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Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Zweites Vierteljahr.

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Zur preußischen und deutschen Geschichte.
Aufsätze und Vortrüge von Reinhold Koser.
Verlag der I. G. Cottaschen Buchhandlung
Nachfolger in Stuttgart und Berlin. Ge¬
heftet 23 M; in Halbleinen gebunden 40 M.

Der Biograph Friedrichs des Großen und
Darsteller der "Brandenburgisch-Preußischen
Politik" war auch als Essaist eine Persönlich¬
keit von größter Gewissenhaftigkeit, reinem
Geschmack und männlichem Urteil. Die hier
nach seinem Tod vereinigten kleinen Schriften
behandeln hauptsächlich die drei großen Hohen-
zollern, aber auch andere Gegenstände von
allgemeinstein Interesse, wie "die Epochen der
absoluten Monarchie in der neueren Geschichte"
oder "Die Anfänge der politischen Partei¬
bildung in Preußen bis 1849".

Gottlob Egelhaaf. Geschichte der neuesten
Zeit vom Frankfurter Frieden bis zur
Gegenwart. Zwei Bände. Achte Auflage.
(21. bis 23. Tausend.) 1920. Fortgeführt
bis zum Frieden von Versailles. Zwei
starke Bände in Großoktav mit 470 und
537 Seiten. Geheftet "0 M., in Halbleinen
gebunden 75 M. und Teuerungsznschlag des
Sortiments.

Das Egelhaafsche Handbuch hat seit 1908
in einer langen Reihe von Auflagen die Zeit¬
geschichte begleitet, und die leichte Hand des
Verfassers hat es verstanden, auch das erst
im Werden Befindliche schon zu Faden zu
schlagen. Das Buch hat sich damit einen
eigentümlichen Platz in der geschichtlichen
Literatur erobert. Die achte -- zum ersten
Male in zwei Bänden erscheinende -- Auflage
geht bis zum Frieden von Versailles. Über
diesen hinaus will Egelhaaf seine zeitgeschicht¬
liche Arbeit nicht fortsetzen. Wir hätten demnach
jetzt die endgültige Gestalt des Werkes vor uns.

Deutschland und die beiden Haager
Friedenskonferenzen. Von Philipp
Zorn. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart
und Berlin. 1920.

Die nicht ohne Grund vielumstrittenc
Haltung der deutschen Diplomatie auf den
Haager Konferenzen von 1899 und 1907
wird durch den ans den Konferenzen beteiligten
Völkerrechtslehrer einer herben Kritik unterzogen

Eine Weltreise 1911/12 und der Znsmnmen-
vruch Deutschlands. Eindrücke und Be¬
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trachtungen aus den Jahren 1911--1914
mit einem Nachwort aus dem Jahre 1919
von Friedrich von Bernhardt, General
der Kavallerie z. D. Verlag von S. Hirzel
in Leipzig. Preis 63 M., gebunden 76 M.

Der durch frühere Schriften namentlich
auch im Ausland berühmte Verfasser hat kurz
vor dein Kriege eine Weltreise unternommen,
um die Weltmächte und die Weltwirtschaft
mit den Augen eines alten Soldaten und er¬
fahrenen Schriftstellers zu schauen. Sehr un¬
gleich der gleichzeitigen Weltreise des Philo¬
sophen Keyserling und doch ihm an Wert
auf anderem Gebiet vergleichbar. Die Nieder¬
schrift seiner Eindrücke wollte Bernhardt 1914
vornehmen, um unser Volk vor den Gefahren
seiner Weltstellung zu warnen. Statt dessen
kam der Krieg, der nun als Schlußkapitel das
umfängliche Werk zur Gcschichtstragödic, ge¬
spiegelt innerhalb einer Einzelseele, abrundet.

Josef Redlich. Das österreichische Staats¬
und Reichsproblem. Geschichtliche Dar¬
stellung der inneren Politik der habs-
burgischen Monarchie von 1848 bis zum
Untergang des Reiches. 1. Band: Der
dynastische Neichsgcdcmke und die Ent¬
faltung des Problems bis zur Verkündigung
der Reichsverfassung von 1361. 1. Teil
in 2 Bänden: Darstellung, 2. Teil:
Exkurse und Anmerkungen. Der Neue
Geist, Verlag Dr. Peter Reinhold. Leipzig.
1920. M. 140.--.

Ein Standwerk deutscher Wissenschaft,
durch welches alle bisherigen Darstellungen
der letzten Menschenalter österreichischer Ge¬
schichte mehr oder weniger überholt sind.
Der als Politiker, wie als bedeutender staats-
und verwaltungsrcchtlicher Forscher bekannte
Verfasser hat für sein lange vor dem Krieg
begonnenes Werk zuletzt die Eröffnung aller
Archive der Regierungszeit Franz Josefs
ausnützen können. Der vorliegende Teil des
kapitalen Werkes reicht bis 1861; es wäre
zu wünschen, daß die Fortsetzung bald er¬
scheint und daß es dem Verfasser dabei ge¬
lingt, die Stoffmassen derart zu beherrschen,
daß ein nicht allzu breites und dafür um so
plastischeres Bild von den letzten Lebens¬
kämpfen und dem Untergang des alten Habs-
burgerreichcs erstehe.

