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Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716.

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Verliebte und galante Gedichte.
Cleopatra mag nur mit ihren Perlen prangen/
Jch kan an solchen hangen/
Die mehr/ als ihre/ schöne sind.
Rubinen und Saphiren
Die müssen diese Perlen zieren
Die man auf deinen Brüsten findt.
Die Wollust selbst kan nicht vergnügter ruhn/
Als wie ich nun
Annehmliche Belline
Auf dieser Liljen-Bühne.
Jch lieg im Paphos Schooß/
Und diese macht mir bloß
Die wunder-schönen Gaben/
So Hertz und Sinnen laben.
Der Wollust-Zucker quilt aus diesen Ballen/
Cupido nehret sich mit dem Erquickungs-Safft
So ihm dein Busen schafft
Aus den Corallen.
Dir sind die Brust-Granaten
Belline wohlgerahten.
Cupido läst die Brust der gütigen Dionen
Und will mit mir in deinem Busen wohnen.


Als er sie entblösset sahe.
Schaut/ wie die Rosen doch/ die milchern Brust bekröhnen/
Und wie die Anmuth da mit theuren Perlen spielt/
Wie unvergleichlich sind die Glieder dieser Schönen/
Die Schönheit hat daran ein Meister-Stück erziehlt.
Die Venus machet sie zu einen Schau-Gerüste/
Sie hat da ihren Thron der Liebe auffgestelt/
Der Schwaanen reine Pracht reicht nicht an diese Brüste/
Der feinste Marmor-Stein vor ihren Glantz zerfält.
Es mag Hesperien mit güldnen Aepffeln prangen/
Hier zeigt sich eine Frucht die viel mahl schöner ist/
Der bunte Sommer lacht auf den beliebten Wangen
Die Chloris hat das Feld zu ihren Sitz erkießt.
Es
G 2
Verliebte und galante Gedichte.
Cleopatra mag nur mit ihren Perlen prangen/
Jch kan an ſolchen hangen/
Die mehr/ als ihre/ ſchoͤne ſind.
Rubinen und Saphiren
Die muͤſſen dieſe Perlen zieren
Die man auf deinen Bruͤſten findt.
Die Wolluſt ſelbſt kan nicht vergnuͤgter ruhn/
Als wie ich nun
Annehmliche Belline
Auf dieſer Liljen-Buͤhne.
Jch lieg im Paphos Schooß/
Und dieſe macht mir bloß
Die wunder-ſchoͤnen Gaben/
So Hertz und Sinnen laben.
Der Wolluſt-Zucker quilt aus dieſen Ballen/
Cupido nehret ſich mit dem Erquickungs-Safft
So ihm dein Buſen ſchafft
Aus den Corallen.
Dir ſind die Bruſt-Granaten
Belline wohlgerahten.
Cupido laͤſt die Bruſt der guͤtigen Dionen
Und will mit mir in deinem Buſen wohnen.


Als er ſie entbloͤſſet ſahe.
Schaut/ wie die Roſen doch/ die milchern Bruſt bekroͤhnen/
Und wie die Anmuth da mit theuren Perlen ſpielt/
Wie unvergleichlich ſind die Glieder dieſer Schoͤnen/
Die Schoͤnheit hat daran ein Meiſter-Stuͤck erziehlt.
Die Venus machet ſie zu einen Schau-Geruͤſte/
Sie hat da ihren Thron der Liebe auffgeſtelt/
Der Schwaanen reine Pracht reicht nicht an dieſe Bruͤſte/
Der feinſte Marmor-Stein vor ihren Glantz zerfaͤlt.
Es mag Heſperien mit guͤldnen Aepffeln prangen/
Hier zeigt ſich eine Frucht die viel mahl ſchoͤner iſt/
Der bunte Sommer lacht auf den beliebten Wangen
Die Chloris hat das Feld zu ihren Sitz erkießt.
Es
G 2
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[99/0117] Verliebte und galante Gedichte. Cleopatra mag nur mit ihren Perlen prangen/ Jch kan an ſolchen hangen/ Die mehr/ als ihre/ ſchoͤne ſind. Rubinen und Saphiren Die muͤſſen dieſe Perlen zieren Die man auf deinen Bruͤſten findt. Die Wolluſt ſelbſt kan nicht vergnuͤgter ruhn/ Als wie ich nun Annehmliche Belline Auf dieſer Liljen-Buͤhne. Jch lieg im Paphos Schooß/ Und dieſe macht mir bloß Die wunder-ſchoͤnen Gaben/ So Hertz und Sinnen laben. Der Wolluſt-Zucker quilt aus dieſen Ballen/ Cupido nehret ſich mit dem Erquickungs-Safft So ihm dein Buſen ſchafft Aus den Corallen. Dir ſind die Bruſt-Granaten Belline wohlgerahten. Cupido laͤſt die Bruſt der guͤtigen Dionen Und will mit mir in deinem Buſen wohnen. Als er ſie entbloͤſſet ſahe. Schaut/ wie die Roſen doch/ die milchern Bruſt bekroͤhnen/ Und wie die Anmuth da mit theuren Perlen ſpielt/ Wie unvergleichlich ſind die Glieder dieſer Schoͤnen/ Die Schoͤnheit hat daran ein Meiſter-Stuͤck erziehlt. Die Venus machet ſie zu einen Schau-Geruͤſte/ Sie hat da ihren Thron der Liebe auffgeſtelt/ Der Schwaanen reine Pracht reicht nicht an dieſe Bruͤſte/ Der feinſte Marmor-Stein vor ihren Glantz zerfaͤlt. Es mag Heſperien mit guͤldnen Aepffeln prangen/ Hier zeigt ſich eine Frucht die viel mahl ſchoͤner iſt/ Der bunte Sommer lacht auf den beliebten Wangen Die Chloris hat das Feld zu ihren Sitz erkießt. Es G 2

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Zitationshilfe: Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gressel_grabgedichte_1716/117>, abgerufen am 29.03.2024.