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Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716.

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Verliebte und galante Arien.
3.
Denn mein Hertz
Sucht im Schmertz
Nur auf Gott und dich zu setzen
Sein Ergötzen:
Drum mein Licht bleib mir getreu/
Daß ich nicht des Todes sey.


Er nimmt unter der Versicherung seiner
Treue von ihr Abschied.
Cantata.
ARIA.
Adjeu Schönste! lebe wohl!
Bleibe meiner eingedenck.
Küsse mich offt in Gedancken/
Meine Treu/ die soll nicht wancken.
So lang als ich athmen kan
Bett' ich deine Gottheit an
Adjeu Schönste! lebe wohl!
Bleibe meiner eingedenck.
Wird schon der Leib entfernt
Bleibt doch die Seele da;
Wo solche Schönheit sternt/
Bleiben/ ob der Leib von hinnen/
Doch die Sinnen
Jhrem Angel-Sterne nah.
ARIA.
Auch Abwesend will ich brennen
Schönste in der hellen Gluht;
Meine Treue soll bestehen/
Und nach steten Wachsthum sehen
Mitten in der Neider-Wuht
Auch Abwesend will ich brennen
Schönste in der hellen Gluht.
An
Verliebte und galante Arien.
3.
Denn mein Hertz
Sucht im Schmertz
Nur auf Gott und dich zu ſetzen
Sein Ergoͤtzen:
Drum mein Licht bleib mir getreu/
Daß ich nicht des Todes ſey.


Er nimmt unter der Verſicherung ſeiner
Treue von ihr Abſchied.
Cantata.
ARIA.
Adjeu Schoͤnſte! lebe wohl!
Bleibe meiner eingedenck.
Kuͤſſe mich offt in Gedancken/
Meine Treu/ die ſoll nicht wancken.
So lang als ich athmen kan
Bett’ ich deine Gottheit an
Adjeu Schoͤnſte! lebe wohl!
Bleibe meiner eingedenck.
Wird ſchon der Leib entfernt
Bleibt doch die Seele da;
Wo ſolche Schoͤnheit ſternt/
Bleiben/ ob der Leib von hinnen/
Doch die Sinnen
Jhrem Angel-Sterne nah.
ARIA.
Auch Abweſend will ich brennen
Schoͤnſte in der hellen Gluht;
Meine Treue ſoll beſtehen/
Und nach ſteten Wachsthum ſehen
Mitten in der Neider-Wuht
Auch Abweſend will ich brennen
Schoͤnſte in der hellen Gluht.
An
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[190/0208] Verliebte und galante Arien. 3. Denn mein Hertz Sucht im Schmertz Nur auf Gott und dich zu ſetzen Sein Ergoͤtzen: Drum mein Licht bleib mir getreu/ Daß ich nicht des Todes ſey. Er nimmt unter der Verſicherung ſeiner Treue von ihr Abſchied. Cantata. ARIA. Adjeu Schoͤnſte! lebe wohl! Bleibe meiner eingedenck. Kuͤſſe mich offt in Gedancken/ Meine Treu/ die ſoll nicht wancken. So lang als ich athmen kan Bett’ ich deine Gottheit an Adjeu Schoͤnſte! lebe wohl! Bleibe meiner eingedenck. Wird ſchon der Leib entfernt Bleibt doch die Seele da; Wo ſolche Schoͤnheit ſternt/ Bleiben/ ob der Leib von hinnen/ Doch die Sinnen Jhrem Angel-Sterne nah. ARIA. Auch Abweſend will ich brennen Schoͤnſte in der hellen Gluht; Meine Treue ſoll beſtehen/ Und nach ſteten Wachsthum ſehen Mitten in der Neider-Wuht Auch Abweſend will ich brennen Schoͤnſte in der hellen Gluht. An

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Zitationshilfe: Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gressel_grabgedichte_1716/208>, abgerufen am 28.03.2024.