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Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716.

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Verliebte und galante Arien.
Er bittet um ihre Gunst.
Cantata.
ARIA.
Ach ihr wunder schönen Augen
Darf ich wol die Flammen saugen/
Die eur Wesen in sich hegt.
Jch will gern deswegen sterben/
Und in einem Feur verderben/
Das die Liebe angelegt;
Ach ihr wunder schönen Augen
Darf ich wol die Flammen saugen/
Die eur Wesen in sich hegt.
Sprecht nur das Ja!
Mein Will' ist da/
Jch will mich selbst verbrennen/
Doch müst ihr mir zum Scheiter-Hauffen gönnen
Die schöne Brust
Jch will mit Lust
Jn eure Flammen lauffen/
Wenn ich auf diesen schönen Hauffen
Den letzten Oden ziehen mag.
Bestimmet nur den Tag
Und sagt/ es soll geschehen/
Jhr solt mich freudig sterben sehen.
ARIA.
Ach facht euch auf ihr schönen Brüste/
Und zündet euren AEthna an!
Hat Curtius ein Lob erworben/
Daß er als wie ein Held gestorben/
So hab ich dennoch mehr gethan.
Ach facht euch auf ihr schönen Brüste
Und zündet euren AEthna an.
Als
Verliebte und galante Arien.
Er bittet um ihre Gunſt.
Cantata.
ARIA.
Ach ihr wunder ſchoͤnen Augen
Darf ich wol die Flammen ſaugen/
Die eur Weſen in ſich hegt.
Jch will gern deswegen ſterben/
Und in einem Feur verderben/
Das die Liebe angelegt;
Ach ihr wunder ſchoͤnen Augen
Darf ich wol die Flammen ſaugen/
Die eur Weſen in ſich hegt.
Sprecht nur das Ja!
Mein Will’ iſt da/
Jch will mich ſelbſt verbrennen/
Doch muͤſt ihr mir zum Scheiter-Hauffen goͤnnen
Die ſchoͤne Bruſt
Jch will mit Luſt
Jn eure Flammen lauffen/
Wenn ich auf dieſen ſchoͤnen Hauffen
Den letzten Oden ziehen mag.
Beſtimmet nur den Tag
Und ſagt/ es ſoll geſchehen/
Jhr ſolt mich freudig ſterben ſehen.
ARIA.
Ach facht euch auf ihr ſchoͤnen Bruͤſte/
Und zuͤndet euren Æthna an!
Hat Curtius ein Lob erworben/
Daß er als wie ein Held geſtorben/
So hab ich dennoch mehr gethan.
Ach facht euch auf ihr ſchoͤnen Bruͤſte
Und zuͤndet euren Æthna an.
Als
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[317/0335] Verliebte und galante Arien. Er bittet um ihre Gunſt. Cantata. ARIA. Ach ihr wunder ſchoͤnen Augen Darf ich wol die Flammen ſaugen/ Die eur Weſen in ſich hegt. Jch will gern deswegen ſterben/ Und in einem Feur verderben/ Das die Liebe angelegt; Ach ihr wunder ſchoͤnen Augen Darf ich wol die Flammen ſaugen/ Die eur Weſen in ſich hegt. Sprecht nur das Ja! Mein Will’ iſt da/ Jch will mich ſelbſt verbrennen/ Doch muͤſt ihr mir zum Scheiter-Hauffen goͤnnen Die ſchoͤne Bruſt Jch will mit Luſt Jn eure Flammen lauffen/ Wenn ich auf dieſen ſchoͤnen Hauffen Den letzten Oden ziehen mag. Beſtimmet nur den Tag Und ſagt/ es ſoll geſchehen/ Jhr ſolt mich freudig ſterben ſehen. ARIA. Ach facht euch auf ihr ſchoͤnen Bruͤſte/ Und zuͤndet euren Æthna an! Hat Curtius ein Lob erworben/ Daß er als wie ein Held geſtorben/ So hab ich dennoch mehr gethan. Ach facht euch auf ihr ſchoͤnen Bruͤſte Und zuͤndet euren Æthna an. Als

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Zitationshilfe: Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gressel_grabgedichte_1716/335>, abgerufen am 19.04.2024.