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Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Viertes Vierteljahr.

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Der ist kein Bürger, der nicht die eigene Sorge
vergißt in der Not des Allgemeinen,

Grillparzer


Schlei ermachers Briefe
in neuer Form mit Einleitung und Anmerkungen
Herausgegeben von Professor Dr. Heinrich Meisner
Direktor an der Staatsbibliothek Berlin
Jedem nach Sammlung und innerer Erfrischung verlangenden Gebildeten, vor allem jeder
deutschen Frau werden diese Blätter von der Hand eines der einflußreichsten Geister vor
hundert Jahren aus der wunderbaren Zeit der Romantik, den Jahren schwerster politischer
Erschütterungen eine diese Wohltat und Stärkung, ein Quell der Hoffnung und Freude seinl
Gchleiermacher als Mensch
Sein Werden
Familien- und Kreundesbriefe ^?S3-it804
Mit drei Bildern
Preis in gutem Geschenkband sechzig Mark
Der Öffentlichkeit wird mit diesem Buch ein Gut von seltener Kostbarkeit
zugänglich, an dem ganz wenige nur bisher teilhaben durften. Als Mensch
in allen Höhen und Tiefen, wird Schleiermacher uns hier wahrhaft lebendig
nahe gebracht. Insbesondere sein vielumstrittenes Verhältnis zu
den Frauen sehen wir durch die freimütiger Äußerungen seiner Briefe
-- darunter vieler völlig unbekannter an seine Schwester Charlotte
und namentlich an HenrietteHerz -- in ein helles Licht gerückt.
Gchleiermachers Briefwechsel
mit seiner Braut
Zweite Auflage. Mit zwei Jugendbildnissen Schleiermachers.
Preis in geschmackvollem Geschenkeinband . M. 40.--
Vorzugsausgabe in Halbpergament . . . " 120.--
In Halbleder..........." 160.--
"Aus der Zeit unserer Klassiker kommt uns eins der wundervollsten Gaben, die Briosliteratur
überhaupt nur bieten kann: SchletermacherS Briefwechsel mit seiner Braut wird zum Erlebnis, dessen
Stärke mit jedem Briefe wächst. Mit gleicher Spannung und Ergriffenheit lesen wir den ersten und letzten,
und dieser Austausch wird zur bleibenden inneren Bereicherung." Deutsche Rundschau.
"Wer sich in einer stillen Stunde in diese" stattliche" Vricfband versenkt, wird einen seelischen Gennsz haben."
Leipziger Neueste Nachrichten.
"Mau musz sich darüber freuen, das; sein Briefwechsel mit seiner Braut jetzt in einer schönen Ausgabe erschienen
ist. Man kann diese Blätter im besten Sinne als Briefe der Liebe charakterisieren." Tägliche Rundschau.
"Professor M-ihrer gebührt allergröfzter Dank dasür, der Allgemeinheit einen erlesenen geistigen Gennsz gemacht
zu haben." Neue Prenfz. Kreuz-Zeitung.
Verlag Friedrich Andreas perihes A.-G. Goiha

Winterbeginn ohne Bürgerkrieg
Fritz Rem von

eutschland durchlebt eine glanzlose Epoche seiner so wechselnd über¬
schatteten Geschichte. Aber aus solchen von Persönlichkeiten, Macht
und Glück verlassenen Zeiten lag manchmal schon der Segen der
Zukunft. Nach dem dreißigjährigen Krieg hat unsere Volkstugend,
die Liebe zur Arbeit, neue Fundamente in den Sumpf gelegt. In
der dumpfen Zeit zwischen den Karlsbader Beschlüssen und der Paulskirche
gründete der Zollverein den soliden Unterbau des Bismarckschen Reiches. Wenn
die Einheit sich zur Arbeit gesellt, der nationale Wille zum Fleiß der Hände
und Köpfe, dann ist das deutsche Volk allemal fürs erste geborgen.

Der vierte Winter auf den Ruinen des Reichs beginnt mit äußeren und
inneren Leiden, die sich von denen der Vorjahre scheinbar nur dadurch unter¬
scheiden, daß unser herabgestimmtes Selbstgefühl sich tiefer eingewöhnt hat.
Knechtung an Rhein und Saar, Würfelspiel in Oberschlesien, Hussitensiege im
Böhmerland: das bezeichnet kurz die Spannweite unserer auswärtigen "Macht".
Schwindelnder Marksturz, Börsenfieber, Exporthausse -- Deutschland hat bald
keinen Arbeitslosen, aber auch bald keinen Mittelstand mehr. Das große Volk,
das von allen Völkern am wenigsten zur wirtschaftlichen Lässigkeit neigt, wird
durch die vorübergehenden Sieger systematisch in den Staatsbankerott hineinge¬
peitscht. Wir haben im abgelaufenen Jahr wieder zugelegt, Ordnung, Sauberkeit,
guten Willen gegen die Kriegswesen gesetzt; wir sind jeder für sich ein tüchtiges
Stück emporgeklettert. Aber nun sinkt aufs neue die ganze Wand, an der wir
klettern. Ohne Stabilisierung der Mark keine Gesundung, ohne Revision des
Versailler Mordfriedens keine Stabilisierung der Mark, ohne "irländische" Einheit
des deutschen Volkswillens keine Revision des Friedens -- in dieser von der
Arbeit zur Einheit führenden Gedankenkette haben wir vielleicht den Leitfaden


