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Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr.

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Kleine Nachrichten

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weiß-roten Bändern geschmückt, begrüßten
sie mit patriotischen Gesängen, Ergrei¬
fend war ihre Begeisterung; eine jede war
von demselben Wunsche beseelt: "Deutsch
sind wir und deutsch wollen wir bleiben."
Dies stand auch auf den Plataeer,, die
von vielen Mädchen und Knaben getragen
wurden. Nur langsam konnte sich der
Zug durch die dichtgedrängten Menschen¬
massen nach dein Markt bewegen. Hier
hatte sich eine vieltausendköpfige Menge
angesammelt. Der Arbeiter, der Hand¬
werker, der Bauer, der Kaufmann und
der Beamte, sie alle hatten ihre Arbeit
verlassein und waren herbeigeeilt, um
ihren unerschiitlerlicben Willen zu be¬
kunden, sich unter keinen Umständen vom
deutschen Vaterlande losreißen zu lassen.
Auch die drei Kompagnien der Einwohner¬
wehr waren erschienen, um die Presse¬
vertreter von dein festen Willen und dem
Ernst der deutschen Bevölkerung zu über¬
zeugen, ihre Angliedernng >ein Polen un¬
bedingt zu verhindern. Bei dem von den
Polen geschändeten Kriegerdenkmal wur¬
den die Veteranen vorbeigefühct. Im
Rathaus bewies der Bürgermeister an
der Hand amtlichen Materials, daß Ratel
eine deutsche Stadt ist, daß 80 v. H. ver
Steuern- von den Deutschen aufgebracht
werden, daß die Häuser und der Grund
und Boden zum größten Teile in den
Händen der Deutschen sich befinden, daß
Ratel nur eine Zeitung, und zwar eine
deutsche besitzt. Mit großer Sachlichkeit
wurde von den Journalisten auf die be¬
handelten Fragen eingegangen, über die
militärische Lage und den Bruch des Waf¬
fenstillstandes berichtete der Abschnitts-
komincmdant.' Der Vertreter der Arbeiter¬
schaft legte das Gelöbnis ab, baß die
gesamte Arbeiterschaft beim - Deutschen
Reiche verbleiben will, da sie nur so der
Segnungen der sozialen Fürsorge teilhaf¬
tig bleiben kann, und er betonte, daß die
Industrie hier ausschließlich in deutschen
Händen ist. Dies -verfehlte auch seinen
Eindruck auf die Vertreter der großen
JnÄnstrievölker nicht. Was fie hier ge¬
sehen und gehört haben, hat sicherlich bei

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den Pressevertretern den, Eindruck hinter¬
lassen, in einer deutschen Stadt geweilt
und eine Bevölkerung in der Ostmark
kennengelernt zu haben, die gewillt ist,
zum Letzten und Äußersten für die Er¬
haltung ihrer Nationalität einzutreten.

Die Kundgebung des parla¬
mentarischen Aktionsausschusses
Nord

Danzig, 14. Juni. "Die in den letzten
Tagen sich mehrenden Kundgebungen und
Anfragen an die deutsche Negierung von
der Bevölkerung, der bedrohten Gebiete
ces Ostens lassen erkennen, daß in vielen
Kreisen noch nicht genügend Klarheit
über die. Tätigkeit und Aufgaben des In
Danzig lagerten parlamentarischen Ak¬
tionsausschusses Nord herrscht. Um allen
Zweifeln ?u ö-'gegnen, sei deshalb noch¬
mals ausirucllich festgestellt, daß es die
erste nid voinehmste Aufgabe des Ak-
tionsa.l5hat>usses Nord ist, die bedrohten
Gebiete des Ostens dem Deutschen Reiche
zu erhainn. Bei der Ribeit hierfür stützt
sich der AltionsauSjchuß ^n dem alle Po¬
litischen Parteien des Ostens von den
Mehiheüsjvzialisten bis zu der Deutsch"
nationalen Volkspartei vertreten sind,
vor allem a if d>^ Mimrbeii der Par-
teior.v'iiisntiv'ieii. aber auch c,uf alle Ver¬
bände, die das gleiche Ziel -- die Er¬
haltung deS Deutschtums im Osten --
verfolgen, insbesondere auf die Deutschen
Bolksräte und die Organisation des Hci-
matdienstes. Nur diese Zusammenarbeit
aller für die Erhaltung des Deutschtums
tätigen Institutionen unter der Verant¬
wortlicher Führung des parlamentarischen
Aktionsausschusses sichert die Erreichung
des angestrebten Zieles."

