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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843.

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da erkannte es die Mutter und sagte 'ach, das ist mein liebes Kind, das vor vier Wochen gestorben ist.' Sie brachen die Dielen auf, und fanden zwei Heller, die hatte einmal das Kind von der Mutter erhalten, um sie einem armen Manne zu geben, es hatte aber gedacht 'dafür kannst du dir einen Zwieback kaufen,' die Heller behalten, und in die Dielenritzen versteckt; und da hatte es im Grabe keine Ruhe gehabt, und war alle Mittage gekommen um nach den Hellern zu suchen. Die Eltern gaben darauf das Geld einem Armen, und nachher ist das Kind nicht wieder gesehen worden.



da erkannte es die Mutter und sagte ‘ach, das ist mein liebes Kind, das vor vier Wochen gestorben ist.’ Sie brachen die Dielen auf, und fanden zwei Heller, die hatte einmal das Kind von der Mutter erhalten, um sie einem armen Manne zu geben, es hatte aber gedacht ‘dafür kannst du dir einen Zwieback kaufen,’ die Heller behalten, und in die Dielenritzen versteckt; und da hatte es im Grabe keine Ruhe gehabt, und war alle Mittage gekommen um nach den Hellern zu suchen. Die Eltern gaben darauf das Geld einem Armen, und nachher ist das Kind nicht wieder gesehen worden.



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[320/0330] da erkannte es die Mutter und sagte ‘ach, das ist mein liebes Kind, das vor vier Wochen gestorben ist.’ Sie brachen die Dielen auf, und fanden zwei Heller, die hatte einmal das Kind von der Mutter erhalten, um sie einem armen Manne zu geben, es hatte aber gedacht ‘dafür kannst du dir einen Zwieback kaufen,’ die Heller behalten, und in die Dielenritzen versteckt; und da hatte es im Grabe keine Ruhe gehabt, und war alle Mittage gekommen um nach den Hellern zu suchen. Die Eltern gaben darauf das Geld einem Armen, und nachher ist das Kind nicht wieder gesehen worden.

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1843/330>, abgerufen am 28.03.2024.