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Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716.

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Vermischte Gedichte.
An dieser Ebentheur hat Polidor verspührt/
Daß Lieben ohn Bedacht in Schimpff und Schanden führt.


Allerhand schöne Raritäten und schöne
Spiele - Wercke/
Welche auf dem
Binnisch - und Gräntzischen
Hochzeit-Feste vorgestellet
der Teutsche Welsche Mann.


Schaut schöne Rarität! schaut schöne Spiele-Werk!
Jhr Leute kommt herbey/ hier giebt es was zu sehen:
Die Rarität ist wehrt/ daß jederman drauf merck/
Und beydes Speiß und Tranck laß' auf dem Tische stehen.
Herr Bräutigam kommt her und schaut
Mit eurer lieben Jungfer Braut.
Schöne Rarität/ schöne Spiel-Wercke/ Belle Catharine, schö-
ne Sybilla, Ilse, Margaretha, Dorotheae, schöne Rarität/ schö-
ne Spiele-Wercke.


Fragt ihr/ was ich bey euch in euren Gvelphos wil?
So sag' ich/ daß ich bloß darum bin hieher kommen/
Weil ich aus einem Brieff jüngsthin laß ohne Brill/
Daß ihm Herr Binnius hab' eine Braut genommen/
Drum wolt ich euch und eure Gäst
Erlustigen beym Hochzeit-Fest.
Schöne Rarität/ schöne Spiele-Werckeetc.


So kommt ihr jungen Herren/ ihr Jungfern/ tret't heran
Jhr Männer/ eilt herbey mit euren lieben Frauen/
Gebt achtung/ was ich sag'/ ich bin der Welsche Mann/
Der schöne Rarität läßt ohne Geld beschauen.
Doch eine jede Jungfer muß
Mir davor geben einen Kuß.
Schöne Rarität/ schöne Spiele-Werckeetc.
Mein
Vermiſchte Gedichte.
An dieſer Ebentheur hat Polidor verſpuͤhrt/
Daß Lieben ohn Bedacht in Schimpff und Schanden fuͤhrt.


Allerhand ſchoͤne Raritaͤten und ſchoͤne
Spiele - Wercke/
Welche auf dem
Binniſch - und Graͤntziſchen
Hochzeit-Feſte vorgeſtellet
der Teutſche Welſche Mann.


Schaut ſchoͤne Raritaͤt! ſchaut ſchoͤne Spiele-Werk!
Jhr Leute kommt herbey/ hier giebt es was zu ſehen:
Die Raritaͤt iſt wehrt/ daß jederman drauf merck/
Und beydes Speiß und Tranck laß’ auf dem Tiſche ſtehen.
Herr Braͤutigam kommt her und ſchaut
Mit eurer lieben Jungfer Braut.
Schoͤne Raritaͤt/ ſchoͤne Spiel-Wercke/ Belle Catharine, ſchoͤ-
ne Sybilla, Ilſe, Margaretha, Dorotheæ, ſchoͤne Raritaͤt/ ſchoͤ-
ne Spiele-Wercke.


Fragt ihr/ was ich bey euch in euren Gvelphos wil?
So ſag’ ich/ daß ich bloß darum bin hieher kommen/
Weil ich aus einem Brieff juͤngſthin laß ohne Brill/
Daß ihm Herr Binnius hab’ eine Braut genommen/
Drum wolt ich euch und eure Gaͤſt
Erluſtigen beym Hochzeit-Feſt.
Schoͤne Raritaͤt/ ſchoͤne Spiele-Werckeꝛc.


So kommt ihr jungen Herren/ ihr Jungfern/ tret’t heran
Jhr Maͤnner/ eilt herbey mit euren lieben Frauen/
Gebt achtung/ was ich ſag’/ ich bin der Welſche Mann/
Der ſchoͤne Raritaͤt laͤßt ohne Geld beſchauen.
Doch eine jede Jungfer muß
Mir davor geben einen Kuß.
Schoͤne Raritaͤt/ ſchoͤne Spiele-Werckeꝛc.
Mein
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[414/0432] Vermiſchte Gedichte. An dieſer Ebentheur hat Polidor verſpuͤhrt/ Daß Lieben ohn Bedacht in Schimpff und Schanden fuͤhrt. Allerhand ſchoͤne Raritaͤten und ſchoͤne Spiele - Wercke/ Welche auf dem Binniſch - und Graͤntziſchen Hochzeit-Feſte vorgeſtellet der Teutſche Welſche Mann. Schaut ſchoͤne Raritaͤt! ſchaut ſchoͤne Spiele-Werk! Jhr Leute kommt herbey/ hier giebt es was zu ſehen: Die Raritaͤt iſt wehrt/ daß jederman drauf merck/ Und beydes Speiß und Tranck laß’ auf dem Tiſche ſtehen. Herr Braͤutigam kommt her und ſchaut Mit eurer lieben Jungfer Braut. Schoͤne Raritaͤt/ ſchoͤne Spiel-Wercke/ Belle Catharine, ſchoͤ- ne Sybilla, Ilſe, Margaretha, Dorotheæ, ſchoͤne Raritaͤt/ ſchoͤ- ne Spiele-Wercke. Fragt ihr/ was ich bey euch in euren Gvelphos wil? So ſag’ ich/ daß ich bloß darum bin hieher kommen/ Weil ich aus einem Brieff juͤngſthin laß ohne Brill/ Daß ihm Herr Binnius hab’ eine Braut genommen/ Drum wolt ich euch und eure Gaͤſt Erluſtigen beym Hochzeit-Feſt. Schoͤne Raritaͤt/ ſchoͤne Spiele-Werckeꝛc. So kommt ihr jungen Herren/ ihr Jungfern/ tret’t heran Jhr Maͤnner/ eilt herbey mit euren lieben Frauen/ Gebt achtung/ was ich ſag’/ ich bin der Welſche Mann/ Der ſchoͤne Raritaͤt laͤßt ohne Geld beſchauen. Doch eine jede Jungfer muß Mir davor geben einen Kuß. Schoͤne Raritaͤt/ ſchoͤne Spiele-Werckeꝛc. Mein

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Zitationshilfe: Celander [i. e. Gressel, Johann Georg]: Verliebte-Galante/ Sinn-Vermischte und Grab-Gedichte. Hamburg u. a., 1716, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gressel_grabgedichte_1716/432>, abgerufen am 25.04.2024.