Berlin, 14. Juni. Bon zuständiger
Stelle wird mitgeteilt: Einige Blätter
melden den Abtransport von
Heeres gut und anderen Werten, ins¬
besondere anch von Zuchthengsten ans
Westpreußen. "Sie. knüpfen hieran
die Befürchtung, daß die Negierung dabei

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weiß-roten Bändern geschmückt, begrüßten
sie mit patriotischen Gesängen, Ergrei¬
fend war ihre Begeisterung; eine jede war
von demselben Wunsche beseelt: „Deutsch
sind wir und deutsch wollen wir bleiben."
Dies stand auch auf den Plataeer,, die
von vielen Mädchen und Knaben getragen
wurden. Nur langsam konnte sich der
Zug durch die dichtgedrängten Menschen¬
massen nach dein Markt bewegen. Hier
hatte sich eine vieltausendköpfige Menge
angesammelt. Der Arbeiter, der Hand¬
werker, der Bauer, der Kaufmann und
der Beamte, sie alle hatten ihre Arbeit
verlassein und waren herbeigeeilt, um
ihren unerschiitlerlicben Willen zu be¬
kunden, sich unter keinen Umständen vom
deutschen Vaterlande losreißen zu lassen.
Auch die drei Kompagnien der Einwohner¬
wehr waren erschienen, um die Presse¬
vertreter von dein festen Willen und dem
Ernst der deutschen Bevölkerung zu über¬
zeugen, ihre Angliedernng >ein Polen un¬
bedingt zu verhindern. Bei dem von den
Polen geschändeten Kriegerdenkmal wur¬
den die Veteranen vorbeigefühct. Im
Rathaus bewies der Bürgermeister an
der Hand amtlichen Materials, daß Ratel
eine deutsche Stadt ist, daß 80 v. H. ver
Steuern- von den Deutschen aufgebracht
werden, daß die Häuser und der Grund
und Boden zum größten Teile in den
Händen der Deutschen sich befinden, daß
Ratel nur eine Zeitung, und zwar eine
deutsche besitzt. Mit großer Sachlichkeit
wurde von den Journalisten auf die be¬
handelten Fragen eingegangen, über die
militärische Lage und den Bruch des Waf¬
fenstillstandes berichtete der Abschnitts-
komincmdant.' Der Vertreter der Arbeiter¬
schaft legte das Gelöbnis ab, baß die
gesamte Arbeiterschaft beim - Deutschen
Reiche verbleiben will, da sie nur so der
Segnungen der sozialen Fürsorge teilhaf¬
tig bleiben kann, und er betonte, daß die
Industrie hier ausschließlich in deutschen
Händen ist. Dies -verfehlte auch seinen
Eindruck auf die Vertreter der großen
JnÄnstrievölker nicht. Was fie hier ge¬
sehen und gehört haben, hat sicherlich bei

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den Pressevertretern den, Eindruck hinter¬
lassen, in einer deutschen Stadt geweilt
und eine Bevölkerung in der Ostmark
kennengelernt zu haben, die gewillt ist,
zum Letzten und Äußersten für die Er¬
haltung ihrer Nationalität einzutreten.

Die Kundgebung des parla¬
mentarischen Aktionsausschusses
Nord

Danzig, 14. Juni. „Die in den letzten
Tagen sich mehrenden Kundgebungen und
Anfragen an die deutsche Negierung von
der Bevölkerung, der bedrohten Gebiete
ces Ostens lassen erkennen, daß in vielen
Kreisen noch nicht genügend Klarheit
über die. Tätigkeit und Aufgaben des In
Danzig lagerten parlamentarischen Ak¬
tionsausschusses Nord herrscht. Um allen
Zweifeln ?u ö-'gegnen, sei deshalb noch¬
mals ausirucllich festgestellt, daß es die
erste nid voinehmste Aufgabe des Ak-
tionsa.l5hat>usses Nord ist, die bedrohten
Gebiete des Ostens dem Deutschen Reiche
zu erhainn. Bei der Ribeit hierfür stützt
sich der AltionsauSjchuß ^n dem alle Po¬
litischen Parteien des Ostens von den
Mehiheüsjvzialisten bis zu der Deutsch«
nationalen Volkspartei vertreten sind,
vor allem a if d>^ Mimrbeii der Par-
teior.v'iiisntiv'ieii. aber auch c,uf alle Ver¬
bände, die das gleiche Ziel — die Er¬
haltung deS Deutschtums im Osten —
verfolgen, insbesondere auf die Deutschen
Bolksräte und die Organisation des Hci-
matdienstes. Nur diese Zusammenarbeit
aller für die Erhaltung des Deutschtums
tätigen Institutionen unter der Verant¬
wortlicher Führung des parlamentarischen
Aktionsausschusses sichert die Erreichung
des angestrebten Zieles."

