Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.

Bild:
<< vorherige Seite

Das II. Cap.
der Circul durch dieselbe durchgehe: Nach die-
sem öffnet man den Circul so weit als die gantze
Linie der 7. Theile/ oder der gantze diameter des
Circuls lang ist/ machet darmit aus beiden Enden
der Linie oben in der Höhe einen Creutz-Schnitt/
leget das Lineal just auf den Punct dieses Creutz-
Schnittes/ und auf dem andern Punct des an-
dern sieben theils auf der zuerst gemachten blin-
den Linie/ wo nun das Lineal die Circum-ferentz
des Circuls unten berühret/ daselbst durchschnei-
det man den Circul/ so wird die Distantz zwischen
diesen Durchschnitt biß zum ersten Punct der sie-
ben Theile auf der blinden Linie die juste Weite
seyn/ darmit der Circul in seine sieben gleiche
Theile kan vertheilet werder; Es muß aber alles
Haar scharff gemachet werden/ und ist diese
Erfindung gantz richtig und unfehlbar/ vid.
Fig.
25.

(23.) Frage.
Wie soll man mit leichter Manier
einen ieden Circul in 360. gleiche
Theile vertheilen?

Es ist bekant/ dsß nach der Mathesi ieder Cir-
cul in 360. gleiche Grade und Theile müsse verthei-
let werden/ dieses nun mit leichter Manier zuver-
richten geschiehet also; Man machet nach belie-
ben einen Circul, ziehet durch dessen Centrum
einen gantzen Diametrum, und lässet durch die

Mit-

Das II. Cap.
der Circul durch dieſelbe durchgehe: Nach die-
ſem oͤffnet man den Circul ſo weit als die gantze
Linie der 7. Theile/ oder der gantze diameter des
Circuls lang iſt/ machet darmit aus beiden Enden
der Linie oben in der Hoͤhe einen Creutz-Schnitt/
leget das Lineal juſt auf den Punct dieſes Creutz-
Schnittes/ und auf dem andern Punct des an-
dern ſieben theils auf der zuerſt gemachten blin-
den Linie/ wo nun das Lineal die Circum-ferentz
des Circuls unten beruͤhret/ daſelbſt durchſchnei-
det man den Circul/ ſo wird die Diſtantz zwiſchen
dieſen Durchſchnitt biß zum erſten Punct der ſie-
ben Theile auf der blinden Linie die juſte Weite
ſeyn/ darmit der Circul in ſeine ſieben gleiche
Theile kan vertheilet werder; Es muß aber alles
Haar ſcharff gemachet werden/ und iſt dieſe
Erfindung gantz richtig und unfehlbar/ vid.
Fig.
25.

(23.) Frage.
Wie ſoll man mit leichter Manier
einen ieden Circul in 360. gleiche
Theile vertheilen?

Es iſt bekant/ dsß nach der Matheſi ieder Cir-
cul in 360. gleiche Grade und Theile muͤſſe verthei-
let werden/ dieſes nun mit leichter Manier zuver-
richten geſchiehet alſo; Man machet nach belie-
ben einen Circul, ziehet durch deſſen Centrum
einen gantzen Diametrum, und laͤſſet durch die

Mit-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0116" n="80"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">II.</hi> Cap.</hi></fw><lb/>
der Circul durch die&#x017F;elbe durchgehe: Nach die-<lb/>
&#x017F;em o&#x0364;ffnet man den Circul &#x017F;o weit als die gantze<lb/>
Linie der 7. Theile/ oder der gantze <hi rendition="#aq">diameter</hi> des<lb/><hi rendition="#aq">Circuls</hi> lang i&#x017F;t/ machet darmit aus beiden Enden<lb/>
der Linie oben in der Ho&#x0364;he einen Creutz-Schnitt/<lb/>
leget das Lineal ju&#x017F;t auf den Punct die&#x017F;es Creutz-<lb/>
Schnittes/ und auf dem andern Punct des an-<lb/>
dern &#x017F;ieben theils auf der zuer&#x017F;t gemachten blin-<lb/>
den Linie/ wo nun das Lineal die <hi rendition="#aq">Circum-feren</hi>tz<lb/>
des <hi rendition="#aq">Circuls</hi> unten beru&#x0364;hret/ da&#x017F;elb&#x017F;t durch&#x017F;chnei-<lb/>
det man den Circul/ &#x017F;o wird die <hi rendition="#aq">Di&#x017F;tan</hi>tz zwi&#x017F;chen<lb/>
die&#x017F;en Durch&#x017F;chnitt biß zum er&#x017F;ten Punct der &#x017F;ie-<lb/>
ben Theile auf der blinden Linie die ju&#x017F;te Weite<lb/>
&#x017F;eyn/ darmit der Circul in &#x017F;eine &#x017F;ieben gleiche<lb/>
Theile kan vertheilet werder; Es muß aber alles<lb/>
Haar &#x017F;charff gemachet werden/ und i&#x017F;t die&#x017F;e<lb/>
Erfindung gantz richtig und unfehlbar/ <hi rendition="#aq">vid.<lb/>
Fig.</hi> 25.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">(23.) Frage.<lb/>
Wie &#x017F;oll man mit leichter Manier<lb/>
einen ieden Circul in 360. gleiche<lb/>
Theile vertheilen?</hi> </head><lb/>
            <p>Es i&#x017F;t bekant/ dsß nach der <hi rendition="#aq">Mathe&#x017F;i</hi> ieder Cir-<lb/>
cul in 360. gleiche Grade und Theile mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e verthei-<lb/>
let werden/ die&#x017F;es nun mit leichter Manier zuver-<lb/>
richten ge&#x017F;chiehet al&#x017F;o; Man machet nach belie-<lb/>
ben einen <hi rendition="#aq">Circul,</hi> ziehet durch de&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">Centrum</hi><lb/>
einen gantzen <hi rendition="#aq">Diametrum,</hi> und la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et durch die<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Mit-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[80/0116] Das II. Cap. der Circul durch dieſelbe durchgehe: Nach die- ſem oͤffnet man den Circul ſo weit als die gantze Linie der 7. Theile/ oder der gantze diameter des Circuls lang iſt/ machet darmit aus beiden Enden der Linie oben in der Hoͤhe einen Creutz-Schnitt/ leget das Lineal juſt auf den Punct dieſes Creutz- Schnittes/ und auf dem andern Punct des an- dern ſieben theils auf der zuerſt gemachten blin- den Linie/ wo nun das Lineal die Circum-ferentz des Circuls unten beruͤhret/ daſelbſt durchſchnei- det man den Circul/ ſo wird die Diſtantz zwiſchen dieſen Durchſchnitt biß zum erſten Punct der ſie- ben Theile auf der blinden Linie die juſte Weite ſeyn/ darmit der Circul in ſeine ſieben gleiche Theile kan vertheilet werder; Es muß aber alles Haar ſcharff gemachet werden/ und iſt dieſe Erfindung gantz richtig und unfehlbar/ vid. Fig. 25. (23.) Frage. Wie ſoll man mit leichter Manier einen ieden Circul in 360. gleiche Theile vertheilen? Es iſt bekant/ dsß nach der Matheſi ieder Cir- cul in 360. gleiche Grade und Theile muͤſſe verthei- let werden/ dieſes nun mit leichter Manier zuver- richten geſchiehet alſo; Man machet nach belie- ben einen Circul, ziehet durch deſſen Centrum einen gantzen Diametrum, und laͤſſet durch die Mit-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/116
Zitationshilfe: Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/116>, abgerufen am 16.04.2024.