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Zur preußischen und deutschen Geschichte.
Aufsätze und Vortrüge von Reinhold Koser.
Verlag der I. G. Cottaschen Buchhandlung
Nachfolger in Stuttgart und Berlin. Ge¬
heftet 23 M; in Halbleinen gebunden 40 M.

Der Biograph Friedrichs des Großen und
Darsteller der „Brandenburgisch-Preußischen
Politik" war auch als Essaist eine Persönlich¬
keit von größter Gewissenhaftigkeit, reinem
Geschmack und männlichem Urteil. Die hier
nach seinem Tod vereinigten kleinen Schriften
behandeln hauptsächlich die drei großen Hohen-
zollern, aber auch andere Gegenstände von
allgemeinstein Interesse, wie „die Epochen der
absoluten Monarchie in der neueren Geschichte"
oder „Die Anfänge der politischen Partei¬
bildung in Preußen bis 1849".

Gottlob Egelhaaf. Geschichte der neuesten
Zeit vom Frankfurter Frieden bis zur
Gegenwart. Zwei Bände. Achte Auflage.
(21. bis 23. Tausend.) 1920. Fortgeführt
bis zum Frieden von Versailles. Zwei
starke Bände in Großoktav mit 470 und
537 Seiten. Geheftet «0 M., in Halbleinen
gebunden 75 M. und Teuerungsznschlag des
Sortiments.

Das Egelhaafsche Handbuch hat seit 1908
in einer langen Reihe von Auflagen die Zeit¬
geschichte begleitet, und die leichte Hand des
Verfassers hat es verstanden, auch das erst
im Werden Befindliche schon zu Faden zu
schlagen. Das Buch hat sich damit einen
eigentümlichen Platz in der geschichtlichen
Literatur erobert. Die achte — zum ersten
Male in zwei Bänden erscheinende — Auflage
geht bis zum Frieden von Versailles. Über
diesen hinaus will Egelhaaf seine zeitgeschicht¬
liche Arbeit nicht fortsetzen. Wir hätten demnach
jetzt die endgültige Gestalt des Werkes vor uns.

Deutschland und die beiden Haager
Friedenskonferenzen. Von Philipp
Zorn. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart
und Berlin. 1920.

Die nicht ohne Grund vielumstrittenc
Haltung der deutschen Diplomatie auf den
Haager Konferenzen von 1899 und 1907
wird durch den ans den Konferenzen beteiligten
Völkerrechtslehrer einer herben Kritik unterzogen

Eine Weltreise 1911/12 und der Znsmnmen-
vruch Deutschlands. Eindrücke und Be¬
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trachtungen aus den Jahren 1911—1914
mit einem Nachwort aus dem Jahre 1919
von Friedrich von Bernhardt, General
der Kavallerie z. D. Verlag von S. Hirzel
in Leipzig. Preis 63 M., gebunden 76 M.

Der durch frühere Schriften namentlich
auch im Ausland berühmte Verfasser hat kurz
vor dein Kriege eine Weltreise unternommen,
um die Weltmächte und die Weltwirtschaft
mit den Augen eines alten Soldaten und er¬
fahrenen Schriftstellers zu schauen. Sehr un¬
gleich der gleichzeitigen Weltreise des Philo¬
sophen Keyserling und doch ihm an Wert
auf anderem Gebiet vergleichbar. Die Nieder¬
schrift seiner Eindrücke wollte Bernhardt 1914
vornehmen, um unser Volk vor den Gefahren
seiner Weltstellung zu warnen. Statt dessen
kam der Krieg, der nun als Schlußkapitel das
umfängliche Werk zur Gcschichtstragödic, ge¬
spiegelt innerhalb einer Einzelseele, abrundet.

Josef Redlich. Das österreichische Staats¬
und Reichsproblem. Geschichtliche Dar¬
stellung der inneren Politik der habs-
burgischen Monarchie von 1848 bis zum
Untergang des Reiches. 1. Band: Der
dynastische Neichsgcdcmke und die Ent¬
faltung des Problems bis zur Verkündigung
der Reichsverfassung von 1361. 1. Teil
in 2 Bänden: Darstellung, 2. Teil:
Exkurse und Anmerkungen. Der Neue
Geist, Verlag Dr. Peter Reinhold. Leipzig.
1920. M. 140.—.

Ein Standwerk deutscher Wissenschaft,
durch welches alle bisherigen Darstellungen
der letzten Menschenalter österreichischer Ge¬
schichte mehr oder weniger überholt sind.
Der als Politiker, wie als bedeutender staats-
und verwaltungsrcchtlicher Forscher bekannte
Verfasser hat für sein lange vor dem Krieg
begonnenes Werk zuletzt die Eröffnung aller
Archive der Regierungszeit Franz Josefs
ausnützen können. Der vorliegende Teil des
kapitalen Werkes reicht bis 1861; es wäre
zu wünschen, daß die Fortsetzung bald er¬
scheint und daß es dem Verfasser dabei ge¬
lingt, die Stoffmassen derart zu beherrschen,
daß ein nicht allzu breites und dafür um so
plastischeres Bild von den letzten Lebens¬
kämpfen und dem Untergang des alten Habs-
burgerreichcs erstehe.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341913_338800/51>, abgerufen am 28.04.2024.