Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Deß Weltberuffenen SIMPLICISSIMI Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. [Nürnberg], 1673.

Bild:
<< vorherige Seite

und sambt seinen Gegentheil vor künfftigem Ampt-Tag erscheinen.

Das gehet nun noch alls wol hin / und ist auch bißweilen lustig zuhören / hingegen diß erschröcklich und entsetzlich / wann ein leichtfertiger Mensch sich angewöhnet / all Augenblick zu sagen der Teuffel soll ihn holen! oder der Donner oder Hagel soll ihn erschlagen; Wann einer sich angewöhnet nichtiger und liederlicher Ding wegen / die offt keiner Lauß werth seynd / das Ebenbild GOttes / sein edle Seel / seinen allerhöchsten Schatz den ihm Gott geben / und dieselbige der ewigen Seligkeit gleich seinen heiligen Englen zubesitzen fähig gemacht / sie auch hierzu mit dem allerkostbarlichsten Wehrth so theuer erkaufft / dem bösen Geist: GOttes und seinem aignen allerärgsten Feind hinzugeben und zuverpfänden! Wann einer sich angewöhnet hat / jedes Ding / es mag gleich gewiß oder ungewiß seyn / es mag wahr oder erlogen seyn / ohn allen vorbedacht mit seinem Ayd bekräfftigt! durch das angewöhnte Wort/ bey GOtt / zubestättigen /

und sambt seinen Gegentheil vor künfftigem Ampt-Tag erscheinen.

Das gehet nun noch alls wol hin / und ist auch bißweilen lustig zuhören / hingegen diß erschröcklich und entsetzlich / wann ein leichtfertiger Mensch sich angewöhnet / all Augenblick zu sagen der Teuffel soll ihn holen! oder der Donner oder Hagel soll ihn erschlagen; Wann einer sich angewöhnet nichtiger und liederlicher Ding wegen / die offt keiner Lauß werth seynd / das Ebenbild GOttes / sein edle Seel / seinen allerhöchsten Schatz den ihm Gott geben / und dieselbige der ewigen Seligkeit gleich seinen heiligen Englen zubesitzen fähig gemacht / sie auch hierzu mit dem allerkostbarlichsten Wehrth so theuer erkaufft / dem bösen Geist: GOttes und seinem aignen allerärgsten Feind hinzugeben und zuverpfänden! Wann einer sich angewöhnet hat / jedes Ding / es mag gleich gewiß oder ungewiß seyn / es mag wahr oder erlogen seyn / ohn allen vorbedacht mit seinem Ayd bekräfftigt! durch das angewöhnte Wort/ bey GOtt / zubestättigen /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0097" n="87"/>
und sambt seinen Gegentheil vor künfftigem Ampt-Tag erscheinen.</p>
        <p>Das gehet nun noch alls wol hin / und ist auch bißweilen lustig zuhören / hingegen diß erschröcklich und entsetzlich / wann ein leichtfertiger Mensch sich angewöhnet / all Augenblick zu sagen der Teuffel soll ihn holen! oder der Donner oder Hagel soll ihn erschlagen; Wann einer sich angewöhnet nichtiger und liederlicher Ding wegen / die offt keiner Lauß werth seynd / das Ebenbild GOttes / sein edle Seel / seinen allerhöchsten Schatz den ihm Gott geben / und dieselbige der ewigen Seligkeit gleich seinen heiligen Englen zubesitzen fähig gemacht / sie auch hierzu mit dem allerkostbarlichsten Wehrth so theuer erkaufft / dem bösen Geist: GOttes und seinem aignen allerärgsten Feind hinzugeben und zuverpfänden! Wann einer sich angewöhnet hat / jedes Ding / es mag gleich gewiß oder ungewiß seyn / es mag wahr oder erlogen seyn / ohn allen vorbedacht mit seinem Ayd bekräfftigt! durch das angewöhnte Wort/ bey GOtt / zubestättigen /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[87/0097] und sambt seinen Gegentheil vor künfftigem Ampt-Tag erscheinen. Das gehet nun noch alls wol hin / und ist auch bißweilen lustig zuhören / hingegen diß erschröcklich und entsetzlich / wann ein leichtfertiger Mensch sich angewöhnet / all Augenblick zu sagen der Teuffel soll ihn holen! oder der Donner oder Hagel soll ihn erschlagen; Wann einer sich angewöhnet nichtiger und liederlicher Ding wegen / die offt keiner Lauß werth seynd / das Ebenbild GOttes / sein edle Seel / seinen allerhöchsten Schatz den ihm Gott geben / und dieselbige der ewigen Seligkeit gleich seinen heiligen Englen zubesitzen fähig gemacht / sie auch hierzu mit dem allerkostbarlichsten Wehrth so theuer erkaufft / dem bösen Geist: GOttes und seinem aignen allerärgsten Feind hinzugeben und zuverpfänden! Wann einer sich angewöhnet hat / jedes Ding / es mag gleich gewiß oder ungewiß seyn / es mag wahr oder erlogen seyn / ohn allen vorbedacht mit seinem Ayd bekräfftigt! durch das angewöhnte Wort/ bey GOtt / zubestättigen /

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-11-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
MDZ München: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-11-15T13:54:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-11-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Editionsrichtlinien von Wikisource.
  • Überschriebene „e“ über den Vokalen „a“, „o“ und „u“ werden als moderne Umlaute transkribiert.
  • Der Seitenwechsel erfolgt bei Worttrennung nach dem gesamten Wort.
  • Abkürzungen werden aufgelöst.
  • æ und œ werden durch ae bzw. oe, ę als ae wiedergegeben.
  • Rundes r wird als modernes r umgesetzt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_michel_1673
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_michel_1673/97
Zitationshilfe: Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Deß Weltberuffenen SIMPLICISSIMI Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. [Nürnberg], 1673, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_michel_1673/97>, abgerufen am 29.03.2024.