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Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.

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Das II. Cap.
ter der erst gezogenen Linie auff die perpendicular,
hernach setzet man den einen Fuß des Circuls wie-
der in die Mitte der zu erst gezogenen Linie/ und
ziehet mit solcher Weite die zwey mittleren Thei-
le über der Linie mit einer Rundung zusammen;
Nach diesem nimmt man mit den Circul die
Helffte von einen Theile und machet damit unte
auf die perpendicular Linie einen kleinen Circul/
also/ daß der unterste dritte Theil der perpendicu-
lar
Linie in seinen gebührenden Circul eingeschlos-
sen werde: Wenn dieses verrichtet muß man den
Circul drey gantze Theile weit auff mache/ als die
gantze perpendicular Linie lang ist/ oder als drey
Theile auff der zu erst gemachten blinden Linie
austragen/ setzet darauff den einen Fuß des Cir-
culs
in die äusserste Puncte der zu erst gezogenen
Linie/ und ziehet damit die obere grosse Weite und
untere kleine und enge Rundung zusammen/ so
hat man eine richtige Eyer-Rundung formiret/
vid. Fig. 32.

30. Frage.
Wie soll man nach der Geometrie,
ein Hertze formiren?

Man ziehet eine blinde Linie/ und träget auff
dieselbe nach belieben vier gleiche Theile/ aus dem
andern und vierdten Punct machet man ober der
Linien mit unverruckter Circul-Weite zwey hal-
be Bögen; hernach öffnet man den Circul so

weit

Das II. Cap.
ter der erſt gezogenen Linie auff die perpendicular,
hernach ſetzet man den einen Fuß des Circuls wie-
der in die Mitte der zu erſt gezogenen Linie/ und
ziehet mit ſolcher Weite die zwey mittleren Thei-
le uͤber der Linie mit einer Rundung zuſammen;
Nach dieſem nimmt man mit den Circul die
Helffte von einen Theile und machet damit unte
auf die perpendicular Linie einen kleinen Circul/
alſo/ daß der unterſte dritte Theil der perpendicu-
lar
Linie in ſeinen gebuͤhrenden Circul eingeſchloſ-
ſen werde: Wenn dieſes verrichtet muß man den
Circul drey gantze Theile weit auff mache/ als die
gantze perpendicular Linie lang iſt/ oder als drey
Theile auff der zu erſt gemachten blinden Linie
austragen/ ſetzet darauff den einen Fuß des Cir-
culs
in die aͤuſſerſte Puncte der zu erſt gezogenen
Linie/ und ziehet damit die obere groſſe Weite und
untere kleine und enge Rundung zuſammen/ ſo
hat man eine richtige Eyer-Rundung formiret/
vid. Fig. 32.

30. Frage.
Wie ſoll man nach der Geometrie,
ein Hertze formiren?

Man ziehet eine blinde Linie/ und traͤget auff
dieſelbe nach belieben vier gleiche Theile/ aus dem
andern und vierdten Punct machet man ober der
Linien mit unverruckter Circul-Weite zwey hal-
be Boͤgen; hernach oͤffnet man den Circul ſo

weit
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[86/0122] Das II. Cap. ter der erſt gezogenen Linie auff die perpendicular, hernach ſetzet man den einen Fuß des Circuls wie- der in die Mitte der zu erſt gezogenen Linie/ und ziehet mit ſolcher Weite die zwey mittleren Thei- le uͤber der Linie mit einer Rundung zuſammen; Nach dieſem nimmt man mit den Circul die Helffte von einen Theile und machet damit unte auf die perpendicular Linie einen kleinen Circul/ alſo/ daß der unterſte dritte Theil der perpendicu- lar Linie in ſeinen gebuͤhrenden Circul eingeſchloſ- ſen werde: Wenn dieſes verrichtet muß man den Circul drey gantze Theile weit auff mache/ als die gantze perpendicular Linie lang iſt/ oder als drey Theile auff der zu erſt gemachten blinden Linie austragen/ ſetzet darauff den einen Fuß des Cir- culs in die aͤuſſerſte Puncte der zu erſt gezogenen Linie/ und ziehet damit die obere groſſe Weite und untere kleine und enge Rundung zuſammen/ ſo hat man eine richtige Eyer-Rundung formiret/ vid. Fig. 32. 30. Frage. Wie ſoll man nach der Geometrie, ein Hertze formiren? Man ziehet eine blinde Linie/ und traͤget auff dieſelbe nach belieben vier gleiche Theile/ aus dem andern und vierdten Punct machet man ober der Linien mit unverruckter Circul-Weite zwey hal- be Boͤgen; hernach oͤffnet man den Circul ſo weit

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Zitationshilfe: Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/122>, abgerufen am 29.03.2024.