Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822.

Bild:
<< vorherige Seite

II. Neuhochd. stark. adject. erste declination.
(tenuis) ghemicke (commodus) clene (parvus). Viele
haben es abgelegt, z. b. onghehier (immanis). Umlaut
tritt gar nicht ein. -- 5) das wichtigste wäre, alle adj-
dieser mundart vollständig zu verzeichnen; ihr reich-
thum gewährt manche, die im mittelh. ausgegangen sind,
z. b. blaer (inanis, miser).

Schwaches adjectivum.

sg. blind-eblind-eblind-e
blind-enblind-enblind-en
blind-enblind-enblind-en
blind-enblind-enblind-en
pl. blind-eblind-eblind-e
blind-enblind-enblind-en
blind-enblind-enblind-en
blind-eblind-eblind-e

bemerkenswerthe abweichung von der schwachen subst.
decl. (s. 692.); unsicher bleibt mir der gen. pl., da die-
ser casus kaum vorkommt, sondern wie in der starken
form umschrieben zu werden pflegt. Es würde also in
den übrigen casibus, wenigstens masc. und fem., starke
und schw. decl. zus. fallen.



Mittelenglisches adjectivum.

ganz inflexibel; verzeichnisse mit unterscheidung aller
derer, welchen das bildungs -e gebührt, gehören dar-
um nicht in gegenwärtiges buch.



Neuhochdeutsches adjectivum.
Starkes adjectivum. erste declination.

sg. blind-erblind-eblind-es
blind-esblind-erblind-es
blind-emblind-erblind-em
blind-enblind-eblind-es
pl. blind-eblind-eblind-e
blind-erblind-erblind-er
blind-enblind-enblind-en
blind-eblind-eblind-e

1) neben den flexionen gilt ein unflectiertes blind in
dem nom. acc. sg. und pl. für alle geschlechter; nicht

II. Neuhochd. ſtark. adject. erſte declination.
(tenuis) ghemicke (commodus) clêne (parvus). Viele
haben es abgelegt, z. b. onghehier (immanis). Umlaut
tritt gar nicht ein. — 5) das wichtigſte wäre, alle adj-
dieſer mundart vollſtändig zu verzeichnen; ihr reich-
thum gewährt manche, die im mittelh. ausgegangen ſind,
z. b. blaer (inanis, miſer).

Schwaches adjectivum.

ſg. blind-eblind-eblind-e
blind-enblind-enblind-en
blind-enblind-enblind-en
blind-enblind-enblind-en
pl. blind-eblind-eblind-e
blind-enblind-enblind-en
blind-enblind-enblind-en
blind-eblind-eblind-e

bemerkenswerthe abweichung von der ſchwachen ſubſt.
decl. (ſ. 692.); unſicher bleibt mir der gen. pl., da die-
ſer caſus kaum vorkommt, ſondern wie in der ſtarken
form umſchrieben zu werden pflegt. Es würde alſo in
den übrigen caſibus, wenigſtens maſc. und fem., ſtarke
und ſchw. decl. zuſ. fallen.



Mittelengliſches adjectivum.

ganz inflexibel; verzeichniſſe mit unterſcheidung aller
derer, welchen das bildungs -e gebührt, gehören dar-
um nicht in gegenwärtiges buch.



Neuhochdeutſches adjectivum.
Starkes adjectivum. erſte declination.

ſg. blind-erblind-eblind-es
blind-esblind-erblind-es
blind-emblind-erblind-em
blind-enblind-eblind-es
pl. blind-eblind-eblind-e
blind-erblind-erblind-er
blind-enblind-enblind-en
blind-eblind-eblind-e

1) neben den flexionen gilt ein unflectiertes blind in
dem nom. acc. ſg. und pl. für alle geſchlechter; nicht

