen vergegenwärtigt. Die
schon zehnmal durchgesiebten Informationen für die Presse sind neuerdings ganz
eingestellt worden, die Vertreter der vier europäische» Hauptmächte tagen jetzt
im engeren geschlossenen Kreis und haben die Delegierten der kleineren ver¬
bündeten Staaten aus den Sitzungen zunächst hinauskomplimentiert — alles
immer mit der Begründung, es seien noch zu viel Indiskretionen in die Öffent¬
lichkeit gesickert. Das läßt lies blicken! Beim Waschen der schmutzigen Wüsche
scheint es mehr als lebhaft zuzugehen. Man erfährt zwar immer nur von Gegen ¬
Sätzen, die zwischen Wilson und' Clllmenceau bestehen, den Männern, die tatsäch¬
lich die politischen Gegenpole der Konferenz darstellen. Daß aber auch sonst noch '
allerhand Reibungen bestehen müssen, erkennt man, wenn man die Plänkeleien
der feindlichen Presse bezüglich gewisser Probleme etwas genauer verfolgt.

Versuchen wir nun einmal, von dem Rattenkönig der Konfliktstoffe uns ein
Bild zu machen, indem wir einige Offenheiten der Entente-Presse aus den letzten
Monaten belauschen. Ausdrücklich sei bemerkt, daß es sich dabei nur um eine
kleine, beliebig zu vermehrende Auswahl von Äußerungen handelt:

Z. Französisch -englische R eib n n ge n:

„Die Kommission hat als Grundlage ihrer Arbeiten die von England vor¬
geschlagene Formel (wegen der Kriegsentschädigungen) angenommen, das heißt
Frankreich und Belgien sind den egoistischen Absichten der britischen Regierung
geopfert worden. Selbstverständlich hat dieser Beschluß den denkbar peinlichsten
Eindruck in unserem Lande hervorgerufen, obgleich man nicht gleich folgern soll,
daß die englische Formel in ihrer ganzen Brutalität zugelassen sem wird.
Immerhin bleibt es ein starkes Stück, daß das Vorrecht von Schuldforderungen,
das durch Verwüstungen und Plünderungen des Feindes begründet ist, bestritten
werden konnte" („Nouvelliste", 18. Februar 1919).

„Unter dem Vorwand einer internationalen Organisation richten sich die
Engländer als Herren am Bosporus ein. Lassen >wir uns durch diesen Vorwand
nicht dumm machen. . . Wahrheit ist, daß mir einem waghalsigen Versuch, die
Türkei verschwinden zu lassen und den Beschlüssen der Friedenskonferenz vorzu¬
greifen, gegenüberstehen" („Libre Parole", 23. Januar).

„Wenn man alle Ursache hatte, das was Zar Alexander als Schlüssel seines
Hauses bezeichnete (das heißt Konstantinopel), nicht den Russen auszuliefern, so
sprechen noch stärkere Gründe dafür, daß dieser Schlüssel sich nicht in andere
Hände verlieren darf" („Temps", 21. Januar).

„Wir treten im Namen Syriens den gesamten Handel des Südens an
England ab, indem wir es sich in Halfa einrichten lassen, während wir auch den
Handel des Nordens dem fremden Wettbewerb ausliefern, da wir den Freihafen
Alexandrette jedem Ankömmling öffnen. . . Man braucht nicht mehr, um das
Land durch Halfa und ZMa England tributpflichtig zu machen" (Charles Alibert
in „Action franyaise").

Aus den Verhandlungen der Pariser Kammer vom. 11., 13. und
14. Februar: „Die Wiederaufrichtung des wirtschaftlichen Lebens wird durch die
englische Besatzung besonders erschwert. Die Engländer geben die von ihnen
belegten Fabriken nicht frei" (Senator Debierre). „Die englischen Tommys sind
große Kinder, sogar <zu5g.mes tsrrilüo8, die mehr oder minder marodieren,
besonders seitdem die Disziplin nachläßt. . . Sie verbrennen die Möbel und die
Fußböden, in Carvin und Arras ist es das gleich«. . . Die Abneigung (um es
milde auszudrücken) ist groß" (Senator Bondenort).

(Notabene: Das heikelste aller englisch-französischen Problem, die Calais-
Frage, hat neuerdings überhaupt noch niemand wieder anzuschneiden gewagt!)


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/52>, abgerufen am 29.04.2024.