Grenzboten IV 1921 3


Der ist kein Bürger, der nicht die eigene Sorge
vergißt in der Not des Allgemeinen,

Grillparzer


Schlei ermachers Briefe
in neuer Form mit Einleitung und Anmerkungen
Herausgegeben von Professor Dr. Heinrich Meisner
Direktor an der Staatsbibliothek Berlin
Jedem nach Sammlung und innerer Erfrischung verlangenden Gebildeten, vor allem jeder
deutschen Frau werden diese Blätter von der Hand eines der einflußreichsten Geister vor
hundert Jahren aus der wunderbaren Zeit der Romantik, den Jahren schwerster politischer
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Gchleiermacher als Mensch
Sein Werden
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Der Öffentlichkeit wird mit diesem Buch ein Gut von seltener Kostbarkeit
zugänglich, an dem ganz wenige nur bisher teilhaben durften. Als Mensch
in allen Höhen und Tiefen, wird Schleiermacher uns hier wahrhaft lebendig
nahe gebracht. Insbesondere sein vielumstrittenes Verhältnis zu
den Frauen sehen wir durch die freimütiger Äußerungen seiner Briefe
— darunter vieler völlig unbekannter an seine Schwester Charlotte
und namentlich an HenrietteHerz — in ein helles Licht gerückt.
Gchleiermachers Briefwechsel
mit seiner Braut
Zweite Auflage. Mit zwei Jugendbildnissen Schleiermachers.
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In Halbleder...........„ 160.—
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überhaupt nur bieten kann: SchletermacherS Briefwechsel mit seiner Braut wird zum Erlebnis, dessen
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und dieser Austausch wird zur bleibenden inneren Bereicherung." Deutsche Rundschau.
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„Mau musz sich darüber freuen, das; sein Briefwechsel mit seiner Braut jetzt in einer schönen Ausgabe erschienen
ist. Man kann diese Blätter im besten Sinne als Briefe der Liebe charakterisieren." Tägliche Rundschau.
„Professor M-ihrer gebührt allergröfzter Dank dasür, der Allgemeinheit einen erlesenen geistigen Gennsz gemacht
zu haben." Neue Prenfz. Kreuz-Zeitung.
Verlag Friedrich Andreas perihes A.-G. Goiha

Winterbeginn ohne Bürgerkrieg
Fritz Rem von

eutschland durchlebt eine glanzlose Epoche seiner so wechselnd über¬
schatteten Geschichte. Aber aus solchen von Persönlichkeiten, Macht
und Glück verlassenen Zeiten lag manchmal schon der Segen der
Zukunft. Nach dem dreißigjährigen Krieg hat unsere Volkstugend,
die Liebe zur Arbeit, neue Fundamente in den Sumpf gelegt. In
der dumpfen Zeit zwischen den Karlsbader Beschlüssen und der Paulskirche
gründete der Zollverein den soliden Unterbau des Bismarckschen Reiches. Wenn
die Einheit sich zur Arbeit gesellt, der nationale Wille zum Fleiß der Hände
und Köpfe, dann ist das deutsche Volk allemal fürs erste geborgen.

Der vierte Winter auf den Ruinen des Reichs beginnt mit äußeren und
inneren Leiden, die sich von denen der Vorjahre scheinbar nur dadurch unter¬
scheiden, daß unser herabgestimmtes Selbstgefühl sich tiefer eingewöhnt hat.
Knechtung an Rhein und Saar, Würfelspiel in Oberschlesien, Hussitensiege im
Böhmerland: das bezeichnet kurz die Spannweite unserer auswärtigen „Macht".
Schwindelnder Marksturz, Börsenfieber, Exporthausse — Deutschland hat bald
keinen Arbeitslosen, aber auch bald keinen Mittelstand mehr. Das große Volk,
das von allen Völkern am wenigsten zur wirtschaftlichen Lässigkeit neigt, wird
durch die vorübergehenden Sieger systematisch in den Staatsbankerott hineinge¬
peitscht. Wir haben im abgelaufenen Jahr wieder zugelegt, Ordnung, Sauberkeit,
guten Willen gegen die Kriegswesen gesetzt; wir sind jeder für sich ein tüchtiges
Stück emporgeklettert. Aber nun sinkt aufs neue die ganze Wand, an der wir
klettern. Ohne Stabilisierung der Mark keine Gesundung, ohne Revision des
Versailler Mordfriedens keine Stabilisierung der Mark, ohne „irländische" Einheit
des deutschen Volkswillens keine Revision des Friedens — in dieser von der
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Grenzboten IV 1921 3
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 80, 1921, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341913_339548/41>, abgerufen am 29.04.2024.