Berlin, 14. Juni. Bon zuständiger
Stelle wird mitgeteilt: Einige Blätter
melden den Abtransport von
Heeres gut und anderen Werten, ins¬
besondere anch von Zuchthengsten ans
Westpreußen. "Sie. knüpfen hieran
die Befürchtung, daß die Negierung dabei

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[0559] Kleine Nachrichten weiß-roten Bändern geschmückt, begrüßten sie mit patriotischen Gesängen, Ergrei¬ fend war ihre Begeisterung; eine jede war von demselben Wunsche beseelt: „Deutsch sind wir und deutsch wollen wir bleiben." Dies stand auch auf den Plataeer,, die von vielen Mädchen und Knaben getragen wurden. Nur langsam konnte sich der Zug durch die dichtgedrängten Menschen¬ massen nach dein Markt bewegen. Hier hatte sich eine vieltausendköpfige Menge angesammelt. Der Arbeiter, der Hand¬ werker, der Bauer, der Kaufmann und der Beamte, sie alle hatten ihre Arbeit verlassein und waren herbeigeeilt, um ihren unerschiitlerlicben Willen zu be¬ kunden, sich unter keinen Umständen vom deutschen Vaterlande losreißen zu lassen. Auch die drei Kompagnien der Einwohner¬ wehr waren erschienen, um die Presse¬ vertreter von dein festen Willen und dem Ernst der deutschen Bevölkerung zu über¬ zeugen, ihre Angliedernng >ein Polen un¬ bedingt zu verhindern. Bei dem von den Polen geschändeten Kriegerdenkmal wur¬ den die Veteranen vorbeigefühct. Im Rathaus bewies der Bürgermeister an der Hand amtlichen Materials, daß Ratel eine deutsche Stadt ist, daß 80 v. H. ver Steuern- von den Deutschen aufgebracht werden, daß die Häuser und der Grund und Boden zum größten Teile in den Händen der Deutschen sich befinden, daß Ratel nur eine Zeitung, und zwar eine deutsche besitzt. Mit großer Sachlichkeit wurde von den Journalisten auf die be¬ handelten Fragen eingegangen, über die militärische Lage und den Bruch des Waf¬ fenstillstandes berichtete der Abschnitts- komincmdant.' Der Vertreter der Arbeiter¬ schaft legte das Gelöbnis ab, baß die gesamte Arbeiterschaft beim - Deutschen Reiche verbleiben will, da sie nur so der Segnungen der sozialen Fürsorge teilhaf¬ tig bleiben kann, und er betonte, daß die Industrie hier ausschließlich in deutschen Händen ist. Dies -verfehlte auch seinen Eindruck auf die Vertreter der großen JnÄnstrievölker nicht. Was fie hier ge¬ sehen und gehört haben, hat sicherlich bei den Pressevertretern den, Eindruck hinter¬ lassen, in einer deutschen Stadt geweilt und eine Bevölkerung in der Ostmark kennengelernt zu haben, die gewillt ist, zum Letzten und Äußersten für die Er¬ haltung ihrer Nationalität einzutreten. Die Kundgebung des parla¬ mentarischen Aktionsausschusses Nord Danzig, 14. Juni. „Die in den letzten Tagen sich mehrenden Kundgebungen und Anfragen an die deutsche Negierung von der Bevölkerung, der bedrohten Gebiete ces Ostens lassen erkennen, daß in vielen Kreisen noch nicht genügend Klarheit über die. Tätigkeit und Aufgaben des In Danzig lagerten parlamentarischen Ak¬ tionsausschusses Nord herrscht. Um allen Zweifeln ?u ö-'gegnen, sei deshalb noch¬ mals ausirucllich festgestellt, daß es die erste nid voinehmste Aufgabe des Ak- tionsa.l5hat>usses Nord ist, die bedrohten Gebiete des Ostens dem Deutschen Reiche zu erhainn. Bei der Ribeit hierfür stützt sich der AltionsauSjchuß ^n dem alle Po¬ litischen Parteien des Ostens von den Mehiheüsjvzialisten bis zu der Deutsch« nationalen Volkspartei vertreten sind, vor allem a if d>^ Mimrbeii der Par- teior.v'iiisntiv'ieii. aber auch c,uf alle Ver¬ bände, die das gleiche Ziel — die Er¬ haltung deS Deutschtums im Osten — verfolgen, insbesondere auf die Deutschen Bolksräte und die Organisation des Hci- matdienstes. Nur diese Zusammenarbeit aller für die Erhaltung des Deutschtums tätigen Institutionen unter der Verant¬ wortlicher Führung des parlamentarischen Aktionsausschusses sichert die Erreichung des angestrebten Zieles." Berlin, 14. Juni. Bon zuständiger Stelle wird mitgeteilt: Einige Blätter melden den Abtransport von Heeres gut und anderen Werten, ins¬ besondere anch von Zuchthengsten ans Westpreußen. "Sie. knüpfen hieran die Befürchtung, daß die Negierung dabei

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 78, 1919, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341909_335407/559>, abgerufen am 29.04.2024.