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0777" n="751"/><fw place="top" type="header">II. <hi rendition="#i">Neuhochd. &#x017F;tark. adject. er&#x017F;te declination.</hi></fw><lb/>
(tenuis) ghemicke (commodus) clêne (parvus). Viele<lb/>
haben es abgelegt, z. b. onghehier (immanis). Umlaut<lb/>
tritt gar nicht ein. &#x2014; 5) das wichtig&#x017F;te wäre, alle adj-<lb/>
die&#x017F;er mundart voll&#x017F;tändig zu verzeichnen; ihr reich-<lb/>
thum gewährt manche, die im mittelh. ausgegangen &#x017F;ind,<lb/>
z. b. blaer (inanis, mi&#x017F;er).</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#i">Schwaches adjectivum.</hi> </head><lb/>
              <table>
                <row>
                  <cell>&#x017F;g. blind-e</cell>
                  <cell>blind-e</cell>
                  <cell>blind-e</cell>
                </row>
                <row>
                  <cell>blind-en</cell>
                  <cell>blind-en</cell>
                  <cell>blind-en</cell>
                </row>
                <row>
                  <cell>blind-en</cell>
                  <cell>blind-en</cell>
                  <cell>blind-en</cell>
                </row>
                <row>
                  <cell>blind-en</cell>
                  <cell>blind-en</cell>
                  <cell>blind-en</cell>
                </row>
                <row>
                  <cell>pl. blind-e</cell>
                  <cell>blind-e</cell>
                  <cell>blind-e</cell>
                </row>
                <row>
                  <cell>blind-en</cell>
                  <cell>blind-en</cell>
                  <cell>blind-en</cell>
                </row>
                <row>
                  <cell>blind-en</cell>
                  <cell>blind-en</cell>
                  <cell>blind-en</cell>
                </row>
                <row>
                  <cell>blind-e</cell>
                  <cell>blind-e</cell>
                  <cell>blind-e</cell>
                </row><lb/>
              </table>
              <p>bemerkenswerthe abweichung von der &#x017F;chwachen &#x017F;ub&#x017F;t.<lb/>
decl. (&#x017F;. 692.); un&#x017F;icher bleibt mir der gen. pl., da die-<lb/>
&#x017F;er ca&#x017F;us kaum vorkommt, &#x017F;ondern wie in der &#x017F;tarken<lb/>
form um&#x017F;chrieben zu werden pflegt. Es würde al&#x017F;o in<lb/>
den übrigen ca&#x017F;ibus, wenig&#x017F;tens ma&#x017F;c. und fem., &#x017F;tarke<lb/>
und &#x017F;chw. decl. zu&#x017F;. fallen.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Mittelengli&#x017F;ches adjectivum</hi>.</hi> </head><lb/>
            <p>ganz inflexibel; verzeichni&#x017F;&#x017F;e mit unter&#x017F;cheidung aller<lb/>
derer, welchen das bildungs -e gebührt, gehören dar-<lb/>
um nicht in gegenwärtiges buch.</p>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Neuhochdeut&#x017F;ches adjectivum</hi>.</hi> </head><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#i">Starkes adjectivum. er&#x017F;te declination.</hi> </head><lb/>
              <table>
                <row>
                  <cell>&#x017F;g. blind-er</cell>
                  <cell>blind-e</cell>
                  <cell>blind-es</cell>
                </row>
                <row>
                  <cell>blind-es</cell>
                  <cell>blind-er</cell>
                  <cell>blind-es</cell>
                </row>
                <row>
                  <cell>blind-em</cell>
                  <cell>blind-er</cell>
                  <cell>blind-em</cell>
                </row>
                <row>
                  <cell>blind-en</cell>
                  <cell>blind-e</cell>
                  <cell>blind-es</cell>
                </row>
                <row>
                  <cell>pl. blind-e</cell>
                  <cell>blind-e</cell>
                  <cell>blind-e</cell>
                </row>
                <row>
                  <cell>blind-er</cell>
                  <cell>blind-er</cell>
                  <cell>blind-er</cell>
                </row>
                <row>
                  <cell>blind-en</cell>
                  <cell>blind-en</cell>
                  <cell>blind-en</cell>
                </row>
                <row>
                  <cell>blind-e</cell>
                  <cell>blind-e</cell>
                  <cell>blind-e</cell>
                </row><lb/>
              </table>
              <p>1) neben den flexionen gilt ein unflectiertes <hi rendition="#i">blind</hi> in<lb/>
dem nom. acc. &#x017F;g. und pl. für alle ge&#x017F;chlechter; nicht<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[751/0777] II. Neuhochd. ſtark. adject. erſte declination. (tenuis) ghemicke (commodus) clêne (parvus). Viele haben es abgelegt, z. b. onghehier (immanis). Umlaut tritt gar nicht ein. — 5) das wichtigſte wäre, alle adj- dieſer mundart vollſtändig zu verzeichnen; ihr reich- thum gewährt manche, die im mittelh. ausgegangen ſind, z. b. blaer (inanis, miſer). Schwaches adjectivum. ſg. blind-e blind-e blind-e blind-en blind-en blind-en blind-en blind-en blind-en blind-en blind-en blind-en pl. blind-e blind-e blind-e blind-en blind-en blind-en blind-en blind-en blind-en blind-e blind-e blind-e bemerkenswerthe abweichung von der ſchwachen ſubſt. decl. (ſ. 692.); unſicher bleibt mir der gen. pl., da die- ſer caſus kaum vorkommt, ſondern wie in der ſtarken form umſchrieben zu werden pflegt. Es würde alſo in den übrigen caſibus, wenigſtens maſc. und fem., ſtarke und ſchw. decl. zuſ. fallen. Mittelengliſches adjectivum. ganz inflexibel; verzeichniſſe mit unterſcheidung aller derer, welchen das bildungs -e gebührt, gehören dar- um nicht in gegenwärtiges buch. Neuhochdeutſches adjectivum. Starkes adjectivum. erſte declination. ſg. blind-er blind-e blind-es blind-es blind-er blind-es blind-em blind-er blind-em blind-en blind-e blind-es pl. blind-e blind-e blind-e blind-er blind-er blind-er blind-en blind-en blind-en blind-e blind-e blind-e 1) neben den flexionen gilt ein unflectiertes blind in dem nom. acc. ſg. und pl. für alle geſchlechter; nicht

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/777
Zitationshilfe: Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 751. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/777>, abgerufen am 28.03.2024.