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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837.

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Läuschen hat sich verbrannt,
Flöhchen weint,
Thürchen knarrt
Besenchen kehrt.'

Da sprach das Mistchen 'so will ich entsetzlich brennen,' uud fieng an in hellem Feuer zu brennen. Da stand ein Bäumchen neben dem Mistchen, das sprach 'Mistchen, warum brennst du?' 'Soll ich nicht brennen?

Läuschen hat sich verbrannt,
Flöhchen weint,
Thürchen knarrt,
Besenchen kehrt,
Wägelchen rennt.'

Da sprach das Bäumchen 'so will ich mich schütteln,' und fieng an sich zu schütteln daß all seine Blätter abfielen. Das sah ein Mädchen, das mit seinem Wasserkrügelchen heran kam, und sprach 'Bäumchen, was schüttelst du dich?' 'Soll ich mich nicht schütteln?

Läuschen hat sich verbrannt,
Flöhchen weint,
Thürchen knarrt,
Besenchen kehrt,
Wägelchen rennt,
Mistchen brennt.'

Da sprach das Mädchen 'so will ich mein Wasserkrügelchen zerbrechen,' und zerbrach sein Wasserkrügelchen. Da sprach das

Laͤuschen hat sich verbrannt,
Floͤhchen weint,
Thuͤrchen knarrt
Besenchen kehrt.’

Da sprach das Mistchen ‘so will ich entsetzlich brennen,’ uud fieng an in hellem Feuer zu brennen. Da stand ein Baͤumchen neben dem Mistchen, das sprach ‘Mistchen, warum brennst du?’ ‘Soll ich nicht brennen?

Laͤuschen hat sich verbrannt,
Floͤhchen weint,
Thuͤrchen knarrt,
Besenchen kehrt,
Waͤgelchen rennt.’

Da sprach das Baͤumchen ‘so will ich mich schuͤtteln,’ und fieng an sich zu schuͤtteln daß all seine Blaͤtter abfielen. Das sah ein Maͤdchen, das mit seinem Wasserkruͤgelchen heran kam, und sprach ‘Baͤumchen, was schuͤttelst du dich?’ ‘Soll ich mich nicht schuͤtteln?

Laͤuschen hat sich verbrannt,
Floͤhchen weint,
Thuͤrchen knarrt,
Besenchen kehrt,
Waͤgelchen rennt,
Mistchen brennt.’

Da sprach das Maͤdchen ‘so will ich mein Wasserkruͤgelchen zerbrechen,’ und zerbrach sein Wasserkruͤgelchen. Da sprach das

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[185/0218] Laͤuschen hat sich verbrannt, Floͤhchen weint, Thuͤrchen knarrt Besenchen kehrt.’ Da sprach das Mistchen ‘so will ich entsetzlich brennen,’ uud fieng an in hellem Feuer zu brennen. Da stand ein Baͤumchen neben dem Mistchen, das sprach ‘Mistchen, warum brennst du?’ ‘Soll ich nicht brennen? Laͤuschen hat sich verbrannt, Floͤhchen weint, Thuͤrchen knarrt, Besenchen kehrt, Waͤgelchen rennt.’ Da sprach das Baͤumchen ‘so will ich mich schuͤtteln,’ und fieng an sich zu schuͤtteln daß all seine Blaͤtter abfielen. Das sah ein Maͤdchen, das mit seinem Wasserkruͤgelchen heran kam, und sprach ‘Baͤumchen, was schuͤttelst du dich?’ ‘Soll ich mich nicht schuͤtteln? Laͤuschen hat sich verbrannt, Floͤhchen weint, Thuͤrchen knarrt, Besenchen kehrt, Waͤgelchen rennt, Mistchen brennt.’ Da sprach das Maͤdchen ‘so will ich mein Wasserkruͤgelchen zerbrechen,’ und zerbrach sein Wasserkruͤgelchen. Da sprach das

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1837/218>, abgerufen am 18.04.2024.